Rekordernte in Brasilien -> Preise gehen runter

AW: Rekordernte in Brasilien -> Preise gehen runter

Das freut anscheinend nur die Kaffeeaktionäre. Kaffeegenießer (oder einfach die Verbraucher) nur solange bis er liest das die gefallenen Preise nicht an den Handel weitergegeben werden.
Ist schon übel das Preisentwicklungen häufig nur eine Richtung kennen.

 

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Das gilt doch sicher eh nur für die großen Plantagen (die vlt. auch durch diverse Berichte in der Vergangenheit im Fokus standen). Wer beim Kleinröster direkt gehandelten Kaffee aus Brasilien kauft zahlt eh schon mehr und da dürfte es für die Kaffeebauern eher problematisch werden, wenn eine Ernte mal nicht so gut ist. Außerdem frag ich mich dann, warum ist die Ernte so rekordverdächtig, wird ja nicht nur am schönen Wetter liegen sondern an effizienten Erntemethoden und wahrscheinlich Pestiziden? Ist aber nur so meine Meinung dazu. Qualitativ erwarte ich von solchem Kaffee dann aber nicht viel.

 

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Zum Thema Qualität und Preise bin ich auf ein Video von Tim Wendelboe gestossen, das mir doch etwas die Augen geöffnet hat. Niedrige Marktpreise werden den Bauern kaum helfen in Qualität zu investieren, sofern das von den Großabnehmern überhaupt gewünscht ist. Wie schon erwähnt, spielt das nur Spekulanten in die Hände.

[video=youtube;BOLMP6FycHI]http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=BOLMP6FycHI[/video]

 

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"Masse statt Klasse" ist nicht das, was wir wollen!
Das aber wird Mosanto un Co. ein Lächeln auf`s Gesicht zaubern!
Die Bauern und die Umwelt haben wohl nichts von der Rekordernte!

grüße

 

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So schön schwarz/weiß ich die Kaffeewelt leider nicht.
Die Weltmarktpreise für Kaffee sind in den letzen Jahren massiv gestiegen, um nicht zu sagen explodiert. Die "ICO indicator prices" ziegen dies verallgemeinert recht beschaulich: Von unter $0,46/lbs in 2001, über den "Durchbruch" der $1-Marke in 2006/2007 auf gut $2,10/lbs in 2011 ist das mehr als eine Vervierfachung des Preises!
Beim Kunden ist von dieser Preissteigerung auffallend wenig angekommen, Tchibo und andere Großröstereien hatten nach dem letzten Preisaufschwung in 2011 ihre Preise "drastisch" angzogen - so um bis zu 50 Cents per Kilo, also weniger als 10%.
Jetzt fallen die Rohstoffpreise wieder und es wäre nicht verwunderlich, wenn dies ebenfalls nur "skaliert" an Kunden weitergegeben wird.

Nö. Die Preise gelten für alle Bauern, die ihre Ernte in die "klassischen" Kanäle verkaufen. Egal wie groß die Plantage ist.
Ansonsten gebe ich Recht, Bohnen die über Direct Trade und andere alternativen Kanäle ihren Weg zu uns finden, dürften da effektiv wenig betroffen sein.


Grüße, Olli

 

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spekulanten können auch short gehen, also auf fallende kurse setzen. ist also nicht in eine richtung zu verallgemeinern.

 

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Per se und pauschal kann man das so nicht sagen. Ein ausbalancierter Marktpreis hängt von vielen Faktoren ab, die je nach konkreter Situation unterschiedlich greifen und unterschiedlichen Einfluß haben können.
Konkret müßte man die Preisveränderungen auf dem Markt genauer analysieren und schauen, wo der Zaster in den letzten Jahren hängen geblieben ist.

Unter International Coffee Organization - Historical data findet sich einiges an Daten, die "Prices to Growers" und "ICO indicator prices" sind da sicher am interessantesten. Ich habe nur mal kurz auf die Preise von 2010 geschaut - scheinbar schlagen sich die Preisänderungen schon bis zu den Bauern durch.

Grüße, Olli


p.s.: Interessant ist auch der "Retail prices" - was kostet der Röstkaffee in den einzelnen Ländern. Trotz saftiger Kaffeesteuer scheint der Kaffee in Deutschland im Schnitt sehr billig zu sein ....

 

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@bohnenmichl: Danke für das tolle Video! Super spannend!

 

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Eine vielzitierte Zahl ist auch, dass die Herstellungskosten bei 1,50$/lb liegen. Das setzt das ganze dann schon etwas in Relation.

 

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Wo wird diese Zahl viel zitiert?

Der Fairtrade-Minimum-Preis in Brasilien fängt momentan bei $1,35/lb für konventionell angebauten, ungewaschenen Arabica an. Die durchschnittlichen Herstellungskosten dürften daher mutmaßlicherweise niedriger sein.

Fairtrade International (FLO) / Standards / Minimum Price and Premium information[productType]=7&tx_zwo3pricing_pi1[country]=29&tx_zwo3pricing_pi1[submit_button]=Go
Fairtrade International (FLO) / Standards / Minimum Price and Premium information (Suchmaske)

Grüße, Olli

 

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Hallo Olli,

ich habe tatsächlich keine Quellen dazu parat, das ist nur eine Zahl, die mir in den letzten Jahren immer mal wieder in der ein oder anderen Diskussion begegnet ist. Fairtrade(tm) ist hoffentlich in der Breite halbwegs wirksam, aber für hochwertigen/hochqualitativen Kaffee völlig uninteressant: Was nützt es dem Farmer, wenn er 0,05€/lb mehr bekommt für besseren Kaffee? Das ist doch kaum den Aufwand für eine bessere Ernte, bessere/häufigere Sortierung, sorgsamere Aufbereitung etc. pp. wert. Es sichert aber immerhin einen Mindestwert der Ernte, aber der Weisheit letzter Schluss kann das auch noch nicht sein finde ich.

Gruß,
Lukas

 

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Gerade dieser Teil des Kaffeemarktes hat mit der Preisentwicklung an den Warenbörsen auch überhaupt nichts zu tun, hat aideron ja auch schon geschrieben.

 

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Hallo nochmal, wie es der Zufall so will, schreibt Mercanta heute über ihren Einkaufs-Ansatz: The Mercanta Approach | Mercanta - The Coffee Hunters - und nennt ca. 1,40-1,50$/lb als Kosten. Dass es da unterschiede zwischen riesigen Plantagen und kleinen Farmen gibt ist natürlich klar.