Ratgeber gebrauchte Handmühlen im Kaffeewiki

Diskutiere Ratgeber gebrauchte Handmühlen im Kaffeewiki im Mühlen Forum im Bereich Maschinen und Technik; AW: Ratgeber gebrauchte Handmühlen im Kaffeewiki Hi Georg großartig! Wenn eine Mühle Begriffe wie "manuell" oder "Handmühle" verdient, dann...

  1. #21 S.Bresseau, 18.11.2008
    Zuletzt bearbeitet: 18.11.2008
    S.Bresseau

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    Hi Georg

    großartig! Wenn eine Mühle Begriffe wie "manuell" oder "Handmühle" verdient, dann diese. Die Konstruktion hat mich sehr überzeugt in Bezug auf Wartbarkeit und Haltbarkeit - ich hab nur noch nicht erkannt, wo man den Mahlgrad einstellen kann :)

    Vielleicht sollte man den Besitzer der Website anschreiben und ihm von umserem Vorhaben erzählen, evtl. stellt er ein paar Fotos fürs Wiki bereit, und sicher hat er eine Menge Tipps und Tricks parat.

    Und vielen Dank für die eingepflegten Änderungen im Wiki, das sieht doch schon mal recht gut aus - der Vorteil "Campinggeeignet" hat mir besonders gefallen. Ich komm im Moment bloß einfach nicht dazu selber was Lesbares zusammenzupuzzeln.

    Ciao

    Stefan


    edit: ein bisschen was Neues steht jetzt (18:00) doch drin. Hoffentlich passt's
     
  2. #22 S.Bresseau, 19.11.2008
    S.Bresseau

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    Hoffentlich habe ich nicht zu viel nutzlosen Unsinn ins Wiki gegestellt. Ich hab versucht die allgemeinen Aussagen nochmal zu bestätigen bzw. zu falsifizieren. Dabei habe ich nur einen einzigen Direktmahler entdeckt, und der stammt aus dem 16. Jahrhundert:

    [​IMG]


    Das Exemplar heißt sinnigerweise "Elefantenrüssel", gefunden auf der Website der A.I.C.M.C., der "Internationalen Vereinigung der Kaffeemühlensammler" (kein Scherz!)


    Eine der größten Sammlungen hat wohl Tchibo mit über 1500 Exemplaren, die wohl nur ab und zu und nur zu einem kleinen Teil ausgestellt werden. Weiß zufällig jemand mehr darüber?

    Stefan
     
  3. #23 PascalR, 20.11.2008
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    Hallo,
    meine Gesto Mokkamühle mahlt zwar gute Ergebnisse, ich frage mich aber: Wie bekomme ich das Kaffeemehl am besten in das Sieb? Habt ihr da irgendwelche Tipps für mich? Ich finde es so ziemlich umständlich, da das Kaffeemehl doch recht träge aus der Holzschublade sitzt und wenn ich es ins Sieb kippen will, geht doch so einiges daneben - überhaupt ist der Vorgang doch recht müßig...
    Wie macht ihr das?

    Grüße
    Pascal
     
  4. Bane

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    als ich noch mit der Handmühle gewerkelt habe, hab ich mir einfach einen Plastiktrichter so zurecht gesägt, dass die Öffnung 2-3mm kleiner ist als die Sieböffnung. da konnte man dann bequem aus der Schublage schütten...

    Ein weiterer Vorteil ist, dass so bei der WDT nix daneben geht

    lg
    Georg
     
  5. #25 S.Bresseau, 20.11.2008
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    Hallo,

    die Schublade ist in der Tat einer von mehreren großen Nachteilen der Gesto. Sie ist aus Holz, ziemlich breit und flach, und nicht abgeschrägt. Die Metall-"Schütte" meiner Zassenhaus Rosel ist da um Welten besser!

    Ich habe zwei Lösungen ausprobiert:

    1. Analog zur WDT ein großer Trichter (kein Yoghurtbecher) mit entsprechendem Durchmesser (ca 50mm) unten und großer (ca 15 cm) Öffnung oben. Ich hatte noch einen alten Lampenreflektor aus Chrom, der zufällig passt. Ansonsten dachte ich noch an einen Edelstahltrichter für Einmachgläser (hab ich nicht ausprobiert)

    2. abgesägten zylindrischen Plastikbecher mit 58mm Außendurchmesser (stammte von Vitamin-C-Pulver) in die Schublade klemmen. Das Pulver wird in den Becher gemahlen und kann dann wie bei den zylindrischen "Mokkamühlen" recht einfach umgeschüttet werden. Nachteil: Viel zu wackelig und ungenau, der Becher verkantet und die Schublade klemmt.

    Die richtige Lösung wäre wohl ein case modding: Schublade umbauen und evtl. das Gehäuse vorne (Schubladenöffnung) aussägen - davor habe ich aber angesichts des hohen Alters meiner Maschinchen (ca. 70 Jahre) ziemliche Skrupel.

    Ich bin wieder auf den Trichter gekommen ;-)

    Übrigens, andere Nachteile der Gesto sind meiner Meinung nach:

    • die fummelige Einstellerei
    • der Einfülldeckel: keine einfach zu bedienende Klappe, sondern nur ein umständlicher loser Schieber, der nicht dicht abschließt. Bei hektischen Bewegungen und schnellem Gekurbel können sich schon mal ein paar Bohnen "davonmachen"
    • der Kurbelknopf ist bei manchen anderen Mühlen schöner anzufassen
    • das eckige und wenig "handschmeichlerische" Gehäuse - eine sog. "Kniemühle" mit Einbuchtungen auf den beiden Flanken hat schon ihre Daseinsberechtigung!
    Aber mechanisch und in Bezug auf das Mahlergebnis ist die Gesto toll. Man muss nur aufpassen, dass das Mahlwerk tatsächlich noch ok ist - ich hatte auch schon total verdreckten und verrosteten Schrott in den Händen. Aber zu diesem Thema hat ja Bohnenschorsch schon super Tipps im Wiki gegeben.

    Viele Grüße

    Stefan
     
  6. #26 PascalR, 20.11.2008
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    Vielen Dank ihr zwei! Kannte WDT noch nicht - bin halt noch blutiger Anfänger. Aber eigentlich hätte man da ja selbst drauf kommen können...
    Diese Joghurtbecheralstrichterlösung ist zwar nicht gerade elegant und passt schon gar nicht zur doch etwas nostalgischen Art, Kaffee zu mahlen, ist aber praktikabel und billig.
    Also nochmals Dank für die Tipps!

    Grüße
    Pascal
     
  7. #27 Der Laange, 20.11.2008
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    Hallo,
    ich habe soeben festgestellt, dass der bisher völlig nutzlose Salzauffülltrichter meines Geschirrspülers genau in das Sieb meiner Gaggia Baby passt.

    Für einen gründlichen Praxistest ist mein Koffeinpegel leider bereits zu hoch. Es scheint aber gut möglich zu sein, dass das Große-Schublade-kippt-sich-schlecht-in-kleines-Sieb-Problem für mich nun gelöst ist.

    Grüße
    Der Laange
     
  8. #28 S.Bresseau, 20.11.2008
    S.Bresseau

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    Hab nochmal gegoogelt: Die Trichter, die ich meinte, heißen wohl offiziell "Marmeladentrichter". Ziemlich preiswert ist folgender, der noch dazu unten die fast optimale Öffnung von 5.5 cm hat:


    [​IMG]

    Gefunden bei Westfalia für 5 Euro. Die meisten anderen, die ich gefunden habe, sind teurer und unten kleiner.
     
  9. #29 Herr H. aus EF, 25.11.2008
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    Hi,

    warum sehe ich diesen hochinteressanten Thread+Wikiartikel erst jetzt :shock:.

    Kann die im Wiki beschriebenen Erfahrungen mit Gesto Junior bestätigen, meine zieht die Bohnen auch schlecht ein. Liegt offenbar daran, dass die Transportschnecke zu kurz ist. Bei Zassenhaus gibts da leider auch ein Modell, welches dieses Problem hat: Habe eine alte 156 (ich schätze aus den 70ern) und eine neuere 156 (aus den 80ern vermutlich). Die neuere ist äußerlich von den heutigen Santiagos nicht zu unterscheiden. Die ältere hat dieses eingestanzte halbkreisförmige Designelement (dort wo die Kurbel-Welle rauskommt) nicht, ansonsten ist sie äußerlich auch baugleich. Im Inneren kann man allerdings mit bloßem Auge erkennen, das die Transportschnecke der unteren Kegelmahlscheibe des alten Modells um einiges kürzer ist, als die des neueren Modells. Entsprechend schlecht werden auch hier die Bohnen transportiert, weil die Transportschnecke nicht weit genug in den Bohnenbehälter hineinragt. Die neuere 156 benötigt etwa 100-130 Umdrehungen für 15g (je nach Mahlgrad), bei der alten höre ich nach 250 Umdrehungen auf zu zählen...

    Muss bei Gelegenheit mal Bilder machen.

    Ach da fällt mir noch ein: Das Problem, welches hier im Board viele mit den Zassenhaus 156/Santiago haben, dass sich das Einstellrad für den Mahlgrad beim Kurbeln verstellt, rührt offensichtlich daher, dass bei diesem kleinen Abstandhalter aus Plastik, der zwischen Einstellrad und Kurbel sitzt, und der die Funktion hat, eben dieses Mitdrehen zu verhindern, die Längshalterungen abgebrochen sind, die eigentlich in die Nut der Buchse greifen sollten, durch die die Kurbel-Welle läuft. Klingt jetzt auch etwas kompliziert, ich muss wirklich Bilder machen ;-).

    Jedenfalls würde jemandem, der die Mühlen nicht kennt, der genannte Defekt des Plastikteils nicht auffallen. Ohne die Längshalterungen sieht das Ding nämlich trotzdem recht funktionell aus...

    Soviel erstmal mein Senf zum Thema. Bilder folgen...

    Greez
    Dirk
     
  10. #30 Herr H. aus EF, 25.11.2008
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    Wirklich sehr schön - danke für die Trichter-Tipps an alle. Wird mir künftig einiges an Zeit und Kaffeemehlsauerei ersparen...

    Greez
    Dirk
     
  11. #31 S.Bresseau, 26.11.2008
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    @Dirk: Bin schon auf die Bilder gespannt. Deine Tipps und Dein Wissen sollten unbedingt im Wiki verewigt werden!

    Ich wollte gerade den Westfalia-Marmeladentrichter für 4.99 kaufen, trotz der unverhältnismäßig hohen Versandkosten von 4.95 - der Mindestbestellwert liegt aber bei 25 Euro, also 6 Trichter. Gibt es hier im Forum zufällig noch fünf weitere Trichterbedürftige aus Regensburg und Umgebung?

    Viele Grüße

    Stefan
     
  12. Sanug

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    Hi,

    es gibt auch Marmeladentrichter aus Kunststoff für noch weniger Geld, u.a. von Westmark. Gebt einfach mal "Marmeladentrichter" oder "Einmachtrichter" ich die ebay-Suche ein, da findet ihr eine ganze Menge, allerdings sind die aus Metall auch nicht billiger. Dafür entfällt der Mindestbestellwert. Das Angebot von Westfalia ist also nicht konkurrenzlos ;-)

    Grüße aus Köln,

    Sanug
     
  13. #33 S.Bresseau, 26.11.2008
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    AW: Ratgeber gebrauchte Handmühlen im Kaffeewiki

    Danke für den Tipp, ich hatte schon länge rnicht mehr nachgeschaut! Es gibt auf Ebay anscheinend den oben abgebildeten Edelstahl-Trichter für 9 Euro, plus 2 Euro Versand.

    In den Haushaltswarenabteilungen der Kaufhäuser habe ich diese Teile auch gefunden, und auch die aus Edelstahl, für relativ viel Geld (>20EUR). Allerdings hatten die, die ich gesehen habe (ich habe nur zweimal gesucht), eine relativ kleine Öffnung unten. Außerdem hatten die Plastiktrichter "Stufen" - ich vermute mal, dass in den Ecken das Pulver leichter kleben bleibt. Rein optisch gefallen mir persönlich die aus Metall ungleich besser.

    Viele Grüße

    Stefan
     
  14. Sanug

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    Bei Plastik könnte das Kaffeemehl möglicherweise auch wegen statischer Aufladung hängenbleiben. Ein Metalltrichter ist deshalb vielleicht nicht nur schöner, sondern auch besser.
     
  15. #35 Herr H. aus EF, 26.11.2008
    Herr H. aus EF

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    Hallo nochmal,

    ich hab vorhin mal ein paar Bilder zum Thema zurechtgezittert (das Stativ ist natürlich am Zweitwohnsitz - immer da, wo man es nicht braucht). Ich hoffe mal, dass alle eine einigermaßen brauchbare Internetanbindung haben, ansonsten würd ich die Bilder auch noch kleiner machen - wegen der Ladezeiten (jetzt sind sie 800x600 Pixel groß, ein Kompromiss zwischen "für Webseiten zu groß" und "ich will alle Details").

    Zunächst erstmal zu dem bekannten Problem der mitdrehenden Verstellschraube für die Mahlgradeinstellung bei der Zassenhaus 156 (Santiago):
    Die Mahlgradeinstellung wird über folgende Konstruktion vorgenommen:
    [​IMG]
    Die Verstellschraube drückt beim Hochdrehen über den Abstandhalter aus Plastik gegen die Kurbel und zieht damit quasi die untere Kegelmahlscheibe gegen die obere Kegelmahlscheibe (Kaffeemehl wird feiner gemahlen).

    Leider berichten viele Nutzer, dass beim Drehen der Kurbel sich auch die Stellschraube mitdreht. Dies kann nur passieren, wenn sich auch der Abstandhalter aus Plastik mitdreht (und quasi die Stellschraube über die Adhäsionskräfte gleich mit bewegt). Sollte er aber nicht, denn er verfügt normalerweise über zwei Nippel, die ihn festhalten und ein Mitdrehen verhindern:
    [​IMG]

    Die Nippel greifen in die Nut in der Buchse, durch die die Kurbel-Welle läuft, weshalb sich das Plastikteil wie gesagt nicht drehen kann:
    [​IMG]

    Es koppelt die Verstellschraube also von der Drehbewegung der Kurbel ab:
    [​IMG]

    Offenbar sieht aber bei einigen der Abstandhalter aus Plastik so aus:
    [​IMG]

    Die Nippel sind also abgebrochen. Wer die Mühle schon so erworben hat, kann natürlich nur erahnen, dass dort mal Nippel dran waren... Hier nochmal der Vergleich zwischen funktionstüchtigem und defektem Abstandhalter:
    [​IMG]

    Ich hoffe mal, dass Zassenhaus dieses Ersatzteil liefern kann, ich habe vorgestern eine Mail geschrieben, auf die ich gestern eine positive Antwort erhielt, allerdings weiß ich nicht, ob sich das "bitte senden Sie uns Ihre Adressdaten, damit wir Ihnen die Ersatzteile zusenden können" auf das Plasteteil oder auf die ebenfalls gewünschten neuen Mahlscheiben bezog... Warten wir mal ab.

    Damit wären wir auch schon beim nächsten Thema: Die Mahlscheiben. Ich habe, wie in einem Posting weiter oben schon geschrieben u. a. eine ältere und eine neuere Zassenhaus 156 (es ist sicher unschwer zu erraten, dass zu einer davon der defekte Abstandhalter gehört). Das ältere Modell ist an dem fehlenden eingestanzten halbkreisförmigen Zierelement an der Stelle, an der die Kurbel-Welle herauskommt, zu erkennen:
    [​IMG]

    Die ältere Mühle zieht beim Kurbeln leider die Kaffeebohnen nicht so gut ein, wie das neuere Modell, das heißt, man muss viel häufiger kurbeln. Um dem auf den Grund zu gehen, habe ich nachgeschaut, wie weit die Transportschnecke (der obere Teil der unteren Kegelmahlscheibe, welcher die Bohnen in den eigentlichen Mahlbereich transportiert) in den Bohnenbehälter hineinragt. Beim Vergleich fällt auf, dass die Transportschnecke der alten Mühle etwa 2 mm tiefer sitzt, als bei der neueren Mühle (auf dem Bild leider etwas schlecht zu erkennen):
    [​IMG]

    Dadurch werden natürlich weniger Bohnen pro Kurbelumdrehung erwischt... Warum die Transportschnecke so tief sitzt, zeigt ein Blick auf die unterschiedliche Konstruktion der unteren Kegelmahlscheiben beider Maschinen (links die der neueren, rechts die der älteren Mühle):
    [​IMG]

    Der eigentliche Mahlbereich ist beim alten Modell viel höher angesetzt, die Rillen etwas steiler angesetzt. Im eingebauten Zustand führt dies dazu, dass auch bei feinster Einstellung der Mühle die untere Kegelmahlscheibe viel tiefer sitzt, als bei der neueren Mühle (die Photoshop-Montage zeigt in gleicher Größe beide Mahlwerke je zur Hälfte in voller Pracht und Schönheit, diesmal links das alte Modell, rechts das neue):
    [​IMG]

    Ob es sich hierbei um einen Konstruktionsmangel handelt, der die ganze Modellserie betraf oder um einen einmaligen Ausrutscher innerhalb der Fertigungstoleranz, kann ich leider nicht sagen. Mal sehen, wie die Ersatzteile gefertigt sind...

    Greez
    Dirk
     
  16. #36 Michl LA, 26.11.2008
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    Klasse Beitrag, Dirk!

    Mich wundert nur, dass meine alte Zassenhaus Mokka schon in etwa den Mahlkegel wie die neue Serie (im Bild links) hat. War die "alte" 156 wohl ein technischer Ausrutscher?!

    Gruß

    Michl
     
  17. #37 Herr H. aus EF, 26.11.2008
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    Meine viel ältere 130 hat auch einen Mahlkegel, der eher dem der neuen 156 ähnelt. Vielleicht war auch ein Bastler am Werk, der einfach als Ersatzteil eine andere Kegelmahlscheibe von irgendeiner anderen Mühle verwendet hat. Wenn mir demnächst mal wieder ein solches uralt-Modell der 156 begegnen sollte, bin ich schlauer...

    Greez
    Dirk
     
  18. #38 S.Bresseau, 27.11.2008
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    Hallo Dirk,

    WOW, klasse Infos und Bilder, vor allem die Idee mit der Photoshop-Montage finde ich super!

    Weißt Du das ungefähre Alter Deiner beiden ansonsten fast identischen Zassenhauses / Zassenhäuser :) ? Eventuell sind die von Dir gefundenen Unterschiede auf den Eigentümer-Wechsel zurückzuführen (im Wiki als "Vor-Insolvenz" und "Nach-Insolvenz" bezeichnet). Deine Erfahrung "älter = schlechter" widerspräche aber der oft gefundenen Warnung, dass eher bei den neueren Modellen mit Fertigungsproblemen zu rechnen ist.

    Wenn ich die Fotos der beiden Mahlkegel in zwei Ebenen übereinander lege und den Feinmahl-Bereich in Deckung bringe, scheinen mir alle Winkel identisch zu sein. Der Unterscheid liegt wohl einfach darin, dass bei dem älteren Kegel unten mehr Material "stehen geblieben" ist, dafür wurde oben quasi früher abgeschnitten. Ich vermute mal, dass der Kegel immer aus einem zylindrischen Rohling gefräst wird, der im einen Fall einfach falsch "abgelängt" wurde (so sagt man glaube ich, ich bin kein Fachmann).

    Ist denn das Mahlresultat der beiden identisch, und lassen sich die Kegel ohne Weiteres in beiden Mühlen verwenden?

    Viele Grüße

    Stefan
     
  19. #39 Herr H. aus EF, 27.11.2008
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    Ich denke, die ältere stammt aus den 70ern, die jüngere aus den 80ern, beide sind am Boden identisch mit Made in Western Germany gestempelt. Genaueres zur Produktionszeit der 156 können aber nur Insider sagen (vielleicht frage ich mal bei Zassenhaus nach, die Dinger machen irgendwie süchtig). Kataloge aus dieser Zeit habe ich bei ebay leider noch nicht aufgetan, da gibts immer nur welche aus der ersten Jahrhunderthälfte. Ich gehe mal davon aus, dass Zassenhaus nach der Wende dazu übergegangen ist, Made in Germany zu stempeln, zumindest hatte ich schon eine in den Fingern, die so gestempelt war. Wie die Nach-Insolvenz-156 gestempelt sind, weiß ich nicht mehr, obwohl ich schon 3 durchprobiert hatte - über den Ärger, dass sie alle unrund liefen, hab ich vergessen, genauer nachzuschauen und zu dokumentieren. Ich weiß nur noch, dass sie unter dem Mahlwerk eine Art kleinen Trichter hatten und dass das Mahlwerk mir insgesamt flacher erschien.

    Genauso vermute ich es auch, wenn man sich die Bereiche der Transportschnecke anschaut, reicht diese dadurch bei der neueren Zass auch viel tiefer.

    Die ältere kann nicht so fein mahlen, wie die neuere, ganz einfach deshalb, weil dann gar nichts mehr unten raus kommt - die Transportschnecke drückt wohl die Bohnen nicht gut genug in den Mahlbereich. Insgesamt bin ich mit der Homogenität des Mahlgutes bei beiden Maschinen nicht ganz zufrieden. Bei der neueren war es anfangs besser, sie hat aber sehr schnell abgebaut, wohl auch, weil ein paar mal Steinchen im Mahlgut waren (Julius Meinl sei dank :evil:). Auf den Mahlscheiben kann ich zwar keine direkten Schäden erkennen, aber wirklich scharf sind beide nicht mehr. Bis jetzt mahlen sie aber noch so zufriedenstellend, dass man sie mit relativ reproduzierbaren Ergebnissen betreiben kann. (Sagen wir mal so: Ich kenn ja auch nix besseres bisher). Noch bessere Mühlen als die beiden hab ich bisher nicht - 'ne Dienes Mokka (Reisemühle aus Messing) hab ich zwar fast im Neuzustand (und scharf wie am ersten Tag), jedoch kann sie nicht fein genug gestellt werden und ist sehr schwer wieder zu zentrieren (ich fummele noch). Die Zass 130 und die KYM Mokka muss ich erst noch reinigen (ich fürchte mich vor der Neuzentrierung :oops: -die 156 sind da einfacher, die kann man nicht zentrieren), vielleicht ergibt sich da eine Alternative. Die Gesto war leider unter Lehrgeld zu verbuchen, das Mahlwerk ist stumpf und die Transportschnecke verhält sich wie die der älteren Zass 156.

    Die Kegel auszutauschen hab ich mich übrigens nicht getraut, ich weiß nicht, ob die Scheiben jeweils zueinander passen.

    Greez
    Dirk
     
  20. #40 Herr H. aus EF, 27.11.2008
    Herr H. aus EF

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    AW: Ratgeber gebrauchte Handmühlen im Kaffeewiki

    Hab noch nie in ein Wiki geschrieben :oops:. Zumindest der Teil mit der mitdrehenden Einstellschraube würde dort ziemlich gut hinpassen. Der andere Teil ist für meine Auffassung von 'nem fundierten Wiki noch zu sehr auf Vermutungen aufgebaut (für 'n Forum zum Gedankenaustausch aber ok). Muss mich erstmal schlau machen zur Geschichte der 156. Vielleicht hat sich ja auch nur irgendwann mal ein Bastler versucht und hat die untere Kegelmahlscheibe von irgendeiner anderen Mühle eingebaut.

    Falls ich dieses Abstandsstück aus Plastik übrigens nicht als Ersatzteil bekomme, werde ich mich sicher mal an einen Nachbau (Silikonform und Epoxydharzkleber) wagen, wäre wenns gelingt auch was fürs Wiki.

    Greez
    Dirk
     
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