Restaurierung Conti Empress

Hallo miteinander!

Nachdem ich März diesen Jahres meinen erste "Restaurierung", besser Instandsetzung, einer Gaggia Ele 81 erfolgreich abgeschlossen hatte, erwuchs in mir allmählich das Verlangen nach einer Gastro-HH.
Beruflich durfte ich einige Zeit die Bedienung einer Fiorenzato Piazza San Marco genießen und das hat doch entscheidend geprägt.
Meine Pavoni macht einen nunmal nicht mehr in allen Belangen glücklich, vorallem nicht, wenn man einige Gäste hat, die sich auf einen Espresso freuen.

So habe ich neulich in der Bucht eine restaurierungsbedürftige Conti Empress entdecken können, die nach kurzem Grübeln meinerseits, ihren Weg aus Frankreich in meine heimatlichen Gefilde gefunden hat.
Die Conti war in einem angemessenen Zustand, war vollständig und bisher gasbetrieben. Dies stellte sich leider als eine kleine Hürde heraus, da die Kesselschrauben, aufgrund eines leichten Versatzes des Gasbrenners,
quasi mit dem Kessel "verschweißt" waren und trotz aller Bemühungen abgerissen sind. Nun sind die Schrauben ausgebohrt und ich kann damit beginnen, den Kessel von Kalkschotter zu befreien.

Leider fehlt das Conti-Firmenschild an der Frontseite der Maschine, hat da Jemand eventuell einen Tipp für mich?

Ich werde demnächst nochmal ein paar Fotos hochladen, sofern mir das gelingt.

Vielste Grüße,
Jan

 

AW: Restaurierung Conti Empress

Ahoi!

Vielen Dank für die Rückmeldungen! Da ich in Sachen Restauration ja noch ein blutiger Anfänger bin, macht es richtig Spaß sich mit der Conti zu beschäftigen. Der Aufbau ist so denkbar einfach, man hat das Gefühl eine große Pavoni vorsich zu haben. Dieses Wochenende soll die Grundreinigung beendet und die Chromteile schon einmal ein wenig aufpoliert werden. In der kommenden Woche soll dann der Rahmen aufgearbeitet sowie die nötigen Ersatzteile bestellt werden. Dichtungen hab ich bei Doug Garrett bestellt, kann mir allerdings auch vorstellen, das man die auch in Deutschland hätte irgendwo bekommen können.

@Holger: Hehe! Dann hast du sicherlich nicht den Stress mit festgebackenen Schrauben, die war ja schon auf Elektro umgebaut, wenn ich das richtig in Erinnerung hatte. Wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Spaß und Erfolg. Baujahr steht bei mir leider nicht auf dem Typenschild, hab bisher sonst leider auch nichts in bezug auf das Baujahr erkennen können.

@Duc: Vielen Dank für den Tipp! Aber Holger hat Recht, ich suche dieses kleine schmale, längliche Firmenschild ganz vorne, unten an der Maschine.
Die Feder habe ich noch, jedoch kein Plan, ob dies noch den nötigen Druck erzeugt, insofern ist der Tipp mit "espresso doppio" gar nicht schlecht, werde mich mal den beiden "zusammensetzen".

So nun mal ein paar "Impressionen":








Hier der "leckere" Kessel nach dem Öffnen, war sogar noch Frankreich-Wasser drinne:










Die Bakelitgriffe sind noch in Ordnung:




Und hier die Hebelgruppe:



Muss ich, um die Hebelgruppe auseinander zu nehmen, die seitlichen Bolzen herausziehen und den mittleren Bolzen herausschlagen?


Bloß Katze sieht dem ganzen etwas skeptisch entgegen:




Nach dem Wochenende sollte es noch ein paar mehr Bilder geben. Vielen Dank für Eure Unterstützung!

Beste Grüße,
Jan

 

AW: Restaurierung Conti Empress

Ahoi!

Der Sommer hat mich ein wenig aufgehalten, sodass neue Bilder leider auf sich warten lassen.

@Duc: Hatte ich wirklich falsch verstanden! Danke, dass du das nochmal ansprichst! Dann werde ich 'mal hoernchen anhauen,
wo er sein Schild hat machen lassen. Wo hast du dein Schild denn machen lassen?

@kailash: So ungefähr! Die Feder hat eine Größe von 140x46mm. Sind 140x50mm die Standardgröße und ich hab' 'ne falsche Feder?


Vielste Grüße,
Jan

 

AW: Restaurierung Conti Empress

Ahoi, alle miteinander!

Ich habe das Projekt endlich beenden können. Nachdem ich eine Menge herber Rückschläge einstecken musste, mich jedoch dennoch nicht habe unterkriegen lassen, bin ich nun weitestgehend am Ende meiner Restauration. Was derzeit noch fehlt und worum ich mich auch erst jetzt kümmern werde, ist das kleine Firmenschild an der Frontseite.

Nachdem ich eigentlich schon ziemlich weit war, die Heizung integriert und den Pressostaten angebracht hatte, zeigte sich bei den ersten Drucktests der Maschine ein kleiner Haarriss im Kessel. Extrem ernüchternd! Also war Kessel flicken angesagt. Dies erwies sich jedoch für meine Werkzeuge als gar nicht so einfach, da ich nur einen einfachen Gaslötbrenner hatte, der gerade einmal so das Lot zum Schmelzen brachte, jedoch Welten davon weg war den Kessel auf nötige Temperatur zu bringen. Schlussendlich hat mir ein Kollege helfen können, der die nötigen Öfen und Brenner besaß, sodass der Kessel wieder geflickt werden konnte:



Nachdem das Problem erledigt war, konnte ich mich dem Rahmen widmen. Alten Lack und Rostflecken abgeschliffen und zweimal neu lackiert:



Die Kessel- sowie Gruppendichtung habe ich im Übrigen, bis auf die Löcher, nicht selber geschnitten, sondern habe einen Online-Shop für Dichtungen ausfindig machen können, der diese Dichtungen recht günstig und mit passenden Durchmessern liefern kann. Die verwendete Stärke liegt bei 2 mm, was auch ausreichend ist. Wenn man die Dichtungen selber schneidet, kann man das sicherlich noch genauer machen, zumal ich keine fertigen Ringe mit 3 mm Stärke gefunden hatte, aber ich bin mit diesen Dichtungen zufrieden, da sie das tun, was sie sollen.



Hier noch einmal zwei Bilder mit verbauter Heizung sowie Pressostaten:





Als nächstes habe ich einmal die Frontplatte grob gereinigt und mal angebaut:






Die Feder habe ich mithilfe von festen Seilen und größeren Kabelbindern zusammendrücken und montieren können:



Als Nächstes ging es an die letzten Drucktests sowie um die generelle Dichtigkeit der Rohre und Anschlüsse.

Beste Grüße,
Jan

 

AW: Restaurierung Conti Empress

Ahoi!

Der Vollständigkeit halber möchte ich hier noch ein paar Impressionen der beinahe komplett fertigen Conti Empress darbieten:





So, und einmal während des Bezugs:





Ich möchte mich bei Euch vielmals für Eure Unterstützung bedanken und freue mich schon riesig auf die nächste Maschine, die ich restaurieren darf!

Beste Grüße,
Jan

 

AW: Restaurierung Conti Empress

Hallo Holger!

Vielen Dank für die Glückwünsche! Ich bin auch recht stolz auf die Fertigstellung!
Leider habe ich vom Keselriss ansich kein Foto gemacht. Da ich damals doch extrem angenervt von der Situation war,
fehlte mir einfach die Muße ein Foto vom Riss zu machen.

Der Riss verlief unterhalb einer Schraube entlang der Schweißnaht zwischen oberem Messingring und unterem Kupferkessel
und zeigte sich bei meinen ersten Drucktests durch Dampfentweichung sowie Feuchtigkeitsbildung.

Beste Grüße,
Jan