Restauration Gaggia TE/TD Baujahr 1996

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  1. #1 Nikon82, 14.09.2017
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    Nachdem ich zunächst eine Domober mit Tank betrieben habe, hatte ich Lust auf eine Siebträger mit Festwasseranschluss und zwei Kreisen. Aufgrund von Empfehlungen und eBay-Recherchen bin ich dann auf eine Gaggia, ein Kellerfund, gestoßen. Die Eigentümerin hatte sich diese ebenfalls zum Restaurieren gekauft und angegeben, dass sie leider nicht die Zeit hätte, um sich damit zu beschäftigen. Für einen schmalen Kurs habe ich sie dann erworben. Es fehlten jedoch die Siebträger, die 3 Tassenablagen und der Rahmen zur Tassenablage.
    Zuhause angekommen habe ich sie kurzangeschlossen und die Pumpe auf Funktion überprüft. Alles scheinbar einwandfrei.
     
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  2. #2 Nikon82, 14.09.2017
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    Hier die ersten Bilder vor dem Zerlegen
     

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  3. #3 Nikon82, 14.09.2017
    Zuletzt bearbeitet: 14.09.2017
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    Ich begann die Maschine zu zerlegen. Das Gehäuse war aufgrund von diversen Undichtigkeiten bereits an diversen Stellen verrostet. Ich ließ es chemisch entlacken, sandstrahlen und in schwarz pulverbeschichtet. Sämtliche Nieten wurden entfern und die Gewinde mit Schrauben verschlossen. Das Gehäuse war erstmal zwei Wochen weg und ich hatte Zeit mich um den Rest zu kümmern.
     

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  4. #4 Nikon82, 14.09.2017
    Zuletzt bearbeitet: 14.09.2017
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    Den Kessel und sämtliche Rohre legte ich in Beckmann Zitronensäure ein und löste damit den Kalk und die Ablagerungen. Beim Entfernen der undichten Winkelanschlüsse am Kessel brach mir leider einer aufgrund von Lot im Gewinde ab. Dabei fiel ein Riss im Kessel direkt an einer Schweißwulst auf.
    Ich brachte den Kessel zu einem Metallbauer im Dorf und ließ dort den Winkel herausbohren und das Gewinde nachschneiden. Der Riss und eine Grad am Heizungsloch wurden mit Silberlot versiegelt bzw. abgedichtet. Die Ablagerungen vom Löten ließen sich mit einem weiteren Bad in der Zitronensäure super entfernen.
    Die 3/8" Innen und Außengewinde waren zum Teil noch mit Loctite verschmutzt. Diese Überreste konnte ich vorsichtig aber sehr leicht mit einem passenden Gewindeschneider von den Überresten befreien.
     

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  5. #5 Nikon82, 14.09.2017
    Zuletzt bearbeitet: 14.09.2017
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    In der Wartezeit auf das Gehäuse bestellte ich die nötigen Ersatzteile. Ich entschied mich die sicherheitsrelevanten Bauteile, wie die Druckventile, sämtliche Dichtungen und die Panzerschläuche gegen Neue auszutauschen.

    Beide Manometer waren defekt und mussten erneuert werden. Dabei ist wichtig auf den Durchmesser von 39mm zu achten, da diese ansonsten nicht passen. Eines der beiden Manometer hatte aus unerklärlichen Gründen einen Durchmesser von 41 mm und musste getauscht werden.

    Die Elektrik schien noch intakt und die Kabel nicht spröde und dabei beließ ich es.

    Zum Abdichten habe ich mir über Umwege CHETRA Teflon Dichtband besorgt. Dieses lässt sich hervorragend verarbeiten. Ca. 2-3 Umwicklungen pro Gewinde in Einschraubrichtung und der Anschluss ist absolut dicht. Zwei Gewinde haben ca. 5 Umwicklungen gebraucht, was man aber am Widerstand beim Eindrehen sehr leicht feststellt.

    Die Dichtungen für die Magnetventile habe ich nicht bestellen können und habe daher auf Empfehlung einer Firma dort ebenfalls das Dichtband verwendet.
     
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  6. #6 Nikon82, 14.09.2017
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    Ich montierte die Teile schonmal vor
     

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  7. #7 Nikon82, 14.09.2017
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    Ich erhielt das Gehäuse und begann unverzüglich mit der Montage. Die alten und ausgebohrten Nieten ersetzte ich durch Schrauben mit selbstsichernden Muttern.
     

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  8. #8 Nikon82, 14.09.2017
    Zuletzt bearbeitet: 14.09.2017
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    Bei einem ersten Probelauf in der Werkstatt verabschiedete sich einer der zwei Antistör-Kondensatoren mit einem Knall. Diese habe ich bei Conrad für ca. 2,50 € kaufen können und habe sie ersetzt.

    Die Maschine produzierte anfänglich noch zu viel Druck, der sich auch mit Lösen der Schraube an der Rotationspumpe nicht reduzieren ließ. Daraufhin lockerte ich die große Schraube an der Pumpe, um die Druckjustierung wieder gangbar zu machen. Hier war der Mechanismus etwas fest. Durch ein Zitronenbad und etwas Silikonfett wurde es wieder leichtgängig und ich konnte den gewünschten Druck einstellen.

    Die Druckabschaltung funktioniert einwandfrei. Der Kessel kocht wenn er muss. Der Wasserstandssensor erkennt den Niedrigsten und füllt automatisch auf. Die Brühgruppe heizt mit der Zusatzheizung.

    Den Wasseranschluss mit dem Sperrhahn habe ich aus dem hinteren Teil des Gehäuse wieder nach vorne gelegt. So, dass ich nach Entfernung der Tropfschale das Wasser abstellen kann.
     

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  9. #9 Nikon82, 14.09.2017
    Zuletzt bearbeitet: 14.09.2017
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    Jetzt steht das Gerät mit BWT Filter-System und einer Eureka Mignon MCI in schwarz in der Küche und verrichtet seit zwei Wochen problemlos seine Dienste.

    Es fehlen mir lediglich noch die 3 abgebildeten Bleche der Tassenablage. Vielleicht hat jemand einen Tipp, wo ich diese Bleche bekomme?

    Die Wasserzuleitung habe ich nach dem Abgang des Wasserfilters noch durch einen zusätzlichen Kugelhahn mit einem großen Griff getrennt. Somit kann ich mit einem schnellen Griff unter die Spüle das Wasser abstellen.
     

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  10. #10 Nikon82, 31.03.2018
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    Ich habe nun doch noch einen Händler für die drei Ablagebleche gefunden. Mit einem Tassenrahmen aus Edelstahl habe ich die Gaggia endgültig komplettiert.
     

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  11. #11 Claro007, 31.03.2018
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    Liest sich wie ein Spaziergang.
    Schöne Arbeit und Bericht.
    Nur die Mühle...
    Pat und Paterchon;)
    Viel Spaß mit der Kombi!
     
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