Siebträger - richtig tampen

[quoteost_uid0]habe mal eine frage, wie genau macht Ihr das Tampen?

Ich mache den Siebträger voll, schlage dann etwas dagegen, bis es glatt geschüttelt ist, lege dann den Siebträger (vertical) auf den Tisch (auf die 'Ausläufe') und presse dann den Espresso.[/quoteost_uid0]

sicher nicht die falscheste art zu tampern... :: allerdings funktioniert auf den tisch/auf die ausläufe legen nicht mit allen siebträgern. bei der gaggia cc geht's, die hat nur den einen siebträger mit dem doppelauslauf. bei den meisten einerausläufen wird das "auf den tische legen" zu einem balanceakt.

darum ist dies:

[quoteost_uid0]Letzte Woche habe ich gesehen, das es auch was gibt um den Siebträger zum tampen einzuhängen...[/quoteost_uid0]

vielleicht wirklich empfehlenswert. nennt sich "dynamometrischer tamper" und gibt's meines wissens von elektra und von macap:

elektra

macap

ist natürlich alles eine frage des platzes, des geldes und des willens, ein weiteres metall/chrom-ungetüm reinigen zu müssen. bislang bin ich jedenfalls ohne sowas klar gekommen...

 

Hi Ralf,

vielleicht meinst du so ein Teil, das quasi eine Ablagemöglichkeit für den Siebträger darstellt und einer Schublade aus Edelstahl/ Alu gleicht. Im hinteren Bereich gibt es dann noch eine Aufbewahrungsmöglichkeit für den Tamper...?
So etwas habe ich in meinem Espressoladen gesehen, ich meine es war sogar von concept-art, kann mich da aber auch irren.
Dun schreibst, dass du aus "Frangen" kommst. Hast du das Teil in dem Espressoladen einer "frängischen Kleeblattstadt" gesehen?

@oldharry: Das hat nichts mit so einem Hebeltamper zu tun sondern ist wohl eher dazu gedacht, dass man den Siebträger auch sicher und waagerecht ablegen kann. Bei den Einerausläufen ist das ja nicht immer so einfach. Ich hatte mir auch schon überlegt, ob ich mir dazu was bastle. Das könnte z.B. ein Rohr sein, dass senkrecht steht, ein paar Cm hoch ist, etwa den Durchmesser des ST hat (etwas kleiner) und auf einer Platte montiert ist. Das Tampen auf dem schrägen Einerauslauf ist auch zu frickelig. Aber na ja, es geht schon...
Aber chick wärs schon....;-)

ergojuer



Edited By ergojuer on 1135007480

 

also bei den cimbali siebträgern kann man auch die kante der küchenplatte nehmen... ausserdem kann man das ganze auch freihand machen - für mich die bessere und feinfühligere variante!
ein extra zubehör (welches geld kostet) halte ich für nonsense!

gruß,
joscha

 

[quoteost_uid0="ergojuer"]@oldharry: Das hat nichts mit so einem Hebeltamper zu tun sondern ist wohl eher dazu gedacht, dass man den Siebträger auch sicher und waagerecht ablegen kann.[/quoteost_uid0]
hallo ergojuer,

was hat nichts mit einem hebeltamper zu tun? ralfs beschreibung erinnerte mich an diese hebeltamper. ein "gerät", das lediglich dazu dient, den einersiebträger während des tamperns in der waagerechten zu halten, hab ich noch nicht gesehen. aber wenn du was "erfinden" willst, nur zu - vielleicht stösst du damit ja in eine marktlücke vor? ::


@joscha,

[quoteost_uid0="bamf"]ein extra zubehör (welches geld kostet) halte ich für nonsense![/quoteost_uid0]
geld zu kosten, ist das elementare wesen des "extra zubehörs". und je "extraer" das zubehör, umso teurer ist es, wobei kosten und nutzen oft diametral verlaufen... ::

 

[quoteost_uid0]bei den meisten einerausläufen wird das "auf den tische legen" zu einem balanceakt.[/quoteost_uid0]

Hallo Harry,
und das ist der Trick: Wenn der ST mit Einer-Auslauf zur Seite kippen will, ist der richtige Druck erreicht. Leichter kann man sich gleichbleibenden Druck kaum reproduzieren. Funzt bei mir täglich.

Grüße,
Sebastian.

 

Ich hab auch so einen blöden einseitigen Auslauf.

Aber seit ich dazu übergegangen bin feiner zu mahlen und nur noch weniger fest zu tampern, kann ich das locker ohne Auflegen aus dem Handgelenk machen.

 

[quoteost_uid0="sebsei"][quoteost_uid0]bei den meisten einerausläufen wird das "auf den tische legen" zu einem balanceakt.[/quoteost_uid0]

Hallo Harry,
und das ist der Trick: Wenn der ST mit Einer-Auslauf zur Seite kippen will, ist der richtige Druck erreicht. Leichter kann man sich gleichbleibenden Druck kaum reproduzieren. Funzt bei mir täglich.

Grüße,
Sebastian.[/quoteost_uid0]
hi sebastian,

weiss ich doch, der tägliche balanceakt funktioniert bei mir genau so :: - die frage nach der perfekten tampertechnik kam ja auch nicht von mir.

 

Ich hab jetzt mal bei meinem Händler (espresso-direkt.de) nachgefragt: Das Teil, das ich da im Verkaufsraum gesehen habe, stammt tatsächlich von concept-art aus Nürnberg ist wohl deren neuestes Produkt und es ist eben so eine Art Schublade (etwas kleiner als Din A5 Format...?) in der im vorderen Teil der Siebträger abgelegt wird und im hinteren Teil der Stampfer aufbewahrt werden kann.
Das Teil ist enorm stabil, aus massiven "Metallplanken" (weiss nicht wie man es genau nennt) zusammengeschraubt und kostet auch nicht wenig, ca 65 Euro.
Ich find das Ding irgendwie chic, wäre aber nicht bereit so viel Geld dafür auszugeben. Für den Gastrobereich könnte das evtl. aber doch interessant sein...?
Und jetzt mail ich mal concept-art an und frage mal, ob die ein Photo davon mailen könnten.

ergojuer

 

[quoteost_uid0]Für den Gastrobereich könnte das evtl. aber doch interessant sein...?[/quoteost_uid0]

wobei gerade der gastrobereich ja nicht sonderlich tamperfreudig ist. ein kurzes antippen am an der mühle montierten tamper ist üblicherweise schon das höchste der gefühle. ich kenn zumindest kaum ein cafe, das mit einem soliden extra-tamper arbeitet...

 

[quoteost_uid0="ergojuer"]Und jetzt mail ich mal concept-art an und frage mal, ob die ein Photo davon mailen könnten.[/quoteost_uid0]
Gestern habe ich mit Herrn Rexroth von concept-art telefoniert. Der Artikel ist doch auf deren Homepage im Bereich Sonstiges zu sehen. Das Teil nennt sich "protezione professionale" auch "Tamping-Station" genannt und sieht so aus:
[imgost_uid0]http://concept-art.de/image/146.jpg[/imgost_uid0]
[imgost_uid0]http://concept-art.de/image/1.1.4.5.-protezione-prof-sc.jpg[/imgost_uid0]

Die Fotos sind nicht m.E. nicht so ganz gelungen. Im Original und von der Seite schaut das Ding irgendwie besser aus. Ob man sowas dann wirklich braucht, ist eine ganz andere Frage.
Als SOS Geschenk für den Espressoenthusiasten, der sonst schon alles hat, kann ich es mir durchaus vorstellen. Die schönsten Geschenke sind doch die, die man sich selbst leisten könnte aber nicht mag. Aber dafür
[imgost_uid0]http://www.diegotorres.com.ar/mensajeitor/foro/caritas/sopum_18.gif[/imgost_uid0]
ist es jetzt wohl auch zu spät.

ergojuer



Edited By ergojuer on 1135249266

 

AW: Siebträger - richtig tampen

Sakrileg:

Ich habe eben mit der Gaggia Classic einen Doppelten gemacht. Gewohnte Menge Kaffee, nicht getampt. Er ist gelaufen wie immer, sah aus wie immer und hat geschmeckt wie immer. Als Zugabe gab es noch einen schönen Puck ohne Wurmlöcher. Sensationell. Ich glaube ich verkaufe meine Tampersammlung.

Edit:

Hab´ es eben sogar mit dem LM-Einer probiert. Gleiches Ergebnis. Nur der Puck sah nicht ganz so schön aus.

 

AW: Siebträger - richtig tampen

Ich tampe sehr sehr leicht mittlerweile... irgendwie funktioniert's bei mir tatsächlich besser, aber wenn ich garnicht tampe, hab ich das Kaffeemehl überall in der Brühgruppe hängen, deswegen wird's einfach ein wenig aufgeräumt.

 

AW: Siebträger - richtig tampen

Hallo,
ich glaube, in Deutschland wird das Tampern zu Ernst genommen.
Wenn ich in Italien bin und in eine x-beliebige Bar gehe, dann kann ich sehen, daß fast zu 100% der gemahlene Kaffee nur einfach glatt gestrichen wird. Und das Ergebnis ist meistens immer hervorragend. Wenn nicht, so liegt es bestimmt nicht daran, daß der betreffende Barrista nicht die deutsche Norm von 20kg erbracht hat, sondern wahrscheinlich eher am Kaffee selbst.

 

AW: Siebträger - richtig tampen

Das ist vielleicht ein bisschen wie mit Lautsprecherkabel bei High End Anlagen.

Es gibt Leute, die schwören, den Unterschied zu einem günstigeren Kabel zu hören. Nachmessen kann man sowas nicht.

 

AW: Siebträger - richtig tampen

Daneben sollte man festhalten, das Stereoanlagen üblicherweise über Lautsprecher und -kabel verfügen. Es kann daher begrenzt sinnvoll sein, sich zu fragen, ob diese angeschlossen sind. Weiterhin kann es sinnvoll sein, zu überprüfen, ob die Kabel vielleicht Knicke haben oder ob die Anschlußstellen ordentlich sind.

Verständnis statistischer Methoden vorausgesetzt, kann man so einiges "nachmessen". Dies erfüllt das Bedürfnis nach einer Welt, die sich rational selbst erklärt, nicht. Die Methoden, die bei der Suche nach den Fragen, die man statistisch überprüfen möchte, angewendet werden, z.B. induktive Methoden, sind nicht vorgegeben.

Mit anderen Worten: die richtigen Fragen stellen sich nicht von selbst.

Möglicherweise besteht letztlich der feine Unterschied darin, guten Espresso ernst zu nehmen und sich selbst zu ernst zu nehmen.