Sind die ECM-Geräte wirklich so gut?

AW: Sind die ECM-Geräte wirklich so gut?

Im Normalfall mag das schon zutreffen. Einschalten, kurze Zeit warten, Tasse drunter stellen, Knopf für Bezug drücken, fertig. Nächste Tasse... Wohlgemerkt im Normalfall!
Ab und zu gibt es kleine Störungen und Unpässlichkeiten der Elektronik. In gewissen Abständen will das Gerät grundgereinigt und entkalkt werden . Meine Schwester hat so ein Ding. Häufig, wenn ich zu Besuch bin, tritt so ein Fall ein. Sie hat dann auch keine entsprechende Reinigungstablette im Haus und schon ist es mit dem Espresso Essig. Vielleicht liegt es an mir und der Automat mag mich einfach nicht.
Gruß
Arni
___________
ECM Techn., Anfim House

 

AW: Sind die ECM-Geräte wirklich so gut?

ist das mit jura nicht ohnehin so? :mrgreen:

 

AW: Sind die ECM-Geräte wirklich so gut?

Essig heißt in diesem Fall, nicht mal ein schlechter Espresso ist vorhanden. Unter Umständen ist ein schlechter besser als keiner, meistens aber nicht.
Gruß
Arni

 

AW: Sind die ECM-Geräte wirklich so gut?

Hallo Daniel,

Hmm, ich will ja nicht pingelig sein, aber man braucht selbst bei optimaler Bedienung mindestens um den Faktur 5 länger als mit einem Vollautomaten:

ST Maschine:
Leerbezug, Mahlen, Wiegen, einfüllen, Tampen, Einspannen, Hebel umlegen, Farbe, Geruch und Crema genießen , ST entfernen und reinigen, Blindträger Reinigung (2 x Spülen), Aufschäumen, Düse reinigen....

Vollautomat:
Knopf drücken, Milch aufschäumen, Reinigen...

Also für mich ist der Zeitfaktor nicht unerheblich. Stelle ich den Genuß dagegen, ist mir die Zeit total "wurscht"....:lol:

 

AW: Sind die ECM-Geräte wirklich so gut?

Dann bedien ich die Kisten falsch :-D

ST-Maschine:
Mahlen, Tampen, Einspannen... START... dann schnell die heiße Tasse von der Tassenablage drunter. Es fängt an zu laufen, ich hole parallel (!) die Milch aus dem Kühlschrank, dampfe kurz "leer" und schäume. Beim Schäumen ist der Espresso fertig, ich schalte beides ab und gieße zusammen. Dann Lappen über das Rohr und kurz dampfen, ST ausklopfen, einhängen.

VA:
Tasse irgendwie heiß kriegen, z.B. durch Teewasserbezug. Warten bis Tasse heiß. 3x drücken bzw. lange die Taste halten, um "Aroma: kräftig" ;-) zu erhalten. "Espresso" beim schnellen Laufen zuschauen, rechtzeitig stoppen. Meldung "Trester leeren" wegklicken. Dampftaste drücken, "Dampf: Aufheizen" abwarten und Milch holen. Wasserdampf ablassen, aufschäumen. Aufschäumen. Aufschäumen. Aufschäumen. (Ja, ich habe am ST eine Vierlochdüse ) Zusammengießen, Dampfrohr reinigen und durchdampfen, bei Cappuccinatore zusätzlich Schläuche durchspülen.

"Faktor 5" würde ich jedenfalls auf keinen Fall sagen, bestenfalls (!) vielleicht Faktor 2, wenn alles stimmt und keine Fehlermeldungen beim Bezug kommen.

Koffeinhaltige Grüße
Danielp

EDIT: Solche Dinge wie Wiegen, Rückspülen usw. entfallen natürlich auch, das mache ich auf keinen Fall bei jedem Bezug. Dagegen kann man "Entkalkung notwendig" o.ä. nicht unbedingt auf Dauer ertragen ;-), und die einschlägigen "Reinigungsprogramm" dauern in der Regel nicht unter 15 (!!!) Minuten.

 

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...tresterbehälter leeren, beim ersten schluck angewidert das gesicht verziehen, sich trotzdem in's schicksal fügend den shot hinunterwürgen, im display am tag 731 nach inbetriebnahme angezeigte fehlermeldung im handbuch nachschlagen, sich ärgern, dass das handbuch nicht mehr hergibt, als "service kontaktieren", im internet recherchieren und herausfinden, dass "error XY" wertbereinigt einen totalschaden meint und der automat damit nurmehr schrottwert hat... :mrgreen:

 

AW: Sind die ECM-Geräte wirklich so gut?

Also ob man mit den ECM Geräten "angeben" kann weiss ich nicht wirklich.Mein Freundeskreis ist, wie ich, jüngeren Alters und ich behaupte mal von denen weiss keiner wer oder was ECM ist. Diese ganzen E61 Maschinen sehen eigentlich alle gleich aus und mein Händler, ein Italiener, sagte auch dass in allen mehr oder weniger die gleichen Teile stecken.

Ich denke die Butterfly ist da schon ein sehr guter Kompromiss und sieht trotzdem auch schön aus. Natürlich hätte man auch noch mehr Geld ausgeben können aber es gibt ja auch noch andere schöne Dinge und ich will so vieles haben:lol: Ob da jetzt ECM oder Butterfly drauf steht ist mir eigentlich egal. Wenn Espressomaschinen aber mein einzigstes Hobby wären und ich wirklich sehr von dem "Espresso Virus" angesteckt wäre, würde ich sofort sehr viel mehr Geld ausgeben für so eine Maschine und ich kann auch jeden verstehen der mehrere Mühlen und Maschinen über 3000 Euro besitzt.

 

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Ich gaub, niemand sollte sich auf den Schlips getreten fühlen, weil er eine ganz best. Maschine nicht hat. In der Regel lobt ja sowieso fast jeder seine eigene und findet andere nicht so gut. Das muss sich jeder klar sein, der hier im Forum sich informiert. Es gibt einige wenige objektive Kriterien, nach denen man Maschinen vergleichen und beurteilen kann, der Rest ist subjektiv, wie z. B. etwas gefällt mir besser oder weniger gut. außerdem spielen die persölichen Bedürfnisse und Vorstellungen eine große Rolle. Darum solte man auch niemand geringschätzen, der sich einen vollautomaten anschaffen will.
Gruß
Arni
_____________
ECM, Anfim House

 

AW: Sind die ECM-Geräte wirklich so gut?

Da stimme ich Deiner Aussage bedingungslos zu.

 

AW: Sind die ECM-Geräte wirklich so gut?

Ich geh sogar noch weiter..

Ich hatte über 6 Jahre eine Jura E65 in Gebrauch und bin dann auf einen 2 Kreiser umgestiegen. Wenn ich nur einen Cappu mache, bin ich schon mindestens so schnell wie zu Jurazeiten. Bei 2en oder gar noch mehr, schlage ich meine Jura um Längen. Vom Geschmack mal ganz abgesehen. Meine Jura muss allerdings nach dem dampfen entlüftet werden. Das kostet natürlich Zeit..

Gruß Dirk

 

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für einen einzelnen espresso bin ich mittlerweile auch recht flott. die mühle dosiert dank angehängtem nais lt4h timer ziemlich genau, die 7,5g-portion ist in ca 2,5sek im träger. den muss ich vorher nur kurz trocken wischen.
pulver im sieb, mit dem tamper zusammengedrückt, an den rand geklopft, rest auch noch festgedrückt. 2sek leerbezug (maschine ist eher auf wenig durchsatz getrimmt), st rein, taste drücken. tasse drunter, 2. taste drücken, damit die pumpe auch anspringt. 25 sek später ist der espresso da, ich stell die tasse zur seite, schlage den st aus (ein schlag), schwenke ihn unter der dusche (2sek) und spanne ihn wieder ein. alles in allem ist das nicht mehr als eine minute. rückspülen gibts nur abends.
das nette dabei ist, dass ich für 2 espressi grade mal ein paar sekunden länger brauch (doppelte mahldauer, 2. tasse unterstellen).
milchschäumen dauert auch nur deshalb etwas länger, weil ich gleich danach das kännchen ausspüle. der rest geht nahezu simultan zum espresso.
für die einstellungen bei einer neuen sorte nehme ich mir natürlich mehr zeit, hat ja schließlich auch einen gewissen reiz. wenn die einstellung aber einmal da ist, beschränken sich die laufenden korrekturen auf einmal am tag eine zehntelsekunde am timer drehen oder eine raste an der mühle verstellen.
ist alles kein hexenwerk, die meiste zeit geht eben drauf, wenn man noch neu dabei ist und alles einzeln abwiegen will/muss und zu viel wert auf sauberkeit legt ;-).

um endlich zurück zum thema zu kommen :lol:: auch bei der ecm kann man sich viel bei den leerbezügen einsparen, wenn man das thermosyphon drosselt und den kesseldruck genau justiert. eine gute mühle erspart viel arbeit beim dosieren, verteilen und tampen. wenn man sich schon ein solches schätzchen leistet, sollte man nicht bei der mühle sparen. sonst steht die tolle optik in keinem verhältnis zum aufwand und ergebnis.
gruß, max

 

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Ich wußte gar nicht das die Loisach auch in Thailand fließt...:lol:

Nein, mal im Ernst. Gibt es in Thailand so stark kalkhaltiges Wasser das Deine Giotto derart verkalkt ?!

 

AW: Sind die ECM-Geräte wirklich so gut?

Na, dann bin ich ja beruhigt.

Dachte schon ich muß jetzt bei Brita anrufen und eine neue Zweigstelle eröffnen...:lol:

Muß übrigens schon ja drei Wochen mein Granulat wechseln, der Kalkgehalt hier in Münga ist einfach krasssssssssssssss:evil:

 

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AW: Sind die ECM-Geräte wirklich so gut?

... ??? ...

Gruss
Plempel

 

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ich habe beim ersten mal eine knappe stunde gebraucht und kenne leute, die eine knappe halbe stunde brauchen, incl. austauschen sämtlicher dichtungen am mehrwege-dampf-/wasserverteiler. die profis will ich sehen, die so lange brauchen. nachdem die werkstatt bei der s75 meiner eltern das erste mal 'entkalkt' hat (anscheinend die maschine geöffnet, die schläuche abgezogen, entkalker durch die zwei durchlauferhizter, schläuche falsch/ohne dichtungen wieder anschließen, 75€ dafür verlangen), hab ich den service übernommen. quellen gibts im netz genug. meinen erfahrungen nach kommt totales versagen gar nicht so oft vor.

mit übung dauert auch das zubereiten von einem espresso mit der st-maschine nicht länger als mit einem va. spätestens bei der schnellen versorgung von 5-10 leuten schlage ich den va um längen

 

AW: Sind die ECM-Geräte wirklich so gut?

Wenn man nicht vom Dorf kommt, dann gilt die ECM-Serie bei Kaffeekochfreunden im allgemeinen als "Muschi-Maschine" (sorry!). Ein aufgemotzter Chrombomber, der vorgibt Retro zu sein und auf sentimentale Gefühle zahlungskräftiger Kundschaft abzielt. Das die Maschinen auch funktionieren, ist hier ja schon zur Genüge ausgeführt worden. Das die Kisten aber keine nennenswerte Tradition haben und nur für den Espresso-Hype produziert werden, wird hier kaum angeführt.

Ich meine, wer ein wenig kulturellen Anspruch hat und auch Kaffee-Kultur mit eben solcher verbindet, der geht an einer ECM - mit nur einem sehr kurzen Blick zur Seite - schleunigst vorbei.

 

AW: Sind die ECM-Geräte wirklich so gut?

Kaffee-Kultur hängt nicht nur vom Kaffe ab. Dazu gehört auch eine entsprechende Ausdrucksweise, Offenheit für alles Neue und eine kosmopolitische Weltanschauung.
Ich kenne viele kultivierte Menschen und Espresso-Liebhaber, die "vom Dorf" kommen.