Saeco Via Venezia - Mögliche Espresso-Qualität

Diskutiere Saeco Via Venezia - Mögliche Espresso-Qualität im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hallo! Ich habe ein Saeco Via Venezia Siebträgermaschine (Type SIN 006). Welche Espresso-Qualität ist damit möglich? Ich überlege eine...

  1. walter

    walter Mitglied

    Dabei seit:
    28.10.2009
    Beiträge:
    91
    Zustimmungen:
    0
    Hallo!

    Ich habe ein Saeco Via Venezia Siebträgermaschine (Type SIN 006).
    Welche Espresso-Qualität ist damit möglich?

    Ich überlege eine traditionellen Siebträger (ohne die Crema-Automatik) zu kaufen. Die Frage ist ob sich das lohnt. Dzt. habe ich als Mühle die Solis Scala 166. Der Mahlgrad liesse sich - wie auch hier im Forum erwähnt - per Tuning noch verfeinern. Was ist davon zu halten? Wäre bei einer besseren Mühle die Via Venezia überhaupt noch geeignet?


    Danke für eure Hilfe!
    Walter
     
  2. Sanug

    Sanug Mitglied

    Dabei seit:
    23.10.2008
    Beiträge:
    2.146
    Zustimmungen:
    46
    AW: Saeco Via Venezia - Mögliche Espresso-Qualität

    Hi,

    die Via Venezia habe ich in der Version "Combi", also mit eingebauter Mühle, im Büro stehen. Leider gibt es bei der Maschine einige limitierende Faktoren, die die Kaffeezubereitung zu einem Glücksspiel werden lassen, und da wäre zuallererst der winzige Boiler zu nennen. Allerdings gibt es zwei Versionen, Edelstahl und Messing. Wenn du die Messing-Variante hast, ist die Temperaturstabilität möglicherweise besser als bei der Edelstahlversion, die mich regelmäßig zur Verzweiflung treibt.

    Bei meiner Maschine ist es nämlich so, dass kaum ein Bezug wie der andere wird. Der traditionelle Siebträger macht es auch nicht leichter, weil die Temperatur ständig davon läuft. Eigentlich ist Temperatursurfen Pflicht, aber der Boiler fängt dann thermisch derart an zu schwingen, dass der Bezug ungenießbar wird, weil das kalte Wasser, was beim Leerbezug einschießt, anscheinend alles durcheinander bringt. Manchmal ist der Kaffee dann gleichzeitig bitter und sauer. Das macht keinen Spaß.

    Eine bessere Mühle macht hingegen durchaus Sinn. Bei meiner Kombimaschine hat die eingebaute Mühle nur 43mm-Mahlscheiben, und das Mahlgut ist recht klumpig und inhomogen, obwohl ich neue eingebaut habe. Ich meine, mich zu erinnern, dass der Bezug bei Verwendung einer Mahlkönig Brasilia gleich viel ruhiger gelaufen ist. Bei der eingebauten Mühle spritzt oder tröpfelt es eigentlich immer, manchmal sogar beides gleichzeitig. Geld in eine ordentliche Mühle und gute, frische Bohnen zu stecken, lohnt sich, zumal man eine gute Mühle nach einem Upgrade weiterverwenden kann.

    Heute hatte ich mal Glück, und alle gezogenen Cappuccini haben geschmeckt, was auch auf die Verwendung einer unkritischen Kaffeesorte zurückzuführen ist. Es war ein nicht mehr super frischer Vesuvio von Schmitz-Mertens. Meine Reinsorten-Eigenröstungen sind da wesentlich zickiger und schmecken schon mal gar nicht, während sie auf der Bezzi sehr lecker sind.
     
  3. walter

    walter Mitglied

    Dabei seit:
    28.10.2009
    Beiträge:
    91
    Zustimmungen:
    0
    AW: Saeco Via Venezia - Mögliche Espresso-Qualität

    Sanug: Danke für deinen Erfahrungsbericht!

    Warum läuft die Temperatur gerade beim traditionellen Siebträger davon? Also nicht/weniger beim Crema-Automatik-ST?

    Ich habe (bisher eben nur mit Crema-Automatik) auch den Eindruck, dass die Temperatur schwankt. Den besten Eindruck hatte ich mit folgender Vorgangsweise:
    1. Maschine einschalten und warten bis die Temperatur "OK" ist (= grünes Lämpchen leuchtet).
    2. Eine konstante Zeitspanne (ist wohl individuell zu ermitteln) bis zum Punkt 4 abwarten.
    3. Währenddessen die Tasse separat - also ohne die Via Venezia - vorwärmen, z.B. in der Mikrowelle.
    4. Den Kaffee zubereiten.
    Mit dem Temperatursurfen mittels Leerbezug hatte ich gefühlsmässig auch schlechtere Erfahrungen. Ich habe die beiden Methoden allerdings nicht per Temperaturmessung verglichen.

    Zur Mühle:
    Möglicherweise liegt die Qualität der Solis 166 irgendwo über der bei deiner Maschine eingebauten Mühle und weit hinter deiner Mahlkönig Brasilia. Ob es sich nun lohnt eine bessere Mühle anzuschaffen, oder ob mit der Via Venezia ohnehin nicht wesentlich mehr drin ist kann ich eben mangels einer besseren Mühle nicht feststellen.
    Vielleicht kannst du ja ein paar weitere Versuche mit deiner Kombination (Via Venzia + Mahlkönig) riskieren? ;-)

    Meine Versuche führe ich dzt. mit möglichst viel konstanten Faktoren fort. Als Kaffee nehme ich die Illy-Bohnen. Obwohl hier vielfach verpönt - weil ich eben bei diesem Punkt dzt. vorerst möglichst konstant bleiben möchte.

    Ich habe aber den Eindruck, dass diese Versuche ohne traditionellen Siebträger relativ sinnlos sind, da ich durch die Crema-Automatik die Crema nicht beurteilen kann.

    Für weitere Tipps bin ich sehr dankbar :)
     
  4. Sanug

    Sanug Mitglied

    Dabei seit:
    23.10.2008
    Beiträge:
    2.146
    Zustimmungen:
    46
    AW: Saeco Via Venezia - Mögliche Espresso-Qualität

    Oh, ich hatte das etwas unglücklich formuliert - der Siebträger hat natürlich mit dem Temperaturverhalten nichts zu tun! Schwieriger wird es natürlich, den richtigen Mahlgrad zu finden. Ruhig laufen (Mäuseschwänzchen) bekomme ich mit dem traditionellen ST kaum hin, meist spritzt und / oder tröpfelt es. Mit der Mahlkönig probiere ich es demnächst mal aus, das kann aber ein wenig dauern.
     
  5. walter

    walter Mitglied

    Dabei seit:
    28.10.2009
    Beiträge:
    91
    Zustimmungen:
    0
    AW: Saeco Via Venezia - Mögliche Espresso-Qualität

    @Sanug:
    Danke für Infos.
    Ich bin schon sehr gespannt auf deine Ergebnisse mit der Via Venezia + Mahlkönig! :)

    Weisen eigentlich die sog. Einsteigermaschinen die hier im Forum erwähnt sind (Gaggia Classic, Rancilio Silvia) eine sehr viel grössere Temperaturstabilität auf? Und wenn ja, warum? Boilergrösse, Material, ...?
    Ich kann leider keine Informationen zum Fassungsvermögen des Boilers in der Gebrauchsanleitung der Via Venezia finden.
     
  6. walter

    walter Mitglied

    Dabei seit:
    28.10.2009
    Beiträge:
    91
    Zustimmungen:
    0
    AW: Saeco Via Venezia - Mögliche Espresso-Qualität

    Ich bin auf einen Auber PID um 149 US$ für die Saeco Via Venezia gestossen:
    PID Control Retrofit KIT for Saeco and Starbucks Barista [KIT-BSTR] - $149.00 : auberins.com, Temperature control solutions for home and industry

    Die Saeco ist ca. 6 Jahre alt.
    Könnte sich das noch lohnen?
    Oder gleich in eine "bessere" Maschine investieren (Gaggia Classic, Rancilio Silvia, ...)?

    Hängt wohl auch sehr davon ab, wie lange die Saeco noch hält.
    Oder sprechen neben der fehlenden Temperaturstabilität noch andere Gründe gegen die Maschine, und für die 2 vorher erwähnten?
     
  7. Sanug

    Sanug Mitglied

    Dabei seit:
    23.10.2008
    Beiträge:
    2.146
    Zustimmungen:
    46
    AW: Saeco Via Venezia - Mögliche Espresso-Qualität

    Den Betrag würde ich lieber in eine bessere Maschine investieren. Auch mit PID ist und bleibt der Boiler der Saeco zu klein.
     
  8. walter

    walter Mitglied

    Dabei seit:
    28.10.2009
    Beiträge:
    91
    Zustimmungen:
    0
    AW: Saeco Via Venezia - Mögliche Espresso-Qualität

    Verstehe.

    Hier im Forum werden immer wieder die Gaggia Classic und die Rancilio Silvia erwähnt. Zumindest wären diese 2 Modelle noch in jenem Bereich den ich mir vorstellen könnte zu kaufen - inkl. einer brauchbaren Mühle.

    Zur Boilergrösse:
    Auf dieser Seite
    CoffeeGeek - Domestic Espresso Machine Roundup
    wird beschrieben, dass der Via Venezia Boiler 180 ml hat, der Silvia-Boiler immerhin 300 ml, aber die Gaggia-Boiler nur 120 ml. Selbst wenn der Gaggia-Boiler aus Alu ist: es sind da noch 50% an Volumen aufzuschlagen damit die Boilergrösse der Via Venezia erreicht wird.

    Wäre die Gaggia so gesehen (Temperaturstabilität) eher eine schlechte Investition?
    Liegen diesbzgl. zwischen der Gaggia und der Silvia Welten, oder wird der Unterschied bzgl. Boilervolumen durch einen anderen wichtigen Faktor wettgemacht?
     
  9. Sanug

    Sanug Mitglied

    Dabei seit:
    23.10.2008
    Beiträge:
    2.146
    Zustimmungen:
    46
    AW: Saeco Via Venezia - Mögliche Espresso-Qualität

    Das mit den Boilergrößen glaube ich nicht! Die Saeco hat nie und nimmer 180ml. Theoretisches Volumen vielleicht, aber da hängt eine dicke Heizspirale im Boiler drin, sodass vielleicht 100-120ml nutzbares Volumen übrig bleiben, würde ich mal schätzen.

    [​IMG]

    Die Gaggia hat hingegen eine außenliegende Heizung, dadurch bleibt das volle Boilervolumen nutzbar. So sieht ein der Gaggia ähnlicher Aluboiler von innen aus (Ariete Cremissimo):

    [​IMG]

    [​IMG]

    Hier ist die außen liegende Heizung gut zu sehen.

    [​IMG]

    Die Saeco gibt es übrigens mit zwei Boilervarianten: die ältere, seltenere Version hat einen Messingboiler, während die neuere, weiter verbreitete einen aus Edelstahl hat. Und zumindest den kenne ich sehr genau, und wage zu behaupten, dass die Temperaturstabilität als grausam zu bezeichnen ist. Das reduzierte Volumen wegen der Heizung haben aber beide.
     
  10. walter

    walter Mitglied

    Dabei seit:
    28.10.2009
    Beiträge:
    91
    Zustimmungen:
    0
    AW: Saeco Via Venezia - Mögliche Espresso-Qualität

    Das sind ziemlich interessante Innenansichten. Die Heizspirale braucht ziemlich viel Platz.
    Es gibt zwar hier im Forum recht viel Vergleiche zu dem Thema, aber wie würdest du die Silvia im Vergleich zur Gaggia einschätzen? Inwiefern würde sich die - doch teurere - Anschaffung lohnen?
    Oder hättest du in dieser Preiskategorie einen anderen Favoriten?

    P.S. Meine Anforderungen sind bzgl. der Mengen sehr bescheiden. Unter der Woche 1-2 Tassen Cappuccino (oder seltener Espresso) pro Tag, am Wochenende 3 Tassen pro Tag. Deswegen auch die ganzen Überlegungen ob sich eine solche Anschaffung lohnt.
     
  11. Sanug

    Sanug Mitglied

    Dabei seit:
    23.10.2008
    Beiträge:
    2.146
    Zustimmungen:
    46
    AW: Saeco Via Venezia - Mögliche Espresso-Qualität

    Die Silvia hatte ich, die Gaggia auch, aber das ist zu lange her und deshalb nicht mehr maßgeblich. Gaggia hat viel an der Qualität getan, allerdings hat das auch seinen Preis. Obwohl mir die Silvia mit ihrem blechernen (und blechern klingenden) Gehäuse nicht wirklich gefällt, würde ich ihr den Vorzug geben. Sie scheint mir, wenn ich mir die Bilder der Gaggias anschaue, solider gefertigt zu sein. An der Silvia kann man eigentlich alles problemlos selber reparieren, denn die ist einfach sehr servicefreundlich gebaut.

    Ich gehöre nicht zu den Leuten mit Aluphobie, aber ich restauriere gerade die Ariete mit dem Aluboiler von obigem Bild. Das ist schon eine gehörig unästhetische Schweinerei. Alu ist rau und kaum sauber zu bekommen. Wenn ich noch mal die Wahl hätte, würde ich zu einem anderen Material tendieren. Also auf jeden Fall keine Gaggia.

    Vielleicht muss es keine neue Maschine sein! Wenn du selber nicht basteln magst, findest du hier im Marktplatz gebrauchte Maschinen in gutem Zustand. Und klapper mal die Händler ab. Heute war ich bei Espressoperfetto in Düsseldorf, da stehen unzählige teils wunderschöne Gebrauchtmaschinen in fast allen Preislagen und Qualitäten und warten auf ihre Käufer. Auf Gebrauchte bekommst du beim Händler auch Garantie! Ich habe meinen Zweikreiser für einen Preis weit unter dem einer neuen Silvia bei einem anderen Kölner Händler bekommen. Also schau mal ruhig etwas abseits der begehrten und entsprechend teuren Klassiker wie Gaggia und Silvia. Es gibt noch so viele andere taugliche Maschinen!
     
  12. walter

    walter Mitglied

    Dabei seit:
    28.10.2009
    Beiträge:
    91
    Zustimmungen:
    0
    AW: Saeco Via Venezia - Mögliche Espresso-Qualität

    Danke für die Tipps bzgl. Gaggia und Silvia!

    Was eine gebrauchte Maschine betrifft:
    Ich vermute, dass es hier in Österreich - zumindest abgesehen von Wien - nicht so viele (kompetente) Händler gibt. Besteht - wenn man die Maschine nicht beim Händler kauft - nicht die Gefahr eine nicht ordentlich gewartete, im schlimmsten Fall total verschmutzte Maschine zu bekommen? (Wie) kann man das erkennen?

    Trotzdem nochmal zur Via Venezia:
    Kannst du den optimalsten Espresso beschreiben den du damit zubereiten konntest? Wie weit lag er hinter einem gelungenen Espresso z.B. mit der Silvia zurück? Waren die Zubereitungsbedingungen (abgesehen von der Temperatur) reproduzierbar?
     
  13. Sanug

    Sanug Mitglied

    Dabei seit:
    23.10.2008
    Beiträge:
    2.146
    Zustimmungen:
    46
    AW: Saeco Via Venezia - Mögliche Espresso-Qualität

    Eine gebrauchte Maschine kann man ohne größeres Risiko leider nur vom Händler oder hier im Board kaufen. Die Maschinen, die ich persönlich aus der Bucht gefischt habe, stammten zwar von durchaus seriösen Menschen, denen ich keine Betrugsabsicht unterstellen kann, der Pflegezustand war aber aufgrund von Unkenntnis regelmäßig katastrophal. Sprich, eine große Revision war angesagt. Für den, der selber nicht basteln kann oder möchte, bleibt dann letzten Endes vielleicht doch nur der Neukauf.

    Wobei ich das mit dem Basteln immer sehr gerne mache, denn zu einer Maschine, die man bis auf die letzte Schraube zerlegt hat, bekommt man eine ganz andere emotionale Bindung :cool:. Dann muss aber der Preis stimmen, denn es ist doch erheblich viel Zeit und auch Geld zu investieren. Und da wundere ich mich schon, was manche Leute für ein Wrack aus der Bucht so bezahlen. Ich bin gerade wieder an einer einfachen, billig gekauften Maschine dran, und sehr hoffnungsvoll, damit bald auf der Arbeit ordentlichen Cappu bereiten zu können: http://www.kaffee-netz.de/reparatur-und-wartung/32525-ariete-cremissimo-cafe-roma-1315-4-a.html

    Zur Via Venezia muss ich leider sagen, dass der Reparatur- und Wartungsaufwand letzten Endes nur dem Lerneffekt dienlich war. http://www.kaffee-netz.de/reparatur...-wartung-nach-8-jahren.html?highlight=Venezia Mir gelingt es nicht, mit der Maschine reproduzierbare Ergebnisse zu bekommen. Der Kaffee ist regelmäßig sauer, bitter oder beides. Temperatursurfen lässt so viel kaltes Wasser in den Boiler schießen, dass die thermische Stabilität völlig den Bach runtergeht, mir erscheint das teilweise fast kontraproduktiv. Trotz dass ich Cappuccino und nicht Espresso trinke, ist nahezu jeder zweite Bezug nur unter Überwindung genießbar.

    Immerhin schaffe ich es, dass es manchmal schmeckt, Latte Art geht mit der Dampfdüse ohne Panarello-Außenteil auch, und im Einersieb des klassischen Siebträgers bekomme ich einen festen, nach dem Dampfen auch einen trockenen Puck. Aber aus dem klassischen Siebträger will es nicht langsam und gleichmäßig laufen, es tröpfelt und spritzt, die angestrebte Durchlaufzeit wird nur mit Mühen erreicht. Geschmacklich ist das Ergebnis, wie gesagt, sehr unregelmäßig, aber weit von dem entfernt, was mit der Bezzi geht. Allein deswegen sehne ich im Büro zu oft den Feierabend her :roll:.
     
  14. walter

    walter Mitglied

    Dabei seit:
    28.10.2009
    Beiträge:
    91
    Zustimmungen:
    0
    AW: Saeco Via Venezia - Mögliche Espresso-Qualität

    Danke für die vielen Infos (Alu-Boiler, Gebrauchtmachinen, ...)!

    Vielleicht schaffe ich es ja doch ein wenig ernsthafter in das Espresso-Thema einzusteigen :)

    Was hältst du von der Temperaturstabilität der Silvia?
    Du hattest ja die Silvia: wie warst du mit der Cappucino-/Espresso-Qualität zufrieden?

    Was hältst du von einer Gastro-Mühle, v.a. bzgl. sehr geringen Mengen an Kaffee? Geht da nicht viel an Kaffee (sozusagen in der Mühle) verloren? Kann man mit einer Gastro-Mühle überhaupt kleine Mengen sinnvoll mahlen?
     
  15. Sanug

    Sanug Mitglied

    Dabei seit:
    23.10.2008
    Beiträge:
    2.146
    Zustimmungen:
    46
    AW: Saeco Via Venezia - Mögliche Espresso-Qualität

    Also, wenn man die Sache mit dem Temperatursurfen richtig macht, dann kann man mit der Silvia einen Espresso zaubern, der von amtlicher Qualität ist. Der große Boiler ist mehr als ausreichend temperaturstabil, die Maschine hat somit alles, was man für einen guten Espresso braucht. Mich hat sie ein wenig genervt, weil ich eben Cappuccino-Trinker bin und das Hochheizen auf Dampftemperatur und das anschließende Entlüften mir zu aufwändig war. Da ist ein Zweikreiser eine echte Wohltat. Vielleicht bin ich da auch einfach nicht leidensbereit genug, schließlich gibt es bestimmt genug Leute, die die Silvia gerne auch für Cappu nehmen.

    Ich verwende mit der Faema MPN ja eine Gastromühle, und ja, Puristen werden bemängeln, dass da immer Kaffeemehlreste im Dosierer verbleiben. Natürlich mahle ich den Dosierer nie voll, sondern nur so viel, wie ich ungefähr für eine Tasse brauche, und klackere das dann durch. Reste werden gnadenlos für die nächste Tasse verwendet, das sehe ich nicht so eng, zumindest so lange zwischen den Tassen nicht mehrere Tage vergangen sind. So ein dicker Brummer macht mir einfach Spaß, und das für sehr wenig Geld. Klar muss man Zeit und Arbeit in eine gebrauchte Gastromühle stecken, sowie ein paar Euro für neue Mahlscheiben. Aber nirgends sonst bekommt man so viel Mühle für sein Geld. Ist aber letztendlich eine Frage des persönlichen Geschmacks und des vorhandenen Platzes.
     
  16. walter

    walter Mitglied

    Dabei seit:
    28.10.2009
    Beiträge:
    91
    Zustimmungen:
    0
    AW: Saeco Via Venezia - Mögliche Espresso-Qualität

    Ich hab mir das mit den Gastromühlen angesehen und gründlich durchüberlegt. Es geht leider aus Platzgründen nicht :(
    Wie schätzt du die Gaggia MDF z.B. im Vergleich zur Rancilio Rocky ein? galgo hat hier im Forum eine Modifikation der Gaggia erwähnt mit der man den Mahlgrad stufenlos einstellen kann.

    Zum Temperatursurfen mit der Silvia. Gibt es hier irgendwo Hinweise was die optimale Wartezeit ist? Oder ist das von Exemplar zu Exemplar zu verschieden? Wie ermittelt man das dann (ohne besonderes Equipment) am Besten?

    Zum Cappuccino. Wie lange dauert circa das Hochheizen auf Dampftemperatur, Milchschaum Erzeugen und Entlüften? Wahrscheinlich ist es keine Alternative zuerst den Espresso zuzubereiten und dann den Milchschaum, weil das dann mit dem Milchschaum einfach zu lange dauert, oder?
    Was hältst du vom Aerolatte-Quirl im Vergleich zur "herkömmlichen" Milchschaumerzeugung?
     
  17. ALWA

    ALWA Mitglied

    Dabei seit:
    21.10.2009
    Beiträge:
    956
    Zustimmungen:
    7
    AW: Saeco Via Venezia - Mögliche Espresso-Qualität

    Ich kann hier nur von meinen Erfahrungen sprechen und diese sind, dass mit einer Seaco (Messingboiler) durchaus sehr gute und auch reproduzierbare Ergebnisse zu erziehlen sind. Und das alles ohne Expansionsventil und Magnetventil. Es macht einfach sehr viel aus, wenn alles in Messing gefertigt ist und die Temperatur bis zum Wasseraustritt aus dem Messingsiebträger gut gehalten wird. Der Rest, also Magnetventil usw, dienen dem besseren Handling, aber nicht unbedingt dem besseren Espresso. Da spielen Mühle, Bohnen, Übung und Geduld usw. eine größere Rolle. Natürlich setzt die Boilergröße der Bezugsmenge Grenzen, aber für einen leckeren Espresso reicht auch der kleine Boiler einer Saeco und mit Temperatursurven ist auch da mehr drin. Zum Gaggia-Alu-Boiler: ich habe zuletzt einen 300ml-Messing-Boiler einer Faema Family zerlegt und bin heilfroh, nie zuvor aus diesem Gerät einen Espresso getrunken zu haben. Da waren alle von mir vorher geöffneten Alu-Boiler der Gaggia-Maschinen Morphium gegen. Der Vorteil der Gaggia-Boiler ist, dass sie sich Dank der sehr starken Heizung hervorragend PIDen lassen und dann extrem temperaturstabil sind. So läßt sich recht einfach ein großer Boiler simulieren. Will man jedoch Dampfpower, muss einfach der Kessel tatsächlich groß sein, da nutzt auch PIDen nichts. Also, mit dem Messing-Boiler einer Saeco gehts, Gaggia ist der beste Kompromiss und wer mehr will, muss zahlen, oder eben bastelfreudig sein. Da gehen bei Ebay zum Teil Maschinen für ein Geld weg, dass es einem fast leid für den Verkäufer tut. Manchmal kann einem aber auch der Käufer leid tun... Mein Faema-Family-Set war eigentlich ein Schrotthaufen, aber nun freue ich mich, dass (fast) alles wieder bestens funktioniert. Der Verkäufer hatte Lackfehler angegeben. Ist in etwa das selbe, als eine Wasserleiche als etwas zu beschreiben, was mal nass geworden ist.
     
  18. Sanug

    Sanug Mitglied

    Dabei seit:
    23.10.2008
    Beiträge:
    2.146
    Zustimmungen:
    46
    AW: Saeco Via Venezia - Mögliche Espresso-Qualität

    Leider liegt genau da der Hase im Pfeffer: alle Saecos, die ich bisher aufgeschraubt habe (und das waren nicht wenige) hatten einen Boiler aus Edelstahl! Und dieses Mistding ist alles andere als temperaturstabil. Leider sieht man der Maschine auf einem ebay-Außenfoto nicht das Innenleben an.

    Der Aluboiler meiner neuen Errungenschaft, einer Ariete Cafe Roma, ist jedenfalls nicht nur größer als der Edelstahlboiler der Saeco, sondern ganz wesentlich temperaturstabiler. Das ist sofort zu schmecken!

    Zur Erinnerung hier die Wärmeleitzahlen der interessanten Materialien:

    Kupfer 360
    Aluminium 221
    Messing 120
    Eisen 80
    Edelstahl 15

    Generell hat Edelstahl eine schlechte Wärmeleitfähigkeit und ist insofern für einen kleinen Boiler nicht das ideale Material. Oder sehe ich das falsch?
     
Thema:

Saeco Via Venezia - Mögliche Espresso-Qualität

Die Seite wird geladen...

Saeco Via Venezia - Mögliche Espresso-Qualität - Ähnliche Themen

  1. Ersatzteile für Jura A110 / Saeco Via Venezia

    Ersatzteile für Jura A110 / Saeco Via Venezia: Hallo ich suche für eine Jura A110 - kleines Sieb -Abschlagkasten aus Kunststoff -den seitlichen Drehknopf -den Kunststoffdeckel für den...
  2. [Zubehör] Brühkopf Unterteil Jura Rio Vapore / A100 / Saeco Via Venezia

    Brühkopf Unterteil Jura Rio Vapore / A100 / Saeco Via Venezia: [IMG] Hallo Zusammen, ich habe mir für sehr günstig Geld eine defekte Jura Rio Vapore gekauft und bei der Instandsetzung bemerkt, dass der...
  3. [Verkauft] Saeco Via Venezia Clon (Via Tizia)

    Saeco Via Venezia Clon (Via Tizia): Hallo liebe Kaffeefreunde, ich habe noch meine Büromaschine anzubieten, seit 14 Jahren (!) treu im Einsatz. Täglich -ausser am Wochenende ;)- hat...
  4. [Verkauft] Saeco Via Venezia Espresso mit traditionellem Siebträger und eingestelltem Brühdruck

    Saeco Via Venezia Espresso mit traditionellem Siebträger und eingestelltem Brühdruck: [Status: beendet/verschenkt] Verkaufe meine Saeco Via Venzia Espresso, Herstellertyp ist SIN006X. Im Unterschied zur Saeco Aroma hat die Via...
  5. [Erledigt] (S) Siebträger - Jura A110/Saeco Via Venezia (NICHT GRAN CREMA)

    (S) Siebträger - Jura A110/Saeco Via Venezia (NICHT GRAN CREMA): Guten Tag, ich suche einen normalen Siebträger (keinen Gran-Crema) für meine Jura A110 (baugleich Saeco Via Venezia). Und den gerne für den...