Siebträger für Morgen-Kaffee

Ich habe meinen Maschinenpark auch nur für meinen morgentlichen Cappuccino.
Dafür beziehe mit dem zweier-Auslauf einen double-Shot in eine Cappuccinotasse und eine Espressotasse. (soll ja ein einfacher normaler Cappuccino werden)

Vorher mahle ich 8g aus der Mühle für die Tonne und lasse ca. 50ml Wasser aus der Gruppe, weil es doch sehr metallisch schmeckt, wenn es lange steht.
Nach dem Bezug mache ich einen Leerbezug, bis das Wasser klar aussieht, was dort herauskommt.
Die Dampflanze wische ich natürlich auch.

Am Wochenende, oder auch mal nur alle drei Woche gibt es eine gründlichere Reinigung per Espazziola Rückspülen.
Den Siebträger (und Siebe) lege ich dann auch in Kaffeefettlöser ein, damit sich da keine Patina bildet.
Mit diesem Reinigungsplan komme ich schon seit 10 Jahren klar.

Ziemlicher Overkill, vom Maschinenpark und Energieverbrauch her, wird mir gerade klar. Aber ich habe ja keine Kinder ;-)

 

Overkill ist wohl vieles hier im Forum (mein eher bescheidenes Setup sicher auch), aber:

Du merkst bei einem doppio (sagen wir mal 16 g) ein paar g (sagen wir 6) im Cappuccino?

Das ist komplett vorurteilsfrei gemeint; macht dis weil dus schmecken würdest oder eher "aus prinzip"
Ich frage, weil ich gerade im cappu selbst nach manchem bohnenwechsel keinen besonderen Unterschied merke (was wohl nicht für mein sensorium spricht)

 

Tätsächlich gehört Aeropress aber zur Full-Immersion und liegt geschmacklich eher bei French Press als bei Filter. Aber ja, Crema gibts eig. keine.

 

Dafür gibt es Martha

Die Bialetti gibt es als 6,9,12 und 18 Tassen Version, für den etwas größeren Bedarf zwischendurch.

dann sollte es auch mit dem cremigen Trinkgefühl klappen

 

Ich kann @Kaspar Hauser da gut verstehen…
Denn – ist eine solche Beurteilung nicht eventuell auch abhängig vom Aromaprofil der verwendeten Bohne/Röstung oder eines eventuell Temperatur- oder sonstwie feingetunten Bezuges…?
Zusätzlich dürfte die Qualität und der Eigengeschmack der verwendeten Cappuccino-Milch nicht unerheblich sein: Frischmilch, homogenisiert oder nicht, H-Milch oder oder – Zuckerzusatz, welcher Zucker…

Ich selbst verwende zum Beispiel überwiegend heller geröstete, sortenreine Arabicas, spiele gern mit der Kaffee-Menge und der Brühtemperatur, verwende nicht homogenisierte Demeter-Biomilch, nehme keinen Zucker und erschmecke Kaffee-Mengenunterschiede, auch ob es der erste Bezug morgens aus teilweise über Nacht 'stehendem' Totraum-Kaffeemehl ist, sowie beinahe jedes Grad Unterschied der Brühtemperatur – nenne es Segen oder Fluch… Aber meine 4-5 Gramm Totraum-Kaffeemehl schütte ich trotzdem nicht weg, schmeckt ja nicht etwa schlecht, sondern ist eher sowas wie 'Geschmacks-Prüfung'… es sei denn es stünde mehrere Tage…

Gruß, Sebastiano
.

 

Die Wassermenge, die ich vorher ablasse, habe ich durch Probieren (i.S.v. Schmecken) ermittelt, nachdem das hier letztens im Forum mal Thema war.
Die Menge, die ich aus der Mühle mahle, ist eher Pi mal Daumen und eigentlich zu wenig.
Das es Totraum gibt ist ausser Zweifel, aber dafür sind die 8g eigentlich zu wenig.
Da ich die zweite Hälfte vom double-Shot als Espresso trinke, merke ich das aber schon.

Am besten ist es, wenn ich einige Shots nacheinander mache. Dann muss ich auch immer die Mühle verstellen (z.B. bei Besuch).
Die Einstellung für den einen Schuss am Morgen ist doch etwas anders.
Bei mehr Durchsatz sind einfach die Ecken in der Mühle, die nicht so schnell umgeschlagen werden, auch mit frischem Kaffee gefüllt.
Dieser Effekt war bisher bei jeder Mühle, die benutzt habe, zu merken.

P.S.: Der Effekt des alten Kaffees zeigt sich nicht nur am Geschmack, sondern auch an der Durchlaufzeit.

 

H-Milch würde ich niemals kaufen, deshalb kaufe ich auch keine ESL-Milch.
Ich versuche möglichst nicht-ESL-Vollmilch mit mindestens 3,5% zu kaufen.
Ich finde, das macht sehr viel vom Geschmack des Cappuccinos aus.
Ansonsten bin ich keine solche Goldzunge, dass mir alter Kaffee doll im Cappuccino auffallen würde, befürchte ich.

 

Sich nicht vom Marketinginstrument von Nespresso, Vollautomatenherstellern etc., nämlich der Crema, vom Geschmack des Getränkes in der Tasse ablenken zu lassen ist m.E. ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu gutem Kaffee.

 

Wow. Du hast recht, kann Fluch und/oder Segen sein.

 

Eine einfache Filtermaschine kann guten langen Kaffee machen.



P. S.
200ml pro Tasse gehen damit gut, cremiges Mundgefühl eher weniger.

 

Dann wäre evtl. eine Bialetti Brikka was für Dich? (Wenn ja, dann dazu unbedingt das "Forums-Exzerpt" lesen)

Nähe French Press ja, aber nicht so krümelig/erdig, und noch weit weg von "tee-artig"

 

Die Aeropress wäre geschmacklich und finanziell ne gute Sache, zumal mit einer ordentlichen Handmühle, es gibt Alternativen mit Cremaproduktion wie der Flair Espressomaker, Portapresso etc
Die Pavoni kann guten Espresso mit Crema. Americano ist nicht sooo sehr ihrs.
Thermoblock ist für 2 Espressi/ Lungi ohne Milchschaum schon ok.
Obwohl ich sie wegen der vielen Plaste nicht mag, sind die Maschinen von Gastroback/ Breville schon benutzerfreundlich und günstig gebraucht zu ergattern, sogar als Dualboiler.
Es gibt diese napolitanische Variante der Mokkakanne, kann man bei Youtube mit „caffè alla napoletana“ finden, ohne crema aber meiner Idee nach besser als die brikka unterhalb 100*C zu halten. (Hatte diese allerdings nicht selber, könnte mir nur vorstellen, dass der erhöhte Widerstand zu höherer Temp führt, lasse mich gerne belehren!)

Viel Erfolg bei der Entscheidung!

 

Schümli?

hmm..... ja, da habt ihr Recht.

Also: Bloß keine Pavoni, was hat mich da nur geritten*


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* aber vielleicht nen robusten Saeco Vienna & Nachfolger Vollautomaten für kaffeeähnliche Heissgetränke in Richtung Schümli?

 

Hi, ich bin ja beeindruckt, was manche von Euch so alles schmecken können.
Wir nehmen so grob 18 Gramm Kaffee für rd. 260 ml Vollmilch mit einem Löffel braunen Zucker und werfe trotz großem Torraum nichts weg.
Ja, die Brüh-Temperatur spielt auch auf unserer Zunge eine Rolle.
Momentan verwenden wir 90 Grad, da die letzte Mischung 40% Robusta hatte.
Das war ein Kaffee von unserer lokalen Barista, den wollte ich unbedingt auch einmal so hinbekommen, wie sie das kann.
Nachdem ich es geschafft hatte, haben wir beschlossen ihn nur bei ihr zu trinken.
Immer der gleiche Kaffee ist uns zu langweilig.
Den restlichen Kaffee nehme ich jetzt mit zur Firma, dort kann ich die Temperatur nicht einstellen, das wird wieder spannend.
Ach und bei diesem Kaffee mussten wir auch die Milchmenge auf 220 ml reduzieren.
Ab und zu probiere ich auch tapfer den Espresso, leider schmeckt uns Kaffee pur nicht wirklich.

Ein Italiener in Rotenburg verwendet für seinen Espresso guten Bohnenkaffee, der schmeckt sogar mir mit einem Tütchen Zucker.

Weiterhin viel Spaß beim spielen.

 

Wenn Du den Geschmack mit viel Milch und Zucker verfälscht und Kaffee pur nicht magst, ist es nich verwunderlich, dass Du die Nuancen im Kaffee nicht rausschmeckst. Milch und Zucker überdecken die Feinheiten weitestgehend, da kommen nur noch größere Unterschiede im Kaffee durch. Ist nicht wertend gemeint, jeder wie er es mag, ich mag überhaupt keine Milch. Aber Nuancen im Kaffee können sich aus meiner Sicht nur pur wirklich bemerkbar machen.

 

Da hast Du etwas Wahres geschrieben.
Deshalb komme ich auch mit der Synchronika genauso gut zurecht, wie mit der Apartemento.
Ich werde weiterhin ab und zu mal einen Espresso trinken.
Vielleicht entwickelt sich da noch eine kleine Vorliebe, wer weiß.

Da momentan meine Präferenz beim Cappuccino liegt, über ich Latte Art.
Wenn die Profis Figuren gießen haben sie viel länger die Möglichkeit mit dem Milchschaum zu „malen“.
Hat einer von Euch eine Idee, was ich da noch nicht ganz richtig mache.
Meine eigene Vermutung ist, dass die noch weniger Volumen erzeugen und damit eine durchgängig feine Masse erzeugen.

 

Warum fängst du mit sowas wie Latte Art an?
Ist dein Puck schon perfekt und bleibt der Zucker lange genug auf der Crema liegen?

 

Das könnte man dann einschätzen, wenn Du mal ein Video Deiner bisherigen Bemühungen machst. Querformat, wenn möglich

Das ist die Voraussetzung? Dann fange ich auch endlich mit Latte Art an