Siebträger für Einsteiger, oder auch: Ich glaub ich bin hier richtig...

Dein Profil liest sich ähnlich wie meines, und ich bin nach langem Hin und Her bei einer Mara X gelandet.
Klar könnte man mit Dualboiler und PID noch etwas energieeffizienter (Abschaltung Dampfboiler) und temperaturgenauer sein.
Aber für den Einstieg sind drei Temperaturabstufungen, die durch den Zweikreiser sehr konstant laufen, durchaus gut.
Mit den Temperaturkurven bei zeitgleichem Dampf- und Brühwasserbezug muss man etwas experimentieren. Dafür würde sich ein Brühgruppen-Thermometer empfehlen.
Und am Ende hast Du noch mehr Budget für Mühle, Zubehör und - vor allem - gute Bohnen

Also Vorschlag:
- Mara X
- Brühgruppen-Thermometer
- Holzupgrades, falls Dir die Optik nicht ganz gefällt

- ALTERNATIV: Mara T. Die ist hochglanz chrom und hat ein vollwertiges PID.

Gegen die Mara allgemein könnte sprechen, wenn Du einen gesteigerten Wert auf dickere Bleche legst. Ist keine Coladose, aber auch kein 3mm-Material…
Außerdem ist die X im Verhalten halt nicht ganz typisch Zweikreiser, und kann zwischen zwei Espressi zum Halten der Temperatur gute 2min. Abstand gebrauchen.

Bei den Mühlen könne neben der Sette bei etwas verschobenem Budget ja eventuell auch eine Mignon Oro (XL, Stark) gut sein, wenn man mit dem Drehrad des Mahlgrades fein ist. Oder eine Ceado E5SD, Niche Zero,…

 

Ist mir gerade noch aufgefallen:
ich bezog mich auf den ZK beim Heißwasser, war ein Missverständnis.
Dreht sich gerade auch um die Frage: ZK oder DB

 

Der Dualboiler ist halt noch genauer einstellbar bzgl. getrennter Dampf- und Wassertemperaturen, er lässt sich separat schalten (manchmal umständlich, je nach Hersteller) und die zwei Boiler kommen auch meist mit insgesamt mehr Volumen.

Ob die T zwei Sensoren hat, die wie X, müsste ich ergooglen
Aber auch als „klassischer PID-Zweikreiser“ wäre sie echt ok.

 

Also, die Manual sagt „nein“.
Da die T quasi das Vormodell der X ist, dürften auch die Siebe nicht von IMS sein. Aber das ließe sich ja einfach nachrüsten.

 

Ich nehme jetzt einfach mal die Lelit Elisabeth als Dualboiler und die Lelit MaraX als getunten 2K.

Vorteile der Dualboiler:

- präzise, gradgenaue Einstellung von Brühboiler und Dampfboiler. Du willst 2 Grad mehr Brühtemperatur und 8 Grad mehr Dampftemperatur für mehr Dampfpower? Kein Problem. Bei der Mara hast du nur drei Temperaturstufen und die Brühtemperatur wird indirekt über den Dampfboiler bestimmt. Du kannst also nicht unabhängig über Dampfdruck und Brühtemperatur unterscheiden. Du willst eine niedrigere Brühtemperatur? Dann senkt sich auch die Dampfpower, da der Kessel dafür etwas abkühlen muss.

- Dann das große Thema Energie: Wenn du zb sagst, dass du an einem Tag einfach nur 2 Espressi ohne Milch ziehen willst und das wars, hältst du dafür einen 1,8 Liter Kessel auf Dampftemperatur. Bei der Elisabeth würdest du dann den Dampfkessel ausschalten und hättest einen temperaturstabilen, PID gesteuerten 300ml Boiler auf Kaffeetemperatur vor dir.

- Dann das Thema Dampfdruck: Wie gesagt hängt die Brühtemperatur beim DB nicht vom Dampfkessel ab. Dementsprechend schäumst du bei der Mara mit einem 1,8 Liter Kessel meist bei 1 bis 1,5 Bar Dampfdruck.
Bei der Elisabeth hast du zwar nur einen 600ml Kessel - den kannst du aber problemlos auf 2,5 bis 3 Bar halten. Dementsprechend habe ich bereits Schaum-Vergleichsvideos der beiden gesehen, wo die Elisabeth mit kleinerem Kessel mit mehr Druck besser geschäumt hat. Klein und heiß ist einfach das modernere Konzept.

- Ein weiterer großer Vorteil ist die Präinfusion. Dabei hast du bei der Mara natürlich nur die Standard E61 PI Kammer zur Verfügung, die eigentlich nur mit Leitungsdruck am Festwasser richtig Spaß macht.
Bei der Elisabeth wird zur Präinfusion der Dampfdruck des Dampfboilers genutzt. Du kannst also eine aktive PI mit ca 3 Bar bis zu 20 Sekunden lang zuschalten - ein großer Vorteil bei hellen Röstungen.

Insgesamt sehe ich ehrlich gesagt keinen einzigen Punkt, in dem die Mara besser ist als die Elisabeth - vor allem da beide gleich viel kosten. Die Mara wäre bei mir raus.

 

Gut dargelegt. Ich habe mich auf E61-Systeme beschränkt, da wäre im DB-Bereich noch nichts zu holen.
Wie heizt die Elisabeth denn die Gruppe vor? Elektrisch?

Technisch ideal wäre m.M.n. ein PID-Thermoblock zum Brühen und ein abschaltbarer Dampfboiler. Gibt‘s so leider nur bei der QuickMill Sunny, und die kostet dann auch wieder dasselbe, wie eine Bianca.

 

Preislich? Wenn ja: Soll ich jetzt die Brewtus zum dritten Mal erwähnen?

Würde aber trotzdem die Elizabeth oder die Silvano vorziehen.

 

Die Brewtus liegt immer noch bei Faktor 1.5 über den diskutierten Maschinen oder?

 

Brewtus wurde ja jetzt oft genug erwähnt.

Aber auch die ACS Minima erfüllt eigentlich alle deine Anforderungen:

ACS Minima Siebträgermaschine Dualboiler

Das Design ist halt Geschmackssache.

 

1249€. 1500€ kostet nur die Variante mit Rotationspumpe statt Vibrationspumpe.
Expobar Brewtus 4 (IV) online bestellen 1199€

 

Stimmt, die Variante mit Vibra hatte ich verdrängt.

In dem Fall sind die Brewtus und die Minima in jedem Fall gute Optionen, wenn dem TE das Design zusagt.

 

In Bezug darauf werfe ich dann mal informativ die Ascaso Steel DUO PID in den Ring. Duo-Thermoblock, kein Boiler. Beim Schäumen wahrscheinlich doch qualitativ hinter einer Boilermaschine (was ev. egal ist, wenn man nur eher selten schäumt, wie es bei mir der Fall ist), ansonsten aber sicher interessant. Der Dampf-Thermoblock kann auch abgeschalten werden.
Ist bei 1550€. Ich hab bisher davon abgesehen sie zu nennen, passt auch nicht perfekt auf die initiale Fragestellung, aber einen schnellen Blick ist sie allemal wert.

 

Das macht keinen Unterschied, ob das Heißwasserhahn aus einen großen ZK oder DB Kessel kommt.

 

Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass es für E61 leicht montierbare Erweiterungssets für manuelles Pressure Profiling gibt (imho der einzige wirkliche Pluspunkt). Irgendjemand meinte mal, dass das System vom ECM besser sei als das von Lelit, aber ohne Gewähr, das müsste man nochmal recherchieren.

 

Ich wollte nur meinen Cent reinwerfen.
Ich trinke es wohl nicht mehr

 

Nur zum ablachen:
gibt es eine schlimmere Situation als ein Einsteiger zu sein, der sich für eine Maschine entscheiden muss ??
So ging es mir jahrelang - kurz vorm
Nervenzusammenbruch habe ich dann aufgegeben:
jetzt habe ich einen hübschen Dinosaurier in der Küche

 

Eigentlich ist das ganz einfach.
Man könnte erstmal vernünftig starten.
Also jeweils eher untere Preisbereich, je nach Anforderung.

Kleine lelit oder quickmill, wie hier mit wenig Milchbedarf.
Kleiner Zweikreiser, wie die Pratika oder Oskar für Milch.
Ggfs. die profitec 300 als kleiner Dual-Boiler.

Dann kann man erstmal die Basics lernen.

Aber aus irgendeinem Grund werden E61 als "schön" angesehen.
Und schon ist man bei einem überdimensionierten und überflüssigen system. Dann kommen die ganzen neuen Spielereien, von denen echte Profis und Röster, fast alle abraten. Insbesondere für Anfänger ist Flow Profiling überhaupt nicht notwendig...
Macht die Kaufberatungen hier aber immer wieder sehr schwierig.

 

Ich halte es nicht für vernünftig, etwas potentiell zu „billiges“ zu kaufen und damit das Risiko einzugehen, Potentential zu verschenken - zu viel Frustrisiko und verschenkte Lebenszeit mit faulen Kompromissen.
Das soll kein Plädoyer für „viel hilft viel“ sein, sondern für den Versuch, das Passende für die persönlichen Anforderungen zu finden. Wenn dabei Optik eine Rolle spielt und ggf. auch den ein oder anderen technischen Aspekt toppt, ist das eben so. Diese emotionale Komponente spielt für viele eine große Rolle bei der Entscheidung und dann wird es halt oft eine E61, auch wenn ich den Teilen nichts abgewinnen kann und es aus technischer Sicht vielleicht nicht die vernünftigste aller Entscheidungen ist.

 

An die E61 haben die bei mir noch eine Maschine drumherum gebaut:
gar nicht schlecht gemacht
Ich bin zu 100 % bei Dir:
...ablachen...
Von mir hast du von Flow Profiling
nichts gehört.