QM Veloce HH (die kleine Achille?)

...Jedenfalls hat die Veloce einen Brühgruppenkreislauf, ist ein Einkreiser, benötigt die Pumpe nur zur Kesselfüllung aus dem Tank und der Espresso ist aus diesem Kesselwasser, wodurch der Edelstahltank seine Berechtigung erfährt. Die Brühgruppenfüllung geschieht durch den Kesseldruck und kühlt das zu heiße Kesselwasser auf Espressotemperatur.
Mit dem PID steuert man aber nur indirekt die Brühtemperatur über den Kesseldruck, bei dem dem der Pressostat die Heizung abschaltet...
Ist das so korrekt zusammengefasst?

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Fast, denn die Veloce hat keinen Pressostaten. Die Kesseltemperatur wird direkt gemessen, nicht indirekt über den Druck.

 

...genauso interpretiere ich die Technik und das Verhalten der Maschine...
Die Vibra dient ziemlich sicher nur der Kesselfüllung, ihr Anspringen korreliert nicht mit den Bezügen.
Der PID ist meiner Meinung nach nur eine komfortable Art der KesselTemperaturVerstellung, die gebotene Genauigkeit scheint für einen Einkreiser mit Handhebelgruppe nicht nötig aber ich zumindest würde nicht so oft die Temperatur verstellt haben wie ich es bisher getan habe. Komfort eben. Die Bedienung ist simpel.
Der PID steuert mE direkt und eben ggf proportional die Heizleistung, das Klackern eines Pressostaten fehlt zum Glück komplett.
Ärgerlich finde ich übrigens neben dem Vorhandensein einer Vibrapumpe die Qualität des Handhebelgriffes, der scheint identisch mit dem fast aller anderer Handhebelmaschinen zu sein: Da gibt man völlig irrsinnige 1600 Euro für eine Kaffeemaschine aus und an der Stelle, an der man die grösste Kraft einsetzen muss, greift man an einen unentgrateten Plastikgriff (oberer Abschluss zur Kappe). Pfui. Vermutlich existiert in ganz Italien nur eine einzige Spritzform und die ist bestimmt seit 1960 unverändert in Betrieb...

 

Die Pumpe dient nur der Kesselbefüllung. Das war doch aber unstrittig , oder?

Na ja, das ist sicherlich nicht der Fall. Wobei die Veloce mit dieser Gruppe natürlich auch im absolut untersten Preissegment liegt. Das sollte man dabei nicht außer Acht lassen.

 

@Starter: darum müssen da welche aus Holz dran, zB Olive
Hier im Forum wurden schon diverse "Aftermarket" Anbieter hierzu angegeben.

 

Da muss ich wohl nochmal suchen, habe diverse Anbieter für Siebträger- und Brühgruppengriffe gefunden aber ausgerechnet für den Handhebelgriff nur einen Hersteller, der beabsichtigt die Produktion zu starten sowie etliche Hobbydrechsler. Na ja, werde suchen.
Und ich dachte, die Kunststoffgriffe der Ersatzteillieferanten seien baugleich

 

Danke Starter für Deine umfassenden Berichte zu der neuen HH-Maschine. Ich finde sie optisch gut gelungen und auch ne interessante Erweiterung des Marktes.

Trotzdem bestärken mich Deine Schilderungen in meiner schon lange geäusserten Vermutung, dass die Rossi-Gruppe wie auch die anderen grossen schweren und v.a. passiv beheizten Gruppen (z.B. LSM) im Haushalt nicht ganz ideal sind. Sie sind wunderschön und machen unter optimalen Bedingungen sicher tollen Kaffee, aber sie sind eben für Dauerbetrieb und viel aufgeheiztes Metall ausgelegt.

40 Minuten Aufheizzeit ist für mich nicht gerade haushaltstauglich, aber das ist Ansichtssache. Mit etwas flushen bekommst Du die Zeit vielleicht auf 30 Minuten, aber darunter ist sicher nicht gut. HH-Kaffee muss heiss gezapft werden, sonst schmeckt er nicht.

Ich denke, die vielen Versuche auf dem HH-Markt für den Haushalt scheitern an der Physik und Trägheit, die man elektronisch nicht ändern kann. Ist meine Meinung...

Was ich nicht verstehe und ein absoluter Minuspunkt ist: keine FW-Option!!! Gerade bei der Konstruktion sollte FW unbedingt möglich sein, wie bei der Achille. Ist für mich inakzeptabel. Warum hat QM das nicht umgesetzt, ist doch nicht sehr aufwendig und teuer???

Aber ich will die schöne Maschine nicht schlecht reden, werde aber vorerst ein Hexenmeister bleiben...

 

Man sollte schon ein bisschen Idealist sein, wenn man so eine Maschine in der Küche stehen hat.
Ich schalte die Achille aktuell unter der Woche einmal für eine Stunde und am WE zweimal für ein-zwei Stunden ein, nach 30 min ist sie durchgeheizt (und damit meine ich richtig durchgeheizt).
Heiß gezapft werden muss ein Espresso bei entsprechender Bohne, hilft nichts, wenn die Maschine schön heiß ist, die Temperatur aber nicht zur Röstung passt.

Evtl. weil es dafür die Achille gibt.

Es gäbe auch für mich keinen Grund von der Strega auf die Veloce zu wechseln (wenn ich denn eine Strega besitzten würde).

 

Ich gege davon aus, um Festwasser zu realisieren, muss man einfach die Pumpe abklemmen, eine Zuleitung an das Magnetventil hängen und den Wasserstandsensor des Tanks überbrücken. Auch die reine Tankversion einer Strega ist ja auf Festwasser umbaubar.

 

Bezug mit Veloce (nicht von mir):

https://www.facebook.com/video.php?v=1090379144368403

 

auf dem Video sieht man aber deutlich, dass sich das Frontblech verbiegt. Mich stört so etwas überhaupt nicht, aber es wird ja immer wieder als Kritikpunkt geäussert. Die Pumpe springt auch verdächtig lange und dem Bezug entsprechend an, so dass ich nicht glaube, dass die Geräuschkulisse sehr viel besser ist als die der Hexe.

Die Maschine ist schön und vom Preis her attraktiv, aber man sieht deutlich, wo gespart wurde. PID finde ich eigentlich sehr gut gelungen, sehr unaufdringlich.

 

Da kann ich nur sagen you get what you pay for.
Es gibt ja auch noch die Achille. Wem die zu teuer ist der muss Abstriche machen. Und das ist bei dieser Maschine doch gut gelöst.
An der Brühgruppe entsteht durch den Hebel ein ordentliches Moment, was zum Flex führt. Wichtig ist dass Rohre und Boiler das auf Dauer mitmachen. Es ist schon etwas kniffelig den Flex fast zu eliminieren aber bestimmt nicht unmöglich. Die Platzverhältnisse machen es nicht einfacher.
Einziger Kritikpunkt für mich ist das fehlende Gewicht. Das halte ich für gefährlich. Angeblich soll das aber geändert werden.

Meine zwei Pfennige.

Gruß
Dominik

 

[QUOTE="Starter, post: 1245980, member: 64706
Ärgerlich finde ich übrigens neben dem Vorhandensein einer Vibrapumpe die Qualität des Handhebelgriffes, der scheint identisch mit dem fast aller anderer Handhebelmaschinen zu sein: Da gibt man völlig irrsinnige 1600 Euro für eine Kaffeemaschine aus und an der Stelle, an der man die grösste Kraft einsetzen muss, greift man an einen unentgrateten Plastikgriff (oberer Abschluss zur Kappe). Pfui. Vermutlich existiert in ganz Italien nur eine einzige Spritzform und die ist bestimmt seit 1960 unverändert in Betrieb...[/QUOTE]

Das ist kein Fehler, das ist italienischer Charme. Genau wie die unentgrateten Bleche, die rappelnden Blechverkleidungen, die wilde Verkabelung, die Abtropfschalen die man nicht entnehmen kann ohne Sie schräg zu halten......
(Dies ist allgemein gesprochen und nicht auf die Veloce bezogen)

 

Hallo "Starter", ich habe die Veloce erst den zweiten Tag hier. Kannst Du mal testen, ob Du ins Untermenü F.03 des PID kommst? Angelo ist erst ab Montag kontaktierbar und ich hoffe meine hat nicht schon die erste Macke.
An Alle: ich werde hier auch noch ein paar Eindrücke posten. Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen sind. Ich habe außer einige Jahre mit meiner DC mini keine Maschinen-Erfahrung und noch nie zuvor gehebelt. Obwohl ich die Bleigewichte schon im Shop reserviert hatte, habe ich jetzt kein Kippen bei Einhandbedienung auslösen können und Flex ist für mich kaum wahrnehmbar, allenfalls ein "Knacken" am Kessel. Der Hebel lässt sich ohne große Kraftanstrengung ziehen. Ich habe eher ein Problem mit den 600 ml Fassungsvermögen der Abtropfschale und dass die kurze Dampflanze die Maschine beim ausblasen nass spritzt. Trotzdem schäumt sie toll und die polierte No-burn-Lanze lässt sich besser reinigen. Tassenvorwärmung klappt nur auf dem kleinen perforierten Bereich, dass stört mich aber nicht (spart ja Energie). Für mich auch ungewohnt, mit langer Präinfusion komme ich maximal auf 25 ml. Ich habe erwartet, dass ich die Tasse nach erreichen der gewünschten Menge wegziehen muss. Auch wenn ich den Hebel noch langsamer ziehe, füllt sich die Gruppe nicht besser. Ich bilde mir ein gelesen zu haben, sie wäre 50 ml groß.
Für mich auch unerwartet, die Pucks sind selbst aus dem einer staubtrocken. Meine Befürchtung immer lange auf den Druckabbau vor dem Ausspannen warten zu müssen, war unbegründet. allerdings auch die Hoffnung auf einen lautlosen Bezug. Der Regelbereich der Pumpe ist so eng, dass sie schon bei der Präinfusion "nachfüllt" - 5 ml reichen, um sie zu starten.
Ich habe auch noch nicht herausgefunden, wie die "Heizleuchte" interpretiert werden kann. Sie blinkt mit wenigen Unterbrechungen. Wenn das die Heizfunktion anzeigt, dann geht sie zehn mal häufiger an als die DC ohne Dämmung. Strahlt die offene Gruppe so viel Wärme ab?
PID finde ich wirklich gut, das liegt aber vielleicht an meiner Erziehung durch die DC . Bei mir wirken beide Instrumente fast schwarz und nicht so veilchenblau wie auf den Bildern.
Zum Geschmack will ich noch nichts schreiben, weil ich noch einen etwas unorthodoxen Zuspieler nutze. Ab dem 4. Shot waren sie aber schon gut trinkbar.
Fazit: bin sehr happy mit der "Schnellen". Werde mir zügig ein LM-1 zulegen. Hoffe auf etwas Unterstützung durch die "Alten Hasen". Habe mir vorgenommen mein "altes Mädel" nicht zu vernachlässigen. Wenn möglich die Abtropfschale ablaufbar machen.
Gruß, Holger

 

Hallo Holger,
muss gleich zur Arbeit, deshalb in Zeitdruck mein Testergebnis:
Du musst noch den "Pfeil nach oben" Knopf drücken.
Also(Langversion): lt. Bedienungsanleitung beide Knöpfe gedrückt halten, angeblich soll Prg spontan erscheinen, tuts bei mir aber auch nicht (das die TempVerstellung viel simpler ist, hast Du vermutlich schon rausgefunden..).
Wenn ich dann, da sich ja nichts tut, erneut und sofort den rechten Knopf drücke, bietet der PID "off" an, ich habe dann direkt den linken Knopf gedrückt und siehe da, ich war in PrG. Die Länge der Zeit, die man beide Knöpfe zeitgleich gedrückt halten muss, habe ich nicht gemessen, will ja gleich Kaffee trinken, aber es waren sicher >4 sec. Da fehlt wohl ein Satz in der ach so langen Bedienungsanleitung.
Wie gesagt, die KesseltempVerstellung funktioniert ohne diesen Schnickschnack.

Achte mal, nachdem Du Dir nach einigen Cafés sicher geworden bist, dass die Maschine nicht kippt obwohl uns rimprezza verunsichert hat, auf den Flex, tritt ein stück zurück und hebele (gefühlt wird der Kraftaufwand ja mit der Zeit geringer, Übungseffekt?). Ich dachte auch "stimmt doch gar nicht" und war erschreckt über das Video, aber bei mir ist es genauso. Der Rahmen ist superstabil aber mir scheint es so als ob sich das Frontblech einbeulen würde und das obwohl rückseitig ein Verstärkerblech eingeschweisst wurde.
lg

 

Hallo @holger2

Es muß auf alle Fälle mehr als 25 ml aus der Brühgruppe kommen.
Sonst könntest du kein Zweier-Sieb vernünftig verwenden.

 

Da müßten noch sehr viel stärkere Verstärkerbleche und Streben eingeschweißt werden um ein komplettes Verbiegen zu vermeiden.
Nehmt es hin, findet euch damit ab, seht es als Teil der Maschine, andere Maschinen haben das gleiche "Problem".
Ich habe im Maschinenbau die Erfahrung gemacht, dass es manchmal ganz nützlich sein kann, wenn etwas ein bisschen flexibel gebaut ist.

 

Es ist mehr die Geometrie der Querstrebe ausschlaggebend an der die Brühgruppe befestigt ist, da braucht es nicht mehr Materialstärke. Das geht in die Richtung Torsionssteifigkeit. Seitliche Streben nach hinten sind ja schon da.

 

Bzgl PID- Korrektur
Hallo Holger,
auch wenn man nur den linken Knopf des PID drückt erscheint bei mir Prg, habe nicht weiter gemacht da ich nur die Temperatur verstellen will.
Du musst scheinbar also nicht beide Knöpfe synchron gedrückt halten ...(?). Grüsse.

 

Hallo "Starter", ich habe es jetzt nach etlichen Versuchen raus. Ich muss bei mir auf "2" stellen und dann beide Knöpfe drücken. Bei "1", wie in der Beschreibung, passiert nichts. Leider könnte bei mir der Stößel verstellt sein. Ich kann nur 25 ml beziehen. Evtl. geht der Hebel bei mir deshalb auch so leicht. Mal sehen, wie es weiter geht. Hoffentlich muss sie nicht wieder auf die Reise.
Gruß, Holger