"Shootout": Feldgrind vs. Comandante C40 Mk3

Danke nochmal für den Vergleich. So weiß ich zumindest, dass ich mit meinem Kauf nicht daneben lag.

Eine Frage noch an das Testeam: von Euch plant nicht zufällig jemand die Anschaffung einer Sette?? ;-)

 

Ich nicht. Mich würde aber auch ein Vergleich mit einer Lido interessieren. Hat denn jemand aus München eine oder könnte eine organisieren?

 

Lido 2 oder 3? Letztere ist ja eher auf Espresso aufgelegt.
Ich bin sehr gespannt

 

Lido 3 = Lido 2 mit faltbaren Griff und Plastik. Lido E ist mit einem feineren Gewindegang, jene ist für Espresso geeignet.

 

Hoppla, die Lido E hatte ich vergessen

 

Kommt doch mal vor, mir ging es genauso

 

Hallo zusammen! Ich lese schon eine längere Zeit hier mit und nun habe ich mich nun auch endlich angemeldet. Erstmal wollte ich mich bei allen Beteiligten hier bedanken für dieses tolle Forum!

Zu mir: ich trinke schon seit einiger Zeit Kaffee. Angefangen habe ich mit French Press und Bialetti, im Moment trinke ich vor allem Aeropress. Bis dato mahle ich meinen Kaffee mit einer Hario Skerton. Aber langsam bin ich es leid das unhomogene Mahlgut der Hario weiter zu verwenden. Deswegen hatte ich mich eigentlich schon entschieden eine Comandante zu kaufen, auch im Hinblick darauf, dass im nächsten Jahr wohl eine Anschaffung einer Siebträgermaschine mit elektrischer Mühle ansteht. So könnte ich die Handmühle sowohl zum single dosing im Siebträger verwenden als auch für Aeropress. Das würde bedeuten, dass ich öfter den Mahlgrad verstellen müsste, gerade auch weil ich gerne mit verschiedenen Aeropressrezepten "experimentiere".
Nun stellt sich die Frage wie reproduzierbar die Mahlgradeinstellungen bei der Comandante sind oder ob nicht die Feldgrind für meine Bedürfnisse besser geeignet wäre, da man leichter und reproduzierbarer den gewünschten Mahlgrad wieder finden könnte. Was meint ihr? In Bezug auf die Qualität des Mahlguts unterscheiden sich die beiden Mühlen wohl kaum...

Beste Grüße,

Konstantin

P.S.: Ich habe die Frage als passend zu diesem Thread empfunden und wollte deswegen keinen Neuen beginnen, ich hoffe das ist in eurem Sinne.

 

In diesem Zusammenhang sei dann auch wieder die Lido E empfohlen. Bei dieser Mühle lässt sich der Mahlgrad ebenfalls leicht wiederfinden

 

Da kann ich mittlerweile etwas mehr dazu sagen, da ich aufgrund widriger Umstände momentan "gezwungen" bin, zu kurbeln (zähe, kleine Biester, die Bohnen von Machhörndl, schmecken nur "leider" ziemlich großartig).
Deshalb habe ich mal die beiden für Espresso miteinander verglichen.
Test-Bohnen sind Äthiopien Aricha von Machhörndl, immer 9,3 Gramm/16,5 Gramm, sehr empfehlenswerte Röstung.



So sieht der Kaffee aus der C40 aus.


So viel bleibt an der C40 hängen, nach dem ich abgeklopft habe, bei 11 Klicks (das sieht eigentlich immer so aus, egal bei welcher Röstung)


Und so sieht der Kaffee aus der Feldgrind aus, kein wesentlicher optischer Unterschied


An der Feldgrind bleibt weniger hängen, auch das ist bisher immer so gewesen, egal bei welcher Röstung (außer Malabar, den trinke ich nicht mehr und den hat deshalb die Mühle noch nicht gemahlen)


Je drei Bezüge, die obere Reihe entstand durch die C40, man kann erkennen, dass die Oberfläche nicht ganz so glatt ist im Vergleich zu den Pucks aus der Feldgrind.


Generell kann ich ebenfalls bestätigen, das die Feldgrind die bessere Mühle für Espresso ist.
Geschmacklich waren die Kaffee aus der C40 spitzer, kantiger, mit mehr Säure. Die Bezüge waren nicht so harmonisch, auf WDT habe ich jedesmal absichtlich bei beiden Mühlen verzichtet, um zu sehen, wie es aus dem bodenlosen ST läuft
(Sieb war VST LM1).
Zuerst habe ich mit 10 Klicks bei der C40 begonnen, da hat ein Bezug ca. 45 sec. gedauert (mit zusätzlich 10 sec. PI), bei 11 Klicks haben sich die Bezüge aus den beiden Mühlen angenähert, da waren es noch 28 sec.
Bei der Feldgrind hat es gleichmäßig ca. 33 sec zuzüglich 10 sec. PI gedauert, die hatte ich aber gestern schon auf die Bohnen eingestellt.
Die Feldgrind liefert rundere, trotzdem aromatische Espressi, bei der C40 treten die Aromen etwas in den Hintergrund und werden durch stärkere Säure überlagert.
Ist tatsächlich aber nicht dramatisch groß der Unterschied, geschmeckt haben alle Espressi, der längere Bezug mit 45 sec. allerdings war der beste aus der C40. Man könnte auch sagen, mit der C40 muß man feiner mahlen, geschmacklich war die Feldgrind bei 33 sec. Bezug aber trotzdem für mich etwas besser.

An dem recht großen zeitlichen Unterschieden bei 10 bzw. 11 Klicks kann man schon sehen, dass die Abstände recht gespreizt sind, dass kann man aber problemlos mit etwas mehr oder weniger Mehl kompensieren (für mich zumindest ein gangbarer Weg).
Mein Fazit, rein für Espresso ist die Feldgrind einen Ticken empfehlenswerter, sie läßt sich leichter drehen, ist etwas schneller (meine Mühle ist immer noch nicht wirklich eingemahlen) und die Mahlgradverstellung ist natürlich stufenlos.
Aber auch die Bezüge zeigen sich gleichmäßiger, kein Channeling (auch kein Problem bei der C40), es haftet weniger am Mahlwerk an.
Bei der Haptik liegt die C40 für mich allerdings vor der Feldgrind, Glasbehälter, angenehm zu fassender Knubbel, Holzverkleidung, wenn gleich sich die Feldgrind aufgrund des kleineren Durchmessers und des Gummibandes schöner greifen läßt.

Für Filterkaffee habe ich die Feldgrind noch nicht verwendet, bin noch unentschlossen, ob ich das für mich austeste, mal sehen (da brauche ich einfach noch sehr viel mehr Erfahrung, um qualitativ vergleichbar gleichmäßige Kaffees aufgießen zu können, ich finde Filteraufguß einiges komplizierter als Espressomachen).

Die C40 kann definitiv Espresso, ist für mich eine klar empfehlenswerte Allrounderin, den Nachteil des höheren Kaufpreis macht sie für mich durch die sehr viel bessere Erhältlichkeit wieder wett (und wenn doch mal was mit einer der beiden Mühlen sein sollte, wüßte ich, welche ich lieber reklamieren würde).

 

Na na das erwarten wir von Dir. Das Forum zählt auf Dich.

 

Ja ich weiß, ich hab's versprochen, aber mir wächst das alles schön langsam über den Kopf.

 

So rein spekulativ, daß der Puck körniger wirkt, der Mahlgrad eher feiner gewählt werden kann/muss und man länger ziehen kann könnte ein Indiz für weniger fines der Commandante sein.

 

Ich kann es nicht wirklich beurteilen wenn ich das Mehl vor dem Bezug anschaue, das Mehl ist aus beiden Mühlen schon sehr fein.
Bei dem einen Bezug mit 45 sec. bei 10 Klicks war der Auslauf ruhiger aus der C40 als bei 11 Klicks, da hat sich der Strahl zum Ende hin gekreuselt, der Puck wurde nicht besonders gleichmäßig extrahiert..
Bei der Feldgrind war das bisher kein Problem, recht gleichmäßig und ruhig, allerdings nicht perfekt. Ohne WDT.
RDT habe ich noch nie gemacht.

 

Kann ich auch im Vergleich Commandante Atom bestätigen, bin da gerade am einweihen und hab zufällig die Sorte vorher mit der Commandante getrunken, mit der Atom gemahlen deutlich runder und weicher mit weniger Säure. Mahlgut ist aber dafür leicht klumpig mit einem sehr feinen Mahlgrad fürs VST 14er, bin ich so von meinen konischen Mühlen gar nicht gewohnt. Jetzt weiß ich auch warum einigen das Mahlgut der Sette so fluffig vorkam (mir gar nicht), ich bin da zu verwöhnt von meinen Handmühlen.

 

Viel Spass mit der Mühle.

Da dürften sehr viele Mühlen "Probleme" haben. Durchrühren, gut ist.

 

So,
kleiner Nachtrag.
Vom Aricha sind noch ein paar Böhnchen da, da habe ich mir nochmal 3 Shot's aus der C40 gemacht.
Habe heute mit 10 Klicks begonnen und die Menge auf 9 Gramm geradeaus reduziert. Mit dem Ergebnis, dass es nun in etwa so schnell wie gestern bei 11 Klicks läuft (ich wollte auf ca. 35 sec. zuzüglich 10 sec. PI kommen).
Also die 9 Gramm beibehalten und auf 9 Klicks reduziert.
Bezugszeit hat dann gepaßt, geschmacklich war es ebenfalls sehr gut, die überlagernde Säure war aber nach wie vor vorhanden.

Was lerne ich daraus?
Neuer Tag, neues Glück, neuer Mahlgrad.