Restauration Faema Urania

Hallo Michael,

Anfrage und Gruß sind unterwegs.

Grüße, Ulrich

 

Es tut sich was... die Hebelaufnahme wird jetzt bei einem Forumsmitglied repariert. Das Thema "Nachbau" ist damit erst einmal aufgeschoben. Kommende Woche geht es mit der überarbeiteten Kesselplatte weiter, hier waren beide Gewinde für die Heizung kmpl. durchgebohrt.

 

Während die Urania gerade neben mir hochheizt, beginne ich mal die vergangenen Wochen nachzutragen. Als erstes habe ich die Kesselplatte mit den neuen Sackgewinden für die Heizung vom Feinmechaniker abgeholt:



Wenig später kam dann auch die reparierte Hebelaufnahme mit der Post an. Was soll ich sagen, sie sieht richtig gut aus:



Fortsetzung folgt,

Ulrich

 

Hier nochmal das Typenschild, solide angenietet:



Leider hat einer der Vorbesitzer an der Front zum Bohrer gegriffen:



Das Manometer ist äusserlich noch sehr gut erhalten:



Das Manometer ist gerade zum 4. Mal bei 0,9 angekommen, Zeit für den Kaffee. Morgen geht es weiter mit der Dokumentation,

Ulrich

 

Nach der Kesselplatte und der Hebelaufnahme wurden erst einmal ein paar Kleinteile demontiert. Auf dem Bild ist auch der Schalter zu sehen, für den die extra Bohrungen an der Front gemacht wurden. Der Schalter inkl. Knauf stammt wohl von einer Cimbali Eleva. Rechts zu sehen ist das einzig verbaute herkömmliche Kupferrohr der Maschine, welches von der Front zum Einlassventil führt:



Auch an den Füßen wurde schon mal rumgebastelt...



Ein erstes Hindernis war das Gruppenventil, hier musste ich erst einmal einen passenden Ringschlüssel besorgen:



Trotz passendem Werkzeug, war das Einlassventil nicht zu öffenen. Nach einer Woche Behandlung mit WD40 habe ich begonnen die Flachdichtung
von außen zu entfernen. Zum Schutz der direkten Verbindung mit dem Kessel, habe ich das Ventil mit einem Vierkantstab abgestützt. Danach konnte ich es endlich zerlegen:




Hier ein Teil des zerlegten Ventils mitsamt den Überresten eines ehemaligen Bewohners:



Die demontierten Ventilspindeln:



Die alte Siebträgerdichtung konnte ich erst mit dem Schrauben-Trick entfernen:



Danach ging es in die Badewanne:



Als nächsten habe ich begonnen die Oberfläche des Kessels mittels Schleifschwamm zu reinigen. Die durch den Gasbetrieb entstandene starke Rußschicht ließ sich nicht anders entfernen. Danach wurde der Rahmen mit der Drahtbürste oberflächig vom Rost befreit und mit einem Rostbremsemittel behandelt. Generell hatte ich mir vorgenommen die Urania recht zügig erst einmal in Betrieb zu nehmen und eine aufwändige Restauration von z.B. Kessel und Rahmen im Sommer dann nachzuholen.

Hier die besondere Bauweise von Kessel, Anschlüssen und Gruppe nach der Grundreinigung:

 

weiter geht's mit dem Nachtrag: Als Anschluss für Presso, Sicherheits- und Entlüftungsventil habe ich den Sockel des Kesselventils ausgewählt. Um einen Verteiler (von einer Lambro) montieren zu können, musste ich den Sockel etwas kürzen:





Als Verbindung zum Presso fand sich in der Bastelkiste noch eine passende Rohrverbindung einer E66:



Weiter ging es mit der Kesselplatte. Auf die Dichtung (Carimali Systema) habe ich zwischen Weihnachten und Januar insgesamt 3 Wochen warten müssen.



Und montiert mit neuen Schrauben, neuer Heizung:

 

Das Reinigen der Kleinteile war eine recht überschaubare Angelegenheit (dafür war das Entfernen der diversen Asbest-Schnurdichtungen eine ziemliche Fummelei):



Ein eigener Arbeitsschritt war das Auswählen und Ersetzen der verschiedenen Hahndichtungen:




Das Gehäuse wurde in der Zwischenzeit zerlegt und teilweise verpackt zur Seite gestellt:

 

weshalb habe ich oben ursprünglich nur Aspest und nicht Asbest geschrieben???

 

auf den Tisch gehe ich gerne in einem der nächsten Beiträge ein.

Nachdem alle Ventile mit neuen Dichtungen wieder montiert waren, folgte der erste Testlauf. An einer der Brühgruppenschrauben waren Kalkablagerungen, wie befürchtet tropfte es genau dort hinaus...



Ich hatte gehofft die Brühgruppe nicht vom Kessel lösen zu müssen. Bei einem Abbrechen der Schrauben dachte ich, den Bohrer wegen der Brühgruppe nur schräg ansetzen zu können. Dann viel mir der Denkfehler auf: auch wenn alle Schrauben abbrechen, kann die Gruppe abgenommen werden...

Tatsächlich sind dann auch 2 der 4 Schrauben abgebrochen:



Hier sieht man den Kanal den das Wasser durch die Dichtung genommen hat:



Das Ausbohren ging dann recht schnell:





Bei der neuen Teflon-Dichtung hatte ich zuerst bedenken, ob ich sie mit den 4 Schrauben auch ohne zu starkes Anziehen dicht bekomme



Alles montiert und bereit zum 2. Testlauf:



Die Brühgruppe war auf Anhieb dicht, also Kaffee gemahlen, Siebträger gefüllt, Hebel gespannt und:





Fortsetzung folgt

 

so... ersteinmal ein Nachtrag zu dem Tisch: Es handelt sich um einen alten französischen Schultisch den ich zufällig in einem Kleider Laden hier in der Kölner Innenstadt entdeckt hatte. Nach kurzer Preisverhandlung konnte ich ihn direkt mit der Straßenbahn nach Hause nehmen. An der Rückseite ist das Firmenschild angebracht:



Nachdem ich bei der Urania, wie bereits beschrieben, die Gruppe demontieren musste, entschloss ich mich sie nun doch kmpl. zu zerlegen. Um an die Verschraubung des Kessels zu kommen muß das Frontblech demontiert werden. Um an das Frontblech zu kommen müssen alle Ventilkörper demontiert werden... Hier wieder eine Hilfskonstruktion um bei der Demontage der Ventilkörper die Lötverbindungen am Kessel zu schonen:



Hier einer der Ventilkörper, wieder mit Asbestschnur...



ab damit in ein Glas mit Wasser:



Dann endlich konnte das Frontblech abgenommen werden. So sah es dahinter aus:



Die 3 Schrauben, die Kessel und Gestell verbinden, waren recht schnell entfernt. Erste Gehversuche des befreiten Kessels auf der Terasse.... :



Start der Kesselreinigung 2. Teil:

 

In der Zwischenzeit wurde das Gestell neu lackiert, hier das Ergebnis:



Der gereinigte Kessel bei der Montage mit dem Gestell. Was die "6839" wohl bedeutet?



Noch ein paar Bilder des gebürsteten, geschliffenen, gefeilten... Kessels inkl. Gestell:





Fortsetzung folgt.

 

citroen: erwischt

antony: nicht ganz... mein erstes Motto war "Hauptsache fertig!"

TimTom: jawohl!

 

...auch an der Innenseite der Blende war der Ruß bis auf's Messing eingebrannt. Nach gefühlten 3 Stunden hantieren mit dem Schleifschwamm sah das Ergebnis so aus:



und die Blende montiert:



dann endlich die Gruppe wieder angeschraubt:



mit den Ventilen ging es weiter. Dank Holgers Tipp in seinem Urania Bericht waren die passenden Dichtungen schnell gefunden.

Hier sieht man auch nochmal gut die Bauweise der Maschine. Die Ventile sind eigentlich ein Teil des Kessels. Entsprechend deutlich erwärmen sie sich.



Neues Thema: Hauptschalter. Die Maschine wurde ja mit einem alten hingebastelten Cimbali Drehschalter geliefert. Der Schalter ist recht kompakt gebaut und noch aus Bakelit gefertigt. Schönes Teil:



Die verwendeten Schrauben hatten kein Standardgewinde, also habe ich die Muttern Seite für Seite mit der Feile vom Rost befreit:



Hier der Schalter zusammen eingebaut mit einer Betriebsleuchte (eine Bohrung für die Leuchte war schon vorhanden, der Vorbesitzer hatte diese für die Achse/Welle des Schalters angefertigt):



Fortsetzung folgt!

 

hier ein erstes Erdungskabel und ein nicht ganz so ernst gemeintes Detail:



An der Tropfwanne und dem Tassenblech war an einigen Stellen die Chromschicht beschädigt. Besonders beim Tassenblech war die Oberfläche dabei auch sehr rau. Inspiriert durch turriga's Faemina Bericht habe ich die Stellen lediglich vorsichtig angeschliffen und poliert. Ein Problem ist noch, dass die Stellen an denen das Messing durchscheint bei Wasserkontakt stark abfärben.





Noch 2 Gesamtaufnahmen. Für das Netzkabel habe ich eine Durchführung aus Metall an der Front montiert. Der Schalter fügt sich, wie ich finde, recht harmonisch in das Gesamtbild ein. Die Heizung mit typischer 50er Jahre "Moustache" Verkabelung...





Endspurt... Das Gehäuse werde ich zu einem späteren Zeitpunkt retaurieren. Jetzt steht die Urania erst einmal unter den angepassten Oberschränken in der Küche. Tassen können bequem direkt auf dem Kessel platziert werden:





Grüße, Ulrich