Siebträger bis 300€

Um 250 ml Wasser im Kessel um 80 °C zu erwärmen braucht man 0,023 kWh. Für eine Alu-Kapsel laut obiger Rechnung weniger als 0,004 kWh (man beachte: eine Null mehr). Soviel zu gefühlten und gerechneten Werten Am Ende ist aber beides so gering, daß es beim Gesamtressourcenverbrauch eines Haushalts kaum ins Gewicht fällt.

 

Recycling ist natürlich eingerechnet, Transport des Abfalls auch (s. Link in den ersten Ausführungen). Herstellung, Verpackung und Transport des Produktes fehlen, sind aber im Gegensatz zu den Alu-Kosten relativ gering und fallen auch (wenn auch mit anderen Werten) beim normalen Kaffee an.

Was die Herkunft der Bohnen angeht, gebe ich dir Recht. Jedoch muß man bedenken, daß die Nespressobohnen mindestens genauso nachhaltig hergestellt werden wie mehr als 95 % des in Deutschland verkauften Kaffees. Und selbst bei den Kleinröstern reden zwar viele von Nachhaltigkeit usw. aber bieten nicht die Transparenz um das auch nachzuweisen.

Insofern muß man da schon genau hinsehen beim Kaffeekauf, um sich tatsächlich deutlich von Nespresso abzuheben. Zum Glück bietet das Kaffeenetz da genug Punkte zum anknüpfen.

 

Was haben denn diese Werte (Energieverbrauch bei der Produktion von Kapseln gegen Erwärmung von 250 ml Wasser in einem Kessel) miteinander zu tun? Auch die Kapselmaschine muss doch Wasser erwärmen, was sie mittels Thermoblock tut. Ein sinnvoller Vergleich wäre der zwischen dem Energieverbrauch einer TB Espressomaschine und einer Kapselmaschine pro Getränk; in die Berechnung mit einzubeziehen ist die Brührate, also die Relation zwischen Gewicht des Kaffeepulvers und Gewicht des Getränks.

 

Das war die direkte Antwort auf den Beitrag davor. Genauere Rechnungen gibts in den Beiträgen weiter vorne.

Insgesamt gilt weiterhin dieser Satz: "Am Ende ist aber beides so gering, daß es beim Gesamtressourcenverbrauch eines Haushalts kaum ins Gewicht fällt."

Deshalb sollte man das Nespresso-Bashing mit Gefühlen und falschen Argumenten einfach mal sein lassen und sich auf den Geschmack und evtl. Transparenz bei der Herkunft der Bohnen konzentrieren. Denn da ist das System tatsächlich angreifbar...


Aber um mal zurück zum Thema zu kommen. @heatschgern Wo liegt denn aktuell das realistische Budget? Sind die Anforderungen noch die gleichen wie im 1. Beitrag? Wie wichtig ist es tatsächlich eine größere Gruppe von Gästen mit Cappus mit Milchschaum aus der Maschine zu versorgen? Und wäre Handfiltern/French Press/Aeropress nicht doch eine Alternative?

 

Wer sich auf das Niveau Deiner beliebig zurechtgebogenen Berechnungen einlässt, begibt sich in ein von Dir abenteuerlich konstruiertes Theorie-Gelände, das allerdings jeglicher realen Grundlage entbehrt und beinahe wie eine satirische Anwendung standardisierter Kunstgriffe der eristischen Dialektik anmutet.

Kurzum – wie bereits zu Beginn gesagt, ist es ganz einfach: Abfall (oder in diesem Fall eine Alukapsel mit fragwürdigem Inhalt) der gar nicht erst entsteht, verbraucht nicht unnütz Ressourcen oder Energie, belastet nicht die Umwelt und erspart das überflüssige Polemisieren in ebenso überflüssigen Dialogen – ähnlich wie ein Wassertropfen, der auf einer Warmhalteplatte verdampft…

Gruß & Adé, Sebastiano
.

 

Nunja, wenn du Mathematik und seriöse Quellenangaben mit einem simplen Satz einfach abtust, dann kann man dich wohl nicht mehr erreichen. Aber du kannst immerhin noch als Anschauungsobjekt für das postfaktische Zeitalter dienen.

 

Ich stimme Dir zu, das beides keinen relevanten Mengen Energie verbraucht, trotzdem weiß jeder Mathematiker, dass die Randbedingungen entscheident sind, wenn es um korrekte Berechnungen geht und in diesem Punkt werden wir uns nicht einig.
Z.B. der Punkt in dem du sagst, dass der Energieverbrauch bei der Herstellung der Kapseln geringer ist weil wesentlich dünneres Alu verwendet wird. Hier haben wir einmal den Energiebedarf für das Pressen andererseits für das Walzen. Ich denke, das ergibt insgesamt keinen großen Unterschied.
Das 1/10 ist aus den Angaben der NYT berechnet und eher zu Gunsten der Kapsel (Dose wiegt ca. 13g). Wenn die Angaben der NYT also stimmen, was ich nicht weiß, sind die von mir berechneten 32 kWh der absolute (vermutlich unrealistische) Untergrenze.

 

Ich wollte ja hier keine Wissenschaft daraus machen - aber bei meinem 2-Kreiser sind es 1,5 Liter Wasser plus 18 kg Metall die aufgeheizt werden - plus dem Wasser für den Bezug. Wenn ich eine 1/4 Stunde vorheize, bei der etwa 10 Minuten die Heizung im Dauerbetrieb läuft, danach taktet, hab ich schonmal locker 0,3 kWh weg. Da läuft die Kapselmaschine (gefühlt....nein, brauchste nicht vorrechnen^^) die ganze Woche^^.

Aber was ich eigentlich sagen wollte - Espresso aus Siebträgermaschinen ist ein dermaßen luxuriöses und verschwenderisches Hobby - das geht bei der Ökologie in Anbau, Transport und Verarbeitung des Kaffees los bis hin zum unsinng teuren Maschinenpark und dem Energieverbrauch, da fange ich mit nem Kapselverwender nicht bei der Diskussion über den Müll an. Wenn man sich ein wenig ökologisch verhalten möchte mahlt man von Hand den Kaffee in die Filtertüte. Oder trinkt Tee. Alles andere ist scheinheilig

 

@primat

Stimmt, das Walzen für die Alufolie hatte ich nicht bedacht. Aber selbst wenn ich das großzügig überschlage komme ich insgesamt immer noch auf unter 10 kWh pro Jahr.

Aber wie du auch schon schreibst, bleiben die eingesetzten Ressourcen im eher vernachlässigbaren Bereich, vor allem im Verhältnis zum Wasser- und Energie- und Ressourceneinsatz bei Bohnenherstellung und Kaffeezubereitung. Insofern nehmen sich die einzelnen Systeme untereinander nicht viel, solange die Herkunft der Bohnen ähnlich ist.

 

Naja, wenn ich Ressourcen verwende, um Müll (=schlechter Kaffee der Kapsel) einzupacken, bleibt es verschwendung

 

Welcome to this World. Mit der Argumentation kannst du allerdings die meisten elektrischen Geräte als überflüssige Wohlstandsapparate abtun.
Im Vergleich steht eine Espressomaschine nicht mal so schlecht da, steht und fällt natürlich mit einer verantwortungsbewussten Nutzung. Aber das ist bei anderen Geräten ja auch nicht anders.

Da ist vermeidbarer Kapselmüll durchaus eine andere Liga.

 

Wenn die Mittel für größeres vorhanden sind ists auf jeden Fall die bessere Option, ich wollte damit nur betonen dass eine gute Mühle m.M.n. viel wichtiger ist als eine teure Maschine. Ein Angebot wie dieses findet man immer wieder mal und wenn man auf solche Maschinen gut Acht gibt kann man die Dinger weitervererben. Was die Lelit betrifft würde ich in dieser Preiskategorie unter Umständen auch die Silvia bevorzugen, aber nur weil die Siliva etwas besser verarbeitet ist, sie hat ein stärkeres Blech als die Lelit und ist so auch etwas stabiler.

 

nachdem die Diskussion immer wieder die Vor- und Nachteile von Noespresso vs. Siebträger aufgreift, picke ich den monitären Punkt heraus und bleuchte diesen kurz unter der Annahme Nutzung 2 Espresso/Tag - und bitte um Anmerkung / Korrektur falls die Betrachtung so nicht korrekt sein sollte. Den Punkt Strom lasse ich aussen vor, da man mittels Thermoblock einen Siebträger (mehr oder weniger effizient) betreiben kann und auch eine Neprsso-Maschine gerne durchgeheizt werden sollte...

Nespresso - Preis pro Espresso
- Kapsel: 35 - 39 Cent
- Maschine (angenommen Haltbarkeit 3 Jahre): 9 Cent
Summe: Preis pro Espresso ca. 44 - 48 Cent

Siebträger mit Thermoblock
- Kaffee 7g: 18 Cent
- Maschine: (angenommene Haltbarkeit 10 Jahre inkl. Wartung): 8 Cent
- Mühle: (angenommene Haltbarkeit 10 Jahre inkl. "Scheibenwechsel): 5 Cent
Summe: Preis pro Espresso ca. 31 Cent

Vorteile Nespresso:
- einfacher, schneller Sortenwechsel (von schwach bis stark, auch entkoffeiniert)
- Regelmäßig eine neue Maschine
- einfache Zubereitung

Vorteile Siebträger:
- Kaffeequalität
- Kosten

Hab ich irgendetwas vergessen?

 

Der Aufwand bei einer Nespresso-Maschine ist bestimmt geringer, aber der Spaß bei der Herstellung eines koffeinhaltigen Getränkes ist bei einem Siebträger ungleich höher!

Viele Grüße
Sascha

 

Also ich kann dir da die DeLonghi EC680 empfehlen. Natürlich ist die DeLonghi jetzt nicht die allerbeste Maschine, aber, wenn dir - wie schon von anderen erwähnt - "deutscher" Espresso genügt, reicht die DeLonghi völlig aus. Einfach dafür noch gute Bohnen und eine Kaffeemühle holen und man hat ein für den Preis ganz gutes Ergebnis.
Zumindest hab ich des so gemacht. War auch auf der Suche nach einer günstigen Maschine und hab dabei des Netz, Bewertungen und Foren durchforstet und bin zu dem Schluss gekommen, dass die EC680 für mich passt. Mir haben dabei auch viele Seiten über Espressomaschinen weitergeholfen.
Hoffe ich konnte weiterhelfen.

 

Wieviele Praktikanten die sich jede Woche neue Accounts machen haben die eigentlich..

Dann reiche ich mal ein angemessenes Schlagwort zur ec 680 für den nächsten Google Besucher nach: das Ding ist Sondermüll.

 

Was soll denn "deutscher" Espresso sein?

 

Weil man dann diesen Kompromiss nicht Rechtfertigen könnten beim Kauf einer nagelneuen Maschine "Und was hast du so gemacht? Ach ich ich hab mir ne neue Espressomaschine gekauft, die macht schlechten Espresso - geil aber hab dabei hunderte Euronen gespart. Wow nich schlecht! Die nächste Anschaffung ist dann ein Auto was nur rückwärts fahren kann - aber hey wieder gespart wie sonst was! Seitdem zeigt mein Konto aber eine erstaunliche Anomalie die ich noch ergründen muß: trotzdem ich mir schon ein Vermögen zusammengespart hab ist mein Konto nun leer. Krieg ich auch noch hin! Läuft bei dir!"