Quickmill Orione: Siebträger lässt sich nicht mehr einspannen

Kann es sein, dass der neue Dichtring zu dick oder zu hart ist?

 

Vielleicht ist die Aufnahme des Dichtrings verschmutzt? Ein herumfeilen würde ich vermeiden. Nach längerer AbNutzung sollte sich eher mehr Spiel beim Einspannen ergeben

 

Mal den ST ohne Dichtung einspannen, um ein Problem mit den Schrauben oder Bolzen auszuschließen.

Vermute ich auch. Das Problem gibt es eher umgekehrt.

Rille nicht feilen, nur mit z.B. Messingbürste reinigen. Duschkopf dazu entfernen.

 

Nun – gerade dieser Bereich verdient eigentlich eine gewisse Zuwendung… sonst geschieht zwangsläufig genau das, was Dir justament passiert: der Dichtring trägt durch partielle Verschmutzungen zu weit auf oder/und sitzt ungleichmäßig in seiner Aufnahmerille und erschwert das Einsetzen des Siebträgers…

Bei 'leichteren' Fällen könnte mitunter zwar ein 'smarter Wisch' z.B. mit Ölivenöl oder so die Gleitfähigkeit des neuen Dichtrings verbessern – nach 10 Jahren Vernachlässigung könnte es allerdings empfehlenswert sein die Aufnahmerille 'ordentlich' zu säubern. Um den Zugang zu erleichtern sollte zuvor der Bajonettring entfernt werden, und dabei könnte dieses treffliche Video hilfreich sein:


Quick Mill – Bajonettring demontieren, Aufnahmerille des Dichtrings gründlich säubern
Dauer: 3:23 Minuten
Deutsche Untertitel einstellbar, die gezeigten Schritte sind allerdings quasi selbsterklärend
Der im Video behandelte Brühkopf zeigt deutliche Korrosionsspuren, die bei einer gepflegten Maschine selbst nach über 20 Jahren täglicher Nutzung so nicht entstehen (ich schwöre… ). Messingbürsteneinsatz bei Aluminium stellt bereits eine ziemlich invasive Maßnahme dar und sollte nur bei extremer Verschmutzung angewandt werden, zu der man es besser gar nicht kommen lassen sollte…

Randinformation .Bei Quickmill Thermoblockmaschinen ragt der Dichtring in das Filtersieb hinein und dichtet innen an der Filtersiebwand ab, im Unterschied zu vielen anderen Maschinen, bei denen die Dichtung auf dem Filtersiebrand abdichtet.
Um Verschmutzungen des Dichtrings und der Aufnahmerille zu vermeiden ist es daher wichtig sehr sauber zu tampen, den Filtersiebrand und speziell die innere Filtersiebwand frei von Kaffeekrümeln zu halten.
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Welche Siebe verwendest Du bitte? Nur sicherheitshalber gefragt.
Siebträger ist ebenfalls der Originale?
Und die Schrauben und Stifte in der Brühgruppe sind alle weit genug eingeschraubt?

Da das Problem sehr ungewöhnlich klingt, erscheint es mir wichtig, auch solche potentiell denkbaren Einflussfaktoren abzuklopfen.

 

Mit Fettlöser im Blindsieb einweichen lassen. Dann: Altes Küchenmesser mit leichten Hammerschlägen zwischen Duschplatte und Brühkopf treiben.

 

Das Duschsieb würde Dir das auch danken Vielleicht mal im warmen (nicht heissen) Zustand probieren?

Das ist unnötig und im Gegenteil sogar gefährlich, weil die Schrauben auch mal abreißen. "Nach fest kommt ab..." Handfest anziehen reicht vollkommen.

 

Ich habe meine festgebackene Duschplatte mit meinem Akku Schlagschrauber (auf kleinster Stufe!) entfernen können.
Vielleicht kannst Du Dir ja einen ausleihen. Falls Du im Raum Düsseldorf wohnst, kann ich Dir helfen.
Vielleicht helfen auch ein paar Schläge mit dem Gummihammer.

 

Die der QM ist afaik nur gesteckt und wird mit der BG Schraube fixiert, oder? Die pappt wohl einfach fest. Wie man sowas abbekommt steht weiter oben.

 

Interessant…
Wie alt ist Deine Maschine und in welchen zeitlichen Säuberungs-/Reinigungszyklen pflegst Du Deine Maschine?
Besitzt Deine Maschine eine Alu-Duschenplatte oder eine Edelstahl-Duschenplatte (mit oder ohne innenliegendem Dichtring)?
Könntest Du gelegentlich ein Foto posten, wie der Brühkopf nach Deiner Aktion ausschaut…?

Ich erinnere in diesem Kontext daran, dass in der von @megamoser behandelten Maschine eine Edelstahlduschenplatte (relativ hart) an einem Alu-Brühkopf (relativ weich) installiert ist. Eine eventuell beschädigte Alu-Duschenplatte ließe sich zwar relativ kostengünstig ersetzen, ein eventuell beschädigter Alu-Brühkopf dagegen relativ kostenträchtig…
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Edelstahl auf Alu?
Das klingt für mich nach Bimetallkorrosion und dabei wird das unedlere Metall (hier das Aluminium) angegriffen.
Eventuell sitz die Duschplatte deshalb fest.
Das Normalpotential von Edelstahl liegt bei ca. -0,5V und das von Aluminium bei -1.6V
Zwischen dem Kopf und der Platte liegt also eine Potentialdifferenz von 1,1V und wenn @megamoser kein deionisiertes Wasser in seiner Maschine verwendet, dann fließt da ein elektrischer Strom.
Meine Maschine, eine ECM Technika IV ist 10 Jahre alt und ich hatte die Brühgruppe zwar rückgespult, aber die Duschplatte seit mehreren Jahren nicht ausgebaut.

 

Höre zum ersten Mal, dass Alu und V2A quasi verschweißt werden, wäre auch für die Classic von Belang.
Quickmill wird sich dabei schon was gedacht haben.

 

Vorab nochmal auf Deine Hammer-Lösung bezogen: Du arbeitest mit einer ECM Technika, deren Brühkopf ich zwar nicht aus eigener Erfahrung kenne. Deinen Hinweis, ebenso wie bei Deiner Maschine, dem Quickmill Brühkopf mit mehr oder weniger 'sanfter Hammer-Gewalt' zu Leibe zu rücken halte ich insofern für bedenklich, weil sich das Dichtungsprinzip des Quickmill Brühkopfs unterscheidet: im Aluminium-Brühkopf befindet sich eine Nut für die Aufnahme des Dichtrings, die sehr wahrscheinlich zu Schaden käme, würde man selbst mit 'sanfter Gewalt' dort 'hineinhämmern'…

Dein Gedanke an eine Bimetallkorrosion oder Kontaktkorrosion ist grundsätzlich richtig und durchaus berechtigt.
Kontaktkorrosion Edelstahl/Aluminium wurde hier im Forum bereits erörtert, denn nachträgliches 'Duschplatten-Modding' war damals ein Novum. Um Dich in Bezug auf Quickmill-Thermoblockmaschinen ins Thema zu bringen könntest Du Dich zum Beispiel dort einlesen (es gibt mehrere Threads hierzu):
• Duschplatten aus Edelstahl

Zudem – bei den hier behandelten Quickmill-Thermoblockmaschinen ist die Edelstahl-Duschenplatte zwar als Austauschteil für ältere Alu-Duschenplatten erhältlich, wird aber seit Anfang 2019 sogar serienmäßig installiert. Diese Duschenplatte ist zusätzlich mit einem innenliegenden Dichtring versehen, der weitgehend verhindert, dass Verschmutzungen durch Restwasser oder Kaffeesatz aus dem Filtersieb zwischen Duschensieb und Brühkopf gelangen.

Ich selbst kann aufgrund von nunmehr seit über 6 Jahren installierten Edelstahl-Duschenplatten (1. Generation noch ohne innenliegendem Dichtring) aus eigener Erfahrung Entwarnung geben: an drei (gepflegten) Maschinen in meinem persönlichen Umfeld gibt es keinerlei diesbezügliche Korrosionsspuren.
Hier sind allerdings die Edelstahl-Duschenplatten aus hochwertigem Edelstahl eingesetzt (Werkstoff-Nr. 1.4404, hart, mit hohem Nickelanteil), die aus der sehr dankenswerten Forums-Initiative von @Waschtl im Mai 2016 stammen. (An dieser Stelle nochmal sehr herzlichen Dank an @Waschtl)
• Poccino Stretta /Quickmill Thermoblock Edelstahl Duschplatte

Das war einige Zeit bevor andere Nachahmer und Quickmill Edelstahl-Duschenplatten auf den Markt brachten. Ich kann die Materialqualität dieser Duschenplatten mangels eigener Anwendung nicht beurteilen ob diese sich ebenso korrosionsfrei wie die aus dem Forums-Projekt verhalten. Quickmill Thermoblockmaschinen werden seit Anfang 2019 serienmäßig mit einer Edelstahl-Duschenplatte ausgeliefert. Es kann wohl davon ausgegangen werden, dass es keine Edelstahl/Aluminium Materialunverträglichkeit gibt.
Ich hatte in einigen meiner Beiträge Quickmill-Baristi aufgerufen zu berichten, es gab bisher keine negativen Berichte. Hier also nochmal die Bitte, sich Duschenplatten/Brühkopf diesbezüglich kritisch anzuschauen.


Mit Blick auf eine festsitzende Duschenplatte hier begleitende Hinweise zur Vermeidung, denn so etwas entsteht zu 99% allein aus mangelnder Pflege:

Edelstahl-Duschenplatten mit / ohne innenliegende Dichtung: Nach der lobenswerten Initiative von @Waschtl im Jahr 2016 – gibt es inzwischen verschiedene Angebote von Edelstahl-Duschenplatten für Quickmill Thermoblockmaschinen. Diese Maschinen werden seit Anfang 2019 auch serienmäßig mit Edelstahl-Duschenplatten ausgerüstet, die eine zusätzliche, innenliegende Dichtung auf der Rückseite besitzen,

Die Senkbohrung in der Brühkopfhalterung sollte stets pingelig sauber sein, damit die Duschenplatte möglichst bündig und passgenau mit der Unterseite der Brühkopfhalterung schließt. Mit der alten Alu-Duschenplatte, ohne den innenliegenden Dichtring, konnte es bei mangelnder Pflege zu Verschmutzungen kommen, die langfristig zu Unpassigkeit der Duschenplatte führen und eine sich verstärkende Verschmutzung oder/und Verkalkung/Korrosion bewirken. Diese Gefahr wird mit der neueren Duschenplatte durch den innenliegenden Dichtring zwar deutlich verringert – dennoch sollte bei der regelmäßigen Reinigung auch weiterhin pingelig auf Sauberkeit in der Senkbohrung geachtet werden.

Dieser Dichtring auf der Rückseite der Edelstahl-Duschenplatte ist also durchaus sinnvoll und wichtig, speziell im Bereich, der sich in die Senkbohrung der Brühkopfhalterung einpasst. Dieser Bereich sollte weitgehend dicht abschließen um eventuellen Wassereintritt oder/und eventuellen Eintritt feinster Kaffee-Partikel zu vermeiden. Kommt es hier zu Unpassigkeit/Undichtigkeit, dann könnten sich Verschmutzungen kumulieren und die Duschenplatte kann nachfolgend nicht mehr bündig mit der Brühkopfunterseite anschließen. Dadurch kann es zu verminderter Wärmeleitung kommen und zusätzlich zu Undichtigkeit im Bereich der Brühkopfdichtung, die in das Filtersieb hinein abschließt. Nachfolgend könnten Kaffeemehlpartikel aus dem Filtersieb zwischen Duschenplatte und Brühkopfunterseite gelangen und zu einer fatalen, sich selbst verstärkenden Verschmutzungs-Spirale führen, wie zum Beispiel hier zu sehen ist: #168.
Zu beachten ist, dass diese Duschenplatten wegen des innenliegenden Dichtrings eventuell etwas fester aber dennoch 'mit Gefühl' eingeschraubt werden müssen – es handelt sich um eine Hohlschraube…
Duschenplatten ohne innenliegenden Dichtring funktionieren zwar grundsätzlich ebenso gut, ratsam ist hier aber eine verstärkte Aufmerksamkeit und Pflege, speziell der Senkbohrung.​

Wartungsanleitung.
Die kryptische Quickmill-Bedienungsanleitung ist letztlich mitverantwortlich für hier im Forum aufschlagenden Berichte über verschmutzte Maschinen… Dabei lassen sich gerade diese Maschinen besonders leicht sauber halten – der Geschmack und die Langlebigkeit der Maschine werden es danken…
Durch das 'einfach aber genial' konstruierte. Rückschlagventil in der Brühkopfhohlschraube .(federgelagerter Ventilstift) werden gegenüber anderen Maschinen zwar Verschmutzungen des Duschsiebs, des Brühkopfs und des Leitungssytems durch Kaffeeschmand aus dem Kaffeepuck im Filtersieb weitgehend verhindert, um diesen systembedingten Vorteil dauerhaft und zuverlässig zu gewährleisten sollten diese Hinweise beachtet werden:
• Empfohlene Reinigung/Durchlaufentkalkung Quickmill Thermoblockmaschinen

Viele ältere (nicht alle) Quickmill-Thermoblockmaschinen lassen sich mit einer Edelstahl-Duschenplatte nachrüsten. Informationen dazu und was dabei zu beachten ist (auch mit Blick auf eventuell mögliche Bimetall- oder Kontaktkorrosion zwischen Metallen unterschiedlicher Güte) finden sich hier:
• Duschplatten aus Edelstahl

Hier zusätzlich neu verlinkt, weil einige Links im Originalbeitrag 'Duschplatten aus Edelstahl' nicht mehr aktiv sind:
Ohne innenliegendem Dichtring
• Quelle 1
• Quelle 2
Mit innenliegendem Dichtring (entspricht neuerer Serienausstattung)
• Quelle 1 (Rückseite mit Dichtring: Abbildung 3)
• Quelle 2

Pardon für diesen eventuell etwas 'länglichen' Beitrag, jedoch werden nicht zuletzt wegen des in den kryptischen Quickmill Bedienungsanleitungen sträflich vernachlässigten Themas 'Maschinenpflege' hier immer wieder leicht vermeidbare Probleme geschildert, die durch etwas mehr Zuwendung mit 'Spaß am Gerät' gar nicht erst entstehen müssten, weil die Pflege gerade bei Quickmill Thermoblockmaschinen systembedingt besonders einfach zu handhaben ist…
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