Reparatur Rancilio Silvia

Diskutiere Reparatur Rancilio Silvia im Reparatur und Wartung Forum im Bereich Fragen und Tipps; OK, wusste ich bisher nicht. Danke für den Hinweis @faustino

  1. #41 Toppo78, 28.07.2019
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    OK, wusste ich bisher nicht. Danke für den Hinweis @faustino
     
  2. #42 Pete Hesworth, 28.07.2019
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    Ebenfalls Danke für die Hinweise! :)
     
  3. #43 cortador, 29.07.2019
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    Respekt vor Elektrik ist sicher eine gesunde Sache. Aber ich hoffe darüber unterschätzt du nicht Zeitaufwand und Komplexität des Heizungstausches. Bedenke, dass Du dazu den Boiler von der Gruppe trennen musst und dafür allerlei Verschraubungen gelöst werden müssen, die am Ende alle wieder dicht sein sollten. Dabei müssen einige Dichtungen getauscht werden, die allerdings alle in der bereits verlinkten Zeichnung bei espressoXXL aufgeführt und dort auch bestellbar sind. Teflonband und Gewindedichtmittel sollten bereit liegen.

    Die Funktion der Heizung kannst Du mit einer Widerstandsmessung testen (siehe Anfang des Threads): Die Wendel müsste um die 50Ohm haben und gegen Masse solltest Du einen Widerstand von unendlich messen (mit den bereits erwähnten Abstrichen einer solchen Messung). Und falls Du nach Steckern suchst und als Ergänzung zum Post bezüglich der zulässigen Temperatur: Die Thermosicherung der Boilers löst bei 165° aus. Das ist schon eher ein außergewöhnlicher Betriebszustand, aber er kann vorkommen. Wenn Du also Material verwendest, was bis diesen Bereich gut verkraftet, kann nichts passieren. EspressoXXL bietet im Übrigen auch Flachstecker und zum Schutz passende Hülsen an (Suchbegriff "Flachstecker"). Die sind alle nur so bis 110-125° freigegeben. Scheint wohl ausreichend…
     
  4. #44 cortador, 15.08.2019
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    Mein Restaurationsprojekt ist inzwischen abgeschlossen. Hier mal der versprochene Bericht.
    Bemerkenswert war, wie wenig ich an der 21 Jahr alten Maschine zu tauschen hatte. Der Grund für die ausgefallene Heizung war ja ganz trivial die Auslösung der Thermosicherung gewesen. Hätte ich das gewusst, hätte ich mich vermutlich mit dem wieder Einschalten der Sicherung begnügt und die Maschine im ursprünglichen Zustand weiter betrieben. Dass eine gründliche Reinigung aber doch eine gute Idee war, zeig dieses Video sehr schön. Dort habe ich mal dokumentiert, was beim Öffnen des Kessels zum Vorschein kam. Unglaublich, dass die überhaupt noch etwas Espresso-ähnliches zubereitet hat.

    Schließlich habe ich mich auch dagegen entschieden, den Nylon-Schlauch zwischen Pumpe und Kessel gegen eine Flexschlauch zu tauschen. Immerhin hätte dies auch einen Wechsel der Verschraubungen auf beiden Seiten bedeutet. Bei EspressoXXL riet man mir von dem Tausch ab. So gab es nebst dem 100° Thermostat am Ende nur einen Haufen Dichtungen zu bestellen. Alles war bei EspressoXXL vorrätig.
    IMG_20190802_205843.jpg

    Ein Paar Tipps zu Teilen, die man nicht auf Anhieb findet…
    Wer für möglichst kleines Geld den o.g. Nylon-Schlauch besorgen möchte, nimmt diesen Artikel und kürzt ihn sich ein.
    Wer das Magnetventil öffnet, was bei einer gründlichen Reinigung absolut angeraten ist, sollte sicherheitshalber auch den hier markierten O-Ring wechseln:
    IMG_20190728_154401.jpg
    Es ist ein EPDM-Ring von 18,77x1,78mm, den man auch nicht bei den Teilen für die Silvia findet, jedoch hier.

    Ich hatte ja schon weiter oben im Thread nach der Dichtung im OPV aka Expansionsventil gefragt. Mir wurde geraten, sie mir selbst zu schneiden. Das ist nicht nötig: EspressoXXL packt sie gleich mit in das Service-Set für den Dampfhahn und hat sie aber auch als Einzelteil.
    IMG_20190727_172710.jpg IMG_20190815_180424.jpg


    Da ich im Wahn, jeden Winkel der Maschine reinigen zu wollen, wirklich alles zerlegt habe, wurde auch das Winkelstück an dem sich das OPV befindet demontiert.
    IMG_20190723_123618.jpg
    Das ist nicht unbedingt notwendig und führt bei der Wiedermontage zu einem kleinen Problem: Es ist am Boiler so anzubringen, dass der Winkel für den Zulaufschlauch und den Überlaufschlauch am OPV stimmt (Beide Abgänge etwa 45° nach unten). Dies ist aber nicht gegeben, wenn man es einfach bis zum Ende des Gewindes dreht. Rancilio legt zur Begrenzung des Gewindes ein paar Kupferscheiben ein, die bei mir aber auch nicht recht passten. -Dune- empfahl mir ja, das Problem mit Gewindedichtung zu lösen, was sicher geht, mir aber nicht behagte. Es gelang mir die passende Begrenzung aus 2 M6 Messing U-Scheiben herzustellen. Deren Außendurchmesser liegt allerdings bei etwa 12mm - die muss man dann noch auf 11mm reduzieren. Die Gewindedichtung erfolgte dann mit klassischen Teflon-Band. Der Tipp kam von übrigens von caffe e ricambio, die ich hier auch mal lobend erwähnen möchte. Ich weiß nicht, wie üblich der Einsatz von Teflonband in Siebträgermaschinen ist, aber bei denen scheint das Standard zu sein und ich finde es wegen der besseren Reversibilität wesentlich sympathischer, als eine aushärtende Gewindedichtung. Habe jetzt alle Verschraubungen, wo die Dichtigkeit über das Gewinde hergestellt wird, damit gemacht. Einzig bei der folgenden Verschraubung rate ich dringend dazu, kein Teflon einzusetzen:
    IMG_20190727_235006.jpg
    Der Winkel zwischen Pumpe und Zulaufschlauch. Hier wäre jeder Druck auf den Kunststoff der Pumpe keine gute Idee.

    Ein kleines Hindernis zeigte sich noch beim Tausch des 110° Thermostates (schwarz) gegen den 100°. Der alte baut etwas niedriger und bei Montage mit der originalen Spange sah es dann erst einmal so aus:
    IMG_20190802_215849.jpg
    Nich so schön. Das wurde noch mit ein paar U-Scheiben verbessert und auch die 2 M3 Schrauben mussten durch längere ersetzt werden. Ob es die Spange einzeln gibt, die für den aktuellen Thermostat passt, habe ich nicht recherchiert.

    Zu guter letzt passiert mir noch das folgende Malheur: Die Verschraubung des Nippels mit der Aufnahme des Nylon-Schlauches war bereits nur mit einem recht hohen Moment zu lösen, da hier wohl werkseitig Gewindedichtung drinnen war. Beim wieder eindrehen (auch mit Gewindedichtung) fühlte es sich schon etwas kritisch an. Bei Inbetriebnahme leckte es dort. Als ich die Verschraubung dann erneut öffnete, passierte dies:
    IMG_20190814_162837.jpg
    Wäre ein Super-Gau, wenn man nicht im Besitz von Linksausdrehern ist. Man benötigt die Dinger ja selten, aber immer wenn sie einem solch eine Situation retten, hat man sie ganz doll lieb:
    IMG_20190814_163127.jpg
    Den neuen Nippel brauchte ich dann zum Glück nicht zu bestellen, sondern bekam ihn sofort bei caffe e ricambio.

    Gruppe und Magnetventil setzt man am besten im ausgebauten Zustand zusammen…
    IMG_20190802_213630.jpg
    …während das Boileroberteil sich am besten montieren lässt, wenn diese Einheit bereits auf dem Chassis montiert ist.
    Jetzt habe ich die maximal Anzahl an Bildern erreicht und eigentlich gibt es auch nicht mehr zu berichten. Der weitere Zusammenbau war unkritisch. Ein Tip wäre noch, die Kontakte zu den Schaltern bei loser Frontplatte zu stecken und diese dann erst anzuschrauben. Die hängt dann zwar erstmal komisch rum. Montiert sind aber die unteren Schalter kaum zu erreichen.

    Nach gründlichem Spülen war die Wiederinbetriebnahme tatsächlich eine Offenbarung! Man hätte die Aktion auch schon ein paar Jahre früher machen können…
    Hoffe dieser Thread kann noch manchem beim Bauen an der Silvia helfen.
    Viele Grüße aus Berlin!
     
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  5. #45 cortador, 15.08.2019
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    Eins noch… Werkzeug!

    IMG_20190802_213210.jpg
    Exotische Schlüsselweiten sind ja eine Spezialität der Silvia. Ich habe bei der Aktion wirklich alles gebraucht, was ich auftreiben konnte, manche Größen zum ersten mal in meinem Leben. Wer also nicht ständig einen Rollgabelschlüssel verstellen möchte (der an einigen Stellen im Übrigen auch zu klobig ist) lege sich schon mal die folgenden Schlüssel zurecht:
    8, 10, 12, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 22, 24
    Bei der 15 bin ich nicht ganz sicher. Aber, ja, die anderen kommen alle vor, so unglaublich es bei der begrenzten Anzahl an Verschraubungen auch erscheint.
    Ansonsten werden lediglich ein 1- und ein 2er Kreuzschlitz- (Philips), ein mittlerer Schlitz-Schraubendreher, sowie ein 4er Inbus benötigt. Bei meiner Version waren 2 der Schrauben des Deckels mit einem speziellen Sicherheitskopf versehen, die mich am Öffnen der Maschine hindern sollten. Die wanderten nach unschöner Behandlung mit einer Zange in den Müll und wurden durch Edelstahl-Kreuzschlitzschrauben ersetzt. Hat Rancilio das bei den späteren Versionen beibehalten?
    Abgesehen von dem Wahn mit den Schlüsselweiten und dem kläglichen Versuch mit den Spezialschrauben am Deckel kann die Silvia dennoch als wartungsfreundlich bezeichnet werden. Der Aufbau ist simpel und robust. Die Schrauberei macht Spaß!
     
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  6. #46 cortador, 15.08.2019
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    "Keine Sorge - Rostvorsorge"

    IMG_20190802_201306.jpg

    Das Thema des rostenden Chassis der Silvia ist hier ja schon hinreichend behandelt worden. Nach Entfernen der Lackreste und des losen Rostes, sah es bei mir so aus. Ich wollte hierbei den Aufwand im Rahmen halten; Sandstrahlen und Pulverbeschichten kam nicht in Frage. Das folgende, sehr einfache Verfahren schafft einem das Problem auch langfristig vom Hals. Zunächst erfolgte eine Behandlung mit den aus dem Oldtimer Bereich bewährten Fertan

    IMG_20190802_203712.jpg

    Das wird schön schwarz und wandelt den Rost in eine stabile Schicht um. Anschließend habe ich alle behandelten Stellen mit
    Tungöl versehen. Das ist eines der besten Hartöle und sehr wasserresistent. Wer das nicht greifbar hat, kann aber jedes andere härtende Öl nehmen. (Leinölfirnis oder Öle, die für Holz angeboten werden). Das sieht nicht irre schön aus und kommt nur in Frage, wenn noch keine der sichtbaren Teile des Chassis betroffen sind. Es hat aber den großen Vorteil, dass es nicht schichtbildend ist und jederzeit erneuert oder ergänzt werden kann: Sollte also irgendwo wieder Rost sichtbar werden, kommt einfach erneut etwas Fertan und anschließend Öl drauf. Das ist dann so eine Art einfacher Wartung.

     
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  7. #47 Cappu_Tom, 15.08.2019
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    Danke für die Dokumentation deiner Arbeiten. Auch wenn meine Maschine eine gänzlich andere ist, so fallen doch immer wieder Tipps an :)
    Eines ist interessant, vielleicht weiß da jemand näheres:
    die Kalkablagerungen im Boiler liegen praktisch alle in loser - griesliger Form vor und das Heizelement ist praktisch frei und ohne Anhaftungen.
    Wie das?
     
  8. #48 furkist, 15.08.2019
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    Das ist nicht immer so. Da hab ich schon auch welche mit Kalk gesehen - selber live und auch hier im Forum.

    Aber ein Grund könnte sein: die Spirale wird heiß - vor allem bei Single Boilern beim Dampfen. Und da platzt vielleicht der Kalk ab ...
     
  9. Senftl

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    Das klingt doch nach einem Anschaffungsgrund für einen der hier ab und zu erwähnten „Knipex Zangenschlüssel“.:D
     
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  10. #50 Cappu_Tom, 15.08.2019
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    Eben darum auch meine Neugierde - vielleicht gibt es wissende Chemiker hier?
     
  11. #51 cortador, 16.08.2019
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    Die Form, in der der Kalk vorlag hat mich auch erstaunt. Die These von der "Selbstreinigung" durch Heizen quasi im Trockenen ist plausibel. Zumal nicht alle Bediener der Maschine meine oft wiederholte Bitte, nicht "trocken" zu heizen, also nach Dampfbezug oder spätestens vor Inbetriebnahme, den Kessel zu befüllen, beherzigen. Wir erinnern uns, dass der Grund für die ganze Aktion ja auch ein Auslösen der Thermosicherung war. Also da war es sicher öfters mal ein wenig warm und trocken im Kessel. An der inneren Wandung haftete übrigens auch keine sehr dicke Schicht:

    IMG_20190721_233310.jpg

    Die Heizungen änderten über die unterschiedlichen Baureihen auch immer mal wieder das Material. Diese - offenbar höchst robuste - der ersten Generation ist aus Edelstahl. Auch damit könnte die unterschiedliche Bereitschaft, Kalk anzusammeln zusammenhängen.
     
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  12. #52 cortador, 16.08.2019
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    Das folgende Diagramm ist noch ganz hilfreich, falls man sich beim Zusammenbau nicht ganz sicher sein sollte, oder wenn man einen elektrischen Fehler finden möchte: Der Schaltplan aller Modell ohne Elektronik. Ich kann nicht genau angeben, für welche Modelle er genau gilt. Meine der ersten Serie ist jedenfalls genau so verschaltet. Ich meine aber auch noch einige spätere Modelle. Die Farben der Kabel stimmten bei mir nicht alle, aber das erschließt sich dann schon.

    Rancilio-Cable-Original-1.jpg
     
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  13. #53 cortador, 16.08.2019
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    Die sind auf jeden Fall super! Hab schon damit gearbeitet, besitze aber keinen. Allerdings dürften die an manchen Stellen an Ihre Grenzen kommen. Zum einen sind die Backen, ähnlich wie beim Rollgabelschlüssel, recht breit und auch die Bauform zu klobig für den Einsatz an bestimmten Stellen. Obendrein ist der Zangenschlüssel (anders als der Rollgabelschlüssel) bezüglich des Drehmoments etwas limitiert, da man ihn ja auch noch zu drücken muss. Aber wenn einer bei der Reparatur bereit liegt, kommt er sicher auch zum Einsatz.
    Folgende Teile find ich vom Prinzip ganz pfiffig, hatte sie aber noch nie im Einsatz. Taugen die, oder lieber Finger weg?

    Multischluessel.jpg
     
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  14. #54 furkist, 16.08.2019
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    Bis dato hab ich die besten Erfahrungen mit Gabelschlüsseln. Ganz selten war ein Ringschlüssel gefragt.
     
  15. #55 Cappu_Tom, 16.08.2019
    Cappu_Tom

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    Auf jeden Fall, zumal es ja auch mal passieren kann, dass man zum Gegenhalten einen zweiten Schlüssel gleicher Weite braucht und das am Sonntag ... :)
     
  16. #56 Philbluesky, 16.08.2019
    Philbluesky

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    Also ich habe sowohl bei der Silvia, als auch bei diversen anderen Maschinen gerne noch zumindest einen Rollgabelschlüssel dabei
     
  17. #57 cortador, 18.08.2019
    cortador

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    Ein paar Worte zur Wiederinbetriebnahme möchte ich noch nachlegen.
    Es überrascht nicht, dass sich die überholte Silvia als komplett andere Maschine zeigte.

    Als erstes fiel auf, dass sie hörbar leiser geworden ist. Woran das genau liegt weiß ich nicht. Die Pumpe hatte ich zwar zerlegt, dort aber weder etwas getauscht, noch gab es an der viel zu reinigen.

    Dann rauschte der erste Espresso mit der alten Einstellung der Mühle nur so durch. Ich konnte kaum glauben, wie viel feiner ich mahlen musste, bis wieder das berühmte "Mäuseschwänzchen" erschien. Ganz offensichtlich liegt nun ein wesentlich höherer Brühdruck an. Und entsprechend viel besser sind auch die Ergebnisse, sodass ich mich erneut gefragt habe, warum ich so lange mit der Überholung gewartet hatte.

    Schließlich muss ich ich aufgrund des neuen Brüh-Thermostats sehr umgewöhnen. Der 110er macht zwar am oberen Ende seines Hysterese-Intervalls eindeutig zu heißes Wasser, aber man lernt mit ihm zu arbeiten; kurz vor Einschalten der Heizung, also am unteren Ende de Hysterese hatte das Wasser eine durchaus geeignete Brühtemperatur. Da auch der 100° Thermostat eine ganz ordentliche Hysterese hat, ist er "unten" tendenziell zu kalt. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen. Ich provoziere jetzt bisweilen mit etwas Leerbezug das Einschalten der Heizung, um beim Abschaltpunkt die optimale Brühtemperatur zu haben.

    Auf das Aufschäumen hat das auch eine gewisse Auswirkung. Um guten Dampf zu erhalten, ist es bei der Silvia angeraten, nicht zu warten, bis die Heizung abschaltet, sondern bei laufender Heizung zu schäumen. Dazu wusste ich in etwa, wie lange ich ab Erreichen der oberen Brühtemperatur und Umschalten auf Dampf warten musste, bis ich mit dem Schäumen beginnen konnte. Das ging früher recht schnell und dauert nun wesentlich länger. Nicht verwunderlich aber eben gewöhnungsbedürftig.

    Aber auch wenn die Bereitung nun noch etwas länger dauert und die Routine sich erst einstellen muss, bin ich mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Die Schrauberei an dieser wirklich wartungsfreundlichen Maschine hat obendrein Spaß gemacht.
     
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  18. -Dune-

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    Schalte doch kurz auf Dampf. Das ist viel kontrollierbarer und kostet kein Wasser. Das Wasser was beim Leerbezug verloren geht muss erst mal wieder aufgeheizt werden.
     
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  19. #59 cortador, 18.08.2019
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    Auch eine gute Idee. Erfordert halt noch etwas mehr Erfahrung und wird schnell zu heiß. Am Ende des Heizzyklus der Brühtemperatur, weiß ich halt genau, wo ich bin. Aber da ich ja ohnehin alles gerne ohne Messtechnik und elektronische Regelung quasi "fuzzy" mache, müsste mir diese Methode eigentlich entgegen kommen. Ich versuch's mal.
     
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