Sammelthread Haushalts Dualboiler Kaufberatung

Aus meiner Sicht: So komplex wie nötig für die persönlichen Anforderungen, so einfach wie möglich.
Wobei ich bei keiner der Maschinen eine besondere Komplexität sehe. PID sind Standardbauteile, die nach meiner Wahrnehmung nicht durch besondere Anfälligkeit aufgefallen sind. Das Paddle der Bianca ist ein zusätzliches mechanisches Bauteil - nett wenn man eine Anwendung dafür hat, für klassischen Cappucino wohl eher überflüssig. Im Prinzip reicht dafür wohl ein beliebiger Zweikreiser oder Dual Boiler bzw. Thermoblock.

 

Ich könnte ja noch einen Dualboiler in den Ring werfen, die Rancilio Silvia Pro.
Folgende Punkte erfüllt sie:

• Geringe Aufheizzeit (kleiner Brühboiler von 0,3 l)
• PID-Steuerung (klappt wirklich gut)
• Gute Dampferzeugung

Allerdings: Pumpe relativ laut. Energieverbrauch kenne ich leider nicht.
Ich bin mit der Maschine sehr zufrieden.

 

Wie hoch kann man die Temperatur bez. den Druck beim Dampfboiler maximal stellen?

 

Die Wünsche nach Energieeffizienz und einer E61 Brühgruppe passen meiner Meinung nach nicht zusammen. Ersterem dürfte die Profitec Pro 300 nachkommen mit ihren kleinen, isolierten Boilern. Die sieht aber verglichen mit einer E61 Maschine sehr schlicht aus.

 

Also den Dampfboiler kann ich von 120° bis 125°, den Brühboiler von 85° bis 100°, einstellen.

UPDATE: Den Dampfboiler kann man auf Wunsch auch ganz einfach komplett abschalten.

 

Mit genau diesem Gedanken bin ich auch unterwegs gewesen.
Ich habe dann mal auf den Seiten von Maschinenverkäufern in der Schweiz die Energielabel zusammengetragen.
Dabei habe ich folgendes zusammengebracht:

• Profitec Pro 300: 763 kWh/Jahr
• Profitec Pro 600: 730 kWh/Jahr (Größere Maschine, weniger Verbrauch?)
  Der Zweikreiser Profitec 500 ist hier sogar mit 1274 kWh/Jahr angegeben.
• Profitec Pro 700: 1018 kWh/Jahr
• Lelit Elizabeth: 292 kWh/Jahr
• Lelit Bianca: 575 kWh/Jahr
• Bezzera Duo Top MN: 430 kWh/Jahr
  Der Zweikreiser Bezerra Magica verbraucht dagegen 530 kWh/Jahr

Interessant wegen E61:
Thermoblock Ascaso Steel Duo Pid: 306 kWh
E61 Mara X: 266 kWh
Somit scheint E61 nicht grundsätzlich mehr verbauchen zu müssen.

Ich blicke da echt nicht durch wie das alles so funktioniert.
Aber die Testverfahren sind zumindest dieselben und von ECM bekam ich auch die Auskunft, dass bei den Dualboilern bei der Messung beide Boiler aktiv sind und das eine PID Steuerung grundsätzlich zur Senkung des Verbrauchs sehr viel beiträgt.
Das beide Boiler aktiv sind passt zumindest auch zu dem Unterschied der Pro 600 vs. Pro 700
Aber warum die Pro 300 höher liegt als die Pro 600 verstehe ich nicht.

 

Ev. wegen der grösseren Kessel oder Kesselmaterialien (Edelstahl statt Messsig ) länger heiss, sprich weniger nachheizen? Reiner Schuss aus der Hüfte...

 

Ich traue diesen Labeln nicht über den Weg und würde da nicht höchste Präzision erwarten. Gerade die von dir erkannten Auffälligkeiten scheinen in der Tat nicht plausibel. Vielleicht sind manche Maschinen auch schon wie Autos auf die Messzyklen optimiert, um einen tollen, verkaufsfördernden Labelwert zu erreichen?

 

Ich finde es dennoch insofern interessant, weil es zumindest ein Standard-Verfahren für alle Maschinen ist.
Folgende Erklärungen sind für mich aktuell vorhanden:

• Der hohe Wert der Pro 500 stammt vermutlich noch von der älteren Version ohne PID
  Das würde sich mit der Aussage von ECM decken, dass alle Nicht-PID-Regelungen langfristig entfallen, weil PID strom spart
• Alle Maschinen ohne eine Stand-By-Funktion bekommen in dem Test einen extrem hohen Verbrauch da die Stand-By-Zeit nicht mit "0" sondern mit einem höheren Verbrauch über das ganze Jahr anfällt (ist so in der Beschreibung der Durchführung angegeben)

Ich glaube nicht, dass Maschinen zu dem Verfahren optimiert werden, da dieses Energie-Label ausschließlich in der Schweiz verwendet wird und die EU kein Energielabel für Kaffeemaschinen für erforderlich hält. Es wäre also Optimierung nur für einen kleineren Markt.
Ich stimme zu, dass die Genauigkeit hinterfragt werden kann, aber dennoch gibt es sicherlich eine klare Richtung an.
Und bei einigen Maschinen lassen sich die Werte auch durchaus erklärbar herleiten.
Insofern geben sie für mich eine (überraschende) Indikation an.
Wenn es etwas besseres gibt, würde ich das gerne nehmen.

 

125 Grad könnte eigentlich reichen um selbst aus einem 1L Boiler passablen Dampf zu holen....

 

Halte diese Werte für ziemlich irrelevant. Jede E61 Maschine mit isoliertem Kessel müsste bei gleicher Nutzung in etwa ähnliche Werte haben, weil bei gleicher Temperatur über die Gruppe der gleiche Wärmeverlust entsteht. Wenn man ernsthaft über den Stromverbrauch nachdenkt ist das ganze Thema Espressomaschine mit Boiler kompletter Irrsinn. Man heizt etwa 2 Liter Wasser und eine 4 KG schwere Brühgruppe inkl. dem Chrombomber auf über 100 Grad auf um dann am Ende ein Tässchen Espresso mit 20-50ml Inhalt zu bekommen. Das Ganze ist ein Luxus-Thema, und das muß man akzeptieren....(allerdings ein eher harmloses im Vergleich zu vielen anderen Hobbys).

Wenn du „echte“ Werte haben willst frag hier im Forum nach. Hier haben viele WLAN Steckdosen mit Verbrauchsmessungen. Ich brauche z.B. im Schnitt etwa 1 kWh pro Tag bei 3 Cappus mit meiner isolierten Rocket Zweikreiser.

 

Deshalb mein Votum für eine Maschine wie meine Pro 300, wenn man auf Boiler Wert legt. Da ist es nur gut 1 Liter Wasser und eine schlanke Brühgruppe. Unschlagbar sind hier jedoch Thermoblock Maschinen.

 

"Irrelevant" kann ich insofern teilen, weil es viele andere Faktoren beim Kaffee gibt (z.B. die ganze Energiekette, bis die Bohne bei mir zu Hause ist).
Dennoch spielt es bei gleicher Masse und Isolierung eine Rolle, wie ich eine Temperatur halte.
Beispiel: Bei einer Mechanischen Druckregelung mit Hysterese sind die Temperaturschwankungen größer als bei einer PID-Steuerung, wodurch ich energie einsparen kann.
Das sind alles kleinere Differenzen, die sich aber über Zeit und Häufigkeit doch summieren.
Das habe ich zmindest auch von ECM-Heidelberg selbst bestätigt bekommen.
Ich möchte gerne den "Energie-Sparbeitrag" leisten, zu dem ich im Stande bin.
Daher ist der Wert für mich schon wichtig und erhöht meine persönliche Kaffee-Freude noch etwas (auch wenn es - zugegeben - nur ein kleiner Beitrag sein wird).

Bei den Berichten mit den "echten" Werten hatte ich das Problem, dass manchmal von kWh, dann auf Euros umgerechnete Werte angegeben wurden. Da kam ich dann langsam ins schleudern mir eine Übersicht zu verschaffen. Ich habe auch nicht die (alle) Maschinen gefunden, die mich interessierten.
In dem Thread wurde auch angesprochen, dass eine PID-Steuerung im Verbrauch u.U. nicht richtig erfasst wird, da die Moment-Messung der WLAN-Dose nicht mit dem Moment übereinstimmen muss in dem die PID-Steuerung gerade die Heizung aktiviert, wenn sie mit einer hohen Frequenz steuert. Hier können also auch größere Variationen im Meß-Ergebnis auftreten.
Das hat mich dann zu den schweizer Energielabeln gebracht.

Aber der Energie-Verbrauch ist auch nur ein Aspekt.
Für mich ist halt auch die Haltbarkeit Lelit vs. Profitec noch ein offener Punkt.
Auch die Möglichkeit überhaupt mal eine Lelit live zu besichtigen habe ich noch nicht in meiner Nähe (bei Darmstadt) gefunden

 

Hallo Leute,

ich überlege von meiner ECM Classika 2 auf einen Dualboiler zu upgraden.
Da ich fast nur noch Kaffeemilchgetränke wie Cappuccino trinke, bin ich mit dem Einkreiser einfach nicht mehr zufrieden.
Als mögliche Maschinen habe ich mir die Profitec 600, Profitec 700 und die Lelit Bianca ausgeguckt.
Die wesentlichen Unterschiede sehe ich hier:


.............................................. Profitec Pro 600 .......................Profitec Pro 700 ........................Lelit Bianca

Gewicht...........................................31kg........................................... 31 kg ................................. 26,5kg

Kessel Dampf/Kaffee.....................1/0,75 liter...................................2, 0,75 liter.......................1,5/ 0,8 liter

Pumpe.......................................... Vibration.........................................Rotation............................Rotation

Material Kessel ............................ Edelstah.......................................Edelstahl .........................Edelstahl

PID....................................................Ja..................................................Ja.......................................Ja

Druckprofile / Profiling:...................Nein................................................Nein....................................Ja

Verarbeitung(annahme)..................gut..................................................gut............................gut-befriedigend



Meine momentane Tendenz liegt bei der Lelit, da es mir so vorkommt das sie für den Aufgerufenen Preis am meisten bietet. Allerdings bin ich mir unsicher was die Verarbeitung angeht(die annahme ist auch dem geringeren Gewicht geschuldet). Die ECM ist wirklich schön und sauber verarbeitet, was ich so eigentlich auch von den Profitec Maschinen erwarten würde. Bei der Lelit meine ich hier und da schon anderes gelesen zu haben.

Habe ich irgendwelche wichtigen Punkte die für oder gegen eine der 3 Maschinen sprechen vergessen? Kann jemand evtl. etwas zur Verarbeitung sagen?



Viele Grüße

Hagen

 

Guten Morgen Forum,

bei mir hat es sich erledigt. Ich habe mich für die Profitec Pro 600 entschieden und gestern bei einem Händler im Umkreis gekauft.

Jetzt habe ich allerdings noch eine Frage, an die Pro 600 Besitzer. Wie heiß könnt Ihr den Dampfkessel einstellen? Bei mir geht es bis 132 °C, dachte aber es müsste bis 135°C Grad gehen. Vielleicht habe ich das bei dem ganzen Vergleichen aber auch mit einer anderen Maschine durcheinandergebracht….


Viele Grüße

 

Herzlichen Glückwunsch zu einer sicherlich fantastischen Maschine.
Ich kann Dir deine Frage nicht beantworten, da ich selbst noch unschlüssig bin.
Daher würde mich sehr interessieren, was für Dich die Entscheidung zur Pro 600 fallen ließ.

 

132 c die auch reichen sollten.

Hier geht es für die Besitzer weiter.

Profitec Pro 600 Sammelthread! Alles rund um diese Maschine!

 

Hallo Koffiedrinker,

im Endeffekt habe ich mich aufgrund der zu vermutenden Qualität für die Profitec entschieden. Nachdem ich viel im Bianca Thread gelesen hatte, bekam ich das Gefühl, dass die Verarbeitung in Hinsicht auf Spaltmaße, Blechdicke und z.B. dem Bezugshebel nicht das ist was ich möchte. Hinzu kamen wohl Einzelfälle in den die Pumpe der Bianca immer weiter gepumpt hat oder nicht gepumpt hat (ich weiß nicht mehr und auch nicht was die Gründe für das Problem waren…).

Ich habe ca. 6-7 Jahre eine ECM Classika 2 benutzt und war was Verarbeitung und Zuverlässigkeit angeht stets hochzufrieden. Aufgrund der Nähe von Profitec und ECM zueinander bin ich davon ausgegangen, dass die Verarbeitung ähnlich gut ist. Davon überzeugt habe ich mich dann beim Händler vor Ort. Fairerweise muss ich sagen, dass ich nicht die Gelegenheit hatte die Bianca einmal live zu begutachten. Dies war auch ein kleines Entscheidungskriterium, da ich gerne bei einem Händler im Umkreis von max. 70km und nicht beim Versandhändler kaufen wollte. Hinzu kommt, dass die tollen Möglichkeiten welche die Bianca mit dem Paddle bietet von mir wahrscheinlich nur sporadisch genutzt worden wären und das ich mit meinen 2-4 Cappucino + evtl. 2 Espresso pro Tag wohl jetzt schon überdimensioniert gekauft habe.

Als letztes hat mir mein Händler ein, wie ich denke, sehr faires Angebot gemacht…



Viele Grüße

 

Ach ja, und vielen Dank an rebecmeer für die Antwort

 

Wenn du willst kannst du auch bei der Profitec 600 das Paddle von Profitec jederzeit nachrüsten. Dadurch stehen dir auch damit alle Möglichkeiten offen...(Frag mal @rebecmeer danach. Der hatte das bei seiner Pro 600 gemacht...)