Quickmill Orione und Temperatur in der Tasse

Diskutiere Quickmill Orione und Temperatur in der Tasse im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Liebe Forenmitglieder, ich möchte mich hier gleichzeitig vorstellen und gleich eine Frage an Euch richten: Ich habe eine Quickmill Orione 3000...

  1. #1 guido57, 18.11.2017
    guido57

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    Liebe Forenmitglieder,

    ich möchte mich hier gleichzeitig vorstellen und gleich eine Frage an Euch richten:

    Ich habe eine Quickmill Orione 3000 und dazu eine Eureka Mahlmaschine in Kombination.

    Nun gelingen mir meine Espressi leider nicht in ausreichender Temperatur. Wenn ich nach ca 20 bis 30 Minuten Einschaltzeit den ersten Espresso beziehe, mit vorgewärmter Tasse , vorgewärmtem Siebträger und manchmal auch einem Leerdurchlauf, hat mein Espresso in der Tasse gerade mal max. 60 Grad ... wenn ich Heisswasser beziehe aus der Lanze erreicht dies auch max 60 Grad.

    Nach dem Einschalten höre ich ein Tickgeräusch, das wohl vom Thermostat kommt und dann auch immer wieder mal zwischendrin beim Aufheizen tickt und die Lampe gleichzeitig aufleuchtet.. Ist dieses doch laute Ticken normal?... oder hängt es eventuell damit zusammen , dass der Espresso nicht richtig warm ist bzw. die Aufheiztemperatur zu niedrig sein könnte....Ich kann die Brühtemperatur ja nicht direkt messen... Ist diese denn bei den optimalen 88 bis 92 , wenn der Kaffee nur ca 60 Grad in der Tasse misst.

    Wenn ich die Maschine dann weiter eingeschaltet lasse und nach 1 oder 2 Stunden einen Espresso beziehe komme ich auf ca 68 bis 70 Grad Espressotemperatur in der Tasse.... Auch schmeckt der Kaffee nun deutlich besser als beim 1. Bezug nach ca einer halben Stunde...

    Nun heizt der Thermostat wohl doch genügend ... ist das normal dass das eine bis zwei Stunden Vorlaufzeit benötigt Die Quickmill soll ja dank Thermoblock schon sehr schnelll ordentlich heisse Bezüge liefern...

    Auch messe ich bei anderen Espressomaschinen auswärts in Cafes in der Tasse immer so zwischen 70 und 75 Grad in der Tasse... Was ist denn die optimale und bei Espressomaschinen normalerweise gelieferte Temperatur in der Tasse...?

    Ich habe aber auch Probleme mit dem Druck.. ich komme meist nur auf 4 bis max 6 bar schwankenden Druck .... obwohl ich genügend feingemahlenen Espresso, fast niedrigste Einstellung an der Eureka, in dem Doppelsieb habe.. soviel dass ich oft wieder etwas rausnehmen muss, da der Siebträger , der ja bei der Quickmill nach rechst schräg anschlägt, sonst nicht schließt.. auch muss ich dann die Maschine festhalten, beim Schließen des Siebträgers.. wenn ich aber soviel Espressopulver im Siebträger habe, steigt der Druck dann schon auf 8 bis 10 bar und der Espresso fliesst langsamer mit deutlich mehr Crema und gutem Geschmack.

    Was mache ich gegebenfalls falsch oder ist aufgrund der obigen Schilderungen eher ein Defekt an der Maschine zu vermuten?

    Liebe Grüsse und schon mal vielen Dank für Eure hoffentlich zahlreichen Antworten

    schönes Wochenende wünscht Euch

    Herman
     
  2. #2 Sebastiano, 18.11.2017
    Zuletzt bearbeitet: 18.11.2017
    Sebastiano

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    Hallo und Willkommen @guido57,
    eigentlich machst Du so ziemlich alles ‘thermoblockmäßig’ richtig. Spontan nenne ich zwei mögliche Gründe für Deine 'gefühlt' zu niedrige Temperatur:
    • Zu welchem Zeitpunkt startest Du den Bezug?
      Wichtig: den Bezug zügig starten, wenn die Heizung mit einem dezenten 'Klick-Geräusch' des Bimetall-Thermostaten gerade abgeschaltet hat, also die Kontroll-Leuchte gerade erloschen ist.
      So erreichst Du sicher reproduzierbar die höchste 'Normal-Brühtemperatur'. (Für höhere Brühtemperaturen: siehe unten: 'Aktives Temperatursurfen')
    • Verkalkung?
      Wie alt ist Deine Maschine, wann wurde der Thermoblock zuletzt per Durchlaufentkalkung gereinigt/entkalkt?
      Ob eine Entkalkung erforderlich ist, kann auch anhand einer 'gefühlt zu niedrigen' Caffè-Temperatur oder einer eventuell nachlassender Dampfpower erkannt werden, sofern nicht eine verschmutzte Dampfdüse der Grund sein sollte.
      Empfehlung: Entkalker auf Amidosulfonsäurebasis
    Auf jeden Fall den Siebträger längere Zeit eingespannt lassen und das Heißwasser, mit dem Du die Tassen vorwärmst, aus dem eingesetzten Siebträger inkl. Filtersieb laufen lassen. So angenehm sich auch ein schwerer Messingsiebträger anfühlen mag, ich halte den für Thermoblocks, anders als für E61-Gruppen, für suboptimal, da der gegenüber dem alten, leichteren Edelstahl-Siebträger relativ lange braucht um richtig aufgeheizt zu sein.
    Auch falls es seltsam klingen mag – auch die Temperatur des Tankwassers kann sich eventuell auf die Caffè-Brühtemperatur im Thermoblock auswirken. Das kann speziell im Winter in Einfamilienhäusern auftreten, wenn das Leitungswasser einen sehr kurzen Weg von der Hauptleitung zur Entnahmestelle hat.

    INEI schlägt als grobe Richtschnur vor:
    • Kaffeemehl je Tasse: 7g ± 0,5 (ich nehme bis zu 10g…)
    • Wasseraustrittstemperatur der Maschine: 88°C ± 2°C
    • Temperatur des Getränks in der Tasse: 67°C ± 3°C
    • Milliliter in der Tasse: 25 ml ± 2,5
    • Bezugszeit: 25 ± 5 Sekunden
    @quick-lu hatte dazu seine Temperatur-Messreihe mit einer QuickMill 3004 gepostet.

    Die Brühtemperatur und folglich auch die Caffè-Temperatur in der Tasse lässt sich bei Deinem Modell mit dem 'Einer-Thermoblock' sehr gut und nahezu beliebig beeinflussen: Du könntest es mal mit Aktivem Temperatursurfen (Klick) probieren. Das heißt den Bezug mit einer höheren Start-Temperatur beginnen. Ich nutze das regelmäßig, da ich überwiegend heller geröstete Arabicas verwende, die eine höhere Brühtemperatur sehr gut vertragen, ja eigentlich sogar erfordern. Ich erziele damit reproduzierbar gute Ergebnisse. Ich weiß nicht welche Bohnen Du verwendest, aber Du könntest probieren ob sich Dein ‘gefühltes’ Ergebnis in der Tasse dadurch verbessert. Durch die Veränderung der Brühtemperatur kannst Du auch das Geschmacksprofil Deines Espressos beeinflussen, je nach verwendeter Bohnensorte und Röstgrad.

    Falls Deine Maschine etwas älter ist, könnte es sein, dass sie einen Caffè-Thermostaten am Thermoblock besitzt, der bei 105°C schaltet. Neuere Modelle besitzen einen Thermostat, der bei 110°C schaltet. Der Thermostat ließe sich selbst austauschen.

    Indes – Du berichtest letztlich von einem 'gut' gefüllten Filtersieb, einem Brühdruck von 8-10 bar und einem 'langsam' fließendem Espresso (wie langsam?) mit mehr Crema und gutem Geschmack – wo war nochmal Dein eigentliches Problem…? ;)

    Vielleicht könntest Du mal den Faktor 'Mühle' etwas genauer prüfen, Mahlgradeinstellungen, Mahlscheiben, tampen prüfen?

    Nachtrag:
    • Kaffee-Qualität – Welchen Kaffee verwendest Du, wann wurde er geröstet? Auch die Kaffee-Qualität und die Frische können sich auf die Durchlaufzeit und damit auf die Brühtemperatur auswirken. Läuft der Caffè zu schnell – also mit zu hoher Flussrate – kann bei Thermoblocksystemen auch die Temperatur darunter leiden.

    Viel Erfolg und Gruß, Sebastiano
    .
     
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  3. #3 guido57, 18.11.2017
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    Hallo lieber Sebastiano,

    und vielen Dank für deine schnelle und sehr umfangreiche Antwort..... Also die Maschine ist jetzt gerade mal 2 Monate alt... also praktisch neu...... das mit den 8-10 bar gelingt mir nur höchst selten .... ich denke einfach dass ich noch vieles falsch mache .. gerade beim Tampern... ich dachte immer ich müsste um den Druck zu erhöhen... so fest wie irgend möglich tampern und soviel wie möglich Kaffeemehl im Siebträger haben... Folge davon... der Siebträger lie? sich nicht mehr, wie bei der Quickmill üblich , rechts einrasten und ich musste immer fester daher tampern.. so fest, dass mir nun schon das Handgelenk weh tut... lach... das ist wohl so nicht gedacht..... aber wenn ich weniger Espressomehl einfühle , so ca einen cm unter dem Siebträgerrand ... dann bekomm ich halt nicht genügend Druck aufgebaut... gerade mal 4 bis 6 bar und der Kaffe schmeckt dann sauer und ist halt nicht heiss genug... ich werde nun mal Deine Tipps beherzigen und einfach noch etwas weiter probieren...

    vielen Dank für Deine liebe Antwort

    Guido
     
  4. Wasu

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    Willkommen im Forum, ich versuch mal deine Fragen zu beantworten:

    Ja
    67° +-3°, hängt aber stark davon ab ob du die Tassen vorwärmst
    feiner mahlen!
    zu wenig Druck = höherer Durchfluss = geringere Wassertemperatur
    das Tampen hat nicht den großen Einfluss
    weniger Kaffeemehl nehmen, dafür feiner mahlen und frisch geröstet Kaffee vom Röster nehmen und nicht das Supermarktzeug.
     
  5. #5 guido57, 18.11.2017
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    Hallo lieber Wasu,

    auch Dir herzlichen Dank für Deine schnelle und ausführliche Antwort:

    Heute morgen hatte ich wieder das gleiche Procedere durchgeführt.
    nach ca 1/2 Stunde war das Wasser bei Leerbezug so ca bei 60 Grad auch aus der Schaumlanze kamen gerade mal knapp 60 Grad warmes Wassser.. heiss will ich das nicht nennen

    habe dann den Mahlgrad meiner Eureka Mahlmaschine auf 1 gestellt und dann nach ca 1 1/2 Stunden wieder einen Bezug in die vorgewärmte Tasse gestartet... nun habe ich direkt am Siebträgerausfluss ca 74 Grad gemessen und in der Tasse 72 Grad...

    jetzt gerade habe ich nach ca 3 Stunden Einschaltzeit ... einen Kaffeebezug mit fast 12 bar Druck bekommen aber nur ca 60 Grad Temperatur...

    Somit stehen wohl nicht alleine längere Einschaltzeit und Temperatur in einer direkten Relation ...sondern eben auch Tampern und Druck .... werde heute Abend nochmal schauen ob ich vielleicht auch direkt mal nach 20 bis 30 Minuten eine Temperartur von ca 65 bis 70 Grad bekomme.... wenn ja liegt es wohl doch an meinen noch nicht wirklich ausgebildeten Baristafähigkeiten...:)

    Vielen Dank vorab und einen schönen Samstag

    wünscht Euch

    Guido
     
  6. #6 BohnenJustaff, 18.11.2017
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    Dein Espresso muß ja krach sauer sein, schmeckt er?

    Ich hatte eine QuickMill TB, nach 15 Minuten und zwei Leerbezügen hat die Temperatur gepasst.
    Sollte das bei dir nicht so sein, ist die Maschine anders, also nicht in Ordnung.
     
  7. #7 BohnenJustaff, 18.11.2017
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    Die Leerbezüge machst du in die Tasse und wartest?
     
  8. #8 guido57, 19.11.2017
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    Hallo Bohnenjustaff,

    ich verstehe Deine zwei Antworten nicht wirklich? ... aber danke für Deine Bemühungen

    liebe Grüsse

    Guido
     
  9. #9 BohnenJustaff, 19.11.2017
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    Machst du die Leerbezüge in die Espressotasse zum aufwärmen der Tassen?
    Ich habe das so gemacht, jetzt mit der ECM heizte ich die Tassen mit dem Heißwasserbezug.

    Wenn der Espresso schmeckt, stimmt die Temperatur der Maschine, dann sind die Tassen zu kalt.
     
  10. #10 guido57, 20.11.2017
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    Euch Allen, heute hat es schon besser geklappt,,,,, nach ca 1 Stunde Betriebszeit hatte ich einen Bezug mit ca 8 bar Druck und ca
    70 Grad Temp. in der Tasse... Nun aber noch eine Frage..... ist es normal dass ich nicht schon nach ca 10 Betriebszeit... dieses Ergebnis erziele... es heisst ja beim Thermoblock...dass er im Prinzip schon nach ein paar Minuten betriebsbereit sein soll.... das haut aber bei mir mit der Temp. nicht hin .. nach 10 bis 20min max. 60 bis 65 Grad...

    Liebe Grüsse und guten Wochenanfang wünscht Euch

    herman57
     
  11. Caruso

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    Nach 10 Minuten ist der TB annähernd heiß genug, aber der Siebträger noch nicht, vor allem, wenn es sich um den "neuen", schweren aus Messing handelt. Die "alten", leichten aus Edelstahl wurden schneller warm.

    Mit einigen Leerbezügen kannst du die Erwärmung des eingespannten ST beschleunigen, wenn es schneller gehen soll.

    Das gesamte System aus TB und ST ist, ohne weitere Intervention, erst nach ca. 30 Minuten wirklich einsatzbereit.

    getapatalkt
     
  12. #12 guido57, 21.11.2017
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    vielen Dank für Eure tollen und informativen Rückmeldungen.. ich werde gerne weiter berichten...

    achso eine Frage hätte ich noch.... das Duschsieb wechseln oder reinigen.. ist das technisch sehr anspruchsvoll... da ich ein totaler Techniklaie bin... habe ich Sorge, dass mir beim Lösen der Schraube...alles mögliche um die Ohren fliegt.. und ich es dann nicht wieder zusammenbringe....:)

    ich habe die Maschine jetzt seit ca 2 Monaten und bisher läuft bzw. fliesst der Kaffee bzw. das Wasser beim Leerbezug sehr gut... muss ich da überhaupt schon was reinigen.... am Duschsieb.... und wenn ja .. muss ich dann auch gleich die Dichtung wechseln... ich habe nämlich keine Ersatzdichtung beiliegen...

    Vielen Dank und guten Start in den Dienstag

    wünscht Euch

    herman57
     
  13. #13 ginkgobaum, 21.11.2017
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    Wenn man ein bisschen Feingefühl hat, ist das super easy. Nur beim Rausdrehen der Schraube aufpassen, dass man die Feder und den Stift mit in der Hand hat und beim Zudrehen genauso wieder einsetzen und nicht zu fest anziehen.
     
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  14. #14 Sebastiano, 21.11.2017
    Zuletzt bearbeitet: 21.11.2017
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    Ich räuspere mich mal dezent… Probiere doch mal den Geschmack des Wassers aus einem Leerbezug… ;)

    Schleichende Geschmacksbeeinflussung Wenn Du den Brühkopf Deiner Maschine nach 2 Monaten Nutzung noch nicht gereinigt haben solltest, besteht die Gefahr Dir den Geschmack Deines Caffès schleichend zu verderben und Deine Maschine langsam aber sicher in einen Zustand zu versetzen, der hier im Forum nicht selten bei preisgünstig erworbenen Gebrauchtmaschinen beklagt wird…

    Verschmutzungsneigung Das Innere des Brühkopfs/Duschensiebs der Quickmill-Thermoblockmaschinen hat zwar im Gegensatz z.B. zum E-61 Brühkopf den systembedingten Vorteil einer geringeren Verschmutzungsneigung, aber das Kaffeemehl hat auch im Quickmill Brühkopf direkten Kontakt mit dem Duschensieb. Kaffee enthält Öle & Fette, die werden mit der Zeit schlichtweg ranzig und bilden zusammen mit feinsten Kaffeemehlpartikeln einen 'Sirup' der sich unter Hitzeeinwirkung im Brühkopf festsetzt – in jeder Maschine. Das fatale ist: man sieht's ja nicht sofort… würde man eine Butterdose, ein Trinkglas oder andere öl-/fetthaltige Gefäße/Bestecke ungereinigt über längere Zeiträume so benutzen…?
    Begleitend dazu das Beispiel eines E-61 verwandten Lelit-Duschensiebes nach einmonatiger Nutzung, das bereits zweimal mit Chemie rückgespült wurde: Duschsieb sicher abnehmen


    Leichte Reinigung Speziell bei den Quickmill Thermoblockmaschinen ist die Reinigung des Brühkopfs durch die abnehmbaren Einzelteile (Obacht bei Ventilstift & Feder) leichter als bei vielen anderen Maschinen, auch Rückspülen wie beim E61-Brühkopf ist systembedingt nicht erforderlich. Ich säubere Brühkopf/Duschensieb/Duschenplatte/Dichtung alle 2-3 Tage mit Prilwasser und Spülbürste in einem fixen 2-3 Minuten Durchgang, erspare mir so den eventuellen Einsatz härterer Chemie. Auch falls ein kurzer Reinigungszyklus spontan übertrieben klingen mag, die Maschine aber vor allem der Geschmack dankt es… Speziell bei etwas heller gerösteten sortenreinen Kaffees, bei denen der Geschmack mehr von der Bohne selbst, als vom Röstaroma geprägt wird, ist die Sauberkeit geschmacklich noch deutlicher wahrnehmbar.

    Also nur zu – es lohnt sich. Dazu empfehle ich Dir auch diese Informationen:
    Hinweis zum Reinigungs-Procedere der Quickmill-Thermoblocks
    Nochmal: Achte beim Lösen der Brühkopfschraube auf den losen, federgelagerten Ventilstift in der Brühkopfhohlschraube, der Stift kann leicht verloren gehen, ist aber für die korrekte Funktion sehr wichtig.

    Den Dichtring ersetzt Du erst dann, wenn er nicht mehr ordentlich abdichtet. Das wirst Du merken, wenn etwa Caffè beim Bezug über den Siebträger-Rand läuft oder der Dichtring verhärtet oder porös wird. Bei entsprechender Pflege (siehe obige Hinweise) kann der Jahre durchhalten, Du solltest aber für alle Fälle einen als Ersatz im Hause haben. Eigentlich sollte ein Esatzring als Grundausstattung mitgeliefert worden sein.

    Pardon für den etwas 'länglichen' Beitrag, aber das Thema Sauberkeit wird allgemein zu wenig mit der erforderlichen Aufmerksamkeit beachtet – auch nicht von Seiten der Maschinenhersteller in ihren kryptischen Bedienungsanleitungen…

    Gruß, Sebastiano
    .
     
  15. Unr33L

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    Hallo zusammen,
    sorry, dass ich das Thema wieder „aufwärme“ :)

    Ich bin schon etwas länger Besitzer einer Orione 3000 und habe mich (Schande über mein Haupt) noch nicht zu 100% mit der optimalen Kaffeezubereitung beschäftigt; also wenn es ungefähr gut schmeckt pass(te) alles. Jetzt lese ich mich langsam in die Kaffeezubereitung ein und stelle das gleiche Problem wie guido57 fest: die Temperatur scheint zu niedrig zu sein; dies wurde auch schon von Gästen festgestellt, die ganz spontan meinten, dass der Espresso von der Temperatur zu niedrig sei.

    Getestet habe ich mit einem Temperaturmesser den Leerbezug in vorgeheizter Maschine + Tasse: ->Der Bezug kommt nur auf 60Grad in der Tasse, mit der Lanze sogar knapp drunter. Ich bekomme auch keine besseren Ergebnisse wenn ich den Bezug direkt nach der Heizphase starte. Was wäre denn eine Referenz-Temperatur mit einem Leerbezug in der Tasse?

    Hintergrund: Der Duschkopf ist gereinigt. Eine Entkalkung möchte ich jetzt erstmalig durchführen. Der Siebträger ist beim Bezug auch immer vorher eingespannt und vorgeheizt.

    Hat noch jemand ein ähnliches Problem, bzw. konnte es beheben?

    Bin über jeden Rat dankbar.

    Viele Grüße,

    Christian
     
  16. #16 Sebastiano, 09.08.2022
    Zuletzt bearbeitet: 10.08.2022
    Sebastiano

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    @quick-lu hatte dazu seine Temperatur-Messreihe mit einer QuickMill 3004 gepostet.
    Das Modell 3004 ist eine Dual-Thermoblockmaschine mit getrennten Caffè-/Dampf-Thermoblöcken. Es wurde nicht beschrieben, ob der Dampf-Thermoblock eingeschaltet war. Bei länger eingeschaltetem Dampf-Thermoblock (130°C) könnte sich aufgrund der Hitzeentwicklung im Inneren des kompakten Gehäuses eventuell eine leichte Temperatur-Beeinflussung nach oben ergeben.
    Auch die Temperatur des frischen Tankwassers kann die End-Temperatur beeinflussen. Extreme: winterkaltes Wasser oder speziell bei geringem Tankinhalt durch den Rücklaufschlauch erwärmtes Tankwasser. Der Rücklauf lässt sich durch Verlängerung außerhalb des Tanks ausleiten.


    Indes: Referenz No. uno = Deine individuellen Geschmacksvorlieben… ;)
    Falls Du eine mehr oder weniger 'offiziell' empfehlende Referenz magst, dann zitiere ich aus meinem Beitrag #2 – in dem übrigens vieles zur Brühtemperatur und der Caffè-Temperatur in der Tasse erklärt wird:
    Leerbezugs-Temperaturmessung / Brühtemperatur beim Caffè-Bezug:
    Kurzversion .
    Beim Leerbezug läuft – anders als beim Caffè-Bezug – systembedingt mehr Wasser drucklos schneller durch den Thermoblock und kann folglich nicht die erwünschte Caffè-Temperatur erreichen. Erst beim bestimmungsgemäßen Caffè-Bezug unter Druck läuft das Brühwasser in einer entsprechend langsameren Fließgeschwindigkeit durch den Thermoblock und erreicht die erwünschte Caffè-Temperatur.
    1. Wie alt ist Deine Maschine
    2. Wann zuletzt entkalkt
      a) in welchem Verfahren (heiß/kalt)
      b) mit welchem Entkalker
    Indikatoren für Verkalkung könnten sein:
    • Nachlassende Brühtemperatur .die könntest Du auch am sich verändernden Geschmacksprofil Deiner unverändert verwendeten Kaffeebohnen erkennen: Säurenoten könnten bei niedrigerer Brühtemperatur evtl. stärker durchschlagen
    • Nachlassende Dampfpower .kann ein Indikator für Verkalkung sein, falls nicht eine verschmutzte Dampfdüse die Ursache ist
    Empfohlene Durchlaufentkalkung/Reinigung Quickmill Thermoblockmaschinen

    Falls Dir die Brüh-Temperatur und die Caffè-Temperatur in der Tasse dann immer noch zu niedrig erscheinen sollten oder wenn Du die Brühtemperatur auf unterschiedliche Bohnen/Röstungen oder Geschmacksprofile feintunen möchtest – so bist Du mit Deiner Orione 3000 (Mono-Thermoblockmaschine) in der glücklichen Lage durch aktives Temperatursurfen die Brühtemperatur auch ohne PID sehr individuell und von Bezug zu Bezug beeinflussen:
    Aktives Temperatursurfen mit Mono-Thermoblockmaschinen


    Lang-Version
    Unterschiede Thermoblock- / Boiler-System
    .Wenn Du beim Thermoblocksystem per Leerbezug nur Wasser beziehst, quasi ohne Druck – oder Caffè unter Druck – so ergibt sich aufgrund der unterschiedlichen Durchflussgeschwindigkeiten ein deutlicher Temperatur-Unterschied. Denn anders als beim Boilersystem mit 'stehend-heißem' Boilerwasser, wird beim Thermoblock das Wasser ja erst während des Durchlaufs für jeden Bezug frisch erhitzt. Die Heizleistung des Thermoblocks ist für den Caffè-Bezug mit entsprechender Flussrate ausgelegt – also ca. 25-50 ml in 25-30 Sekunden unter Druck und mit gefülltem Filtersieb – und nicht für größere Volumen bei Wasserbezug und leerem Filtersieb. Das dürfte der entscheidende Unterschied sein, den Du Dir bei Deinen Temperaturmessungen vergegenwärtigen solltest – Du hast eine Thermoblock-Espressomaschine mit Frischwasser-Prinzip. Dort verbleibt nach Bezugsende kein Restwasser im Heizsystem, daher auch die geringe Verkalkungsneigung. Anders beim Boilersystem: dort verbleibt heißes Wasser nach Bezugsende im Boiler und wird bis zum nächsten Bezug ständig erhitzt.

    Brüh-Temperatur des Kaffeemehlpucks .Bei einem Thermoblockmodell ohne PID kommt es wegen der relativ großen Hysterese sehr darauf an, zu welchem Zeitpunkt der Bezug gestartet wird. Der beste und sicher reproduzierbare Zeitpunkt ist eben genau dann, wenn die Heizung gerade abgeschaltet hat, also die Kontroll-Leuchte gerade erloschen ist. Das ist die standardmäßig höchste Brühtemperatur, die ohne 'aktives Temperatursurfen' sicher reproduzierbar erreichbar ist – vorgeheizte Maschine vorausgesetzt.
    1. Startest Du den Caffè-Bezug wenn die Heizung gerade abgeschaltet hat – Standardempfehlung für sicher reproduzierbare Ergebnisse – so kann sich während des Bezugs eine leicht absinkende Temperaturkurve ergeben
    2. Startest Du den Caffè-Bezug wenn die Heizung gerade eingeschaltet hat, so kann sich während des Bezugs eine leicht ansteigende Temperaturkurve ergeben
    3. Startest Du den Caffè-Bezug zwischen den Schaltphasen der Heizung, so könnte es zum Ende des Bezugs zu einer stark ansteigenden Temperaturkurve kommen
    Manche Quickmill-Baristi bewerten speziell den Effekt '1.' ähnlich positiv wie eine absinkende Druck-Kurve bei Handheblern mit Feder. Hier wird oft angeführt, dass sich gerade diese abschwellende Druck-Kurve positiv auf den Geschmack des Caffès auswirken kann, weil sich zum Ende des Bezugs mitunter eher unerwünschte Bitterstoffe lösen können, die dann weniger intensiv extrahiert werden. Die empirische Methode hilft auch hier weiter – das heißt es wird einfach ausprobiert… ;)

    Caffè-Temperatur in der Tasse .Nur ungenügend vorgewärmte Siebträger oder/und Tassen könnte der Grund für eine eventuell zu niedrige Espressotemperatur in der Tasse sein. Der ‚alte‘ Original-Siebträger der 0820/3000 Baureihe der Quickmill-Thermoblockmaschinen besteht aus Edelstahl und ist exakt auf das thermische Konzept des Thermoblocks abgestimmt, ergo wesentlich schneller aufgeheizt, als der neue Messingsiebträger – ist übrigens auch leichter sauber zu halten…

    Edelstahl- oder Messingsiebträger – thermisches Konzept Thermoblock .Der neue, schwere und zeitgeistig vermeintlich 'wertigere' verchromte Messingsiebträger passt eigentlich wegen der größeren Materialmasse und der zwangsläufig erforderlichen längeren Aufheizzeit nicht so recht zum Thermoblock. Er wurde von Quickmill – ohne eigentlichen technischen oder qualitativen Vorteil bei den Thermoblockmaschinen – lediglich auf Kundenwunsch (Originalzitat von Quickmill…) und zur Verkaufsförderung bei den Maschinen mit Edelstahlgehäuse eingeführt – wegen der von Kunden gefühlten, vermeintlich wertigeren Anmutung in Referenz zu schweren Siebträgern, wie sie bei E61-Brügruppen üblich sind. Nur haben diese Maschinen eben ein ganz anderes thermisches Konzept.

    Eine vermeintlich zu niedrige Brühtemperatur kann – ebenso wie eine nachlassende Dampfleistung – auch ein Indiz für eine Verkalkung sein.

    Abschlussfrage – unabhängig von der ‘gefühlten Temperatur’: welchen Kaffee, wann geröstet, verwendest Du und – wie schmeckt Dir Dein Espresso? Denn das sollte ja eigentlich der entscheidende Aspekt sein… ;)

    Viel Erfolg…
    .
     
  17. #17 Sebastiano, 27.08.2022
    Sebastiano

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    Hallo Herr @Unr33L,

    wie geht's wie steht's mit Deinen geschilderten Problemen…?

    Oder hatten Dich eventuell etwas 'länglich vertiefende' Ausführungen zur Fehlersuche/Problemlösung verwirrt…? Für diesen Fall: Pardon – aber entsprechende Prüfungen und Antworten können letztlich für alle mitlesenden und eventuell später suchenden Forenmitglieder zu weiterführenden Lerneffekten führen. Auch ich lerne übrigens gern dazu – und nicht zuletzt – Umwege können bekanntlich die Ortskenntnis verbessern… :)

    Offene Threads, ohne Rückmeldung zu angebotenen Problemlösungen bedeuten letztlich Zeitverschwendung für diejenigen, die Dir geantwortet haben, ebenso für diejenigen, die eventuell auf der Suche nach ähnlichen Problemlösungen sind…

    Danke für eine Rückmeldung…
    .
     
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