Restaurierung Gaggia TE

Der Tipp mit dem Schauglas kam hier:

Für die Beleuchtung im Balkon hab ich zwei Löcher (8mm) gebohrt und das Lämpchen am Schauglas liegt nur auf dessen Verschraubung auf so dass es schräg von oben reinleuchtet. Ich habe 230V-LED benutzt mit Schutzklasse IP67 und direkt am Paketschalter auf Stufe eins mit angeklemmt. Sie gehen also mit der kleinen Betriebskontrollleuchte zusammen an.

 

Die Lämpchen hab ich hier bestellt:
https://www.voelkner.de/products/288885/LED-Signalleuchte-5mm-Weiss-230-V.html
Gibt's aber vom selben Hersteller auch bei Conrad.
Ich hab mich für die entschieden weil man sie direkt an 230V anschließen kann, wegen der Schutzklasse und des relativ kleinen Einbaudurchmessers. Dadurch musste ich nicht so große Löcher in das Trägerblech für den Brühkopf bohren.

 

Ich habe mir jetzt einen Bezugs-Timer (von mactree hier aus dem Forum) geholt und würde ihn gerne ins obere Abdeckblech integrieren. Da ich das Originalblech allerdings nicht verändern bzw. beschädigen möchte, konstruiere ich es mir grade im CAD nach und lasse mir dann ein neues anfertigen. Der Bezugsschalter wird dann etwas nach links versetzt und rechts davon kommt dann der Symmetrie der Maschine folgend ein zusätzlicher Ausschnitt für den Timer rein. Hinter dem Blech ist ausreichend Platz für die Technik und das Magnetventil für das Startsignal ist ebenfalls direkt da.
Die Kosten für das Blech in 1.4301 gebürstet (1mm) betragen laut erstem Angebot (gemäß PowerPoint-Skizze) ca. 55€. Den genauen Preis bekomme ich den nächsten Tagen, wenn ich das CAD-Modell fertig habe.
Falls also jemand der anderen TE-Besitzer das gleiche machen möchte, kann er gern Bescheid geben, dann würde ich mehr als das eine Blech in Auftrag geben. Vielleicht wird es dann auch etwas günstiger.

 

Zur Veranschaulichung:

 

Vorgestern kam endlich das Blech an und seit gestern Abend hat die Gaggia einen Temperatur- und Bezuggszeitanzeiger neben dem Bezugsschalter:



Die waagerechte Kerbe, die im originalen Blech drin ist, konnte der Schlosserbetrieb mangels passendem Werkzeug leider nicht herstellen. Aber so gefällt es mir auch gut.



Die Elektronikbox hab ich auf der "kühlen" Seite im Gehäuse an die Karosserie geklebt:

 

Ich habe den Timer auf die neue 7-Segment-Anzeige umgerüstet. Passt optisch viel besser zur Maschine wie ich finde.

 

Inzwischen ist die Maschine weiß:

 

Und noch das schwarz-weiß Bild...



Ich hab die Karosserie und den Rahmen der Maschine pulverbeschichten lassen, da nach inzwischen drei Jahren kleinere Roststellen innen am Rahmen durchkamen. Entweder ist Hammerite doch nicht so sicher gegen Rost oder ich hab beim streichen geschlampt. Wahrscheinlich eher das zweite...
Ich würde solche Teile inzwischen immer pulverbeschichten lassen. Die Oberfläche ist deutlich angenehmer und es sieht besser aus. Und es stinkt nicht so . Hammerite dünstet doch ne ziemliche Weile aus.

 

Für das Beschichten der Gaggia-Teile hab ich ca. 180€ bezahlt. Inkl. chemischem Entlacken, strahlen, grundieren. Ich hab ingesamt Teile für vier Maschinen machen lassen, daher nur ein ca.-Preis. Die berechnen das Strahlen und Entlacken nach Zeit und da kommt es immer drauf an, wie gut der alte Lack runtergeht, daher kann das immer etwas variieren. Für eine Maschine wie die Gaggia TE lag es immer so zwischen 160 und 200€, je nach Aufwand und Anzahl der Farben. Für eine Rancilio Silvia sind es ca. 120-140€. Kommt mehr auf die Anzahl der Teile an als auf die Größe. Der Lack kostet ja nicht viel, der Aufwand macht dann eher den Preis. Und die Anzahl der Farben bzw. ob die Farbe auf Lager ist oder extra gekauft werden muss.
Die machen das aber echt gut und ich find den Preis für die Leistung super. Kann halt auch mal ein paar Wochen dauern, weil die sowas nur zwischendurch machen, aber das stört mich nicht.

 

Nachdem ich mich gedanklich inzwischen wieder mit der noch fertig zu stellenden Brugnetti befasse, hab ich mir Gedanken über die automatische Kesselfüllung ohne Pumpe gemacht, da ich diese dort nachrüsten möchte.
Dabei kam mir die Idee, dass das ja eigentlich mit jeder Maschine, die ans Festwasser angeschlossen ist, machbar sein müsste, wenn man bei der Steuerung der Kesselfüllung die Ansteuerung der Pumpe trennt. Also hab ich's an der Gaggia mal ausprobiert. Dem Schaltplan nach müsste man die Klemmstelle 9 an der Steuerung abnehmen und die beiden Kabel, die dort zusammengeführt sind, zusammen lassen. Natürlich kommt eine Isolierung drauf, damit es durch das lose Kabel keinen Gehäusekontakt gibt. Dann wird das Magnetventil nach wie vor von der Steuerung geöffnet und die Pumpe wird nur beim Bezug eingeschaltet:



Ausprobiert: Funktioniert

Da der Aufbau der Steuerung wahrscheinlich bei vielen Maschinen prinzipiell gleich ist, kann man das Vorgehen auch übertragen. Ist vielleicht interessant für die, die Ihre Maschine mit Zeitschaltung morgens einschalten. So hat man keinen Pumpenlärm und der Kessel wird ganz leise mit Leitungsdruck gefüllt.