Saure 3rd-Wave-Hipster-Plörre vs. totgerösteter Banausencaffè: EIN PLÄDOYER

Diskutiere Saure 3rd-Wave-Hipster-Plörre vs. totgerösteter Banausencaffè: EIN PLÄDOYER im Grundsätzliches Forum im Bereich Fragen und Tipps; Ja. Und? Es geht um's Schmecken. Und um "Lager", um Glaubensrichtungen, den Glauben daran, daß die eigene Präferenz gerade das A&O ist. Das ist...

  1. #41 dharbott, 24.03.2015
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    Ich lese was Du schreibst, verstehe aber nicht was Du eigentlich sagen willst. Die eigene Präferenz ist immer das A&O. Wie auch immer die aussieht. Das ist sehr digital, sprich schmeckt/schmeckt nicht. Die selbst ernannten Evangelisten empfinde ich als anstrengend. Ich finde es macht eben eine großen Unterschied, wer über den Geschmack entscheidet. Auch das 2 Glas Wein wird nicht anders sein. Der 2te Espresso schon, wenn man einen fähigen Barista hat.

    Wenn ich Deinen Eingangspost richtig interpretiere, dann kann ich mich der Aufforderung offen für neues zu sein durchaus anschließen.
     
  2. #42 der kleine Muck, 24.03.2015
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    Das finde ich ja irgendwie nicht...da ist bei mir ganz viel Grau zwischen Schwarz und Weiss: Boah...geil, oh...lecker, joa...schmeckt gut, tja...kann man trinken, hmmm...geht so, (usw. bis hin zu), igitt...krieg ich nicht durch den Hals...

    Somit ist´s für mich selbstverständlich, dass es nicht das eine "richtige Lager" geben kann...man sollte im Leben eigentlich immer versuchen, die Dinge differenziert zu betrachten und andere Meinungen gelten und stehen zu lassen...

    ...da sind wir uns aber einig! Letztlich bleibt es Geschmacksache...und den eigenen Geschmack kann man niemandem absprechen...den "richtigen" Geschmack gibt es meiner Meinung nach nicht...
     
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  3. #43 chris_weinert, 24.03.2015
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    Also es geht nicht darum, ob man das von der Herstellung vergleichen kann, sondern es geht um das Geschmackserlebnis. Und es geht auch nicht darum, ob und welche Präferenzen man hat, das ist, wie Du schon geschrieben hast, eben einfach so und Punkt. Sondern darum, daß man sich durch "schließen" dieser Präferenzen auch davor verschließt, das Faszinierende an jeweils anderen, eigentlich nicht präferierten Geschmackswelten zu entdecken.

    Und darum, ob man das zur Glaubensfrage macht ("Die wissen halt nicht, was richtig ist!") oder einfach als "Gerade nicht mein Ding, aber ok, ist schon interessant!". Beim Wein z.B. gibt es einen Roten aus dem Einmal-durch-den-Garten-Flight, der ist der erste im Flight. Also mega "fein", wie das beim Wein heißt, wenig Körper, eher leicht. Ein südfranzösischer Grenache für 5,50. Aromen: Rote Johannisbeere, leichte Kräuternoten, eine ganz leichte Süße, und: Butter! Eine solche, eher wuchtige Note in einem so leichten Wein! Ich würde diesen Wein selten trinken, wenn ich Rotwein trinke, aber das Zeug ist trotzdem faszinierend!

    Beim Wein, immer wenn jemand sagt "XYZ trinke ich eigentlich nicht so gerne..." sage ich "Wart's ab, bis Du gerochen/geschmeckt hast, was DA drin steckt!" Am häufigsten kommt der Spruch bei Dessertweinen. "Ääääh, ist das nicht süß und pappig?!?!" Nee, ist es nicht. 95% der Leute sind nach dem Probieren und Entdecken dann total geflasht. Und nicht vom Alkohol :)

    Beim Caffè sehe ich das einfach ähnlich. Es gibt an beiden Ufern viel zu viel zu entdecken, als daß ich mich da entscheiden könnte. Der 100% Robusta von Trinci oder der schwarze Kimbo nur mal als extreme Beispiele für die eine Seite, und ein Guatemala irgendwat neulich von Bonanza als das andere Extrem.
     
  4. #44 chris_weinert, 24.03.2015
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    Und noch was: Es geht eben genau darum, daß dieses Geschmackserlebnis eben nicht digital ist, sondern so viel vielschichtiger. Eben nicht das "ob" sondern das "was" oder "wie" ist das, was das Ganze so spannend macht!
     
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  5. #45 dharbott, 24.03.2015
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    Wir sind da ja auf der selben Seite, trotz der Vielschichtigkeit ist es bei mir trotzdem hinterher sehr digital. Schmeckt, also wieder. Nicht mein Ding, also nicht wieder.
    Aber um diese Entscheidungsposition zu haben, kommt man nicht drum rum es zu probieren und nicht nur die Kategorie, sondern schon etwas tiefer gehen.
    Alles andere ist pure Ignoranz......
     
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  6. #46 chris_weinert, 24.03.2015
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    @dharbott: Jo, genau. Dann hamwers doch glaube ich :)
     
  7. #47 Dirk2/3, 24.03.2015
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    Hallo,
    ein guter Malabar, schön nussig und rund ist doch was herrliches.
    Nicht immer, aber zwischendurch, wenn ich diesen Geschmack erwarte.
    Ebenso kann ein süßlicher, leicht fruchtiger Espresso total überraschend sein und man zweifelt an der Zubereitung, bis man bemerkt, daß der Punkt genau getroffen wurde und klar ist, daß es so gemeint ist.
    Auch dieses Erlebnis brauche ich nicht immer.
    Von jeder Seite ein wenig und aus der Mitte ebenso leckere Schokolade mit leichtem Fruchtanklang.
    Ich denke man sollte sich öffnen, für verschiedene Erlebnisse.
    Von allzuviel Frucht wird mir allerdings schlecht. Das ist mit meinem Magen nicht vereinbar.....
    Gruß
     
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  8. #48 infusione, 24.03.2015
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    Bei länger gelagerten Wein hat man auch laufend was anderes im Glas. Von Schluck zu Schluck und von Flasche zu Flasche.

    Ich gehöre auch zu denen, die gerne die Sensorik von Kaffee mit der von Wein vergleichen.

    Aber es gibt Grenzen. Bezogenen Kaffee kann man nicht sinnvoll reifen.
     
  9. patty

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    Natürlich geht das. Nur liegen die Zeitspannen hier um mehre Zehnerpotenzen auseinander. Kaffee nach dem Bezug einige Minuten "reifen" zu lassen ist schon sinnvoll. ;)
     
  10. #50 chris_weinert, 24.03.2015
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    Mahaaan, Loideeee! Was soll das Rumgehacke auf den Unterschieden zwischen Wein und Kaffee? Was kommt denn noch als Argument, daß der Vergleich nicht paßt? Daß Wein ja nun weiß und rot hat und Kaffee immer irgendwie schwarzbraun? Es geht doch um die GeschmacksWELTEN. Mehr nicht. Daß man für Kaffee keinen Kühlschrank braucht und höhere Temperaturen, die 1945er Kaffee-Ernte heute nicht mehr trinkbar wäre, außerdem die Trinkbehälter anders geformt sind und Weintrauben nicht geröstet werden, die aber Weinfässer schon, etc. pp.: Jahaaaa! :) Darum geht's nicht!

    Und doch, diese Geschmackswelten und "Glaubensrichtungen" kann man, genau wie die Faszination darüber, ziemlich perfekt vergleichen.
     
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  11. #51 mo_redcode, 24.03.2015
    Zuletzt bearbeitet: 24.03.2015
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    Kurzer Widerspruch:cool: Mein Kaffee ist ab und zu schön"rötlich", In den Kühlschrank darf er auch mal als Cold Brew und paar Tage ziehen.
    Ansonsten Zustimm ;)
    Im Literaturthread habe ich 2 Sensorikbücher empfohlen (1x über Lebensmittel, 1x über Wein), kann man fast alles wunderbar auch auf Kaffee übertragen. Vielleicht machen wir in Zukunft auch dazu mal Diskussionen.....ich finde Cupping/Degustation spannend, bischen unterrepräsentiert bisher hier.
     
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  12. #52 jazzadelic, 24.03.2015
    Zuletzt bearbeitet: 25.03.2015
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    Wieso sollte man das auch nicht schätzen können. Vergleichbare Erlebnisse (ich rede jetzt nicht von Jacobs an der Tanke) gönne ich mir auch ab und zu. Ist nicht immer lecker, aber manchmal schon. Das steht für mich auch überhaupt nicht im Widerspruch dazu, dass ich zuhause grds. ohne Zucker trinke, kein vorgemahlenes Pulver verwende und das frischgemahlene sogar abwiege.
     
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  13. MrMo

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    Servus, hab mal ne Frage zu dem video, in dem der die ganzen shots zieht: benutzt der da ein 2er sieb für Espresso Bezüge? Wieviele g macht der da wohl rein für ein Tasse??
    Danke
     
  14. #54 jazzadelic, 24.03.2015
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    Wahrscheinlich ein 21 bzw 22 g Sieb mit mind. 20 g Pulver.
     
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    .... und bezieht daraus ca 30ml?
     
  16. #56 dharbott, 24.03.2015
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    Ohne dabei gewesen zu sein, bei 20 gramm irgendwas zwischen 36 und 44 gramm Kaffee.
     
  17. #57 janosch, 25.03.2015
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    ... ich habe jetzt nicht alle beiträge gelesen, meine meinung zum eingangsthema ist wie die vieler anderer hier auch :

    ich schätze die vielfalt die espresso und dessen zubereitung mit sich bringt ... für meinen persönlichen geschmack sind dunkele robustamischungen toll, das heißt aber nicht das ich nicht auch ab und an was anderes trinke ... nach einem ausflug nach berlin wo ich einige tage nur helle, fruchtige espressi getrunken habe und danach noch gut 1kg selbiger zu hause hatte, bin nun wieder bei einer arabica/robusta mischung

    ich finde es toll das sich röster in der scene um ständige innovation bemühen und eben dann sowas hervorbringen wie den aktuellen trend zu hellen, fruchtigen mischungen und deren spezielle zubereitung ... gäbe es diese leute nicht, wäre espresso wohl eine ganze ecke langweiliger und auch qualitativ lange nicht da wo er heute ist ... ich freue mich das ich so ab und zu mal umschwenken kann und immerwieder neue röstungen/geschmäcker habe :)

    mich in einen goldenen käfig setzen und irgendwas als einig wahre röstung/zubereitung/etc hinstellen tue ich sicher nicht, dafür habe ich schon viel zu viele gute erfahrungen in bezug auf kaffee gemacht ... wenns doch wiedererwartend mal langweilig wird, fang ich halt noch mit dem rösten an :cool:

    weiterhin habe ich festgestellt das sich mein geschmack und meine vorlieben stetig ändern, aktuell trinke ich sehr viel mehr brühkaffee, meine rocket kommt meist nur für einen dopio nach dem mittag zum zug oder wenn mal gäste da sind

    den dampfboiler habe ich jetzt schon 2-3 wochen nicht mehr angehabt, früher wäre das undenkbar gewesen :rolleyes:


    Grüße
     
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  18. #58 Sebastiano, 25.03.2015
    Sebastiano

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  19. Cognac

    Cognac Gast

    Och...ich finde viel Wahres dran :cool:
     
  20. #60 jazzadelic, 25.03.2015
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    Ist schon blöd, wenn selbst die Berliner Morgenpost 5 Jahre früher dran ist. Vielleicht endeckt der knallharte Werner demnächst auch noch den Gin-, Grill- oder Biotrend für seine Leser, sonst verpassen die ja alles, was so im Land passiert.
     
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