Rancilio Silvia - Restwasserauslauf aus dem 3D Drucker

Sorry, falls das jetzt Werbung ist, aber ein Kumpel arbeitet für Rapidobject ( https://www.rapidobject.com/ ). Keine Ahnung, ob es im GitHub schon 3D-Modelle gibt. Notfalls haben die auch nen 3D-Scanner. Interessant ist, dass mittlerweile sogar Edelstahl gedruckt werden kann (was aber noch ziemlich teuer ist). Kannst die ja mal unverbindlich anrufen, vielleicht gibt es was passendes..

 

Hallo Cumarin,
als Nichtbesitzer einer Silvia weiß ich nicht, um welches Teil es sich handelt - zum Ausgleich für dieses Manko bin ich im Bereich CAD&3D-Druck recht firm.
Kannst Du mal ein Foto des Bauteils, das ausgetauscht/verbessert werden soll, hier einstellen?
Grüße,
Christoph

 

Ich stelle mir das Teil eher nach vorne geschwungen flach und breit werdend vor. So dass die breite flache Öffnung nahe am Boden der Abtropfschale ist.
Das dürfte den Druck über die gesamte Schale verteilen, vielleicht täusche ich mich aber auch.

Beim Perlator haben es einige Spritzer immer noch an die Rückwand geschafft.

Je nach Alter der Silvia ist die Konstruktion auch verschieden. Bei meiner war der obere Teil geclipst. Wenn unten der Druck zu stark gebremst wurde (Perlator), kam es an den Clips raus.

 

Das Rohr darf nicht sonderlich länger werden, da es sonst tiefer reicht als der Rand der Abtropfschale hoch ist. Dann könnte man die Schale nicht mehr rausnehmen, da man mit der Kante hinten gegen das Rohr stösst. Um ein Klappern der Schale zu unterdrücken haben Einige auch dünne Streifen aus Gummi oder Filz auf der Bodenfläche, dadurch kommt die Schale noch einen Millimeter höher. Weiter nach vorne darf das Rohr auch nicht kommen, da es sonst gegen das vordere Blech stösst, mehr als 2-3 mm sind da nicht. Das Einzige was bliebe wäre das Verändern der Form. So könnte das Rohr z.B. sehr breit werden und in einem schmalen Schlitz enden. Das würde vielleicht auch Spritzen unterbinden.

 

Interessantes Thema: Espressotechnik 4.0
Stefans Hinweis zur Länge finde ich richtig/wichtig. Aber bietet da nicht 3kA verlinkte Anbieter nicht eine Lösung in Form von flexiblen Bauteilen aus Silikon?

https://www.rapidobject.com/de/Rapi....month=5&sid=jjbpNhDZU2YcjWJ4r1KCRTsyBiftNb3m

Ich habe keine Idee, was so was kostet und ob das auch für Laien wie mich machbar wäre (sicher nicht so einfach wie in den Copyshop gehen), aber ich werde das Thema aufmerksam weiterverfolgen.

Christoph

 

Man kann auch Titanlegierungen 3D-drucken .... oder mit Kanonen auf Spatzen schießen. Auf solche Ideen kommen oft Studenten in ihrer ersten Studienarbeit, die ja das Scheitern am fehlenden Pragmatismus als eines der möglichen Lernziele beinhaltet. Cleverer sind weniger verspielte Lösungen, z.B. Normteile aus dem Installateursbedarf.

 

Ich bin gerade erst dazu gekommen, mir die Fotos des Bauteils anzusehen, um zu überlegen, was es zu modellieren gäbe, bin jetzt aber leicht ratlos:
Wenn ich es recht verstehe, handelt es sich doch lediglich um das Endstück, aus dem das Brühwasser herauskommt, welches durch das Magnetventil zurückfliesst und in die Ablaufschale abläuft. Welchen Sinn hätte der Perlator und worin liegt das funktionale Problem des originalen Bauteils?
Grüße,
Christoph

 

Der Druck ist zu groß, so dass das lackierte Metall drumherum, insbesondere der Rückwand, Wasser und Kaffettlöser abbekommt. Dies und die Kratzer welche durch das rein und rausnehmen der Abtropfschale entstehen, sind die hauptsächlichen Ursachen für die Rostprobleme der Silvias. Auch ist das Rohr ungünstig platziert, so dass, wenn die Schale nicht ganz hinten ist, das Wasser unter die Schale kommt.

Ziel ist es, den Druck bereits im Roht abzubauen und das Wasser entspannt in die Schale zu bekommen ohne Spritzer.

Aktuell schießt es volle Kanone in die Abtropfschale. Perlatoren mildern das etwas.

 

Jetzt – und mit Hilfe eines Youtubevideos – habe ich es verstanden.
Aus meiner Nichtbesitzersicht wäre es wohl das klügste, a) einen um 45°0-60° nach vorn abgewinkelten Auslauf – in der Art eines Regenfallrohrauslaufs, nur mit geringerem Winkel – zu bauen, der prinzipiell erst einmal den Druck nach schräg/vorn abgibt, damit es nicht zum Hochspritzen an der hinteren Kante der Abtropfschale kommt.
b) wäre es wahrscheinlich klug, die Umlenkung sukzessive zu verbreitern und mit einem Haufen kleiner Nippel zu übersähen, die wie ein Wellenbrecher an der See funktionieren und somit die kinetische Energie aus dem Druck des Wassers nehmen – es schlicht abbremsen, aber nicht so, dass es wieder spritzt.
Ich mache demnächst mal eine Skizze.
Grüße,
Christoph

 

Hallo zusammen

ich habe kürzlich eine Rancilio Silvia Occasion erstanden.
Da sich an meiner Maschine leider schon etwas Rost durch dieses Problem gebildet hat, habe ich mir kurz überlegt, was nötig wäre um dem Abhilfe zu schaffen.
Ich hab mir ein bestehendes 3D Druckfile von Thingiverse umgebaut, so dass ich ein Expansionsgehäuse erhalten habe, welches ich unter das Magnetventil stecken kann.
Darin entläd sich dann der Druck und das Wasser fliesst gemässigt in die Abtropfschale.
Die Box lässt sich abnehmen und öffnen, da muss ich allerdings noch ein Update konstruieren damit ein Verschluss das ungewollte Öffnen verhindert.

Grüsse jt

 

Hallo,
ich besaß die Silvia (1) und bis heute war mir nicht klar, daß dieses Teil Probleme macht.
Ich würde mir eindeutig mehr Gedanken um eine PID Steuerung machen.
Gruß

 

Das klingt doch, als wäre die Suche beendet...

 

Ich habe das Gehäuse an den entsprechenden Stellen mit Silikon behandelt und lege einfach einen Bleistift vorne vor die Tropfschale- dann ist sie ganz hinten auf Stoß. Bisher keine Probleme mit Rost.
Mit Schläuchen auf dem Auslauf habe ich auch experimentiert- hat mich aber nicht überzeugt, da die Entnahme der Tropfschale dann immer irgendwie gestört ist.
Gegen das Klappern helfen 4 selbstklebende Filzpunkte auf dem Gehäuse - genauer gesagt: dort, wo die Abtropfschale aufliegt.
Dann wandern auch keine Gläser/ Tassen mehr, da die Vibrationen damit auch (fast) beseitigt sind.

 

Wenn man schon an 3D-Druck denkt, würde ich auch die Vorteile dieser Fertigungsweise nutzen.
Man könnte in den Ablauf eine Art Labyrinth bzw. mehrere Wasserbremsen einbauen, so dass das Wasser seine Energie auf dem Weg nach unten verliert und es das Wasser kontrollierter abgibt. Ein solches Teil wäre vermutlich nicht nur für die Silvia interessant.

 

Ich habe das Expansionsgefäss nochmals etwas überarbeitet und nun ist Deckel und Boden getrennt. Der Zusammenhalt ist nun durch 2 Klipse gesichert. Somit fällt eine Reinigung des Gehäuses einfacher. Der Boden ist abgeschrägt Richtung Auslauf.
Die Öffnung im Deckel hat einen Durchmesser von 25mm, so kann mit einem Kunststoff-Schlauchstück 19/25mm eine sichere Verbindung zur "Expansionsnase" geschaffen werden.
Anbei noch Screenshots als Drahtgitter damit man sich den Aufbau besser vorstellen kann.
Die Praxis hat gezeigt das keinerlei Spritzer mehr verursacht werden, das Wasser tröpfelt nur noch ganz entspannt in die Auffangschale.


Grüsse jt

 

Ich war jetzt mal bei ihm in der Firma, hab mir die ganzen Maschinen angeschaut und mit ihm über die Geschichte gesprochen. Für Silikonteile sind die Kosten (je nach Größe) bei ca. 15€, wobei es auch möglich ist bei ensprechenedem Interesse auch Kleinserien zu drucken. Jedenfalls kann er auch was am Preis machen für nen Prototyp. Für Kleinteile aus Kunststoff (PA) sind die Kosten geringer (5€ ca.), wobei das weiße PA auch für Lebensmittel geeignet und zertifiziert ist. Bräuchte man dann aber ein genaues Model mit Gewinde.
Wenn sich hier jmd. findet, der ein 3D-Model entwickelt ist das natürlich ideal, falls nicht, würde er das eventuell auch so machen, wenn man es einfach hält (hab mir gedacht bei Silikon braucht man kein Gewinde zu modellieren, sondern kann den Schlauch mit entsprechendem Innendurchmesser anstecken und über einen entsprechenden Auslauf (ähnlich wie in dem Link oben) nach unten in den Tank leiten). Wenn du magst, kannst du mir auch die Teile mal zu schicken und ich schau, ob wir das mal scannen können.
@Melitta: in dem Topic geht es explizit um 3D-Drucker. Sicherlich kann man auch was hinbiegen und hier im Forum findet man einiges an enormer Kreativität und Pragmatismus. Die Edelstahlbauteile hab ich auch nur erwähnt, falls es mal nötig sein sollte irgendwelche Dinge zu ersetzen, für die es keine Ersatzteile gibt. Hat sicher nicht jeder ne Edelstahlfräse zu Hause. Bin auch ein riesen Fan von >keep-it-simple<, aber manchmal möchte man halt was besonderes haben..

 

Wenn sich eine technische Lösung herauskristallisiert und jemand eine vermaßte Skizze einstellen mag, kann ich das Modellieren und ggf.. den einen oder anderen Probedruck übernehmen - es sollte nur nicht zu eilig sein, da ich beruflich ziemlich eingespannt bin. Und bitte Gewinde weglassen, so etwas können nur wenige Drucker in höchster Auflösung präzise nachbilden und damit fallen die meisten Druckservices schon einmal weg.
Grüße,
Christoph