Röstfarben

Wie bereits erwähnt, die Orientierung am Geruch benötigt Erfahrung. Mit Sicherheit kann man nicht den Kaffeeduft erwarten, der einem von einer korrekt zwischengelagerten Röstung (ca. 1-2 Wochen) entgegenströmt. Es ist mehr eine Unterscheidung zwischen Brotgeruch, karamellig, karbol-/phenolartig, brandig, etc. Es braucht eine ziemliche Erfahrung, um das herauszuriechen, was man haben möchte.

Das kenne ich wiederum nicht. Es gibt zwar den Röstgeruch, ein durchaus angenehmer Geruch, hat IMHO aber nicht viel zu tun mit dem Duft, den man von der zwischengelagerten Kaffeebohne erwartet.

nK

 

Die Röstfarbe ist halt auch später noch zu sehen (wie auch die Riss-struktur) und man kann sie auch später vergleichen. Das ist mit Geruch und Knack schwieriger. Für die Entscheidung raus oder 10 Sek warten ist sie zu langam. Ist jedesmal wieder spannend. Genauso wie die Cracks. Da beneide ich diejenigen mit großen Röstlosen, da hört.man es viel leichter.

 

Ich hatte einmal noch ein paar Bilder versprochen, wie bei mir die Dokumentionsversuche aussehen:


(nicht über den Text nachdenken)





Ich glaube mit dem Ral-Fächer kann man die Bilder auch später und aus der Ferne vergleichen.
Allerdings ist die Belichtung immer wieder ein mehrfaches Versuchen: mit und ohne Blitz; Perspektive.
Deshalb mache ich das auch immer nur mal so als Schub, - wenn ich Zeit, Lust und Energie dazu habe.

Das einzige was ich konsequent mache, ist eine Probe aufheben.
Die Dosen rechts haben nicht mit den Dosen in der 12er Kiste zu tun.
Sie sollen nur Beispiele meiner Beschriftungen auf der Unterseite zeigen.
Obere Reihe ist Robusta. Mittlere Reihe Brasil. Untere Reihe Malabar. Rohe und verschiedene Röstungen.

 

Dein System ist sicherlich nicht schlecht. Allerdings würde ich immer die Farbe der gemahlenen Bohnen heranziehen. Unterschiedliche Röstprofile können zur gleichen Bohnenfarbe führen, aber unterschiedlicher Mahlgutfarbe. Da der überwiegende Teil des verwendeten Kaffees zum Brühen aus den inneren Bestandteilen und nicht jener der Oberfläche besteht, sind Unterschiede in der Mahlgutfarbe auch stärker in der Tasse zu spüren. Dies ist jedenfalls meine Erfahrung die ich aus der Entwicklung und nun ca. 1 jähriger Nutzung meines Röstgradmessers Tonino ziehen kann.

 

Das Nachdunkeln kann man mit so nem Farbmesser recht gut beobachten. Insbesondere die ersten 24h Stunden und dann auch noch die nächsten paar Tage dunkeln die Bohnen (auch das Mahlgut) um einige Punkte nach. Deshalb sollte man die Messung (bzw. den Farbvergleich) immer etwa um die gleiche Zeit nach der Röstung durchführen.

 

Ja, das war so Idee dahinter. In der Praxis heißt das:
Geschmack notiert: Relativ oft. Mal mehr, mal weniger aussagekräftig (wenn man es später liest)
Bilder: Manchmal (selten mit Farbskala)
Röstkurve: hab ich bei meinen Röstungen eigentlich immer

Musterdose mit Bohnen: Seitdem ich die Döschen habe, mache ich das auch für gekaufte Bohnen.
Soll nicht gerade eine lebenslange Sammlung werden,
aber so ein paar Musterköfferchen sind ganz nett um die Unterschiede und das Spektrum in 3D ansehen:

rohen Bohnen in gelb, grün, klein, groß
geröstete Maragogype, Peaberry, Robusta, Arabica, Liberia,....
Äthiopier, Malabar, Kolumianer,....
Izzo, Nannini, Lucaffe,....
aus dem Urlaub in Spanien mitgebracht, .....
hell, mittel, dunkel, ölig, rausnehmen verschlafen -Traumbohnen kam nicht immer ganz hin ;-)
Gruselkabinet: Stein, Ast, Schalen, schwarze Broken, ....

Peter, - aus dem Geschlecht der Jäger und Sammler