Ratgeber Filterkaffee (Aeropress, Hario, ...) und passende Mühle

Wenn ihr gleichzeitig Filterkaffee trinken wollt, ist die Aeropress eher weniger günstig.
Wir haben eine Chemex für den "Filterkaffee zu Zweit" und eine Aeropress, wenn man mal eben einen Filterkaffee trinken möchte.
Allerdings ist eine Aeropress auch nicht wirklich teuer, so dass man sie sich relativ einfach zusätzlich anschaffen kann.

Da wir sowohl Filtern als auch mit Luftdruck arbeiten, kann ich bestätigen, dass das Erhennis bei dem gleichen Kaffee je nach Brühmethode unterschiedlich ist und jeweils andere Aromen hervorkommen.

 

Man kann auch ganz preiswert anfangen: Ein Melittafilter für wenige Euro und die passenden Tüten dazu. Ich gehe mal davon aus, dass bei euch eine taugliche Mühle vorhanden ist, sonst käme die sinnvollerweise auch noch dazu. Wasserkocher oder ein Wasserkessel für den Herd werden wohl verfügbar sein.

Mit dieser Ausrüstung und einem ordentlichen Kaffee (für den Anfang tut's zur Not auch z.B. Gepa Organico in ganzen Bohnen oder dergleichen) schafft man schon einen Filterkaffee, der geschmacklich Welten über dem steht, was aus der Schnorchelmaschine mit gemahlenem Supermarktkaffee kommt, und ist dennoch weiter steigerungsfähig.

Grundsätzlich folgt das Aufbrühen den Schritten wie in den oben verlinkten Videos. Aufs Gramm oder den Milliliter kommt es nicht wirklich an, es kann auch ungefähr sein. Der Hario-Filter ist ganz nett, aber ganz sicher auch keine Bedingung für einen guten Filterkaffee. Das gleiche gilt für allerlei Voodoo, der in so manchen Youtube-Clips gezeigt wird, und man muss auch nicht mit Vollbart und Tätowierung oder mit Weste und Schiebermütze zum Aufgießen antreten.

Wenn ihr damit klarkommt, dann könnt ihr später zum einen nach Lust und Laune mit weiterem Zubereitungswerkzeug (Aeropress, Chemex, French Press, Syphon etc. pp) experimentieren, euch vor allem aber mal nach handwerklichen Röstern umsehen und deren Sortiment durchprobieren (damit kann man natürlich auch einsteigen). Anregungen dazu gibt es hier im Forum zuhauf, erlaubt ist, was euch gefällt und schmeckt.

 

Gerade bei größeren Mengen ist eigentlich die French Press so ziemlich das Beste, große Menge garantiert stabile Temperatur, das Brühverfahren selber ist recht unabhängig von der Menge außer daß man mehr Pulver nimmt. Aber auch mit der Chemex kannst Du 1l kochen wenns sein muss. Auch sowas wie sie Sowden Kannen wäre da ne Möglichkeit, da muss man auch nicht pressen (ist aber ansonsten das gleiche Prinzip).

Wenns auch was kosten darf mein Tip die große Espropress, der doppelte Filter läßt wenig fines durch, Kaffee bittert darin nicht nach (nach dem pressen saubere hermetische Trennung von Kaffee oben und Pulver unten ohne umschütten zu müssen) und das Ding ist noch gleichzeitig eine Isolierkanne in der der Kaffee 1 Stunde und länger heiß bleibt. Einfacher gehts kaum, Pulver rein, Wasser drauf nach 4 Minuten runter drücken und auf den Tisch stellen, das geht auch schneller und simpler als filtern, weil Du währenddessen nicht daneben stehen mußt. Kann sich dann jeder draus einschenken wie und wann er will und hat ob sofort oder auch ne halbe Stunde später spitzen Kaffee (bei entsprechender Bohne ) Auch ne ziemlich gute Sache fürs Büro damit man nicht wegen jeder Tasse zur Maschine laufen muss.

 

Na, wie schon gesagt: Genau so, wie es unsere Omas schon machten. Oder mit der French Press. Oder in Einzelportionen mit der Aeropres. Gerätschaften aus Fernost braucht man dafür nicht, und der Kaffee kann ohne weiteres mit dem mithalten, den die Hipster-Utensilien so von sich geben.

Guten Kaffee zu kaufen und den frisch gemahlen sorgsam zu verarbeiten, ist beim Brühen weitaus wichtiger, als sich die Küche mit Spezial-Gedöns vollzustellen oder sich auf Sekunden-, Gramm- oder Milliliter-Ebene verrückt zu machen. Einfach loslegen und ausprobieren – man riskiert nur einen Erkenntnisgewinn und eine recht steile Lernkurve.

Die bedrückende Alternative sieht man in Videos wie diesem und diesem. Ich kann da dem Kommentator beim zweiten Video nur zustimmen, der das hier schrieb: „What a bunch of bullshit. you need great beans. decent water. grind. pour the *bleep* water lika normal non-anal psychopath and drink a *bleep* big cup of excellent coffee. what a right bunch of hilarious pretentious waste of time this *bleep* is.“ Man verzeihe mir den Hinweis auf diese recht derbe Feststellung, ich habe sie leicht entschärft ...

 

Mit einer Aeropress mache ich in der Tat nur eine einzelne Tasse auf einmal
Eine Chemex gibt es in verschiedenen Größen für bis zu 8 Tassen, also genau passend für mehrere Leute. Wir haben die Sechservatiante und da bekomme wir etwa 1,5 Becher pro Person heraus.
Die Aeropress ergänzt die Möglichkeiten nach unten und ist dabei eine sehr schnelle Methode.

 

Ich muss mich hier mal einklinken, ich werde zwar voraussichtlich immer bei meinem geliebten Espresso bleiben, aber dennoch gibt es Gelegenheiten, bei denen es einfach weniger aufwendig ist, eine Aufbrühmethode für größere Mengen zu verwenden. Z.B. suche ich nach einer Alternative für den Garten. Als auch für zu Hause bei großem Familienandrang.

Bisher haben wir im Garten eine Bialetti (ohne Cremaventil). Das schmeckt allen an sich sehr gut, ist aber irgendwie zu aufwendig und man kann den Kaffee nicht "am Tisch" zubereiten, muss also immer zur Kochfläche in die Küche. Jetzt waren wir zuletzt bei einem befreundeten Paar und haben dort Kaffee aus der French Press probiert. Die Zubereitung inkl Reinigung usw empfand ich als einfacher und ich fand den Geschmack sehr vergleichbar mit dem "Espresso" aus der Bialetti. Ich habe keinen direkten Vergleich gemacht aber mich hat der gefühlt nicht vorhandene Unterschied zwischen Bialetti und FP ein wenig verwundert und für andere Methoden wachgerüttelt. Ich erwäge nun auch eine 1l FP zu kaufen. Das würde zudem das Problem mit der Menge bei großem Andrang lösen.

Nun gibt es ja noch andere Methoden. ZB wurde hier zuletzt die Chemex empfohlen. Das sieht aber auf Bildern im Netz sowie beim Röster vor Ort eher nach Tee (bzw. Boden-seh-Kaffee) aus, was da raus kommt. Ist das nur die persönliche Vorliebe oder ist das durch die Zubereitungsart an sich bedingt?

Habt ihr sonstige Empfehlungen, wenn es darum geht vor allem "starken" Kaffee zu brühen? Oder anders gefragt: Welche Methode käme dem Espresso am nächsten und ist dabei Gästekompatibel bzgl der einfachen Zubereitung und bzgl größerer Mengen?

 

French Press.

Bei der Chemex wird ein sehr dickes Filtermaterial verwendet, welches eine gute Filterleistung und demnach "klaren" Kaffee bedingt. Mehr Kaffee im Bezug auf die Wassermenge = stärkerer Kaffee, wenn du magst.

French Press gibt einen volleren Kaffee, geht schnell, man kann sich um seine Gäste kümmern. Seit Jahren auf unseren Familienfeten im Einsatz.

 

Am einfachsten für große Mengen ist in der Tat French Press oder nach vergleichbarem Prinzip arbeitende Kannen mit Filtereinsätzen. Chemex verwendet sehr dicke Filter die bedingen gröbere Mahlgrade als etwa V60 und der Kaffee ist auch etwas anders ölfrei und hat weniger Körper betont dafür die anderen Aromen. Teeartig passt da schon, der Rest ist halt wie alles Geschmackssache was man für besser hält. Chemex und French Press sind jedenfalls 2 Methoden auch für größere Mengen die aber schon sehr unterschiedlich vom Ergebnis sind (FP ist eher kräftig dunkel mit viel Körper). Muss man halt probieren. Sowohl für Chemex als erst recht auch für FP wäre aber eine gute Filtermühle sehr anzuraten, mit typischen Espressomühlen wird man an den beiden Methoden eher weniger Freude haben da wäre Aeropress besser (aber halt nicht unbedingt gut tauglich für Großmengen)

 

OK, danke, dann wirds vermutlich die Frenchpress. Ich werde bei Gelegenheit nochmal die anderen Methoden probieren. Als Mühle (für nicht-Espresso) haben wir momentan eine Skerton und die Bekannten, bei denen ich die FP probiert hatte, benutzen eine Zassenhaus in dieser Retro-Holzoptik (ich hab nicht genau geschaut welches Modell es war.) Das hat schon ganz gut geschmeckt.

Was mir schwer fällt, ist abzuschätzen, ob sich der Aufpreis von 200 € zB für eine Commandante lohnt. Also ich würde es dir glauben, dass sich das geschmacklich bemerkbar macht, aber für alle 2 Wochen mal 2-3 Portionen Kaffee und der große Besuch ist noch viel seltener da... Hmmm... da würde ichs vielleicht bei der Skerton belassen...

 

Ganz schlecht für FP. Die Commandante verhält sich dazu wie C Klasse zu Trabbi. Tu Dir den Gefallen zumal Dir die Commandante auch zusätzliche Optionen für Espresso bieten könnte. Und wird das Ganze wirklich wieder eingestellt die Commandante bekommst Du hier im Forum auch ruck zuck wieder los, das kostet Dich am Ende weniger als irgendne günstige wird schon gehen Lösung die danach keiner mehr haben will (oder nur unter großem Wertverlust)

 

Ui, das hätt ich nicht gedacht. Was wäre denn die "Golf" Klasse unter den Handmühlen? Aber du hast schon irgendwie recht, wenn ich die Commandante notfalls ohne großen Verlust wieder loswerde, und sie soo gut ist, dann sollte ich zumindest nochmal gründlich drüber nachdenken.

 

Feldgrind. Zu anderen die preislich dazwischen liegen kann ich nichts sagen wäre aber eher skeptisch. Aber auch ne Frage der Methode V60 ist schon weniger empfindlich als French Press, Aeropress noch weniger.

 

Hmm OK, vllt schaue ich auch mal auf dem Gebrauchtmarkt... Vor kurzem gabs ja mal ne Commandante MK2 für rund 80 €... Die Gelegenheit hab ich aber verpasst...

Aeropress finde ich zwar von deinen Beschreibungen her interessant, aber der Nutzen bzgl größerer Mengen >4 Tassen ist nicht mehr da. V60 ist auch nur für einzelne (od max 2) Tassen gedacht, oder?

 

V60 gibts in 3 Größen die große V03 findet man nur sehr selten (was auch ein Problem der Filterversorgung nach sich ziehen könnte), ich hab die 02 die ist ideal für ca. 0,5l aber man kann damit sicher auch etwas mehr brühen wenns sein muss. Ansonsten gibts antürlich die guten alten Melitta Filterhalter (die Originalen) mit ein bisschen Fragerei kann man sowas auch meist für lau in der Verwandtschaft schnorren, irgendwo schlummert so ein Teil garantiert nutzlos in der hintersten Schrankecke. Mit den 4ern kann man ohne weiteres auch 1l brühen. Aber wirklich auf die Originalen achten die Nachbauten sind oft suboptimal im Fließverhalten (andere Rillen Seitenwände oft zu steil). Cilio hat aber einen ganz brauchbaren Nachbau.

Probiere mal erst die French Press, das kannst Du auch schon jetzt ohne Presse. Einfach grobgemahlenen Kaffee lose in ne warme Porzellankanne, Wasser drauf, 4Minuten ziehen lassen und dann in ne andere Kanne und Sieb umgießen. Direkt trinken. Dosierung ca. 60g pro Liter.

 

Das werd ich tatsächlich mal probieren. Klingt so, als ob die Presse nur eine Art Filter ist. Ist das richtig so, hat die Presse keine andere Funktion? Das wäre ja dann sowas wie ein sehr großer Mokka.

 

Ja die Presse dient nur zum filtern, den Kaffee mußt Du dann auch direkt trinken, weils ja sonst immer weiter extrahiert. Eine sinnvolle Weiterentwicklung die das Prinzip noch besser (bessere Filterwirkung) und noch praktischer macht (Trennung von gepresstem Kaffeemehl und Flüssigkeit drüber + Warmhaltefkt.) wäre die Espro Press leider ziemlich teuer (aber lohnt sich).

 

Hi @Aeropress , unsere Diskussion ist nun schon eine kleine Weile her, und die Frenchpress ist nun unser Favorit im Garten. Leider immernoch mit der ollen Skerton (mit der der Großteil der Familie aber zufrieden ist.)

Nun habe ich mir für meinen persönlichen Bedarf (im Urlaub, Büro und Garten) einen Edelstahl Eintassenfilter gekauft. Die finde ich persönlich besser als einen Papierfilter zu verwenden, da der Kaffee öliger und gefühlt etwas sämiger wird.

Im Gegensatz zum Rest der Familie, neige ich auf deinen Rat hin schon zur "besseren" Handmühle. Nun hast du die Comandante als C Klasse unter den Handmühlen und die Feldgrind "nur" als Golfklasse eingestuft. Der preisliche Unterschied liegt bei ca 80€, und im Shootout Thread ist zumindest bei der Kaffeequalität m.E. kein wirklicher Unterschied herausgekommen. Das spräche für mich eher für die Golfklasse. Aber wer billig kauft, kauft doppelt und daher wollte ich dich nochmal fragen, was genau deiner Meinung nach für die Comandante im Vergleich zur Feldgrind spricht?? Danke vorab!

Die Meinung anderer Foristen ist natürlich auch weiterhin willkommen!

 

Wie das halt mit Autovergleichen so ist, so hundertprozentig passt ja nie, sollte halt die Skerton in etwa einordnen. Und Golf ist ja nichts Schlechtes. Feldgrind und Commandante sehe ich schon in der gleichen Klasse. Persönlich hab ich mir für Filter auf der Arbeit mittlerweile die Commandante selber zugelegt, gebe der Also für Filter den Vorzug und kann bei der zumindest aus eigener Erfahrung sagen, die taugt sehr gut. Mit der Feldgrind sind aber auch viele zufrieden. Um Längen besser als die Skeleton sind beide.