selber Rösten

Bei dem dunklen hätte ich ja auch sagen können, daß ich versucht habe mich an Schdahbaggs anzunähern.

 

Moin,
was ich mich gerade frage ist, wie hat man das früher gemacht ohne irgend welche Kurven? Da hat man sich doch auf seine Intuition verlassen. Hat man da schon gewusst, das die Temperatur sinkt, wenn man die Bohnen in die Trommel gegeben hat?

LG
Jens

 

Bei den richtig dunklen Bohnen braucht man keine Kurven, denke ich mal. So werden in Asien traditionelle Kaffee noch geröstet.
Und sonst hatte man früher schon irgendwie die Temperatur gemessen. Man hat daraus nur keine Wissenschaft gemacht.

Ich höre zur Zeit auch gerne Podcast vom Mill City roastery an. Da empfehlen die Röster auch ab und zu mal wieder ohne Computer zu rösten

 

Mich stört halt, dass man aus jeder Bohne das ultimative rausholen möchte. Da frage ich mich doch, schmeckt man das überhaupt noch?

 

Ich habe mich darüber mit dem Röster von Vits in München unterhalten. Mir ist auch noch schleierhaft, wie man "das Beste" aus der Bohnen rösten will. Woher soll man wissen, dass die Bohne noch mehr kann?? Wieviele Iterationen soll es dann sein? Ach wie ich Kaffee und alles was damit zu tun hat, liebe

Da hat der Röster gesagt, naja, aus Intuition, Erfahrung und... einfach mal Ausprobieren.
Ich bin der Meinung, man schmeckt schon den Unterschied. Ich persönlich, kann leider diese Unterschiede nicht in Worten fassen. Da fehlt mir einfach die Erfahrung.

 

So sehe ich das auch.

Mag sein, dass man den Unterschied mehr oder weniger schmecken und riechen kann. Die Frage ist, brauche ich so einen Kaffee?

Tchibo bevorzugt ja die fixe Röstung, da bleiben die Aromen doch auf der Strecke und haben keine Chance sich zu entflaten. Getrunken wird der Kaffee trotzdem.

 

Ich denke, Heimröster haben das Rösten als Hobby und möchten experimentieren. Professionelle Röster, welche z.B. mit einem 5kg Röster hantieren, experimentieren nicht (mehr) rum. Die haben drei Programme (hell, mittel, dunkel) und gut ists.

Und wenn auf den Verpackungen der Röstgrad völlig fehlt, gibbet auch nur ein Röstprogramm für alles. Wird aber kaum einer zugeben.
Der Geschmack kommt dann über die Bohne/den Blend wenn nicht totgeröstet wurde.

Das Röstdatum ist für die Nerds ohnehin wichtiger.

 

Mir sagte ein befreundeter Röster, dass minimale Abweichungen beim rösten nicht so schlimm sind. Ein Kaffeeliferant aus HH, von dem ich regelmäßig Rohkaffeelisten bekomme, gibt Röstempfehlungen für seinen Rohkaffee raus.

Sollte ich mal für meine Kunden Kaffee rösten, versuche ich sicherlich das optimale aus den Bohnen rauszubekommen, aber ich werde da sicher keine Wissenschaft draus machen.

Tchibokunden wird der Kaffee sicher schmecken.

 

.... "das optimale rausholen" ist Marketing-Blabla. Für welchen Kunden denn ? Ein Röster weiß nicht, was mit seiner Bohne nach Abverkauf geschieht.

Oder möchtest Du das optimale für den Kunden rausholen, welcher vor Dir steht und sagt:" ach bitte das Pfund gleich noch mahlen!"

 

@Blubb

Da gebe ich dir voll und ganz recht.

 

Warum sollte ich mir die Rösterei sonst antun? Irgendwas kann ich auch im Laden kaufen.

Ja sicher, zumindest bei den Varianzen wo ich aktuell noch unterwegs bin.

Nein, braucht man nicht, aber ich will ihn.

 

@cbr-ps

Jeder wie er mag.

Hauptsache der Laie schmeckt das auch noch raus. Sonst ist es für die Katz.

Ich geh mir jetzt erst mal schönen Tchibokaffee kaufen.

 

Was ist das für ein schräger Vergleich? Um die an Kaffeespezialitäten desinteressierten geht es wohl einem Selbströster kaum
Willst Du für Tchibo Qualität tatsächlich mit selbst Rösten anfangen oder nur rumtrollen?

 

Eine lustige Diskussion ist da entfacht, da gebe ich gerade mal meine 2 Bohnen dazu....

Früher gab es auch Röstkurven! Denn die Röstkurve ist der Temperaturverlauf beim Rösten und keine Erfindung von Softwareentwicklern. Früher wurden die Temperaturen nur eben manuell vom Thermometer abgelesen und von Hand zusammen mit den Zeiten aufgeschrieben sowie um die Aktivitäten (z.B. Gasregler, Luftzufuhr,...) ergänzt. In den handschriftlichen Unterlagen steckte das Know-How der Röster.
Wer wollte hat das vielleicht auch in einer Kurve visualisiert.... Vorlagen für solche händischen Röstkurven habe ich auch noch irgendwo rumfliegen...

Das ist Unsinn.

Ja. Das schmeckt man. Genauso wie man es schmeckt wenn ein Rindersteak totgebraten, eine Hühnerbrust noch rosa oder der Rosenkohl matschig oder ein frisches Brot schon trocken gebacken ist.

Jeder darf für sich entscheiden, welche Qualität und Geschmäcker einem wichtig sind! Da gilt für den Kaffee das Gleiche, was auch für die meisten anderen Lebens- und Genußmittel gilt. Nur weil vielen der 2,79€-Chianti von Feinkost Albrecht reicht sind hochwertige Weine kein Unfug.
Meine persönliche Erfahrung: Sehr vielen Leuten ist der Geschmack beim Kaffee relativ egal. Auffallend viele Leute sind aber positiv überrascht und angetan, wenn sie einen hochwertigen Kaffee probieren.

Zum Glück ist das nicht bei allen professionellen Röstern so. Zumindest kenne ich einige professionelle Röster, die durchaus am Röstprofil experimentieren bevor sie eine neue Sorte auf den Markt bringen.

 

Ich finde auch, dass es eine lustige Diskussion ist.

Wer Tchibo Kaffee kauft ist selbst schuld. Da ich Dank eines befreundeten Röster Hand gerösteten Kaffee kosten durfte, werde ich den Teufel tun und je wieder etwas anderes trinken. Derzeit trinke ich Hand gerösteten Kaffee aus Hannover.

 

Mag sein. Den Unterschied zwischen industriellem und Trommelgeröstetem Kaffee schmecke und rieche ich. Es kann gut sein, dass ich auch irgend wann mal schmecke, ob auch wirklich alles aus einem Rohkaffee rausgekitzelt wurde.

 

Ich mag oft Kaffee lieber, aus dem nicht alles rausgekitzelt wurde.
Dieses fruchtige Zeugs soll ja dafür stehen, das Beste aus den Bohnen herauszuholen und den Charakter der Herkunft zu erhalten.

Diesem Trend widerspreche ich seit Jahren, ich röste auch PNG an den 2. Crack ran und Frucht mag ich auch im V60 nicht.
Dennoch liegen auch zwischen City plus und Full City plus mir wichtige Nuancen, die ich über geänderte Röstkurven versuche zu betonen.
Was ist also das Beste in den Bohnen?

Im Vergleich zu Steak und Entenbrust, da gibt es Fans von blutig bis well done.....SV 3h/65°....gedämpft und frittiert oder eben nur auf der Haut gebraten und im Ofen auf KT gezogen oder gebeefed, so gibt es auch beim Kaffee alles von Fruchtbohne bis Kohle und jedem Röstgrad und Röstverlauf seine Fans.

Mich nervt es total, in ganz vielen kleinen Röstereien Kaffee zu bekommen aus dem versucht wurde das Beste rauszuholen und so schmeckt es dann auch.....
Deshalb röste ich selbst.

 

mein lokaler Röster röstet den Geisha nur 1 mal im Jahr (vielleicht auch öfter, dann ist es mir aber entgangen). Und wenn er es da hat, kaufe ich ihn mir. Einmal schmeckt er mir anders, weiß aber nicht genau was. Es ist immerhin 1 Jahr vergangen. Dann habe ich den Röster gefragt. Der antworte, er wollte den Kaffee noch weiter "optimieren", mehr fruchtige Noten, etwas weniger Körper. Für ihn war das "optimiert". Mir hat das nicht so gefallen....
Jeder Röster entscheidet für sich selbst, wie er rösten will.

 

Der Röster von Delmocca sagt auch immer wieder wozu optimieren? , Kaffee müssen nicht "perfekt sein", sondern Kanten und Ecken haben.

 

Ich hatte aus Lust und Laune sowohl Röstbiene als auch den Trommelröster letztes Wochenende kalt gelassen.
Dafür dann im Popcornröster 160g straight durchgeröstet, 3min nach 1 Crack dann Kühlung gestartet. Crack kam zwischen Minute 9 und Minute 10:30, also eine bunte Mischung verschiedener Röstgrade
Gestern dann als French Press und als Espresso zubereitet, heute den Rest als Americano.....fast die beste Röstung in diesem Jahr bisher.