Sicherungsringe wirklich aus Edelstahl (A2)?

Diskutiere Sicherungsringe wirklich aus Edelstahl (A2)? im Grundsätzliches Forum im Bereich Fragen und Tipps; Hallo liebe Experten (zumindest hoffe ich unter euch ist der ein oder andere Werkstoffspezialist), ich hatte vor einem Jahr für die Brühgruppen...

  1. #1 chromo23, 08.07.2022
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    Hallo liebe Experten (zumindest hoffe ich unter euch ist der ein oder andere Werkstoffspezialist),

    ich hatte vor einem Jahr für die Brühgruppen meiner Pavonis Edelstahl (A2) Sicherungsringe gekauft.
    Nun musste ich aber feststellen, das diese Ringe komplett durch/weggerostet waren und mir förmlich das Messing an den Nuten weggefressen (bzw. weggesprengt?) haben. Ich habe dann mal einen Magneten an einen unbenutzen Ring gehalten und der war stark magnetisch.
    Ich hab mir also vor kurzem neue Ringe voanders bestellt. Und diese sind wieder stark magnetisch!

    Mein Verständnis von A2 Edelstahl ist, dass dieser, da ein austenischer Edelstahl, maximal leicht magnetisch ist.
    Wenn ich das aber hier mit z.b. einfachen Büroklammern vergleiche, dann kann ich bei der Anziehungskraft (bzw. Abziehungskraft :) ) keinen Unterschied festellen.

    Nun meine Frage:
    Ist es möglich, dass diese Sicherungsringe einfach unter falschem Werkstofflabel verkauft werden oder liege ich mit meinen Überlegungen oder Beobachtungen völlig falsch.
     
  2. #2 chromo23, 08.07.2022
    Zuletzt bearbeitet: 08.07.2022
    chromo23

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    Und wenn ich das hier bei manchen Anbietern lese, dann bin ich vollends verwirrt o_O:
    Bildschirmfoto 2022-07-08 um 13.12.09.png

    1.4122 ist doch gar kein A2 Edelstahl oder?
     
  3. vectis

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  4. #4 chromo23, 08.07.2022
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    Aber 1.4122 ist halt auch kein A2 Edelstahl sondern ein C3. Und die Sicherungsringe die ich gekauft habe waren allesamt als A2 Edelstahl gelabelt. Das Bild in Post #2 ist ein Beispiel was erklären würde, warum die so schnell weg gerostet sind. Die Verkäufer scheinen da selber nicht zu wissen was sie verkaufen. Aber ich habe was die Materialkunde angeht nur gefährliches Halbwissen und hoffe hier etwas mehr zu erfahren...
     
  5. Pflunz

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    Auch diverse Edelstahlsorten können durch Kontaktkorrosion rosten. Schuld ist die Kontaktspannung bei unterschiedlichen Metallen.
     
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  6. #6 wiegehtlasanmarco, 08.07.2022
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    Edelstähle sind Stähle mit höheren Legierungsanteilen.
    Diese gibt es auch in der Version " Edelstahl rostfrei"
    jedoch ist meines Wissens V2A = Werkstoffnummer 1.4301

    hier kaufe ich alle rostfreien Schrauben etc: www.schiener-edelstahl.de

    DIN / Sicherungsringe, ...

    PS: aus www.Edelstahl-rostfrei.de
    ...Im Metallbau und bei Blechen werden häufig mit der Bezeichnung V2A die CrNi-Stähle 1.4301, 1.4541 und 1.4307 gekennzeichnet, hingegen mit V4A die CrNiMo-Stähle 1.4401, 1.4571 und 1.4404. ...
     
  7. #7 chromo23, 08.07.2022
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    Auf der Webseite von dir scheint das dann doch auch falsch zu sein oder? Da steht was von A2 Edelstahl aber die Werkstoffnummer ist hier auch 1.4122...
    Bildschirmfoto 2022-07-08 um 16.14.34.png

    So sieht eine Überichtstabelle zu den Edelstählen aus:
    Bildschirmfoto 2022-07-08 um 16.18.38.png
     
  8. #8 wiegehtlasanmarco, 08.07.2022
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    Upps, so weit habe ich gar nicht geguckt.
    Nachdem ich die Tabelle oben genauer angesehen habe, vermute ich, dass es an der benötigten Federstahlqualität liegt, weswegen der angegebene Stahl verwendet wird.
    Aber ich stimme zu, dass die Angabe A2 nicht passt - es müsste wie oben geschrieben C3 heissen (das kennt aber so gut wie keiner).
    Ich habe gerade auch noch nachgelesen: nur nickelfreie Edelstähle sind magnetisch, 1.4122 ist nickelfrei
     
  9. #9 millundturn, 08.07.2022
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    OT:

    aus Wikipedia:

    V2A und V4A
    Die Bezeichnungen V2A und V4A wurden Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland für die ersten korrosionsbeständigen Stahlsorten mit brauchbaren technischen Eigenschaften gewählt. V stand für Versuch und A für Austenit.

    Die Bezeichnungen sind nicht eindeutig. Im Metallbau und Blechhandel sind mit V2A meist die CrNi-Stähle 1.4301, 1.4541 und 1.4307 gemeint, während V4A für die CrNiMo-Stähle 1.4401, 1.4571 und 1.4404 steht.

    Die DIN EN ISO 3506-1 definiert die Kennzeichnung von CrNiMo-Stählen für Verbindungselemente und zählt 1.4401 zur Gruppe A4, 1.4404 zur Gruppe A4L und 1.4571 zur Gruppe A5.[11]

    ...

    Bin gelernter Werkzeugmacher, damals ging die Unterscheidung so:

    Edelstähle sind Stähle mit mehr als 10% Legierungsbestandteilen, welche genau, wurde nicht unterschieden.
    Daher hat, meines Wissens nach, die Korrosionsbeständigkeit mit der Bezeichnung "Edel-" garnix zu tun.

    Ich wundere mich auch immer wieder, daß sich Leute über das abplatzende Crom in den E61 Brühgruppen beschweren,
    die Trompete austauschen, und dann das Zuckerlöfferl ablecken.

    Das ist meist aus "1810" Niro!?:
    Legierung enthält nach Norm 17,5 - 19,5% Chrom.
    OT Ende

    Schau ich mir das Werkstoffdatenblatt an, fehlt da Nickel für eine vernünftige "Korrosionsbeständigkeit".
    Wenn man da was besseres haben will, nimmt man Sicherungsringe aus 1.4310...
    ob es die in der notwendigen Größe gibt: ?

    Schönes WE
    Hansen
     
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  10. #10 chromo23, 10.07.2022
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    Darum geht es ja: Ich habe, als ich einen Sicherungsring aus A2 Edelstahl kaufte, eher einen Werkstoff der Nummer 1.4310 erwartet als einen 1.4122.
    Oder kann man als Verkäufer einfach jeden Edelstahl als A2 deklarieren?

    @millundturn: kanns du mir das mit der "notwendigen Größe" erklären? Bei meinen Recherchen habe ich herausgefunden, dass einige große Anbieter ihre Sicherungsringe anders und vor allem verständlicher deklarieren. Würth z.b.
    Es muss ja einen guten Grund geben warum die unter 100mm nur 1.4122 anbieten
    Bildschirmfoto 2022-07-10 um 10.44.59.png
     
  11. #11 wiegehtlasanmarco, 10.07.2022
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    Vermutlich ist bei den kleinen Durchmessern der Werkstoff 1.43xx nicht elastisch genug.

    Aber normalerweise rosten hochvergütete Stähle (Edelstähle) nicht so schnell, dass sie binnen eines Jahres so aufgehen. Wie Werkzeugstähle, bekommen sie eher einen Hauch Flugrost, es sei denn sie stehen die ganze Zeit feucht.
     
  12. #12 millundturn, 13.07.2022
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    Hallo chromo,

    spät aber doch: keine Ahnung, hatte die Problematik noch nicht!

    Geht evtl. auch ein Ring DIN 7993, die gibt es nach Kurzrecherche
    auch in kleineren Dimensionen in 1.4310.

    Ich kann mir gut Vorstellen, daß sich Maschinenhersteller (La Pavoni...)
    die Ringe einfach machen lassen.?

    Messing und (Edel)stahl und Hitze und Wasser ist halt eine blöde Kombination...

    Gruß, Hansen
     
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  13. #13 chromo23, 22.07.2022
    Zuletzt bearbeitet: 22.07.2022
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    Danke für deine Info Hansen! Die Ringe gehen natürlich gut für Wellen. Aber für Bohrungen stell ich mir das etwas schwierig vor, die wieder raus zu bekomen. :)
    Ich hab nochmal einen Bestellversuch bei einem Anbieter gemacht, der die DIN472 Ringe mit der Werkstoffbezeichnung SUS304 (sprich 1.4301) verkauft. Das ist wenigtens nicht so eine schwammige Bezeichnung wie A2.
    Ich bin gespannt...
    Ansonsten hat sich der erste Anbieter einsichtig gezeigt und mir das Geld zurück erstattet, nachdem ich ihm die Problematik erklärt habe. Er meinte, dass der Großhändler ihm die als A2 verkauft hat und der das selber nicht wusste. Glaube ich ihm auch. Ist auch nicht so einfach da durchzusteigen, wenn man sich nicht explizit damit auseinandersetzt.

    Edit: Ich hatte mir auch schon überlegt, ob ich nicht 1mm v4a (1.4430) Schweißdraht nehme und mir den zurechtbiege (eine einfache U-Form würde ausreichen). Letztendlich muss ja nur eine Lochscheibe am Runterfallen gehindert werden. Nur hab ich keine Erfahrung mit dem Material zwecks Härte und Biegbarkeit. Vlt hatte einer von euch schon mal solch einen Schweißdraht in der Hand und kann berichten..
     
  14. #14 chromo23, 02.09.2022
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Sicherungsringe wirklich aus Edelstahl (A2)?

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