Röstfrage

Sehe ich auch so. Man sollte aber nicht glauben, dass "grob" geröstet auch grob schmecken muss. "Grob" geröstet würde ich deswegen eher 'ungenau' geröstet nennen. Das trifft es aus meiner Sicht besser. Genaue Reproduktionen sind kaum möglich, Optimieren und Herantasten an eine gewünschte Geschmacksrichtung ist deutlich schwerer. Dafür bietet die "ungenaue" Röstung ein breiteres Spektrum mit mehr Überraschungen. Nichts womit ein Profi sein Geld verdienen kann, aber sehr interessant für Anfänger und gelegentlich auch für Fortgeschrittene. Und das ist auch der Punkt: Mehr Kontrolle (entsprechende Leistung immer vorausgesetzt) schafft mehr Möglichkeiten und höhere Treffsicherheit. Mehr Kontrolle lässt aber (wenn gewollt) auch Zufallsröstungen zu.

 

Das würde ich so nicht pauschal unterschreiben. Es ist m.E. die Frage, was du für einen Kaffee möchtest. Ich röste ausschließlich freihändig über einem Gasbrenner in einem Edelstahlsieb. Der Kaffee wird nach dem Rösten gleich in einer Dallah oder Jabana zubereitet und getrunken. Das gibt arabische/äthiopische/eriträische Kaffeezeremonien - und ich finde die durchaus lecker.