Röster.... Ikawa, Hottop,.. ?

Ich habe den Link jetzt nur überflogen. Das messen der Bohnentemperatur macht beim Rösten definitiv Sinn, klar. Aber der IKAWA hat ja auch bereits Temperatursonden verbaut. Soweit ich weiß recht schnelle pt-1000 Sensoren. Deswegen bin ich verwirrt über die externen Messsensoren. Keine Ahnung, aber derjenige wird sich da wohl etwas bei gedacht haben. Vielleicht wollte er einfach nur mehr Messpunkte, bessere/andere Sensoren, oder einfach eine andere Platzierung der Sonden testen. Aber ich weiß es nicht.
Ich würde an deiner Stelle erstmal schauen, was der IKAWA so mitbringt an Messtechnik und mich beim Rösten auf diese Werte + auf deine Sinne verlassen. Später kannst du ja immer noch mal schauen, was du eventuell optimieren kannst. Ich glaube aber auch, dass der IKAWA nicht gerade die typische „Bastelbude“ ist, wo man noch viel optimieren kann. Wie gesagt, für mich ein „apple Produkt“. Idiotensicheres Plug and Play, ganz schick und ein wenig hipster, aber wenig Seele

 

He KeinGewerbe,

wie häufig wechselst Du eigentlich Deinen Nick ? Ich hab' Dich erst an Deiner Signatur erkannt.
Wenn ich 10K + x über hätte, würde ich mir vielleicht auch einen Giessen ins Wohnzimmer stellen. Mehr Hipster geht wohl nicht
Allerdings müßte ich vorher noch anbauen.

 

Ich wurde durch die mods kontaktiert und mir wurde gesagt, dass Sonderzeichen (ø) in nicknamen nicht zulässig sind. Also musste ich meinen Namen ändern. Da mir regelmäßig Gewerbe "vorgewurfen" wurde, ohne das in meiner Signatur deutlich zu machen, habe ich mich dann für "KeinGewerbe" entschieden...
ps. du müsstest 20k + x übrig haben
pps. das heißt gar nichts und niemand, zumindest niemand mit "keinGewerbe" braucht das

 

O.K. das wusste ich nicht! Grundsätzlich ist das messen direkt an der Bohne schon interessant / wichtig / standard. Wenn der IKAWA nun aber nur in der Abluft misst, muss das nicht schlecht sein. Ich denke dann aber doch, dass sich die Zusätzliche Sonde lohnen würde.
Ungünstig finde ich dann aber, dass du die "onboard-Sonde" ja nur per IKAWA App auslesen kannst und eine mögliche zweite Probe dann z.B. über Artisan. Eleganter wäre es, alle Messdaten in einer Software / einem Profil zu haben. Sicherlich bekommt man das auch irgendwie hin. Dann wird aber doch eine "bastelbude" daraus. Plug and play ist das dann nicht mehr. Wenn du jetzt schon fest einplanst, die Home-Version zu optimieren wäre dann die Pro-Version nicht doch eine Option gewesen? Einen Preis-Leistungs-Sieger hast du dir imo mit der Home-Version zumindest auch schon nicht gekauft.
Mein Tipp: Storniere deine Bestellung und kauf dir einen bullet

 

Das wäre ganz sicher vernünftig, weil alles an Bord ist.
Allerdings ist er in Europa nicht so ohne weiteres zu bekommen und der Kurs von 1500 ist auch schon längst nicht mehr aktuell.

Aber, ich bin gespannt ob der TE mit den 40 gramm Chargen glücklich wird. Immerhin wird er keine Koffein Vergiftung davon tragen...

 

Bei dem Minigerät ist es doch wumpe ob die Temperatur an der Bohne oder der Abluft gemessen wird. Vermutlich wäre entfernungsbedingt ohnehin kein Unterschied meßbar.

 

das wäre in meinen Augen auch sehr schade, man würde viel zu viel verpassen!

Da muss man realistisch bleiben. Die (Spezialitäten) Kaffeeszene hat so unglaublich viel zu bieten. Jede Menge talentierte Röster, die das leidenschaftlich und nunmal als Vollzeitjob betreiben. Aber der Spruch passt hier gut:

„Besser“ ist ja ohnehin schwierig zu definieren. Da wäre man wieder beim cupping und möglichen Punkten auf der SCA-Scale o.ä.
Super am selber rösten ist natürlich, dass du den Kaffee so rösten kannst, wie du ihn gerne hättest. Aber selbst da gibt es vermutlich immer irgendwo einen professionellen Röster, der es noch besser machen würde. Einem vermutlich erst zeigt, wie man den Kaffee gerne hätte

Für mich ein weiterer Grund, der es einem als Heimröster schwer macht, mit den besten der besten mitzuhalten. Die Profis besuchen die Produzenten häufig direkt, nehmen teilweise Einfluss auf die Verarbeitung, gerade im Bereich der anaeroben Fermentation passiert hier viel interessantes / experimentelles.
Unser Vorteil als Heimröster:
Wir haben alle Zeit der Welt, uns zu verbessern oder einen tollen Rohkaffee zu finden. Wir müssen kein Business am Laufen halten, oder überhaupt erstmal in Gang setzen. Das ist nicht nur gut für die Seele (wer weiß, vielleicht sogar für die Seele des Kaffees), sondern kann auch verhindern, zu eilig die falschen Entscheidungen zu treffen und sich auf bestimmte Dinge festzufahren.
Das klingt gerade zwar voll so, soll aber nicht der nächste Seitenhieb auf deine IKAWA-Entscheidung sein! Ich finde das Gerät sehr interessant, würde es super gerne einmal selbst ausprobieren, wünsche dir ganz viel Spaß damit und freue mich auf deine Erfahrungsberichte!

 

Das ist ein sehr weiter Weg, denn echte Profis beherrschen ihr Geschäft, da ranzukommen ist eine Menge Arbeit.
Meine schwerpunktmässig Brühröstungen sind für mich besser als lokal zu kaufende, aber nur weil die lokalen Röster für mich zu dunkel rösten. An die Qualität guter 3rd wave Röster komme ich lange noch nicht dran und wirklich billig ist der Spaß mit guten Rohbohnen auch nicht.

 

Ist jetzt zwar eigentlich hart OT aber weils mich und vielleicht auch andere interessiert: Könntest du überschlagen was du für 1kg nach deinem Geschmack gute Eigenröstung zahlst? Anschaffungs- und Stromkosten für den Röster mal außenvorgelassen...

 

Das ist zwar ein nachvollziehbarer Ansatz, den ich im Grunde genommen auch teile aber dich hatte ich eigentlich gar nicht (schon gar nicht nach deiner Meinung) gefragt ;-)

Wie gesagt interessiert es mich einfach, da ich die Größenordnung einfach nicht einschätzen kann. Ich habe nie behauptet, dass sich durch Heimrösten Geld sparen lässt, also immer mit der Ruhe. Jede und jeder soll so viel Geld für dieses schöne Hobby ausgeben wie er oder sie will (-:

 

Gleich zu Anfang auf jedem Fall nicht. Für eine Vergleichbarkeit ist es unablässlich, daß bei jeder Röstung mit der gleichen Technik an der gleichen Stelle gemessen wird, egal ob es die "optimale Stelle" ist oder nicht. Für eine Optimierung ist es entscheidend, daß Du die Aussage der Meßwerte verstehst, weiß wie man sie verändert und vor allem was es mit der Röstung macht. Und die Erfahrung will erst einmal aufgebaut werden....
Mein Rat ist ohnehin: Weniger Fokus auf Sekundärthemen wie Maschinen-/Meßtechnik, Software etc legen, lieber mit der Röstung, Bohnen und den Prozessen beim Rösten beschäftigen.

Auch wenn ich nicht @cbr-ps bin: So als ganz grobe Orientierung läßt sich kann man pro kg Rohnohnen ca "halber Preis von gerösteten Bohnen" ansetzen, abzgl. Einbrand wären das dann "geröstet" ca 60%. Und dann geht es um die Qualität der Rohbohnen .....

 

Zwischen 12 und 18€ pro Kg, für einen Geisha auch schon mal um die 50€

Dazu kommen noch 10-15% Fehlbohnen (Insektenfraß, Bruch,...) die beim Vorsortieren im Müll landen.

@silverhour hat Recht: Es ist, wenn sich der Röster mal amortisiert hat, etwas billiger als entsprechend hochwertige Fertigröstungen, „Budgetbohnen“ schlägt man preislich nicht.

 

Das ist aber schon sehr viel Ausschuss, oder?

Ich will nicht auf deiner Aussage „rumreiten“ oder so, ich finde das Thema einfach, wie wohl alle hier, recht spannend!
Hier mal die Grading Kategorien nach SCA-Standard:

Specialty Grade Green Coffee (1): <5 Fehler
Premium Coffee Grade (2): <8 Fehler
Exchange Coffee Grade (3): 9-23 Fehler
Below Standard Coffee Grade (4): 24-86 Fehler
Off Grade Coffee (5): > 86 Fehler.
Jeweils auf 300 Gramm Rohkaffee bezogen.

Wenn ich bei 300 Gramm Rohkaffee vorsichtig kalkuliert von 1500 Bohnen ausgehe (0,2 Gramm pro Bohne), wäre ich bei 100 Fehlern längst im Bereich „off grade“, aber trotzdem erst bei 6,7% Ausschuss.

Allerdings sind die verschiedenen Fehler auch noch unterschiedlich gewichtet. So werden beispielsweise 5 „broken / chipped“ beans zu einem „full defect“ zusammengefasst. Die zulässigen Fehlerzahlen der genannten Kategorien beziehen sich auf full defects. Meine Rechnung geht so also nicht ganz auf.

Ich muss zugeben, dass ich mich nach wie vor etwas schwer tue mit dem Auffinden der einzelnen Kaffeefehler. Ich pack mir schon immer den „Green coffee defect guide“ von SCA daneben und nutze teilweise UV-Licht beim Aussortieren. Ich hatte erst einmal einen natural aus Honduras, wo ich locker 100 Gramm von einem Kilo aussortieren musste. Sonst liege ich meist bei unter 25 Gramm.

 

Green Coffee Analytics part III – Visual Defects | | Royal Coffee
Das + deine Augen sollte locker reichen!

 

edit: Wenn ich irgendwann mal genug aussortieren kann, werde ich mal eine reine Fehler-Röstung machen! Also natürlich keine stinker oder saure Bohnen. Aber broken, chipped, cut, shells und den einen oder anderen Insektenbiss. Wer weiß, ob jeder den Unterschied sofort schmeckt...