Sind alle Händler Kistenschieber?

Ich bin mir sicher, ein Verkäufer sieht das anders, es besteht ja die Chance, den Kunden zu überzeugen.
Ob er dann im Nachhinein in sich hineinschimpft, weil seine Überredungskünste doch nicht so ausgeprägt sind und der potenzielle Kunde nichts mit nach Hause nimmt, ist dann die Kehrseite.

 

Klar sieht das ein Verkäufer anders. Er versucht wahrscheinlich immer das maximale auszuschöpfen. Es ging mir jedoch aber eher darum, als Käufer auch fair zu sein. Auch im Hinblick darauf, was sich ein Verkäufer vorführtechnisch leisten kann. Würden nicht viele Beratungen Vorort ausnützen, könnten die Verkäufer bei Leuten mit echten Absichten wahrscheinlich großzügiger sein. Dabei ist die Vorgehensweise, seine Absichten von vorne herein klar zum Ausdruck zu bringen, sicher auch fair. Ich bin aber auch schon in einen Laden gegangen, mit der Absicht nicht dort zu kaufen, jedoch wollte ich meine Objekt der Begierde (ein Fahrrad in dem Fall) einfach mal in echt ansehen (geplant war dieses beim Haushändler zu kaufen, dieser war zu dem Zeitpunkt viele hundert Kilometer entfernt). Ich habe also eine richtige Beratung, wie auch Testfahrten abgeblockt und den Verkäufer praktisch keine Mühe gekostet. Er war trotzdem beleidigt.

 

Genau, mach ich auch in so einem Fall. Ansehen aber ohne nach einer Beratung zu fragen. Wo bei der Fall anders liegt:

Der Händler wollte offensichtlich nur die 'Mühe' einer Plauderei auf sich nehmen, obwohl ihm ein Kauf versprochen wurde. Hier hätte er sich vom Kistenschieber gut abgrenzen können.

 

Ich finde des Threadstartes Handlungen auch vollkommen korrekt.

 

Geschieht im Recht
Ich denke mal, es wird nicht viele geben, die sich nicht schon mal haben beraten lassen und doch von vornherein wußten, dass sie mit ziemlicher Sicherheit nicht in diesem Geschäft kaufen wollen.
Auch wenn es die meisten nicht zugeben werden

 

Es ist heute sehr schwierig zu unterscheiden, wer kaufabsichten hat, und wer sich beraten lässt um dan Online zu kaufen.

Es passiert bei mir auch das ich berate, man mir sagt er gehe nachhause um es zu überlegen und kommt nie mehr.

 

Die Motivation ist nur schwer zu verstehen. Aber es gibt einfach Leute, die sich per se für besser halten und dann sind alle andere per se ... Kistenschieber oder es nicht wert, eine Mühle vorgeführt zu bekommen.

 

Eine Mühle könnte man aber vorführen, da sie nach der Produktion sowieso mit Bohnen getestet werden. Das ist bei Kaffeemaschinen anders die kommen trocken, und wären nachher mit Wasser gefüllt

 

Bei meiner rancilio steht in der Betriebsanleitung , dass etwaige kaffeereste vom testen her rühren.

Gesendet von meinem D5803 mit Tapatalk

 

So ist aber das Geschäft und man kann nicht 100% Erfolg haben. Oder man bietet was an, was nicht online beliebig ersetzbar ist. Zum Beispiel ein Dienstleistung, die etwas Wert ist.

Aus meiner Erfahrung aus der Zeit als wir noch Bezzera vertrieben haben: Hat man Besuch von einem Kunden dann ist die Chance wenigstens 10:1 dass man verkauft.

Nein, so ist das nicht. Das passiert höchst selten nach meiner Erfahrung. Aber ein Händler sollte es schon finanziell schaffen, sich jeweils 1 Modell hinzustellen. Das Einmahlen ist eher die Herausforderung aber auch das ist keine Tat.

 

Als ich finde man sollte für das betreten von Geschäften "Eintrittspreis" verlangen. Dann kommen nur noch wirklich potentielle Kunden . Irgedwie fängt ja schon beim "nur Gucken" der Beratungsdiebtahl an. Wenns der "eigene" Händler nicht hat ist das dann halt Pech

 

Ich glaube: Schneller kann man sich nicht ruinieren.

 

Ich weiss von einem Geschäft da kostet eine Siebträgermaschinenberatung 80,- Euro . Wird beim Kauf natürlich angerechnet.
Wären die Kunden immer fair, wäre es vielleicht auch für die Fachhändler einfacher.
Leider ein heikles Thema.

 

Meiner Meinung nach ist es ein grundlegendes Problem des Einzehandels. Ich glaube es ist ja bei uns in Österreich evtl. eh noch schlimmer da es schlicht weg gar kein Geschäft gibt der die Teile führt. Zumindest in meiner Landeshauptstadt. Und wenn doch dann nicht genau dieses eine Produkt über das ich mich im Netz schon ausführlich informiert hab.
"Das muss ich dir bestellen" hört man immer. Ja bestellen kann ich das selber auch. Ich wollte zb. eine bestimmte Trekkinghose. War mir bei der Größe nicht sicher. Der Händler kann mir beide Hosen bestellen. Ich hätte aber beide Hosen kaufen müssen!? Klar hat der wirtschaftlich anders zu kalkulieren usw. aber so hab ich mir halt beide online bestellt und eine zurück geschickt. Und zwar in Deutschland. Denn meistens bekommt man bei uns nicht mal online was man möchte.
Ich schätze eine gute Beratung und möchte nicht beraten werden wenn ich dann nicht bei diesem Händler kaufe! Das fände ich nicht fair und schadet eigentlich nur der heimischen Wirtschaft. Ich möchte so gut es geht lokal einkaufen aber es wird einem auch nicht gerade leicht gemacht. In Zeiten solch einer Auswahl und Quellen an Informationen über alles und jeden ist die Beratung vor Ort fast schon nebensächlich geworden, leider! Allein dieses Forum gibt so viele Infos über die Produkte die man evtl. sucht das man sich doch in Wahrheit eh schon fast entschieden hat bevor man im Geschäft steht. Oder eben online bestellt. Habe oft das Gefühl die Tatsache ist noch nicht ganz angekommen wenn ich wieder in der Tageszeitung lese "Der Einzehandel ächzt unter Onlinehandel". Das hat zumindest bei mir weniger mit Bequemlichkeit oder Preis zu tun sonder eher der Verfügbarkeit bzw. Auswahl.

 

Das steht aber in vielen Betribsanleitungen von Mühlen das Kaffeereste vom Testlauf herrühren können. So ist meine Erfahrung.

 

Ja, weiss ich. Ist aber in der Regel nicht so (jedenfalls bei unseren Mühlen). Ich vermute dass einige wenige getestet werden und man vermeiden will, dass Kunden denken, sie haben alte Mühlen bekommen.

 

Es wäre eine andere Welt wenn Menschen immer fair wären. Das es unfaire Kunden gibt, gehört dazu - wie das Coperto bei der Pizza in Italien (das ganz manchmal auch fehlt). Und es gibt unfaire oder dreiste Händler.

Natürlich haben offline-Händler spätestens seit der Datenflatrate das Problem preislich sofort vergleichbar zu sein. Aber einem guten Händler sollte doch mehr einfallen, als andere als Kistenschieber zu deklassieren. Und ein guter Händler sollte einem Kunden, der bereits in seinem 'Revier' (Laden) steht, doch zeigen können, warum er der besser Partner ist.

Und abgesehen davon: Onlinehändler leiden unter Onlinehändler auch. Denn es gibt immer einen, der noch mal 5 Euro drunter kann.

 

Das denke ich auch. Allerdings trägt letztendlich der Einzelne (auch Käufer) die Handlungsweisen der Gemeinschaft.

 

Genau, da wäre es doch schön wenn es einen "Verbindlichen Verkaufspreis" gäbe. Dazu noch weniger Auswahl damit der Händler kein so grosses Lager braucht und der Konsument nicht die Qual der Wahl hat. Ach, es könnte alles so einfach sein

 

Das denke ich auch immer mehr. Das würde dazu führen, dass man 'nur' an der Qualität schrauben kann. Das hätte sicher auch einen weiterreichenden Nutzen, zum Beispiel auf die Umwelt.