Quick Mill 04005 Silvano vs. Lelit PL60T

Diskutiere Quick Mill 04005 Silvano vs. Lelit PL60T im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; AW: Quick Mill 04005 Silvano vs. Lelit PL60T > Zur Silvano-Heizleistung: die kleinen Boiler der Einkreiser brauchen ja vor allem eine starke...

  1. #21 dietmar_, 20.05.2013
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    > Zur Silvano-Heizleistung: die kleinen Boiler der Einkreiser brauchen ja vor allem eine starke Heizung, weil sie beim Bezug rasch Energie zuführen müssen. Bei 0.7l dürfte das weit weniger dramatisch sein.

    Ist sicher, dass die 600W-Angabe stimmt? Es könnte eine Angabe für den US-Markt sein, also für eine EU-Heizung, die ohne Anpassung mit US-Spannung läuft (die Silvia hat dort drüben auch nur 800W). Oder ist vielleicht der Dampfthermoblock mit dem Brühboiler verbunden, so dass man dessen Leistung mitrechnen kann? 700ml wäre nicht komfortabel genug, um von sich aus einen Temperaturabfall hinreichend zu beschränken. Zwei Tassen vorwärmen, ein kleiner Flush für die Gruppe (Krümel wegspülen), ein Doppio - und der halbe Boilerinhalt fliesst durch. Da muss richtig nachgeheizt werden, zeitweise am besten mit über 3500W. Egal wie groß der Boiler ist, alle Maschinen müssen für die gleiche Nutzmenge heißes Wasser die gleiche Wärmeenergie nachschieben und man kann ausrechnen/abschätzen, dass die üblichen 1200W knapp reichen, um das bei Espressoflussrate noch ad-hoc zu erledigen (d.h. während es passiert, so dass es mit einer guten Regelung gar nicht zu einem Temperaturabfall kommen muss). Für Leerbezugsrate braucht man sogar über 3500W für ad-hoc-Ausgleich. 600W wäre verdammt wenig.
     
  2. #22 philbee, 20.05.2013
    Zuletzt bearbeitet: 20.05.2013
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    Naja, die Dalla Corte ist jetzt nicht so protzig verschwenderisch, sondern auch recht haushaltskompatibel konzipiert und gebaut, oder? Ansonsten: volle Zustimmung, ich mag diese dicken Brummer auch nicht so.

    Kann man bei der Silvano den Dampf-Durchlauferhitzer auch nur bei Bedarf einschalten? Und kommt das Wasser dazu vorerwärmt aus dem Boiler?
     
  3. #23 Deshaies, 20.05.2013
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    @ bluemountain2, danke für den Hinweis mit dem OPV, hab's geändert. Die Aussage mit dem "drucklosen Kessel" hab ich von feuervogel übernommen, ich glaube, er meint damit nur, daß der Dampf sich nicht außerhalb des Kessels niederschlagen und damit die Maschine verkalken kann. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß das innen im Kessel einen Unterschied machen kann.

    @philbee - Dampf kommt nur aus dem Thermoblock. Schaltbarkeit - siehe post #18 (Zusammenfassung).
     
  4. #24 dietmar_, 20.05.2013
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    > Und das - wie man sieht - auch bei "schwach" dimensionierten Heizungen.

    Man kann die Heizung eines 300ml-Boilers sogar ganz weglassen. Wenn man gar nicht heizt, ist der Temperaturabfall im Brühsieb einer bis zur Gruppe aufgeheizten Silvia nur ca. 1,5 Grad grösser, als mit Heizung. Zum Nachheizen setzt man bei der Silvia idealerweise ungefähr die halbe Leistung ein. Das ist zwar zu wenig, um den Energieverlust zu decken, so dass der Boiler insgesamt, nach dem Ausklingen der ablaufenden Mischvorgänge, etwas aukühlt und nach dem Shot eine kurze Erholung braucht - aber da die Heizung unmittelbar neben dem Wasserabfluss-Röhrchen erfolgt, würde mehr Heizen das Brühwasser überhitzen. 600W-700W scheinen demnach gar nicht so falsch zu sein. Wenn kein guter Regler vorhanden ist, der eine potentere Heizung beim Bezug im Zaum hält, ist dadurch garantiert, dass das Brühwasser nicht überheizt wird. Aber das gilt eben nur für diese 25s - ohne jeden vorangegangenen Leerbezug. Zur normalen Nutzung einer Espressomaschine gehören dagegen reichlich Leerbezüge, dafür braucht man dann viel mehr Leistung. Deshalb würde ich 600W ohne zweiten Boiler für den Wasserbezug (die Silvano besitzt einen Dampf-Thermoblock) für eine Fehlkonstruktion halten. Selbst wenn man das Aufwärmen/Spülen/usw. 30s vor den Shot legt und 1400W hat, ergibt das für den Bezugstemperaturverlauf noch eine dramatische Änderung.
     
  5. #25 Bluemountain2, 20.05.2013
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    Die Silvano wurde zusammen mit Chris-Coffee-Service entwickelt, die ist mit Sicherheit an den amerikanischen Markt angepasst.

    Wer für einen Doppio über 300ml braucht, sollte sich besser mit Tee beschäftigen. Ein Doppio braucht ca. 100ml, spricht 1/7 des Boilers. Ein Reinigungs-Flush mit 20ml genügt (für Krümel gibt es auch Lappen) und kann zeitig vor Bezug oder direkt danach gemacht werden.
    Und die ewige Tassenwärmerei - wer's braucht kann auch dies rechzeitig tun und 2 x 30ml genügen auch hier (ansonsten gibt es viele Alternativen). Ein Brühboiler ist ausschliesslich für's brühen von Kaffee gedacht, fertig. Wir reden hier ja von Heimmaschinen, da muss nicht zwingend alles aus der Gastronomie nachgemacht werden.
    Sorry wenn ich etwas grantig werde, aber genau wegen diesem unsinnigen Geschrei nach literweise Heisswasser sind viele Haushaltmaschinen zuwenig gut auf ihr Kerngeschäft ausgelegt oder unnötig überdimensioniert.

    Gruss
    BM
     
  6. #26 feuervogel, 20.05.2013
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    über was streitet ihr hier? ich habe die silvano jetzt 2 tage in dauernutzung (und kann fast keinen espresso mehr sehen ;-))) und daß die heizung unterdimensioniert ist kann ich einfach nicht erkennen/schmecken/sehen....
    die ingenieure haben es eben nicht verbockt, sondern endlich mal eine maschine gebaut, die genau auf ihren arbeitseinsatz abgestimmt ist. ich spüle die tassen auch vor, da die tassenwärmung oben zu moderat ist. genaue sekundenangaben hab ich nicht parat, aber wenn die maschine durchgewärmt ist, dann funktioniert da alles bestens!

    ich hab jetzt mal hinten aufs typenschuld geschaut: 1700 W hat die gute maschine. d.h. 1000 w thermoblock und 700w kesselheizung. am kessel hängt nur brühgruppe und expansionsventil und keine 1000 kupferröhrchen etc. wie bei anderen maschinchen. das ding ist einfach konstruktiv gut gelöst. kann man bis jetzt nicht anders sagen.
     
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  7. #27 Deshaies, 20.05.2013
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    Wie sieht's denn in dem Zusammenhang mit dem Vorwärmen von Cappu-Tassen aus? Nicht jeder trinkt pur :)
     
  8. #28 feuervogel, 20.05.2013
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    kurzer schnelltest: 90 grad eingestellt, zeitmessung start ab bezug (!): 150ml wasser gezogen, nach 1min. 90grad wieder erreicht. (bezug dauerte ca. 20 sec.). also im prinzip 40sekunden wartezeit.... da mahlt und tampert man.

    vorwärmen von espressotassen fällt nicht ins gewicht.

    randbemerkung: pid zeigt im prinzip kein überschwingen, heizung schaltet vorher ab. endtemperatur wird sanft gleitend erreicht...
     
  9. #29 dietmar_, 20.05.2013
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    > keine 1000 kupferröhrchen etc. wie bei anderen maschinchen

    Was am Kessel hängt, ist ohne grosse Bedeutung, über Festkörperwärmeleitung zu Gehäuse/Gruppe/Rohre geht vergleichsweise wenig Leistung verloren. Pi mal Daumen 50-70 Watt bei kleinen, aufgewärmten Maschinen (PID-User können das als Ruheheizleistung ihres Reglers ablesen). Wenn das Wasser mit Leerbezugsrate fliesst, verliert die Maschine dagegen etwa 3500 Watt.
     
  10. #30 feuervogel, 20.05.2013
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    und? ich versteh grad das problem nicht. oder bist du im vorstand von envia ;-))
     
  11. #31 feuervogel, 20.05.2013
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    dietmar: wo bitte hast du denn deine zahlen her? ich hab jetzt mal folgenden test gemacht: 1L wasser wurde in einem 2,3kW Wasserkocher auf 90 Grad gebracht. Das dauerte 2min. Umgerechnet auf 600W und 100mL Wasser komme ich dann auf 46 sec Aufheizzeit. Reel (s.o.) hats 40sec gedauert...

    Und: damit die Zahlen in Realtion sind: wer wärmt mit 100 oder 150ml vor?? Das Thema Heizleistung der silvano, ist für mich keins. Im Gegenteil: wenn ich sehe wie kurz die Heizimpulse sind, wenn der PID sich der endtemperatur nähert, so denke ich, hat man sich dabei was gedacht, um Leistung und Temperatursteuerung gut zusammenzubringen....
     
  12. #32 S.Bresseau, 20.05.2013
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    Eigenschaften des Wassers

    Wenn ich richtig rechne:
    für 50 ml (5 % von 1 l) sind das 5 Wh Energie, in 25 s bezogen (1/144 von 3600 s) wäre das eine Leistng von 720 W. Hinzu kommt noch die Abwärme, die ausgeglichen werden muss. Andererseits heizen wir aus dem Tank von Zimmertemperatur hoch, und "nur" bis etwas über 90°.
     
  13. #33 dietmar_, 20.05.2013
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    > wo bitte hast du denn deine zahlen her?

    - Den Verlust über 1000 Kupferröhrchen bzw. in meiner Maschine eins (1) und Gehäuse/Gruppe habe ich empirisch ermittelt. Durchschnittliche Einschaltzeit der Heizung der ruhenden Maschine über 1h ist laut PID 5% und 5% von 1200Watt ist 60W.
    - Den Wärmeenergieverlust pro Zeit bei Leerbezugsrate (= optimale Heizleistung) kann man ausrechnen bzw. so abschätzen: Massenstrom * spezifische Wärmekapazität * Temperaturdifferenz. Die allgegenwärtige Ulka E5-Pumpe fördert bis zu ca. 650ml/min (= 650/1000/60 kg/s), damit: 650/1000/60 kg/s * 4182 J/(kg·K) * (104 - 20)K = 3805,62 J/s = 3805,62 W

    > was gedacht, um Leistung und Temperatursteuerung gut zusammenzubringen...

    Egal wie lange ich darüber nachdenke, ich kann keinen Sinn darin erkennen, nur die halbe übliche Heizleistung zu installieren, außer mir fehlen Fakten, z.B. Mitnutzung des Dampfboilers.

    Das Energiedefizit einer 600W-Heizung ist zwar kurz nach dem Ausschalten der Pumpe gedeckt (da eine 600W-Heizung fünf mal zu wenig Leistung hat, um den Energieverlust des Leerbezugs ad-hoc zu decken, braucht man für jede Sekunde Laufzeit rechnerisch 5s Wartezeit). Aber wenn eine Regelung wegen zu schwachem Stellglied einmal aus dem Gleichgewicht gekommen ist, kommt es erfahrungsgemäß - auch mit PID - zu einem schlechteren Brühtemperaturverlauf über mehrere Minuten. Deshalb wäre es wünschenswert, Temperaturänderungen von vorne herein soweit wie möglich zu begrenzen, also eine ausreichend starke Heizung zu haben. Ob Du den Effekt - im Vergleich zu einem Bezug ohne vorherige Nutzung der Pumpe - bei neuer Maschine schon geschmacklich feststellen kannst, weiß ich nicht. Das könnten Feinheiten sein, die man erst nach Gewöhnung schmeckt.

    > heizen wir aus dem Tank von Zimmertemperatur hoch, und "nur" bis etwas über 90°

    Meistens etwas über 100 Grad (als Kompensation für das Abkühlen auf dem Weg bis zur Gruppe).
     
  14. #34 feuervogel, 20.05.2013
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    egal, wie viele espressi ich bis jetzt gezogen habe, kann ich immer wieder erneut feststellen, daß die silvano absolut genau steuert.... das video weiter vorn mit scase-siebträger hast du gesehen?? die maschine hat keinen temperaturabfall! egal, woher du iregdnwelche zahlen oder was auch immer zauberst. die einschätzung meiner geschmacksbildung,würde ich auch eher mir überlassen.....ich trinke seit 10 jahren espresso (bisher nur e61) und hab schon vor 10 jahren das erstemal geröstet...kaffe und seine geschmacksnuancen sind mir also gut bekannt;-) wenn ich sage und schreibe, daß dei silvano absolut perfekten hervorragenden espresso brüht, dann stimmt das auch. die gebrühten kaffes der röstereien phoenix, mirella, dresdner kafferösterei sind geschmacklich mit sicherheit nicht an der unter- oder auch mittelgrenze anzusiedeln.

    so und nun kannst du gerne weiterbehaupten, daß nicht sein darf, was nicht sein kann (woher auch immer) ;-) nicht persönlich nehmen, aber ich kann nur sagen, wie ich es erlebe. theoretische zahlenspielerein sind mir wurst. jede maschine ist anders. die silvano kommt aus irgendeinem grund mit den 600-700 gut hin. ebenso funktioniert ja dort auch die vibrapumpe mit 8 bar brühdruck am besten (im gegensatz zu allen bekannten meinung, einschließlich meiner eigenen vorher...) beste grüße
     
  15. #35 Bluemountain2, 20.05.2013
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    Mit 1600W kann die Maschine an eine 110V/15A Steckdose angeschlossen werden und wenn man mit diesem System Brühwasser und Dampf gleichzeitig beziehen will, dann müssten auch wirklich beide Heizungen parallel arbeiten können. Ursprünglich hatte der Dampfblock nur 800W, hier haben sind nachgerüstet.

    Bevor man über Wärmeenergie etc. nachdenkt muss man sich über die Anforderungen im Klaren sein. Ein Wasserkocher (50Euro) liefert schnell grosse Mengen heisses Wasser irgendwo unter dem Siedepunkt. Eine billige Espressomaschine liefert kleine Mengen Brühwasser unter Druck zwischen 85° und 95° und eine 1000 Euro Maschine liefert kleine Mengen Brühwasser unter Druck auf einer eingestellten, konstanten Temperatur und parallel dazu Dampf. Eine 2000 Euro Maschine liefert das Ganze für grössere Mengen und eine 12000 Euro Maschine liefert das Ganze kontinuierlich ohne jegliche Recovery-Intervallen.

    Ich seh ehrlich gesagt das Problem nicht. Die Silvano ist sehr gut auf die Bedürfnisse von Home-Baristas ausgelegt, wie z.B. auch eine MK Vario. Diese Entwicklung dürfte IMHO durchaus weiter gepusht werden...

    Gruss
    BM
     
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  16. #36 feuervogel, 20.05.2013
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    von mir noch eine theorie zum anscheinend optimalen brühdruck von 8 bar der silvano:

    ausgangspunkt meiner überlegung ist, daß evtl. weniger der brühdruck, als vielmehr eine bestimmte durchflußrate das entscheidende darstellt, denn so verstehe ich ja die bisherige rot/vibra anomalie: mit der vibrationspumpe braucht man den höheren druck um auf die gleiche durchflussrate wie bei der rota mit 9bar zu kommen.

    die silvano hat absolut kurze wasserwege. die leitung nach pumpe zu kessel ist ca. 15cm lang. insgesamt schätze ich die wassersäule zwischen pumpe und kaffepuck auf 30cm. möglicherweise ist das der grund, warum man bereits mit 8bar auf eine optimale flussrate kommt. evtl. kann jemand der handhebler hier was zu sagen? dort sind doch auch 8 bar ein guter wert.

    thermoblock (dampf) und boiler sind wasserwegetechnisch i.ü. absolut getrennt. die silvano hat 2 vibrationspumpen. eine für boiler, eine andere für den thermoblock.

    dank vibrapumpe gibt es auch eine art preinfusion (ca.4sec.) (für die, die in dieser richtung überlegen)
     
  17. #37 dietmar_, 20.05.2013
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    > mit der vibrationspumpe braucht man den höheren druck [...] wassersäule [...] der grund, warum man bereits mit 8bar auf eine optimale flussrate kommtum auf die gleiche durchflussrate wie bei der rota mit 9bar zu kommen

    Wenn man den Brühdruck richtig misst, braucht man mit jeder Pumpe den gleichen Druck. Druck ist nun mal Druck und nicht Rotationspumpendruck, so wie Meter Meter ist. Es ist egal, woher er kommt, von einer Rota oder einer Horde Hamster im Laufrad. Was die Pumpe für Durchfluss hat (oder wie viele Hamster ausgebeutet werden), ist ein technisches Detail, das in der Druckregelung berücksichtigt wird. Der Durchsatz am Puck ergibt sich - bei sonst konstanten Randbedingungen - nur durch den Druck dahinter, nicht durch den Durchsatz der Pumpe oder "Wassersäulen". Die Anomalie der Vibrationspumpen – wenn man damit das Einstellen eines höheren Drucks meint - entsteht durch Fehler beim Einstellen: viele messen aus Bequemlichkeit oder Kostengründen nicht den Brühdruck, d.h. den Druck beim Espressobezug, sondern lieber den Druck gegen ein Blindsieb, ohne den Puckdurchfluss. Das ist für die Regelung aber ein andere Zustand. Um den dadurch entstehenden Fehler zu kompensieren und beim echten Bezug genau den richtigen Druck zu erhalten, muss man während der Messung mehr Druck einstellen. Den Hintergrund zu erklären würde zu weit führen, es hat etwas mit den Kennlinien von Pumpe und Ventil zu tun. Dass sich der Fehler bei Rotas nicht auswirkt und keine Zugabe erfordert, liegt daran, dass diese Pumpen viel mehr Durchsatz bieten. Der größte Teil der Fördermenge muss deshalb - immer - vom regelnden Ventil umgeleitet werden. In Relation dazu ist der Durchsatz zur Gruppe sehr gering. Und weil er in Relation so gering ist, spielt es keine große Rolle, wenn er per Blindsieb ganz unterbunden wird: der Arbeitspunkt des Reglers in seinem Druck-Durchfluss-Diagramm ändert sich wenig, wenn sich sein Durchfluss um ein paar Prozent ändert.

    Ganz stimmt es natürlich nicht, dass Druck Druck ist, es gibt durchaus Unterschiede, wie das überlagerte schnelle Pulsieren der Vibra mit einer Periodizität von 20ms oder der Aufbau des Drucks bis zum Einsetzen der Regelung. Letzterer hängt von der Förderrate ab. Vibras fördern weniger, brauchen also länger zum Füllen mit Wasser, ergo länger zum Druckaufbau. In der Realität wirkt sich das nur unter ca. 1bar auf den Druckverlauf aus, spielt also keine grosse Rolle, da dann noch kein Espresso fließt (oberhalb steigt der Druck bei geringer oder hoher Förderrate ähnlich rasant, da die inkompressible Natur von Wasser den Vorgang bestimmt).

    > dank vibrapumpe gibt es auch eine art preinfusion (ca.4sec.) (für die, die in dieser richtung überlegen)

    Leider nicht. Der Druck in der Vibra-Gedenkpause vor dem Bezug ist für Preinfusion zu niedrig. Der Druckbereich, der für Preinfusion geeignet wäre, weil er Wasser in den Puck drückt (IMHO 1,5-2,0bar) wird in Sekundenbruchteilen durchschritten.
     
  18. #38 feuervogel, 20.05.2013
    Zuletzt bearbeitet: 20.05.2013
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    dietmar: ich tampere nicht mit 15kg o.ä., sondern relativ wenig bis kaum. nur mehl andrücken und glattdrehen. ich regel den puckwinderstand fast ausschließlich über mahlgrad. da sollte das wasser auch ohne 1,5 bar gut in den puck eindringen, zumal der kessel -wie ich jetzt beobachten konnte- doch immer unter etwas restdruck steht (so um die 4 bar rum, manchmal nur 2, je nachdem) und sich bei bezug dieser druck erstmal in den puck hinein entspannt.
    ich würde das also nicht so kategorisch ausschließen, daß bei mir keine PI stattfindet......

    ansonsten: der druckwiderstand des systems NACH der pumpe ist relevant für den druck. da bin ich mir ganz sicher. je geringer der ausfällt, umso weniger druck muß die pumpe liefern und die manometer sind nun mal immer gleich hinter der pumpe. deine erklärungen mögen richtig sein, für korrekte messungen am puck bei bezug, aber für die messpraxis in der maschine nicht relevant. dort "messe" ich nun mal quasi nur den ausgabedruck der pumpe, oder den druck gegen ein blindsieb.
     
  19. #39 leinadx., 20.05.2013
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    @Dietmar, das Thema Brühdruck wurde hier im forum schon vor Jahren durchgekaut, und immer wieder kam man doch zum schluss das bei vielen Manschinen mit 61 ger Grupppe eine höherer Brühdruck bei der Vibrapumpe zu besseren Ergebnissen führen kann ,aber egal da muss jeder selber mal rumtesten obs mit seiner mahlung passt.


    aber jetzt mal zur Quickmill, also ich bin begeistert!
    der PID heizt ohne Überschwinger, ( zumindest keinen am PiD sichtbaren) die maschine ist in 5- 10 min bereit wirklich extrem gute Espressis zu zaubern... ich habe schon verschiedenste Espressis auch auf einigen richtig teuren Maschinen trnken dürfen, und ja man muss sagen, Quick Mill hat hier anscheinend alles richtig gemacht! Wir haben richtig zauberhafte weiche Shots hinbekommen ohne grosse zauberei die geschmacklich ( m.m.n.) nicht so einfach zu toppen sind. wir haben verschiedenste espressoröstungen durchgejagt, und alle waren gut zu trinken, das spielen mit dem PiD macht schon Spass! :)) und je nach temperatur konnten wir noch nunacen herausarbeiten. allerdings war nach dem 10 ten espresoo dann auch langsam mal schluss... da war nur noch spucken angesagt.


    Zum Dampf: hier hatte ich angst, verschiedene vollatupmaten haben ja auch thermoblocks zur dampferzeugung und da kommt ja immer reichlich wasser mit durch... aber quickmill hat anscheinend genug erfahrung, der thermoblock dampft los das man es wirklich nicht von einem guten Kessel unterscheiden kann! abslut trocken und der milchschaum lässt auch keine zweifel aufkommen.. schön auch das man den thermoblock abschalten kann. also wer früh noch fix nen guten espresso reinhauen will, kann nach kurzer aufheizzeit sich einen shot ziehen und weis, das wegen ihm nicht der atommeiler krümmel hochgefahren werden musss also ich weis nicht was da ein kleiner kessel besser machen sollte im bezug auf dampfqualität. der thermoblock geht auch nicht in die knie bei mehr milch im kännchen. also für den haushalt völlig ausreichend.


    das thema brühdruck erstaunt mich auch, ich hätte nie geglaubt das 8 bar bei einer vibra reichen um wirklich so feine shots zu ziehen, wir hatten die pumpe über das gut zugängliche expansionsventil erst hochgeregelt, aber es war mit weniger druck einfach noch besser im geschmack - und haben sie wieder runtergestellt auf werkseinstellung.




    also mein fazit, quick mill hats geschafft, immerhin hört man ja das die maschine zusammen mit espresso-fricks entwickelt wurde, ich weis nicht ob das stimmt, aber die konstruktion ist so stimmig das man es fast vermutet. ja auch tassen vorwärmen mit brühwasser ist kein problem, wir haben sogar auch grosse capputasen auch mal vollaufen lasssen, der PID war ratzfatz wieder da wo er sein soll. anscheinend wurde das maschinchen wirklich durchentwickelt und auch gut vermessen, die qualität der shots spricht dafür.
    auch der geringe strombedarf macht das maschinchen natürlich ideal für den espressotrinkenden haushalt der sich gerne durch verschiedenen röstungen trinkt und auch gerne mal die brühtemperatur verstellt. das mit der präinfusion ist eventuell das einizge manko, dafür müsste man einfach noch die pumperegeln können, aber man kann ja nicht alles haben. der geschmack der shots lies aber garnicht den wunsch dazu aufkommen.


    siebträger, wir konnten unsere bodenlosen von der e 61 einspannen, also das ist wirklich mal gut das man da nix spezielles braucht .. werskmässig ist leider nur einer mit doppelauslauf dabei, dafür aber 2 gut abgeschliffene siebe.


    also ich werde wohl auch bald wechseln, wer ne BFC junior plus benötigt... :)
     
  20. #40 dietmar_, 20.05.2013
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    > ich regel den puckwinderstand fast ausschließlich über mahlgrad

    Ob der Widerstand durch Mahlgrad oder Tampern erzeugt wird, ist meiner Meinung nach egal - der Bezug verläuft ähnlich, also müsste der Widerstand gegen die Pumpe ähnlich sein - aber ich kann es zur Zeit nicht selber ausprobieren, da meine Maschine offen auf dem Tisch steht. Ich habe damals Bezüge bei 1bar abgebrochen und Pucks herausgeschlagen und durchgeschnitten, die waren bis auf die oberste Schicht knochentrocken. Kein Preinfusionseffekt durch die Vibrationspumpe.

    > immer wieder kam man doch zum schluss das bei vielen Manschinen mit 61 ger Grupppe eine höherer Brühdruck bei der Vibrapumpe zu besseren Ergebnissen führen kann

    E61 ist eine Gruppe mit Preinfusionskammer, deren Druckaufbau ist anders, dafür gilt das Gesagte nicht. Die quasi inkompressible Natur von Wasser, die nach dem Komprimieren der Luft den Druckanstieg bestimmt, wird dadurch aufgehoben, d.h. der Druck steigt nicht explosiv an, sondern zeitweise so, wie das eine Feder vorgibt.
     
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Quick Mill 04005 Silvano vs. Lelit PL60T

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