San Marco 85E Sprint New sehnte sich nach Liebe

Vor rund einem Jahr ist mir dieser Klumpen Metall auf Umwegen ohne viel Zutung "zugelaufen", es fand sich wohl kein anderer Abnehmer. Ist ja auch verständlich: Sie war relativ günstig (für eine so neue Maschine), sah fast zu gepflegt aus, haushaltstauglich ist sie mit dem kleinen 4,9 l Kessel auch noch, also eigentlich gibt es keinen Grund, warum man sich als Espressomaschinenliebhaber so etwas antut.

Wenigstens funktionierten die Bezugstasten nicht, sondern blinkten leblos vor sich hin, also trat doch ein bisschen Beschützerinstinkt auf und ich habe mir das Ding in den Keller gestellt. Zwischendurch wollte ich die LSM sogar hier im Forum loswerden, aber das hässliche Entlein wollte halt wieder keiner, so dass ich im November das Projekt angegangen bin.
:blues:



















Ich war anfangs der vollkommen gefestigten (wie auch vollkommen idiotischen) Meinung, dass an der Maschine wenig zu machen sein wird und ich keinen Kalk innen finden werden. Die Maschine sah einfach zu gepflegt aus, nach dem Öffnen des Gehäuses konnte ich außer an einem Flowmeter nirgends Kalk erkennen.
Das bisschen Dreck am Maschinenboden gedachte ich mit Haushaltsreiniger zu entsorgen.

Dann habe ich sie aufgemacht und festgestellt, dass die HXs und Rohre zur BG komplett zugekalkt waren und der Rahmen rostiger war, als an vielen älteren Maschinen, die ich bisher sah.

 

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Die Dusche aufzupolieren ist ja kein großes Problem,






das Entkalken der Rohre hat sich aber ewig hingezogen, ich habe drei Tage nach der Arbeit nichts anderes gemacht, als bis Mitternacht auf die Säure aufzupassen, sie zu wechseln usw.



Den Rahmen habe ich übrigens nach manuellem Schleifen einfach mit Hammerite gestrichen. Das ist sicher keine Lösung für Ästheten oder Feingeister, aber ich hatte noch eine Dose da, es hält und ich bin mir sicher, dass Rost so schnell kein Problem mehr sein wird. Das Zeug hält ja schließlich auch tausende hochgepflegte Oldtimer weltweit auf den Straßen. ;-)










Mittlerweile sind alle Rohre und die Elektronik wieder eingebaut. Nach einem Blick auf den Verkabelungsplan der Heizung vermute ich, dass sie falsch - oder überhaupt nicht - auf 220 V umgesteckt wurde. Irgendein Spassvogel hat einfach einen Schukostecker an das Starkstromkabel angeschlossen, das kann ja wohl nicht so einfach funktionieren.

Da lasse ich jetzt in den nächsten Tagen einen Profi ran und dann bin ich gespannt, was noch defekt sein könnte oder ob sie mir den Gefallen tut und einfach anspringt.

 

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Hi Manno02,
Dein 3-D-Puzzle beobachte ich mit Adleraugen. Hab ja gerade eine Agora an der ich herumbastel. Bei mir ist der Kessel auch gerade beim Fachmann, um die Bolzen auszubohren.

 

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Ich stelle sie mir einfach mal ohne Preinfusionskammern in die Küche und schaue mal, wie ich dann mit der Maschine zurecht komme. Ich habe ja einen direkten Vergleich, da meine 95 Practical die Vorbrühkammer hat. Es kann auch sein, dass erst mal eine Seite eine Preinfusionskammer bekommt, die andere nicht.

Auf jeden Fall soll die untere Hälfte des Kessels einen Streifen Armaflex bekommen, damit sie zumindest teilgedämmt ist. Auf warme Tassen auf der Ablage verzichte ich aber ungern, weshalb die obere Hälfte freibleiben soll.

 

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Das ist eine gute Idee, vielleicht versuche ich es einfach mal mit unterschiedlicher Isolierung.
Meine versteckte Motivation war es hauptsächlich, noch den Streifen Armaflex aufzubrauchen, der im Keller herumliegt.
Aber eine neue Matte ist schnell bestellt und man kommt bei der Maschine auch problemlos an den Kessel wenn sie zusammengebaut ist.

Ich mag Tassen sehr heiß und heize auch an meiner nicht-isolierten Practical regelmäßig mit Heißwasser vor, insofern macht es für mich vielleicht gar keinen großen Unterschied.

 

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Nun ist doch etwas passiert, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet hatte: Die Platine ist platt. :shock:
Eigentlich hatte ich an einen eingetrockneten Kondensator geglaubt oder eine Wacklerkontakt an einem Stecker, aber wie mir der Elektromeister meines Vertrauens nach stundenlanger Diagnose versicherte ist doch die Elektronikbox am Ende.

Es hat nicht ganz zufällig jemand hier eine Elektronik für eine San Marco 85 Sprint E gebraucht herumliegen?

 

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Zeit für ein kurzes Update: Ich habe mich bei einigen LSM-Werkstätten nach einer gebrauchten BB umgehört. Das Problem scheint zu sein, dass die Maschinen zu neu sind, ausgeschlachtete LSM 85 NEW gibt es deshalb wohl noch nicht. Ich habe also eine neue gekauft und inzwischen auch eingebaut. Sie war nicht ganz günstig, aber die Maschine ist ja auch ein paar Euro wert, darum hat es sich aus meiner Sicht auf jeden Fall gelohnt.
Nun werde ich sie mir mal in die Küche stellen und einem ausgiebigen Funktionstest unterziehen.
Wie immer vielen Dank für die Hilfe und den seelischen Beistand. :-D

 

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Inzwischen ist eine neue Elektronikbox verbaut und eigentlich läuft alles wunderbar.

Jetzt ist ein neues Problem aufgetreten: Die Pumpe läuft eigentlich eine Zeit lang ganz normal (noch ein bisschen hoch mit 12 bar Druck), nur zwischendurch hört der Pumpenmotor kurz und mehrmals hintereinander auf zu arbeiten. Der Druck fällt für vielleicht eine Sekunde ab, bevor er wieder auf 12 bar hoch geht. Wie gesagt, das geht dann mehrmals hintereinander so. Hat jemand noch eine Idee, was es sein könnte?

Der Anlaufkondensator fällt wohl aus, denn der Motor läuft ja an. Ist das jetzt zwingend der Motor? Mir fällt gerade leider keine andere Ursache dafür ein...
ich würde mich über Ideen freuen.

 

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Andi - guter Gedanke (wie so oft)!
Ich habe jetzt den Druck auf neun Bar reduziert und es sieht so aus, als ob der Fehler nicht mehr auftritt - wunderbare Heilung!
Ich würde es ja auf den kleineren Motor der Sprint mit nur 275 Watt schieben, wenn Deine 105 nicht den großen mit 300 Watt haben dürfte.

Vielen Dank auf jeden Fall für Deine Antwort, es scheint dann vielleicht sogar normal zu sein, zumal der Kondensator an meiner Maschine sicher original ist.

 

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Ich verstehe es auch nicht, zumal dieser Pumpenkopf vorher in einer Practical mit dem baugleichen Motortyp mit angezeigten 9 Bar Druck problemlos gearbeitet hat. Ich kann mir aber nur schwer vorstellen, dass ich den Pumpenkopf beim Umbau versehentlich um drei bar hochgestellt habe.

Aber der Fehler kann ja eigentlich nur beim Motor liegen. Kann der Umbau von Drehstrom auf 230V eine mögliche Fehlerquelle sein?