Restauration Astoria Argenta Bj. 1994

Hallo Zusammen,

vor etwa einem Monat habe ich eine eingruppige Astoria Argenta als defekt von einer Pizzeria hier aus der Gegend gekauft, um sie für einen Bekannten zu restaurieren. Sie sah auf den ersten Blick auch gar nicht mal so gut aus... :shock:


Kofferraum voll...



Das Seitenteil fehlt nicht, ich war einfach nur zu neugierig und wollte mal reinschauen...

Und ein fettiger Blick von oben... na das kann ja was werden.:neutral:



Zur Historie: Die Maschine soll von 1994 bis 2006 in Betrieb gewesen sein, bis sie (zartbesaitete Genossen jetzt weglesen) von einem Vollautomaten ersetzt wurde.
Danach ist sie wohl von einem Lagerort zum nächsten gewandert, um nach 5 Jahren von mir gerettet zu werden. Mir kamen schon Gedanken von ungeheizten Garagen und ich zählte, wieviele kalte Winter (Frostschäden?) die arme wohl überstehen musste.
Eine Sache untermauerte die Befürchtung: Das Manometer schielte so komisch... :-?


Naja, alle Zweifel weggewischt, und die Maschine in die Werkstatt geschleppt - Ups... doch etwas schwerer als die Brewtus. Nächstes Mal einen Sackkarren nehmen.

Dann wurde die Maschine mal komplett entkleidet um Ihren Zustand genauer beurteilen zu können. Die Frage die sich mir bei sowas stellt: Wie oft schaut ein Servicetechniker in 12 Jahren Betriebsdauer in die Maschine?
Ein kleiner Ansatz von Rost im Heisswasserbereich.


Brühgruppe unter einer Schicht...Kalk?




...weiteres im nächsten Beitrag.

 

Ansonsten scheint zumindest alles vollständig (und mit Fett bedeckt) zu sein. Eine Pizzeria ist halt kein Reinraum...



Dann konnte ich es nicht abwarten - kleiner Funktionstest! Also Wasser anschliessen, Behelfs-Abwasser dran und Strom fliessen lassen.
Es wurde nicht dunkel um mich herum, was zumindest vermuten liess, dass die Heizung keinen Erdschluss hat. Dann zweimal klacken, einmal das Kesselzulaufventil und dann das Relais, welches die Rotapumpe starten sollte. Aber eben nur sollte. Der wassergekühlte Motor brummte ein wenig aber die Pumpe spielte wohl nicht so recht mit. Apropos Wasserkühlung: Geht natürlich nur, wenn auch die Pumpe funktioniert. Also lieber mal alles wieder ausschalten.
Nachdem ich den Motor abgeklemmt hatte, wollte ich zumindest fühlen, dass sich das Kesselwasser ein wenig erwärmt, was auch funktionierte. Irgendwie schloss das Entlüftungsventil nicht ganz und das Überdruckventil zischte auch lustig vor sich hin. Da das Manometer ja nicht funktionstüchtig war, schaltete ich lieber mal wieder ab. Das reichte als Motivation für die nächsten Arbeitsschritte.

Erst mal alle Sachen vor der "Firewall" abmontiert. Brühgruppe, Wasserhahn, Dampfhahn und die ganzen Abdeckbleche.


Dann habe ich mal das Manometer zerlegt. Leider war das Röhrchen für den Brühdruck komplett auf der Rückseite der Länge nach gerissen. Löten unmöglich. Kann man auf dem Foto nicht erkennen. Keine Ahnung, ob man sowas reparieren kann. Also das erste Teil für die Neuteile-Bestell-Liste. :cry:

 

AW: Restauration Astoria Argenta Bj. 1994

@najusi: Die Lackierung ist doch toll!!

Nein, Die Lackierung wird geändert. Sonst bekommt mein Bekannter Probleme mit seinem Finanzminister... Ich habe einen Wunsch nach Hochglanz-Stahllook vernommen. Mal schau´n ob es klappt.

Tschüß,

Dirk

 

AW: Restauration Astoria Argenta Bj. 1994

Die Lackierung scheint heute noch gefragt zu sein:

Guido's Coffee Equipment, LLC | Espresso Equipment

Nennt sich da dann "Sponged Multicolor" :roll:

 

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...dann mal weiter.

Danach konnte mich nichts mehr davon abhalten, meine Neugier zu befriedigen. Ich wollte an den Kessel rankommen und reingucken. Also mal fleissig 2 Stunden geschraubt bis alle Rohre abmontiert waren und dem Kessel keine weiteren störenden Teile zum "Ausfahren" mehr im Weg standen. Der Kesselwasser-Auslass war erwartungsgemäss erst nach kräftigem Stochern mit harten Gegenständen zum Herausgeben des Wassers zu überreden.
Nachdem der Kesselflansch abmontiert war, kam folgender Inhalt zum Vorschein. Lecker! Ich möchte nicht den letzten Tee aus dem Kesselwasser getrunkten haben.

 

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@najusi: Wie sieht Deine Astoria denn jetzt aus? Gibts irgendwo Bilder?

 

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So, Kessel, Heizung und Übertemperaturabschalter waren ein paar mal baden in Zitronensäure.



Noch einmal feucht durchgewischt und das Ergebnis kann sich sehen lassen!



Inzwischen waren die Rohre auch baden und es kann weitergehen mit Abbau der gesamten Elektrik um den nackten Rahmen zu bearbeiten...

 

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@najusi: Danke für den Tip.
Ich habe gesehen, dass Der Rahmen von Deiner Astoria einteilig und geschweisst ist. Da wäre eine Pulverbeschichtung ebenfalls meine erste Wahl gewesen. Mein Rahmen wird allerdings von knapp 70 Schrauben zusammengehalten. Von daher habe ich mich gegen eine Pulverbeschichtung/ Verzinken entschieden. Keine Lust knapp 70 Gewinde nachzuschneiden oder abzudecken. :roll:
Ich werde die Teile einzeln bearbeiten und eine professionelle Rostschutzgrundierung/ Lackierung der Firma Branth-Chemie verwenden. Damit habe ich beste Erfahrungen in der Restauration "anderer Maschinen" gemacht, die in deutlich "böseren" Umgebungsbedingen über Jahre beständig sein müssen.

 

AW: Restauration Astoria Argenta Bj. 1994

Naja, im Heisswasserbereich hatte die Maschine wohl ein länger anhaltendes Problem, da ist der Rost ziemlich tief drin - innen und aussen. Mindestens hier muss ist mit der Fächerscheiben-Flex dran und das Problem an der Wurzel beseitigen. Ich habe mal probeweise ein wenig das Fett runtergebürstet (mit einer Nylon-Bürste!) und war ganz überrascht, wie leicht die Verzinkung runtergeht. Ist das ein typisch italienisches Qualitätsmerkmal?