Silivia Demontage Komplett...

Vielleicht hilft dir: Restaurierung eines Silvia-Wracks weiter.

 

Als ich meine Silvia auseinander genommen habe, habe ich zu bestimmten Problemen/Bauteilen immer mal wieder hier gesucht und für alles auch Tipps gefunden. Vor dem Demontieren eines Teils (insbesondere dem Abziehen der Kabel) habe ich immer Fotos gemacht und die entsprechenden Schrauben separat weggelegt, damit hinterher beim Zusammenbau nichts schief geht und keine Schrauben übrig bleiben. Außerdem bin ich zum Teil auch bei YouTube fündig geworden, das gibt einem doch etwas Mut, wenn man nicht jeden Tag schraubt.

Die Arbeit hat sich IMHO sehr gelohnt, nach der Aktion haben meine Espressi deutlich besser geschmeckt, als vorher (der Vorbesitzer hatte die Maschine leider nur wenig gepflegt).

Viel Spaß beim Basteln!
--Christof

 

Hier noch ein paar Tipps, die beim ersten Mal vielleicht hilfreich sind:

• Im Baumarkt habe ich mir vorab Teflonband und eine Tube lebensmittelechtes Silikon-Armaturenfett gekauft. Bei YouTube gibt es Videos die zeigen, wie man Gewinde mit dem Teflonband richtig abdichtet.
• Eine Knipex 8605250 ersetzt quasi alle benötigten Maulschlüsselgrößen und ist bei fest sitzenden Verbindungen IMHO besser zu greifen. Damit habe ich auch die festesten Verbindungen aufbekommen.
• Bekannte Kriechöle (WD40, Silikonspray) habe ich auch bei fest sitzenden Verbindungen bewusst nicht verwendet, da sie nicht lebensmittelecht sind.
• Um das Dampfventil zu öffnen musste ich aber trotz Knipex zu Gewalt (sprich Hammer) greifen, ein Entkalker-Bad über Nacht hat nicht gereicht. Das Dampfventil-Dichtungskit von EspressoXXL (habe die neue Version der Dampflanze) beinhaltet alle relevanten Dichtungen und Teile, sehr schön!
• Ich habe Zitronensäure (Pulver aus dem Drogeriemarkt) zum Entkalken benutzt, das verfärbt aber die Kupferteile (sie verlieren den goldenen Glanz und werden matt). Inzwischen habe ich einen Entkalker auf Amidosulfonsäurebasis, damit sollte keine Verfärbung auftreten (hilft mir nun aber nur noch bedingt). Dem Geschmack schadet Zitronensäure natürlich nicht, man muss ohnehin alle Teile nach dem Entkalken gründlich mit Wasser durchspülen.
• Ein Siebträgermanometer ist sehr hilfreich, da man das Expansionsventil ja auch auseinander bauen möchte und es somit später neu justieren muss. Alternativ kann man das Expansionsventil auch mit einem Blindsieb anhand der Pumpenkennlinie durch Messen der durchgepumpten Wassermenge pro Zeitdauer einstellen. Dank einer guten Waage und mehrerer Messungen habe ich meine gewünschten 9 bar recht gut getroffen (habe ich später per Manometer nachgemessen). Mit einem Manometer geht es aber genauer und vor allem sehr viel schneller.
• Die Edelstahl-Gehäuseteile werden in der Spülmaschine tip top sauber, Plastikteile sollten aber vorher entfernt werden. Die Blende mit den ganzen Schaltern habe ich aber z.B. nur manuell gereinigt.
• Nach der Wartung habe ich die Maschine erst mal zwei oder drei Tage ohne Deckel und Rückwand betrieben (Wassertank einfach hinter die Maschine stellen), um zu schauen, ob alles dicht ist und auch bei größerer Hitze/Druck bleibt. Dabei bitte vorsichtig sein, wegen der dann offen liegenden Stromkontakte und dem Wasser. Ein oder zwei Schrauben am kessel musste ich tatsächlich etwas nachziehen, eine leicht tropfende Teflonband-Dichtung habe ich sicherheitshalber noch mal erneuert.
• Vor dem ersten Espresso: spülen, spülen, spülen.

--Christof