Quickmill Orione vs. Präzisionssieb

Dann musst Du mehr einfüllen und/oder feiner mahlen. Das ist unabhängig von der Maschine normal, dass Du die Bezugsparameter anpassen musst. Welche Größe des Strada hast Du denn gekauft und wie viel füllst Du ein?
Ein OPV würde sicher auch helfen, die Bezüge zu optimieren, was Du vermutlich mit dem Verweis auf einen anderen Thread meinst.

 

Ja.
Mit einem Decent 10Gramm (in Kooperation mit VST oder IMS hergestellt) und der QM 3000 muss ich zwar deutlich feiner mahlen, aber bekomme ein viel runderes Geschmacksprofil raus.
Bloss Einbildung, weil es für den Preis natürlich was hermachen muss? Unabhängige Mittrinker haben die Ergebnisse zumindest auch dahingehend gelobt.
Nicht vergessen solltest Du, dass es auch von den Bohnen abhängt, was sich herauskitzeln lässt.

 

Das steht auf meinem auch, unter 16g ist das für mich nicht zu gebrauchen.

 

Muss beim Decent Sieb auch der Rand geplättet werden oder passt das plug and play?

 

Das Phänomen ist, dass dieses Decent 10 Gramm bei mir im unbearbeiteten Auslieferzustand funktioniert.

Siehe auch hier: Empfehlung kleines 2er Sieb nicht komisch für Quick Mill

 

Kurze Präzisierung: Ich habe eine recht alte Orione (die Version ohne Manometer). In den originalen Siebträger der Maschine, der keine Feder sondern nur einen Klappmechanismus zum Halten des Siebs besitzt, passt das Decent-10gr.-Sieb nicht, da der Siebträgerhalter leicht konisch nach unten verläuft. In die neueren Siebträger mit Feder (ich habe nur einen bodenlosen Träger, kann also nichts über die Version mit Auslauf sagen) passt das Sieb hingegen perfekt. Geschmacklich bekomme ich ganz subjektiv aus helleren Bohnen bessere Ergebnisse als mit den Werkssieben.
Eine größere Neigung zum Channeling konnte ich mit dem Decent-Sieb auch nicht feststellen (bei Verwendung von RDT).

 

ich bin auf ein 15gr vst sieb gegangen und bin echt begeistert wie geil das funktioniert. tatsächlich musste ich aber auch viel viel feiner mahlen.
bin nach vielen empfehlungen gerade auf 14,5gr, das läuft eigentlich gut!
du könntest halt mal über ein expansionsventil nachdenken. wenn die maschine dann offen ist, könnte man auch ein manometer reinbauen, dann weißt du bescheid oder du leihst dir zum einstellen eins für den siebträger aus

 

ist nur ein gut gemeinter rat, damit du mit der maschine besser klar kommst.
anleitungen gibts zu hauf und rückrüstbar ist es auch

kaffee tendenziell nicht zu dunkel weil die temperatur mit 96 (glaube ich) etwas zu hoch ist

 

Tendenziell eher dunklere, italienische Röstungen. Aus persönlicher Vorliebe, nicht wegen der Maschine.

 

Ich möchte auch noch meinen Erfahrungsbericht mit dem

Sieb mit euch teilen, welches ich im Expansionsventil Thread der 0820 erwähnt habe.

Das Sieb habe ich selbst "plattgeklopft" und abgefeilt. Das ging soweit sehr gut. Auch passt es in meinen alten Siebträger ("Blechdose" ohne Feder, aber mit Klappmechanismus/Siebhalter) ohne dass es aufsetzt.

Dadurch dass ich das Sieb "nur" mit 14.5-15g befülle, bleibt noch viel Luft nach oben und der Abdruck der Schraube ist teilweise kaum zu sehen. So ist das Sieb aber ziemlich anfällig auf Channeling. Ohne saubere Vorbereitung funktioniert es nicht gut. Das Ausklopfen geht einiges schlechter als beim originalen zweier Sieb.

Der Durchmesser des Siebs ist aber etwas zu gross und es kommen teilweise ein paar Tropfen aussen am Siebträger raus. Es ist nicht tragisch aber auch nicht schön. Dazu kommt, dass ein normaler 58mm Tamper (im Gegensatz zum originalen Sieb) zu klein ist --> pendelndes Tampen ist notwendig, da ansonsten Kaffee am Rand stehen bleibt und nicht alles sauber getampt ist.

Geschmacklich ist der Kaffee sehr lecker. Alles in Allem würde ich aber davon eher abraten, da für den besseren Geschmack doch einige Nachteile in Kauf genommen werden müssen.

Ausser irgend jemand hat eine Idee, wie man das Sieb ein wenig pressen kann, um den Durchmesser auf richtige 58mm anzupassen. Dann könnte das Sieb plötzlich sehr viel Spass machen ;-)

 

warum ist das anfälliger für channeling?
die empfehlung fürs standardsieb ist in etwa gleich

 

Mir fallen in Deiner Beschreibung Sachen auf, die eine recht gute Erklärung für Deine Beobachtungen sein können.

Gibt es einen Grund, das Sieb nicht mit mehr Pulver zu füllen? Das Sieb ist für 18 Gramm angegeben, da sind 14-15 Gramm definitiv zu wenig. 20% weniger Füllmenge, wo man eigentlich immer annehmen muss, dass die Hersteller meist Untergrenzen angeben. Klar, dass Du damit Channeling provozierst.
Sag jetzt bitte nicht "18 Gramm sind mir aber zu viel", dann hättest Du Dir gleich deren auf 15 Gramm definierte Version kaufen müssen... Jetzt bist Du halt gezwungen, die 6 Gramm zusätzlichen produzierten Espresso auch zu saufen, oder stehen zu lassen.
Der schlecht auszuklopfende Puck unterstützt hier meine These, dass es matschig ist, weil zu wenig Pulver.
Grundsätzlich könntest Du auch darüber nachdenken, die fehlende Füllmenge über einen BPlus Lower Shower Screen auszugleichen. Kommt mir aber etwas unsinnig vor, da es ja Siebe mit korrekter Füllmenge zu kaufen gäbe, die weniger kosten.

Bist Du Dir sicher, dass Dein 58er Tamper nicht evtl. zu gross ist (58.5?)? Ich glaube nicht, dass ein Präzisionssieb mit definierten 58.4 mm Innendurchmesser keinen 58 mm Tamper aufnehmen kann. Evtl. liegt die Beobachtung, dass es nicht passt aber auch daran, dass Du nicht ausreichend befüllst? Damit kommst Du zu tief in die Verjüngung vom Sieb und damit passt der Tamper natürlich nicht mehr. Auch hier sollte sich das Problem lösen lassen, in dem Du mit den angegebenen 18 Gramm befüllst.

Das nächste sind dann Deine pendelnden Tamping Geschichten. Damit verdichtest Du unterschiedlich und Channeling ist dann absolut selbstverständlich. In der Mitte wird bei der Methode immer zu wenig komprimiert sein. Gerades Tampen ist der Schlüssel zur Vermeidung von Channeling und gleichmäßiger Extraktion. Lösungsvorschlag wie zuvor.

Was Du dann noch sagst zu den Tropfen, die sich oben aus dem Sieb quetschen, kann mit den vorherigen Punkten zusammenhängen, aber auch mit der Dichtung. Die gibt es in unterschiedlichen Versionen und evtl. brauchst Du bei umgebauten Sieben die dickere Variante. Und Du solltest Dir sicher sein, dass der Siebrand absolut plan ist. Gerade bei den selbst bearbeiteten Rändern muss das nicht immer der Fall sein.

Ganz ernsthaft deshalb der Vorschlag, das Sieb erst einmal richtig zu benutzen (18 Gramm) und dann zu beurteilen, ob die Probleme noch existieren. Vermutlich hast Du dann schon umgehend "richtig Spass" mit dm Sieb.

Bin gespannt...

 

Ich darf mal zusammenfassen!?
Zwischen einem Standard Quickmill-Sieb (Schrott) und einem Präzisionssieb (X - Filter, VST, ims…) liegen geschmacklich Welten.
Diese kann man allerdings nur erfahren, wenn man auch ein OPV verbaut hat. Lass es dir nicht leid sein um deine neue Maschine! Ohne OPV ist sie nicht viel wert. (Channelling ist dann selbstverständlich) Zum Thema der Dichtigkeit der größeren Siebe habe ich nun eine ganze Weile „geforscht“ und folgendes herausgefunden: Fehler Nummer eins: Plattdrücken des Randes. Das ist nicht nötig. Man kann ihn etwas kleiner schleifen, Oder die Siebe aus der la marzocco X Filter Serie kaufen, die ohne Umarbeitung passen. (Ja, da geht der Siebträger nicht mehr ganz bis nach rechts) ich muss leider auch dem User widersprechen der schrieb, dass der Rand oben ganz plan sein muss. Das ist sicher wünschenswert, spielt aber keine Rolle, da eine Quickmill Thermoblockmaschine innen abdichtet, nicht oben.

Es gibt zwar dickere Dichtungen, (Schnurstärke 4 mm) doch die sind dann meistens zu dick. Das ideale Maß mit einer Schnurstärke von 3,8 mm gibt es nur bei einem speziellen Händler der nur B2B verkauft. Im Grunde genommen ist eine dickere Dichtung auch Symptomdoktorei, denn meistens liegt es daran, dass der Brühkopf selbst schon einige Jahre alt ist und weniger gut gepflegt wurde.(Fraß am Alu) Ich habe neulich bei einer Maschine nicht einmal mehr Standardsiebe dicht bekommen (selbst mit neuen Dichtungen) dann habe ich den Brühkopf getauscht. Nachher haben sogar VST-Siebe mit der Standarddichtung daran funktioniert. Das ist also das Problem!

Ich hoffe das hilft euch weiter. Ich persönlich nutze übrigens für Single-shots ein LM 1er mit knapp 8 Gramm (+ 41er Tamper und Trichter) damit lassen sich traumhaft stabile Ristretti produzieren. Das 14g X-Filter-Sieb befülle ich mit 15,7-16g für einen Cappuccino doubleshot. Wird auch sehr gut. Aber man muss natürlich viel feiner mahlen. Aber das hat ja so gut wie nur Vorteile (Aroma, Aroma, Aroma)

und immer dran denken: „Der Mensch macht den Kaffee nicht die Maschine“ (sagte immer Luigi - mein italienischer Maschinenexperte aus Dresden)

 

Vielen Dank für den Tip hab heute postwendend eins in der Bucht geschossen. Bin gespannt

 

Ja, das war definitiv mein Fehler mit dem Sieb. Als ich es bestellt habe, habe ich nur darauf geschaut, dass es noch in den alten QuickMill Siebträger passt. Ich ging davon aus, dass man es auch mit weniger Pulver verwenden könne.

@benötigt : Danke für die Anmerkung im anderen Thread.

Mit 14.5/15g bin ich tatsächlich sehr tief unten. Die alte, hohe Duschplattenschraube drückt sich fast gar nicht in den Puck. Man sieht nur einen sehr schwachen Abdruck und kann erahnen, dass sich dort die Schraube befindet.

Zum Tamper: Dieser ist mit dem neuen Sieb zu klein, nicht zu gross. Es ist ein normaler 58mm Motta Tamper, nicht in einer Übergrösse von 58.4, 58.5 oder sogar 58.55mm. Ich habe gerade nochmals nachgemessen:
Motta Tamper aussen 57.8mm effektiv
QuickMill 2er Sieb innen 58.4mm effektiv
Baristapro (IMS) innen 58.8mm effektiv
Beim originalen Sieb bleibt am Rand praktisch nichts stehen, beim Baristapro schon.

@la bella rossa : Ich habe das Sieb zuerst ohne Bearbeitung leer eingespannt. Für meinen Geschmack hat der Siebträger aber zuwenig einhaken können, sodass ich Angst hatte, dass er mit dem Druck vom Bezug rausspringen könnte. Deshalb habe ich den Rand abgeflacht. Ich habe aber nur den alten Siebträger, wie es mit dem neuen Messing-Siebträger aussieht, kann ich nicht beurteilen.

Ich werde es mit 18g im Sieb versuchen und berichten, wie meine Erfahrungen sind. Das Sieb ist ja durch die Modifikation und den Einsatz an einer QuickMill sozusagen zweckentfremdet. Wie beurteilt ihr, ob ein Sieb korrekt, unter- oder überfüllt ist?

 

Nach "Gefühl", würde ich sagen. Ist eine Sache, die für Maschinen- und Siebkombinationen individuell ist.
Wenn sich der ST in die richtige Position einspannen lässt, ohne dass man rumwürgen muss (überfüllt) und dennoch zum Ende einen gewissen, ansteigenden Widerstand spürt (ich spreche hier von Quickmill Erfahrungswerten). Wenn sich der ST befüllt genauso leicht einspannen lassen würde, wie ungefüllt, dann wäre das ein Indikator für Unterfüllung.
Auch nach dem Bezugsende wird Dir der Puck einen Eindruck vermitteln. Findest Du deutliche Abdrücke des Duschsiebes, war es zu voll, wenn dagegen eine matschige und wellige Puckoberfläche rauskommt, wird es tendenziell zu wenig gewesen sein. Das gilt jedoch auch nicht für alle Siebe von Drittanbietern. Zum Beispiel beim richtig befüllten LM1 wird die Dusche nie in die Nähe des Pucks kommen. Und bei den QM Thermoblocks musst Du zum Beispiel unbedingt den Abdruck der Schraube sehen.

Wenn Du Sieb und Tamper vom gleichen Hersteller nutzt, scheint es noch einen anderen Indikator zu geben: Die Oberkante der Tamperbase soll bei richtigem Füllgrad mit der Oberkante des Siebes abschluessen. Das wird aber nicht für alle Kombinationen des Zubehörs von Drittanbietern funktionieren. Und ich habe es selber mangels breit gefächerten Equipments auch noch nicht verifizieren können.