QM 3035, erhöter Druck bei zweitem Bezug

Am Totraum der Mühle. Der im Kanal verbliebene gemahlene Kaffee sowie die angebrochenen Bohnen altern immens rasch. So läuft der Espresso schneller durch den Siebträger. Bei der folgenden Mahlung ist der Kaffee frisch - comme il faut - und läuft langsamer.

Was dagegen tun? Die erste Portion wegwerfen, und alles eine Idee gröber mahlen, damit die 25ml in 25 Sek erreicht werden.

nK

 

Hallo norbert78

Das Phänomen des relativ großen Totraums bei den QuickMill Kombimaschinen ist durchaus ein Ärgernis und ich verstehe nicht, warum das nicht längst verbessert wurde. Morgens ist der erste Espresso so quasi stets ‘von gestern’…

Noch einige Punkte zur Prüfung:

• Ist der Siebeinsatz vor dem zweiten Mahlvorgang sauber und trocken?
  - ein feuchtes Sieb lässt das Kaffeemehl evtl. bereits leicht vorquellen
  
  
• Kaffeemehlreste am Brühkopf?
  
  
• Wie ist der Aufheizzyklus? Es könnte sein, dass gerade während der zweiten Zubereitung die Heizung anspringt, die Temperatur ansteigt und den Druck beeinflusst. Die Schalthysterese kann durchaus 5-8° C betragen
  - Stichwort Temperatursurfen:
  um reproduzierbar mit identischer Temperatur zu arbeiten, finde 'einen Nullpunkt' für den Start der Zubereitung. Am besten dann, wenn die Heizung gerade ausgegangen ist
  ​
• Spitzfindige Hypothese - Du kochst gerade Eier, oder sonst etwas, dass die Luftfeuchtigkeit in der Küche ansteigen lässt, und das wirkt sich auf das Kaffeemehl aus

In diesem Kontext noch einen ergänzenden Hinweis für alle QuickMill-Nutzer mit dem Einer-Thermoblock. Diese Maschinen eignen sich vorzüglich zum 'Temperatursurfen'. Gerade wenn jemand gern unterschiedliche Röstungen probiert, kann eine Geschmacksverbesserung bewirkt werden durch die Veränderung der Zubereitungstemperatur. Komfortabel wäre natürlich per PID, aber mit der zuschaltbaren Dampfheizung (zwischen 3-7 Sekunden vor der Zubereitung anschalten, je nach Röstgrad) lässt sich die Temperatur reproduzierbar höher stellen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass heller gerösteter Kaffee mit leicht höherer Temperatur bessere Ergebnisse liefert. Speziell bei hell gerösteten 100% igen Arabicasorten (hier z.B. sortenreiner Ethiopia Yirgacheffe oder Guatemala Huehuetenango) lässt sich damit auch die Säure reduzieren. Und für Cappuccino lasst sich so ein etwas kräftigerer Geschmack erzielen.

Noch mehr 'QuickMill-Temperatursurfen' aus einem anderen Thread:
Temperatur bei Bezug

Gruß, Sebastiano

 

Der Trend geht klar zur Drittmühle.

Tipp: Der Siebträger sollte stets vor der Befüllung einige Zeit am Brühkopf eingespannt sein. Nur so bekommt er die nötige Temperatur, damit der Espresso seinen Geschmack nicht auf ungute Weise verändert. Auch stimmt dann die Temperatur in der Tasse (64°C) besser.

nK