Rocket R58: Fragen an die Besitzer - Stärken, insb. Schwächen, evtl. Gründe für Verkauf etc.

Die automatische Präinfusion der E61 ist konstant und nicht einstellbar. Der "Trick" mit der Mittelstellung funktionert nur im Festwasserbetrieb. In dem Fall kann man in der Tat (nach der Befüllung der Präinfusionskammer) eine beliebig lange Präinfusion mit Leitungsdruck erzeugen.

 

OK, danke - aber prinzipiell "reicht" die E61 Präinfusion (v.a. z.B. im Vergleich mit nicht-E61 Maschinen ganz ohne Präinfusion z.B. von La Spaziale)? Das würde meine Entscheidung beeinflussen ob ich doch noch mit der Maschine ans Festwasser wechsle... (würde ich eigentlich gerne vermeiden)

 

Das kommt daurauf an, was du mit "reichen" meinst bzw. um was es dir geht. Mit einer Rotapumpe erfolgt der Druck sehr schlagartig und hier hat die E61 und deren feste Präinfustion einen klaren Vorteil (meiner Meinung und Erfahrung sogar mit Vibrapumpen nach) gegenüber anderen Nicht-E61 Maschinen, was die Channelinggefahr bzw. die Gutmütigkeit bezüglich Puckaufbereitungsfehlern angeht. Aber insbesondere die von dir genannte La Spaziale lässt sich wohl auch problemlos mit einer Präinfusionskammer nachrüsten (wenn du sie halt nicht am FW betrieben möchtest und daher keine PI mit Leitungsdruck möglich ist).

 

Bei der "eingebauten Preinfusion" hat man am Puk einen langsameren Druckanstieg solange, bis die Preinfusionskammer gefüllt ist. Dies verzögert auch den Kaffeeaustritt, ähnlich einer Preinfusion - der Kaffeepuk wird langsam durchfeuchtet

Bei der Tankversion, zumindest bei meiner EVO, kann man aber eine weitere Preinfusion simulieren - zwar nicht exakt wiederholbar, aber mit ständiger Übung geht`s doch recht gut. Man schaltet dazu mit dem Hebel die Pumpe ein, und noch bevor der erste Tropfen austritt, nimmt man den Hebel wieder etwas zurück, um die Pumpe auszuschalten. Der Restdruck im System bleibt dabei noch eine Weile auf dem Puk lastend, aber der Ablauf der Gruppe geschlossen, und die ersten Tropfen espresso treten aus. Jetzt schaltet man die Pumpe wieder dazu, der Druck ist schnell da, und man bezieht normal weiter. Der Geschmack wird dadurch etwas runder, der Körper voller, und chanelling weniger, meine zumindest ich für mich erkannt zu haben.

grüsse ...

 

probieren geht über studieren.... - ist ja kein Beinbruch

 

Ausprobieren kann auch da ja nicht schaden... Wieviele Sekunden "Extra-Präinfusion" gönnst du denn deinem Espresso ungefähr Gandalph?

 

Etwa 3-5 Sekunden lasse ich die Pumpe aus, und den Restdruck auf den Puk einwirken, und diesen aufquellen, dann geht`s normal mit dem Beziehen weiter. Man bekommt bei öfterer Anwendung ein gutes Gefühl dafür.

 

Auch nicht falsch verstehen:

Konkret hab ich den Umstieg von E61 (Elektra 60ies) auf nen DB mit saturierter Brühgruppe (KvdW Speedster) bei einem Freund mitvollzogen. Der Unterschied ist gigantisch gewesen. WIr haben parallel bei gleicher Mühle (Mazzer Mini) und gleichen Bohnen getestet.

(Selbst hab ich den Unterschied zwischen LIVIA 90 und LM GS3 erlebt, bzw. Hab nen Astoria 2-Kreiser im Büro. Kann also täglich vergleichen. Massiver erschmeckbarer Unterschied)

Je nach Brühverfahren merkt man definitiv Unterschiede. Auch wenn Du anders wettest. ;-)

Wenn Tamperform und solche Sachen diskutiert werden bin ich auch skeptisch.

 

Und was macht die neue?

 

Gestern hatte ich das Vergnügen einen Geschmacksvergleich bei anderen zu erleben, wie ich es selbst auch schon erlebt hatte. Da waren so etwa 15 Leute oder mehr, die Maschinen untereinander bzgl. Geschmack verglichen. Ausnahmslos alle schmeckten einen riesigen Unterschied zwischen den E61-Maschinen und der Bezzera Strega, bzw. der Profitek800. Zwischen der Mina und den Hebelmaschinenstellte keiner einen wesentlichen Unterschied fest. Es wurden verschiedene Bohnen getestet und bei allen Röstungen stellte sich der Unterschied heraus - alle bewerteten die Ergebnisse der Hebelmaschinen mit Abstand herausragend (einer meinte: das ist jha gewaltig).
Markus

 

Dann mal viel Spaß!
Bin bisher sehr mit meiner Maschine zufrieden.
Ich werde sie nach fünf Jahren die Tage zum ersten Mal in den Service bringen.