Reneka Ben. (?) 1951

Diskutiere Reneka Ben. (?) 1951 im Restaurierungen und Raritäten Forum im Bereich Maschinen und Technik; Da der Winter naht und weil ich nicht immer nur an Mühlen schrauben will, habe ich am Wochenende ein neues Projekt abgeholt - getreu dem Motto:...

  1. #1 mechanist, 21.08.2017
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    Da der Winter naht und weil ich nicht immer nur an Mühlen schrauben will, habe ich am Wochenende ein neues Projekt abgeholt - getreu dem Motto: Sind nicht genug Probleme da, kauf Dir eine Reneka.
    Es ist eine sehr frühe Reneka Ben., die nur bis 1951 gebaut wurde und dann wohl von der Major der ersten Serie abgelöst wurde. Ben. ist offenbar abgekürzt mit einem Punkt, wie könnte sie weiter heissen?
    Neu sah sie mal so aus:
    machine5.jpg
    66 Jahre später so:
    Reneka1.JPG
    Reneka2.JPG
    Es fehlt das Übliche: Siebträger, Tropfblech und die Umrandung der Tassenablage - da bleibt nur Nachfertigen übrig.
    Das Schöne, die Maschine ist unverbastelt und sieht im Inneren gar nicht so schlecht aus.
    Reneka4.JPG
    Reneka3.JPG
    Reneka5.JPG
    Sie hat einen Mengenbrüher, die sogenannte Hotelgruppe. Handhebelgruppen gab es erst beim Nachfolgemodell
    ab 1952. Hier ein Blick auf Nockenwelle und Ventile unter der Abdeckung der Brühguppe:
    Reneka6.JPG
    Und noch ein paar Details:
    Reneka7.JPG
    Reneka8.JPG
    Reneka9.JPG
    Natürlich ist es verlockend, die Hotelgruppe gegen eine Handhebelgruppe zu tauschen. Aber eine originale
    Reneka-Gruppe aufzutreiben dürfte sehr schwer werden. Es weiss auch niemand, ob Reneka in diesen Jahren
    die Handhebelgruppen selbst hergestellt oder von einem anderen Hersteller bezogen hat. Die Conti-Gruppe
    sieht sehr ähnlich aus. Daneben gibt es aber auch Reneka-Maschinen mit Gruppen, die auch bei französichen
    Kleinherstellern auftauchen (Vasall, Lepine). Ob die original waren oder früher schon mal umgerüstet wurden,
    ist nicht zuklären.
    Ich werde die Maschine jetzt erstmal einweichen, dann kommt als nächster Schritt das Entfernen der Kesselisolierung
    aus Asbestfasergewebe.
    Wenn jemand eine schlaue Idee bezüglich einer passenden Handhebelgruppe hat, oder noch besser, die dann auch
    noch im Keller zu liegen hat, freue ich mich über eine Nachricht....
     
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  2. #2 Espresso doppio, 22.08.2017
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    Sehr hübsch und selten. Ich persönlich fände es aber schade, diese Maschine auf Hebelgruppe umzurüsten und würde versuchen, sie in der originalen Konfiguration zu erhalten. Sicherlich ( noch ) schwieriger von der Ersatzteilsituation, aber wenn du damit Brühkaffee servieren kannst, ist das dann ein echter Hingucker.
    ...und für das Forum wär das ein spannender Restaurierungsbericht.
     
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  3. #3 mechanist, 22.08.2017
    Zuletzt bearbeitet: 22.08.2017
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    Ich bin bezüglich der Gruppe auch noch nicht sicher, was ich da mache. Nachdem die Hotelgruppen schon in früheren Jahrzehnten unbeliebt waren, sind einige der Renekas mit dieser Gruppe schon damals umgerüstet worden, was sich
    bei Restaurierungen dann bei den Flanschen zeigt. Wenn heute jeder, der eine Reneka restauriert, diese umrüstet, gibt
    es irgendwann überhaupt keine Hotelgruppen-Maschinen mehr...In die Hotelgruppe habe ich schon mal unten durch
    einen Schlitz reingeschaut - die Leitungen vom Flansch zu den Ventilen sind offenbar spezielle Gummischläuche, Ersatz: Ohoh...
     
  4. #4 mechanist, 25.08.2017
    Zuletzt bearbeitet: 25.08.2017
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    Und los gehts. Um alle Schrauben bzw. Muttern zum Einweichen gut erreichen zu können, habe ich zunächst die Hähne
    abgeschraubt. Dann kann man die Bleche des Gehäuses abnehmen:
    P8250150.JPG
    P8250151.JPG
    P8250152.JPG
    Das vordere Blech zur Brühgruppe hin lässt sich erst entfernen, wenn man die Gruppe am Flansch abgeschraubt hat.
    Das ist hier richtig eklig, weil es sich um Innensechskant-Schrauben handelt und man wenig Platz für Werkzeug hat -
    eine Imbusnuss z.B. lässt sich nicht ansetzen. Ausserdem ist auch das Einweichen hier mühsam und langwierig. Die
    Schraube geht erst durch den ersten Flanschteil bevor das Gewinde kommt. Man erreicht das Gewinde also erstmal
    nicht direkt.
    P8250153.JPG
    Hier ist viel Geduld gefragt, zumal ich mich da immer in kleinen Schritten voranarbeite. Schraube eine viertel Umdrehung
    raus, sobald das geht, dann wieder tagelang weiter einweichen, die nächste viertel Umdrehung, wieder einweichen. Oftmals reissen die Schrauben nämlich nicht beim Lösen,
    sondern erst bei Rausschauben der ersten Gewindegänge.
    Schade, dass der Chrom der Gehäusebleche an zu vielen Stellen und zu grossflächig abgeblättert ist. Sonst würde ich es
    mit Polieren belassen, weil ich überrestaurierte Maschinen nicht mag. Hier ist aber die Grenze überschritten, die Bleche
    müssen neu verchromt werden:
    P8250154.JPG
    P8250156.JPG
    Den verchromten Rahmen unten und den Deckel schaue ich mir später nochmal genauer an.
    Jetzt heisst es erstmal wieder einweichen.
     
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  5. #5 mechanist, 01.09.2017
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    Die gute Nachricht, die Gruppe ist nun ab. Die schlechte: Trotz aller Vorsicht sind zwei Schrauben abgerissen.
    Warum, zeigt sich beim Abbau der Gruppe:
    Gr1.JPG
    Die Schraube geht erst durch den Flansch, dann durch eine erste Dichtung, dann durch eine dickere Scheibe,
    dann durch eine zweite Dichtung. Erst dann kommt nach reichlich Millimetern das Gewinde - ein ziemlich langer Weg
    für einweichende Flüssigkeiten. Von den abgerissenen Schrauben steht zum Glück noch genug, um sich nach dem Ausbau
    des Kessels mit anderen Methoden zu probieren.
    Hier nochmal der Kesselflansch mit der Scheibe:
    Gr2.JPG
    Und der Flansch der Hotelgruppe:
    Gr3.JPG
    Drei Leitungen, die durch den Flansch vom Kessel zur Gruppe gehen, könnte man meinen.
    Sind aber bloss zwei, eine Leitung kommt von der Gruppe zurück und ist eine Sackgasse, die genau in der dicken
    Scheibe endet.

    Nachdem die Gruppe endlich runter ist, war ich neugierig, wie es da drinnen aussieht und wie diese
    Hotelgruppe funktioniert. Das Öffnen der Gruppe ist heikel, vorallem wenn man es das erste Mal macht und
    eigentlich nicht weiss, wie es geht. Aber deshalb gibt es ja diesen Thread.
    Von oben kommt man an die Nockenwelle und die Ventile, die da allerhand steuern. Weiter geht es nicht.
    Die Gruppe wird von unten geöffnet.
    Gr4.JPG
    Das Allerwichtigste bei den folgenden Schritten:

    Der hier sichtbare Boden bzw. untere Deckel der Gruppe darf sich auf keinen Fall verdrehen!!!!!!!!

    Deshalb ist der Spannring noch montiert. Ist der Deckel trotzdem lose, weil sich die Dichtung auf dem Weg in andere Zustände befindet, öffnet man den Spannring und legt an mehreren Stellen dünnes Gummi zwischen Deckel und Gruppengehäuse.
    Dann montiert man den Ring wieder. Sitzt der Deckel fest, schraubt man das Duschsieb ab.
    gr5.JPG
    Darunter sitzt ein Rohr mit Gewinde und einer weiteren Mutter.

    Auch dieses Rohr darf auf gar keinen Fall gedreht werden !!!!

    Da meine 18er Ringschlüssel in verschiedenen Varianten nicht passen wollten, habe ich mir das folgende Werkzeug gebaut:
    gr6.JPG
    Eine 18 er Nuss wird mithilfe eines Gummistücks in eine Gripzange gespannt. Ein konischer Vierkant wird durch das Loch der
    aufgesetzten Nuss leicht in das Rohr gedrückt. Dieser Vierkant verhindert beim folgenden Öffnen der Mutter, dass sich das
    Rohr mitdrehen kann. Sieht etwas grob aus, funktioniert aber.
    gr7.JPG
    Erst jetzt wird der Spannring abgenommen, der untere Deckel der Gruppe kann nun geöffnet werden und gibt den Blick in die geheimnisvolle Grotte frei:
    gr8.JPG
    Man erkennt hier, warum anfangs weder der untere Deckel, noch das Rohrstück gedreht werden darf.
    Eine viertel Umdrehung und die Leitung vom Ventil zum Duschsieb schert ab - Totalschaden.
    Zum Glück war ich vorsichtig genug, alles heile. Die Leitungen wirken wie Gummi, sind aber relativ starr und aus Kupfer.
    Wir haben drei Leitungen zu den Ventilen aus dem Flansch bzw. Kessel oder zurück, eine Leitung von den Ventilen zum
    Duschsieb, ein Steigrohr und insgesamt zwei Öffnungen am Kopf der Gruppe.
    Wie das funktioniert, erkläre ich morgen, das wird mir jetzt erstmal zu lang.
     
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  6. Feitz

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    Cool, Vierzylinder. Vermutlich mußt Du das Ventilspiel einstellen...
     
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  7. Feitz

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    Siebträger ist keiner dabei?
    Ich hätte ein Muster, wenn irgendjemand in der Lage wäre, sowas nachzufertigen (bräuchte selber noch einen)...
     
  8. eltaco

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    Ich bin gespannt wie es weiter geht.
     
  9. #9 mechanist, 02.09.2017
    Zuletzt bearbeitet: 03.09.2017
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    Ich versuche jetzt mal zu erklären, wie die Hotelgruppe von Reneka funktioniert. Vermutlich muss ich mich später nochmal berichtigen, weil ich einiges erst herausbekomme, wenn die Maschine weiter zerlegt ist.

    Die Reneka gehört vom Konstruktionsprinzip zu den Perkulatoren. Dieses Prinzip nutzt den bei der Erhitzung von Wasser entstehenden Druck, um das Wasser durch den Siebträger zu drücken. Man darf die Perkulatoren nicht mit den sog. Dröppelminnas verwechseln (die oft auch so bezeichnet werden), weil diese drucklos arbeiten.
    Perkulatoren waren bis zur Erfindung der Handhebel bei Gastronomiemaschinen weit verbreitet, und sind es in Privathaushalten auch heute noch: Die Bialetti-Kannen funktionieren nach dem gleichen Prinzip.
    Die Gastronomie-Perkulatoren sind in den Schatten der oftmals spektakuläreren Handhebel-Espressomaschinen geraten
    und sind, auch bei Sammlern, eher unbeliebt. Nicht nur die Maschinen von Reneka, sondern auch die von WMF, Rowenta
    und anderen Herstellern.
    Völlig zu unrecht, wie ich finde: Zum einen produzieren sie durchaus interessante Geschmacksergebnisse, zum anderen
    trinkt selbst in Italien niemand den ganzen Tag Espresso.

    Zurück zur Reneka Hotelgruppe.
    In einem Thread von potoogoo gibt es die sehr aufwendig recherchierte Geschichte von Reneka zu lesen:
    Les grandes marques Françaises
    Hier findet sich auch eine Konstruktionszeichnung der Gruppe vermutlich aus der Patentakte:
    18.JPG
    Zunächst wird über einen Hahn der Kessel manuell mit Wasser befüllt. Der Druckschalter unter dem Kessel registiert die
    Befüllung und schaltet mit einer Wippe die Heizung sowie die rote Signallampe ein. Die Ben. verfügt über zwei Heizungen,
    ob diese immer zusammen geschaltet werden oder einzeln, habe ich noch nicht herausbekommen.
    Druck.JPG
    Der steigende Druck arbeitet vermutlich über eine Membrane im Druckschalter gegen eine Feder. Bei Erreichen eines bestimmten Drucks geht die Schaltwippe zurück, die Heizung wird ausgeschaltet.
    Druck2.JPG
    Die Hotelgruppe hat unter der Abdeckung eine Nockenwelle und vier Ventile. Durch Drehen der Nockenwelle werden
    die Ventile geöffnet bzw. geschlossen.
    Vent..JPG
    (Von links nach rechts):
    Ventil 1: Sitzt zwischen Steigrohr und Zuleitung zum Duschsieb.
    Ventil 2: Öffnet oder schliesst die Verbindung zur Dampfentnahme im Kessel.
    Ventil 3: Öffnet oder schliesst die Verbindung zur Heisswasserentnahme im Kessel.
    Ventil 4: Öffnet oder schliesst die Leitung, die zunächst zum Entlüftungsventil im Flansch hinter der Brühgruppe führt und dann als Sackgasse im Deckel der Flanschdichtungen endet.
    gr9.JPG
    Der Hebel der Brühguppe, mit dem die Nockenwelle bedient wird, hat drei Positionen.
    Meiner ist aktuell offenbar verstellt, deshalb kann ich noch nicht genau nachvollziehen, in welcher Position des Hebels
    welche Ventile bedient werden. Das schaue ich mir morgen nochmal genauer an
     
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  10. #10 Sansibar99, 02.09.2017
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    Sehr interessant!
    Ist Dein Wasserstandsröhrchen an der Hotelgruppe intakt? Vielleicht können wir da eine Sammelnachfertigung auflegen...
     
  11. #11 mechanist, 03.09.2017
    Zuletzt bearbeitet: 04.09.2017
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    Die Sache ist entschlüsselt. Weiter gehts mit der Funktion erstmal mit der ersten Berichtigung:
    Ventil 2: Dampf
    Ventil 3 Wasser.
    Was anderes, zum Beispiel Bier, gibts ja auch nicht in dem Kessel...

    Zunächst ist der Hebel in der Ausgangsstellung:
    St. A.jpg
    Beide Verbindungen zum Kessel geschlossen.
    Ventil 1 (Duschsieb): offen
    Ventil 2 (Dampf): geschlossen
    Ventil 3 (Heisswasser): geschlossen
    Ventil 4 (Entlüftung): offen.

    Zur Vorbereitung des Bezuges wird der Hebel in Stellung 1 gebracht:
    St.1.JPG
    Heisswasser aus dem Kessel strömt unter Druck in die Gruppe
    Ventil 1 (Duschsieb): geschlossen
    Ventil 2 (Dampf): geschlossen
    Ventil 3 (Heisswasser): offen
    Ventil 4 (Entlüftung): offen.

    Nach Befüllen der Gruppe bis zur gewünschten Menge wird der Hebel in Position 2 gebracht:
    St.2.JPG
    Verbindung zum Kessel wird geschlossen, der Bezug beginnt. Der Druck drückt das Heisswasser durch das Steigrohr und das geöffnete Ventilweiter zum Duschsieb / Siebträger.
    Ventil 1 (Duschsieb): offen
    Ventil 2 (Dampf): geschlossen
    Ventil 3 (Heisswasser): geschlossen
    Ventil 4 (Entlüftung): offen.

    Anschliessend wird der Hebel in Position 3 gebracht:
    St.3.JPG
    Da der Druck in der Gruppe mit zunehmendem Abfluss abnimmt, wird zum Beenden des Bezuges Dampfdruck
    aus dem Kessel in Gruppe gelassen. Dieser drückt, bis auf eine kleine Restmenge, das Heisswasser komplett
    über die Steigleitung und das Duschsieb durch den Siebträger.
    Ventil 1 (Duschsieb): offen
    Ventil 2 (Dampf): offen
    Ventil 3 (Heisswasser): geschlossen
    Ventil 4 (Entlüftung): geschlossen

    Nach dem Leeren der Gruppe wird der Hebel wieder in die Ausgangstellung gebracht.

    Bis das hier wieder funktioniert, wird es ein ganzes Weilchen dauern, jetzt muss erstmal der Kessel raus.
    Was mich erstaunt hat: Ich habe das mal mit Druckluft ausprobiert, die Leitungen und die Ventile sind tatsächlich
    noch dicht...Bin mal gespannt, wie die das gemacht haben.
     
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  12. Feitz

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    Doch komplexer als gedacht :)
     
  13. #13 mechanist, 03.09.2017
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    Ja, aber schön ausgedacht von dem Herrn Kauss...
    Hat irgendjemand eigentlich mal eine solche Gruppe in Betrieb gesehen?
     
  14. kafin

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    Ich hatte ja auch überlegt, ob ich mich für diese Maschine interessieren soll, als sie vor ein paar Wochen inseriert wurde. Zum Glück habe ich dies nicht getan. Mit dieser Sachkunde hätte ich sie nicht restaurieren können. Bei dir ist sie deutlich besser aufgehoben. Außerdem hätte ich mich um deine tollen Erläuterungen zu dieser Brühgruppe gebracht.
     
  15. #15 mechanist, 07.09.2017
    Zuletzt bearbeitet: 07.09.2017
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    Weiter gehts im Sauseschritt - die Kaffeetrinker laufen mit:
    Mittlerweile ist der Kessel draussen. Da die Schrauben der Aufhängung gleichzeitig die Flanschschrauben sind, habe ich die
    restlichen Flanschschrauben gleich mit geöffnet. Dank wochenlangem Einweichen ging das ziemlich gut.
    Die Isolierung des Kessels aus Asbestfasermatten habe ich mit Atemschutz draussen unter dem Sprühnebel des Gartenschlauchs entfernt. Diese Methode verhindert den Flug von Fasern. Die Matten waren glücklicherweise auch nur lose
    um den Kessel gelegt und nicht geklebt.
    Der Kessel besteht aus zwei Hälften, die mithilfe von zwei massiven Ringen zusammengepresst werden. Schrauben und Gewinde in den Ringen haben keinen Kontakt zu Wasser, also gab es auch keinen Ärger mit Korrosion:
    Kessel1.JPG
    In der oberen Kesselhälfte kann man die Rohre zur Entnahme von Dampf und Wasser gut erkennen, jeweils einmal
    zum Flansch der Brühgruppe und einmal zu den Hähnen.
    Kessel2.JPG
    Kessel3.JPG
    In der unteren Kesselhälfte sitzen die beiden Heizungen. Ich hatte sie am Anfang schon mal durchgemessen, sie
    sollten in Ordnung sein:
    Kessel5.JPG
    Kessel6.1.JPG
    Erstaunt hat mich, dass sich im Kessel fast keine Ablagerungen gefunden haben, von Kalk fast keine Spur.
    Das passt aber zum Zustand anderer Bauteile - auch die Nockenwelle macht den Eindruck, als sei die Maschine
    nicht oft in Betrieb gewesen.
    Nach dem Ausbau der Heizung geht es trotzdem erstmal ins Bad, ich fange vorsichtig an und beginne mit destilliertem
    Wasser. Und hier noch eine Nahaufnahme der Dichtung, die zwischen beiden Hälften sitzt
    Kesseldichtung.JPG
     
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  16. #16 Sansibar99, 07.09.2017
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    Toll!

    (ist die Dichtung eine Asbestschnur?)
     
  17. #17 mechanist, 07.09.2017
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    Kann ich noch nicht sagen. Auch die wird erstmal eingeweicht, weil ich sie nach Möglichkeit heil da rausbekommen will.
    Nachbauen ist einfacher, wenn man ein Muster hat...
     
  18. #18 mechanist, 01.10.2017
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    Während der Kessel die letzten Wochen in diverslichen Kurbädern verbracht hat, habe ich eine M21 aus der Rente geholt und mich einstweilen damit vergnügt. Jetzt, ein paar Arbeitsgänge weiter, sieht der Kessel so aus: Ein Lötkunstwerk.
    Kessel8.1.JPG
    Kessel8.2.JPG
    Kessel8.3.JPG
    Und die untere Hälfte.
    Kessel8.6..JPG
    Kessel8.7.JPG
    Kessel8.8.JPG
    Auf den Bildern der oberen Hälfte kann man gut sehen, warum ein Umbau einer Reneka mit Hotelgruppe auf eine
    Handhebelgruppe ziemlich aufwändig wäre: Der Flansch besteht nämlich aus Vollmaterial, in das nur zwei Löcher für
    die Leitungen gebohrt wurden. Für den Umbau auf eine Dipper-Gruppe müsste der Flansch durch mehrere Zentimeter
    Material aufgebohrt bzw. aufgefräst werden. Wenn man das grob macht, sieht es so aus:
    major kessel umb.jpg
    Das ist ein Kessel einer zweigruppigen Major. Links der Flansch für die Handhebelgruppe, rechts der für die Hotelgruppe, diese Kombination beider Gruppen war mal beliebt. Die rechte Seite wurde irgendwann auf eine zweite Handhebelgruppe umgebaut, sehr unsauber muss man sagen...
    Die Handhebel-Gruppen der Renekas wurden übrigens nicht von Reneka selbst hergestellt, sondern kamen von einem Zulieferer, wie Sebastien alias Pootoogoo in Erfahrung gebracht hat. Deshalb haben sie auch andere Lochabstände im
    Flansch. Wie auch immer, meine Reneka behält die Hotelgruppe.
     
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Reneka Ben. (?) 1951

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