Schmitz-Mertens Kaffee in Troisdorf-Spich

Hallo zusammen,

nahe meiner Arbeitsstätte in Troisdorf-Spich befindet sich eine mittelständische Kaffeerösterei mit langer Tradition: Schmitz-Mertens. Heute habe ich sie kurz besucht und mir Probepäckchen der Espressosorten mitgeben lassen. Ich werde an dieser Stelle berichten, sobald ich sie getestet habe.

Hier wurde schon mal kurz über diese Rösterei berichtet:
http://www.kaffee-netz.de/bohnen-und-kaffee/25269-espresso-preisklasse-10-15-a.html#post271822

Ein paar Bilder des urigen Werksgeländes:









Die Leute im Büro waren super nett. Ich glaube, ich habe mit dem (Junior?) Chef persönlich gesprochen. Geplant ist, die Webseite zu überarbeiten, deshalb funktioniert das Formular für die Bestellung der Probepäckchen derzeit nicht. Außerdem wollen sie demnächst einen offiziellen Werksverkauf auf dem Firmengelände mit einem eigenen Shop aufmachen. Führungen durch die Rösterei wird es wegen dem hohen personellen Aufwand und aus Versicherungs- und Sicherheitsgründen leider nicht geben. Sehr schade, aber verständlich.

Die Probepäckchen:

 

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So, ich konnte meine Neugier natürlich nicht zügeln und habe gleich nach Feierabend die Bezzi aufgeheizt und mit der Verkostung begonnen. Ich habe Espresso als "Härtetest" genommen. Eigentlich bin ich Cappuccinotrinker, glaube aber, im Espresso besser die Unterschiede herausschmecken zu können. Bitte nehmt meine Urteile nicht absolut, ich habe wenig Erfahrung und kann deshalb wirklich nur meine ganz subjektiven Eindrücke schildern.

Zuerst der Vesuvio:



Der Blick in die Tüte zeigt schöne, leicht ölige, dunkelbraune, duftende Bohnen, so wie ich mir gute Espressobohnen vorstelle. Aufgrund meiner Erfahrungen mit den frischen Bohnen von Fausto stelle ich meine Mahlkönig Brasilia nicht auf die feinste Stufe, sondern ein wenig gröber. Ein Fehler, denn er rauscht unerwartet schnell durch. Also zweiter Versuch mit der feinsten Stellung, und der gelingt: Mäuseschwänzchen, 25 Sekunden für eine knapp halbvolle Espressotasse, eine haselnussbraune, gleichmäßige Crema. So soll es sein. Im Geschmack empfinde ich ihn als erdig, kräftig, mit einer feinen Säure, die ich aber keineswegs als störend empfinde. Wobei ich sagen muss, dass ich auf Säure sehr empfindlich reagiere und mir die säurearmen Sorten von daher subjektiv lieber sind. Aber diesen Kaffee finde ich herrlich ausgewogen und lecker.

Als nächstes probiere ich "meine" Knastmischung (http://www.kaffee-netz.de/bohnen-und-kaffee/24465-r-stung-aus-dem-knast-2.html#post273714), ein Mix aus aus Alcatraz und Espresso Pianosa. Schmeckt anders, aber nicht besser oder schlechter, insgesamt noch ein wenig kräftiger und mehr säurebetont. Diese Tasse diente nur der Referenz.

Nun zum Ethiopia Kocha Wildkaffee:



Vorsicht, die Farbe im Bild lügt im Vergleich zum Espresso Vesuvio, denn ich hatte versehentlich einen neuen Weißabgleich gemacht. Diese Bohnen sind noch dunkler und öliger mit einem sehr intensiven Duft, der natürlich beim Mahlen besonders auffällt. Der Erstbezug scheitert mal wieder, aber diesmal, weil kein Tropfen durchkommt. Dieser Kaffee will erheblich gröber gemahlen werden (anderthalb Stufen bei der Brasilia) als der Vesuvio. Auch hier kommt eine sehr gleichmäßige, haselnussbraune Crema heraus. Der Geschmack ist äußerst erdig, irgendwie kräftig und mild zugleich, fast ohne jede Säure. Gefällt mir ausgezeichnet, ich kann mir aber vorstellen, dass diese Sorte nicht jedem liegen dürfte. Auf jeden Fall ein außergewöhnlicher Geschmack, völlig anders als alles, was ich sonst bisher probiert habe. Auffallend ist der sehr angenehme und lang anhaltende erdige Nachgeschmack.

Dies ist, wie gesagt, nur ein sehr oberflächlicher erster Eindruck von mir. Ich werde die Sorten auch noch im Cappuccino probieren und dann berichten. Ach ja, ich habe es übrigens unterlassen, per Suchfunktion nach anderen Erfahrungsberichten zu diesen Kaffees zu forschen, um möglichst unvoreingenommen an die Sache heranzugehen.

Werde ich da kaufen? Aber sicher! Zumal mir die Firma sympathisch ist und ich keine langen Wege oder Versandkosten investieren muss, um diese Kaffees zu bekommen.

 

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Trotz Koffeinschock-Gefahr habe ich den Vesuvio mal im Cappuccino probiert. Schmeckt klasse!

Leider fehlt mir die nötige Erfahrung und die Möglichkeit eines direkten Vergleichs, um die Qualität dieser Rösterei mit den einschlägigen Boardröstern zu vergleichen. Aber mein subjektiver Eindruck ist besser als erwartet. Vielleicht bestellt ja noch der eine oder andere von euch eine Probe und berichtet dann?

 

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Der Vesuvio kostet 13,90 pro Kilo. Ich war heute noch mal da und habe ihn gekauft. Er wird verpackt in zwei recht edel aussehende Ventilbeutel mit je 500g. MHD ist 08/2010, die geben also 18 Monate nach Röstung. Das Röstdatum wird leider nicht aufgedruckt.

Den Preis finde ich angesichts der gebotenen Qualität und Frische ziemlich günstig. Die mittlerweile ab 7,49 Euro pro Kilo verramschte Discounterware ist nämlich teurer, wenn man das Risiko, untrinkbaren Schrott zu kaufen, berücksichtigt. Mir ist das gerade neulich wieder passiert: http://www.kaffee-netz.de/bohnen-und-kaffee/21231-g-nstige-bohnen-schlechte-bohnen-2.html#post275000

 

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Da bin ich sehr gespannt auf eure Meinungen, denn ich traue mir mangels Erfahrung kein verbindliches Qualitätsurteil zu (Vergleich zu Boardröstern), außer dass er mir persönlich hervorragend schmeckt.

Hier ein Bild von der Verpackung des Vesuvio, die ich sehr schön, edel und auch modern finde. So ein Design hätte ich dieser ja eher traditionell wirkenden Firma gar nicht zugetraut.

 

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Hihi, das ist lustig, denn ich habe noch ein wenig mit Herrn Schmitz-Mertens geplaudert, auch über das Kaffee-Netz. Und dass ich hier aktuell über seine Firma berichte. Er meinte, dass er sich schon gewundert hat über vermehrte Probebestellungen, und die sogar aus BERLIN, aber jetzt sei ihm alles klar... ;-)

 

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OK, dann kennst du ja den Vergleich! Findest du den Schmitz-Mertens-Kaffee denn so viel schlechter als Langen oder Fausto? Oder warum ist das für dich nur ein Notnagel?

 

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Ehrlich gesagt, das kann und will ich nicht glauben. Warum sollten die den Kaffee 6 Monate nach der Röstung lagern? Woher hast du diese Information?