Sechs Monate Quickmill - Erfahrungen eines Anfängers

Diskutiere Sechs Monate Quickmill - Erfahrungen eines Anfängers im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Über ein halbes Jahr habe ich nun schon meine Quickmill, und ohne Kaffenetz würde ich vermutlich heute noch keinen trinkbaren Espresso genießen...

  1. #1 Cyclone, 18.01.2010
    Cyclone

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    Über ein halbes Jahr habe ich nun schon meine Quickmill, und ohne Kaffenetz würde ich vermutlich heute noch keinen trinkbaren Espresso genießen können. Zeit also, mal zu resümieren:


    Es sollte eine Thermoblock-Maschine werden; viel Auswahl gab's da nicht und die Quickmills haben ja auch noch einen guten Ruf. Im Bonner Espressostudio habe ich nach einer etwa 15-minütigen Einführung die 3035 Pegaso und 2kg Venezia Classico Bohnen gekauft. Die eingebaute Mühle hat im Gegensatz zur freistehenden Apollo einen Timer, benötigt weniger Platz und kann lt. einiger Forumsschreiber sogar rösten :) Prima.


    Ist natürlich Unsinn; die Bohnen werden nicht so warm, dass schlechter Kaffee damit erklärt werden könnte. Und ja, der Thermoblock ist nicht so die große Dampfmaschine. Aber wer schäumt schon regelmäßig für mehr als zwei Tassen? Rumgedreht wird ein Schuh draus: Welche Boilermaschine kann das Schnapsglas Milch, dass für einen Espresso Macciato benötigt wird, so aufschäumen, dass noch was im Milchkännchen bleibt?
    Überhaupt ist die QM eine klasse verarbeitete und hochwertige Maschine. Alles wirkt sehr stabil und durchdacht. Obwohl ich mittlerweile drei Tamper (Plan, Plan/Konvex, Konvex) habe, nutze ich meistens den angebauten.


    Die 2Kg Bonner Bohnen (40% Robusta) liefern recht brauchbare Ergebnisse, obwohl der Kaffee im BES ziemlich „bescheiden“ schmeckte. Was jetzt? Erst mal bei Fausto ein Probierpaket bestellt.
    Klasse Service, 24h bis zur Lieferung, superfrische Ware - perfekt.
    Oder doch nicht? Auf einmal geht nix mehr, ich schaffe es kaum, aus einem der kleinen 250g Päckchen mehr als eine Handvoll trinkbarer Ergebnisse zu erzielen, geschweige denn Gute. Ich hasse Italiener:evil: Zur Beruhigung fahren wir erst mal ein paar Tage an den Gardasee, vielleicht kriege ich da ja mal so was wie eine Eingebung oder wenigstens einen richtig guten Espresso.


    Hmpf, obwohl die Maschinenbediener häufig mehr falsch als richtig machen, ist der Kaffee meistens ziemlich gut. So schwer kann das doch gar nicht sein?! Ich überwinde meinen Frust und nehme auf dem Rückweg noch 2Kg Omkaffee Superbar direkt aus der Rösterei mit.
    Wieder zu hause klärt sich nach Stunden der Kaffeenetzlektüre so manches Problem:
    Kaum hatte ich die Mühle und meine wohl etwas grobmotorischen Finger auf eine Sorte geeicht, kam das nächste Päckchen:oops:...Probierpakete (egal von welcher Rösterei) sind gänzlich ungeeignet, einem Anfänger etwas über verschiedene Röstungen nahezubringen, außer, dass sie eben verschieden sind :-(


    Mit den 2kg Superbar werden die Ergebnisse besser und konstanter, aber ich habe immer noch viel Ausschuss wenn ich von einem Sieb aufs andere wechsle.
    Neue Bestellung: Langen, 3Kg Espresso Classico; wenn jetzt keine Konstanz aufkommt, liegts jedenfalls nicht mehr am Kaffee. Die besseren Tässchen davon schmecken mir noch besser als der Superbar. Nur die Unterschiede zwischen 1er und 2er Sieb bleiben. Und irgendwie schmeckt der Classico auch manchmal etwas verbrannt? Aber nur, wenn meine Quickie länger als 1,5 oder 2h eingeschaltet ist. Wird der Thermoblock denn so heiß, dass Kaffee verbrennt?

    Seit November steht neben der Pegaso eine verchromte Iberital Challange, die ich als „fast Neu“ in der Bucht geangelt habe; das leidige Mühleneinstellungsuchen gehört jetzt der Vergangenheit an. Die Spanierin versorgt jetzt also mein 1er, die Eingebaute das 2er Sieb. Die Qualität des Mahlgut halte ich auch für besser als das der eingebauten Mühle; irgendwie fluffiger.


    Über Weihnachten verbringe ich wieder viel Zeit mit Lesen, hauptsächlich hier.
    Dank Caruso und Co ist auch meine Maschine jetzt brühdruckreduziert. Ich habe das Expansionsventil auf ~10,5bar eingestellt und auch wenn der Umbau nicht für riesige Unterschiede
    sorgt, ist doch das gerade beim 1er-Sieb häufige Channeling viel seltener geworden. Danke dafür!


    Jetzt sitze ich hier bei einer Tasse Langen Sulawesi (können auch ein paar mehr werden) und tippe mir die Finger wund. Und egal wie lange die Maschine eingeschaltet ist, da schmeckt nichts verbrannt oder bitter. Ich vermute mal, dass der Classico es gerne etwas kühler hat, während der Sulawesi da ziemlich unempfindlich ist. Und da der Thermoblock an sich sehr temparaturstabil ist, kann ich mir jetzt gut vorstellen, wie wichtig bei Silvia und Co. gekonntes Temperatursurfen ist.


    Würde ich die Maschine wieder kaufen? Eindeutig ja, obwohl ich ohne die Tipps aus dem Netz die Fehler immer noch beim Equipment suchen würde. Und vielleicht erschmecke ich ja irgendwann in ferner Zukunft auch mal Schokoladiges bei einer Bohne – Schuld wäre nur das Kaffenetz.



    Grüße aus dem Siegerland
    Markus
     
  2. #2 badalucchino, 19.01.2010
    badalucchino

    badalucchino Mitglied

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    AW: Sechs Monate Quickmill - Erfahrungen eines Anfängers

    Obwohl ich "nur" vier Monate Quickmill 3035-Erfahrungen beisteuern kann: die Suche nach der richtigen Bohne gestaltete sich nicht so langwierig wie bei Cyclone, denn unser verschlafenes Städtchen hat gleich mehrere Kleinröster im Angebot, so dass ich nach wenigen Versuchen am Ziel angekommen war. CONTIGO Mexico/Peru heißt die reine Arabica-Bohne, wird alle paar Tage frisch geröstet und ergibt einen kräftigen Espresso mit dicker, haselnussbrauner Crema und einem Aroma von edler Bitterschokolade.
    Ich verwende ausschließlich das Einersieb, weil mit dem Zweier trotz maximalem Tamperdruck der Durchfluss viel zu schnell ist.

    Würde ich die Maschine wieder kaufen? Vielleicht doch eher die Graef? Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall wäre es wegen der schnelleren Aufheizzeit, der Wartungsarmut und der für mich unwichtigen Dampferzeugung eine Thermoblock-Maschine. Wahrscheinlich würde ich nächstes Mal trotz der begrenzten Stellfläche keine Kombimaschine nehmen; Markus´ Bemerkung über das "fluffigere" Mahlergebnis seiner externen Mühle macht mich jedenfalls nachdenklich...
     
  3. Caruso

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    AW: Sechs Monate Quickmill - Erfahrungen eines Anfängers

    Es freut mich immer wieder, von anderen zufriedenen QM-Benutzern zu lesen.

    Ich bin nach wie vor so zufrieden mit meiner über 16 Jahre alten Maschine und meinen zwei Ascaso i●mini-Mühlen, dass ich noch immer keine Upgrade-Gelüste empfinde.

    Ich verwende eigentlich immer das Zweiersieb, und die Ergebnisse sind immer sehr gut.

    Euch beiden und natürlich auch allen anderen QM-Besitzern weiterhin viel Vergnügen mit diesen wunderbaren Maschinen!
     
  4. Wasu

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    AW: Sechs Monate Quickmill - Erfahrungen eines Anfängers

    Ich hab die Quickmill 3035 seid einem Jahr und bin sehr zufrieden.
    Die Bohnenerwärmung finde ich nicht tragisch, mehr als eine Stunde ist meine am Stück nie eingeschaltet.
    Die Reinigung ist einfach toll, ich nehm die Ablage nach oben raus und spül sie ab, Kaffeemehl, Tropfen vom Bezug usw., alles auf einmal gereinigt, wirklich klasse.

    Mit den Rasten der Mühle komme ich zwar aus, aber wenn die Mühleneinstellung noch etwas feiner wäre, würd ich mich freuen.
    Das die Mühle nicht so "fluffig" mahlt kann ich mir dadurch erklären, dass das Kaffeemehl bei der 3035 durch einen relativ langen "Schacht" und einer Klappe herausgedrückt wird.
    Ich finde das Mahlergebnis sehr gut, die Mahlgradeinstellung der Mühle könnte etwas feiner sein, ich gleiche es eben mit Tamperdruck aus.

    Merkt jemand einen geschmacklichen Unterschied zwischen der Verwendung des integrierten Metalltampers oder einem externen Tamper?

    Lohnt sich der Kauf eines konvexen Tampers im Vergleich zum Integrierten?
    Wer hat Erfahrung damit?

    Also, abschließend...klare Kaufempfehlung für die 3035, ich würd die Maschine wieder kaufen. :-D

    Ich kauf immer dunkle Röstungen, dann passts auch für die Quickmill....
     
  5. #5 Cyclone, 21.01.2010
    Cyclone

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    AW: Sechs Monate Quickmill - Erfahrungen eines Anfängers

    Genau das war für mich Grund genug die Iberital zu kaufen. Jedesmal ca. zwei Stufen verstellen, dann 1-2 Portionen in die Tonne und hoffen, dass die Verstellrichtung stimmte:-?

    Mit "fluffig" meine ich nur, dass einfach weniger Klümpchen im Sieb landen und bei gleicher Masse der Hübbel größer ist:cool:
    Der konvexe Tamper bringt eigentlich nur etwas mehr Platz zur Schraube. Bei geschätzten 50,-- eher "nice to have"...

    Btw: Im Aldi gab's letzte Woche O-Ring-Sortimente. Der größte misst 50x3,55mm. Ist zwar 1mm zu klein, aber da das Material (NBR?) sehr dehnfähig ist, passt der Ring in unsere Brühgruppe. Er wird wohl nicht so langlebig sein wie der Originale aus FKM, kostet aber auch nur 69cent. Und mit den vielen kleinen Ringen in der Kiste kann mann einen wunderbaren Hitzeschutz um das Dampfrohr basteln :cool:
     
  6. Wasu

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    AW: Sechs Monate Quickmill - Erfahrungen eines Anfängers

    Bohnenerwärmung bei der Quickmill 3035?
    Welche Bohnenerwärmung? :lol: :cool:

    [​IMG]

    [​IMG]
     
  7. #7 bonvivant, 15.02.2010
    bonvivant

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    Hallo,

    ich habe eine 2820 und finde, seit ich einen konvexen Tamper habe sind die Ergebnisse besser und besser zu reproduzieren und bei beiden Sieben nur noch selten Channeling.

    Mit dem integrierten Plastik-Tamper konnte ich gar nix anfangen, das gab nur Sauerei.

    Grüße
     
  8. ich

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    Hey wasu,
    Ist ja ein Ding,genau so hab ich meine Mühle auch isoliert.
    Bin übrigens auch sehr zufrieden mit meiner 3035, obwohl
    mein Üpgrade schon bestellt ist, hat aber mit der QM nichts zu
    tun. Wasu weiste bescheid;-)
     
  9. Wasu

    Wasu Mitglied

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    Ich, ich werd dich vermissen, ein Quickmillianer weniger. :cry:

    Aber bin schon gespannt wieviel mehr Deine neue Maschine bringt.
     
  10. Arni

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    AW: Sechs Monate Quickmill - Erfahrungen eines Anfängers

    Es lebe die Einbildung! Ich habe lange einen Platiktamper verwendet und habe dann einen Metalltamper geschenkt bekommen. Einen Unterschied im Geschmack habe ich nicht feststellen können.
    Entscheidend ist, dass der Durchmesser stimmt, alles andere ist egal. Natürlich kann man 100€ und mehr für so ein Ding ausgeben, nur zu! Das steigert das Bruttoinlandsprodukt!
     
  11. #11 badalucchino, 16.02.2010
    badalucchino

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    AW: Sechs Monate Quickmill - Erfahrungen eines Anfängers

    Für´s Auge ist so ein Hartholz/Edelstahltamper natürlich was Feines, wie überhaupt ästhetische Gesichtspunkte beim Essen und Trinken (und nicht zuletzt bei der Wahl einer Espressomaschine!) eine nicht geringe Rolle spielen. Und sicher beeinflussen ästhetische Empfindungen auch das subjektive Geschmackserlebnis. Aber davon abgesehen habe ich den Eindruck, dass um diese ganze Tamperei zu viel Bohei gemacht wird.

    @ Wasu:
    Ich hatte schon kurz nach dem Kauf meiner 3035 die Idee, den Bohnenbehälter zu isolieren. Dank deiner Fotos mache ich mich jetzt sofort an die Arbeit! Vielen Dank!
     
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