Sind eure PartnerInnen, Kinder, ... in der Lage eure Maschine zu bedienen?

Erinnert mich irgendwie an diese Unterhaltung:

Aber mal im Ernst: So kompliziert ist die Bedienung einer Espressomaschine ja nun auch wieder nicht! Reparieren – ok. Aber Espresso rauskitzeln – nein.

Wenn aber man oder frau keinen Spaß dran hat, der/die Partner/in aber schon, warum soll’s dann nicht die/derjenige erledigen, welcher es am liebsten tut?

 

Deine Ausführungen klingen zumindest schon ein bisschen danach, als müsse sie zum Espressokochen eine A380 ohne Autopiloten landen, anstatt einfach nur 2 Knöpfe zu drücken und/oder 2 Hebel umzulegen

Oder, anders gesagt, warum wird jeder Frau selbstredend zugetraut, einen Kuchen zu backen, samt Zutatenportionierung, Benutzung einer Küchenmaschine und eines Backofens. Aber Espresso zubereiten ist zu technisch? Ganz ehrlich, darüber muss ich schmunzeln und ich kann es mir nur so erklären, dass viele Männer die Maschine einfach zu ihrem Spielzeug erklärt haben, wo Frau vielleicht mal ran darf, aber eigentlich auch nicht will, weil er schon wieder so nervös um sie herumschlawenzelt .

 

Das ist der Grund warum keiner bei uns gerne an die Maschine geht , wenn es aber auch kann. Ich werd halt nervös wenn jemand den Dampfhahn mit Kraft zudreht ;-).

 

Haja, jeder Trottel ist in der Lage mit brauchbarer Hardware einen vernuenftigen Espresso in die Tasse zu bekommen, machen wir uns doch nix vor.

Fingerspitzengefuehl ist hier auch nicht wirklich notwendig, es gibt hier gefuehlt 1000 Threads, die versuchen den Ablauf zu 100% reproduzierbar zu machen,

Irre Messgeraetschaften um das "brewing ratio" zu bestimmen, Waagen, elektronische Temperaturregelungen und dynamometrische Tamper lassen nicht mehr viel Spielraum fuer Inspiration und Transpiration ist hier, wenn man die ganzen "Anweisungen" beachtet, auch nicht mehr wirklich notwendig.

Und wenn man noch ehrlicher ist, ist selbst das Roesten weit vom Raketenbau entfernt, auch hier lassen sich die Roestkurven beliebig reproduzieren und auch hier kann jeder Trottel zu guten Ergebnissen kommen - auch wenn's schwer faellt das zu glauben. Das Marketing spielt hier wohl eine viel groessere Rolle, als die Genialitaet des "Roestmeisters", den es als Ausbildungsberuf vermutlich immer noch nicht gibt. Ein Gas-Wasser-Scheisse-Installateur duerfte in seinen 3 Jahren der Ausbildung wesentlich mehr Faehig- und Fertigkeiten erwerben, als viele der kommerziellen "Kleinroester" hier im Forum erwerben mussten um ihren Unterhalt damit zu verdienen.

Bei den Latte-Art-Meisterschaften machen Leute mit, die gerade mal ein Jahr an der Maschine stehen - der Trainingsaufwand in jeder olymischen Sportart duerfte um ein Vielfaches hoeher liegen.

Einige der Poster hier, die seit vielen Jahren hier aktiv posten und mehrere 1000 Postings hier abgelassen haben (mich eingeschlossen), duerften sich auf einem "Kaffeeniveau" bewegen, welches man einem geistig und koerperlich nicht zurueckgebliebenen in ein paar Wochen beibringen koennte.

Verwunderlich fuer mich ist, dass hier tatsaechlich noch einige der Maenner der Meinung sind ihre "Pueppchen" zuhause waeren gerade mal dazu in der Lage, den Knopf vom Vollautomaten druecken zu koennen.

 

Da gebe ich dir recht, trotzdem ist es vielen ein zu großer Aufwand. Wenn mal einer das alles erklärt bekommen will. Hören die meisten nach dem mahlen schon nicht mehr zu.

 

Es gibt (sinngemäß) den Spruch eines recht bekannten Hobby-Kochs zum Unterschied Mann/Frau beim Kochen, der aber meines Achtens auch sehr treffend zu diesem Thema passt (bitte erst genau lesen, ist überhaupt nicht Frauen-disskriminierend, sondern im Gegenteil):
"Frauen kochen das, was sie können, Männer das, was sie wollen!"

 

Die meiste Arbeit macht ja das Feintuning. Der eigentliche Prozess geht ratzfatz ...

 

Ganz genau. Das lasse ich den Mann machen.
Wenn er mal da ist, macht er auch den Kaffee. Das ist ja technisch und hebt sein Selbstwertgefühl und er fühlt sich gut und männlich (glaube ich wenigstens )
Warum auch nicht? Ich hab dafür meine Ruhe zum Werbeblättchen für die kommende Woche schauen oder ähnlichem Frauenkram und mache, wenn er wieder weg ist, die Kaffeeecke sauber. So funktioniert Symbiose.

Wenn er ich wieder allein bin, ist der Oscar wieder nur meiner. Und die Mazzer auch.
Und bei ihm zu Hause ist es genau so - Männerspielzeug. Ich will da auch nicht ran. Wozu? Wenn ich den Kaffee auch lecker serviert bekommen kann?

Aber niemals - nie nie nie!!! lasse ich als Frau und Mutter meine Kinder an die Maschine. Wozu? Sie trinken keinen Kaffee.

 

So von Trottel zu Trottel: Selbst das gelingt mir nicht immer, was mache ich falsch?

Gruß
Plempel

Ps. einer der besten Beiträge der letzten Jahre!

 

@helges: Danke Dir für´s Mutmachen!
Im übrigen kann ich @plempel nur zustimmen: Klasse Beitrag!

Beste Grüße
Oli

 

Kurze Anmerkung zum Verständnis bzw. Interesse, mein Wunsch an die Familie zum runden Geburtstag ist eine Mühle für knapp unter 400,-Euronen (Compak K3), Kommentar meiner besseren Hälfte: "haben wir demnächst einen öffentlichen Ausschank oder wozu brauchts so teures Zeugs".
...hmm, ich kaufs demnächst einfach wieder selber, knibbel den Preis ab und erfreue meine Lieben mit leckeren Kaffeegetränken, da wird der, wie auch immer geartete Aufwand, nicht hinterfragt, da freut jeden das Ergebnis, aber ich glaube den gelungenen Espresso wirklich zu schätzen weiß hier nur einer [emoji6]

Nachdenkliche Grüße,

Stefan

 

Naja, eigentlich bin ich derjenige (oder auch einzige) der den besseren Kuchen backt, derjenige der das tägliche Kochen erledigt (obwohl sie mich manchmal mit einer Mahlzeit überrascht wenn ich nach Hause komme) und derjenige der die Wäsche wäscht. Das Putzen übernimmt dann sie dafür. Ich kann behaupten, dass wir dem altertümlichen Rollenmodell in keinster Weise entsprechen und trotzdem bin ich mir sehr sicher, dass sich viele Frauen in die Schublade der Hausfrau stecken lassen ohne große Widerworte zu geben. Ich finde die Erklärung mit dem Spielzeug der Männer ist eine sehr gute Erklärung für das besprochene Phänomen.
Sobald ich meiner Freundin etwas an teuren Geräten, die mir gehören (wir haben keinen gemeinsamen Haushalt), erkläre befällt sie eine Angst davor etwas kaputt zu machen. Ich kann dann noch so oft beteuern das man da nix kaputt machen kann und wenn es so wäre, es dann eben so wäre und man es bestimmt reparieren kann. Die Angst bleibt. Und dadurch das man ja in guter Absicht Hilfestellung gibt, macht man die Angst nur schlimmer, weil man ja, um erklärend tätig zu werden, nervös umherschlawenzelt.
Aber was ich mit dem Beitrag vorher sagen wollte, die Angst wird womöglich anerzogen und ist damit schwer zu beseitigen. Doch ich bin mir sicher das sich die Mühe lohnt. Meine Freundin hat in letzter Zeit ihre Berührungsängste stark abgebaut, zwar auch Fehler gemacht, die mich teilweise geärgert haben, aber sie hat draus gelernt und ich bin mir sicher, dass sie, nachdem sie die Berührungsängste mit der neuen Maschine abgebaut hat, wohl auch in der Lage sein wird sich selber mal einen Espresso zu ziehen wenn ich mal nicht zuhause bin. Kernaussage meine Pamphlets soll sein, dass wohl jeder in der Lage ist eine Espressomaschine (oder eine Waschmaschine (jaaaa liebe Männer hier) ) zu bedienen, sofern er keine Angst davor hat es zu versuchen.

 

Liebe Sabine,
es ehrt Dich wenn Du technisch interessiert bist und an alles Neue unbefangen rangehst.
Die Ergebnisse werden dann auch entsprechend gut sein.
Es gibt aber Menschen (Frauen wie Männer - wollen wir doch forenpolitisch korrekt bleiben), die sich vieles nicht zutrauen.

Meine damalige Freundin ließ sich partout nicht dazu bringen, Ihren Wochenend-Aufsteh-Vorsprung zur Zubereitung ihres Cappuccionos zu nutzen, wohl gemerkt mit vorjustierter Mühle, nem Einkreiser und separatem Milchschäumer (ok, gibt Abzüge in der B-Note). Und ich hab ihr wirklich versucht gut zuzureden. Dabei machte sie ein Gesicht als wolle ich ihr ein Teufelswerkzeug mit Atomantrieb ohne Schutzkleidung nahebringen.

Eine andere hat morgens - mit obiger Ausstattung - munter versucht, den gewünschten Cappu zu ziehen. Das Ergebnis hab ich dann nach dem aufstehen sehen können - an der Wand.
Die Beschriftung an der Bazzar Stella war weg, was mir als daily-User egal war. SIE hingegen hatte den rechten Schalter des Einkreisers versehentlich auf "Dampf" gestellt, was beim Bezug ein schickes Muster verursachte, nur nicht in der Tasse.

Mit beiden Vorgehensweisen kann ich gut leben:
Der/die eine traut sich´s zu - der andere nicht. Aus meiner Sicht eine Frage der Erziehung zuhause, eine Frage der Erwartungshaltung der Eltern, was sich dann bis ins Erwachsenenalter fortsetzen kann.

Unterschiedliche Mentalitäten Einzelner lieber als tradiertes männliches Rollenbild zu beklagen finde ich dagegen überflüssig - sagt ja auch eher was aus über den Klagenden aus.

Entspannte Grüße
Stephan

 

@BrunsLee: das klingt schon verständlicher so

@Sympatico: Nicht jeder humorige Post ist es wert, gesellschaftspsychologisch analysiert zu werden.
Ich mach an der Stelle einfach mal die Ingrid, damit ist von meiner Seite eigentlich alles gesagt dazu.

Munter bleiben!

 

Und zack werden wir unbegründet persönlich? Oder wie soll ich das auffassen? Mir ist es nun einmal aufgefallen, dass es in vielen Familien einfach noch dieses Rollenbild gibt und daraus Erwartungen an die unterschiedlichen Geschlechter und ihre Rollen innerhalb der Familie gestellt werden. Das Ganze als überflüssig zu betrachten ist ja eine Meinung mit der ich leben kann, aber dabei in einem Atemzug (ohne denjenigen persönlich kennengelernt zu haben) noch in eine Schublade gesteckt zu werden empfinde ich als unfair und unbegründet. Da bin ich dann auch der Nachfolger der besagten Ingrid und beende die Diskussion für meinen Teil.

 

Die Ingrid war eine, die sich immer selbst zitiert hat so wie ich oben.
Siehe auch
http://www.usenet-abc.de/wiki/Team/Ingrid

 

Ooch...da stell Dein Licht mal nicht unter´n Scheffel !
Mein Fehler war, durch die persönliche Ansprache an Dich, den Eindruck zu erwecken, ich würde auch ausschließlich DICH meinen. Entschuldige bitte !
Dem ist nicht so.
Ich empfinde die Vorwürfe an Rollenbilder eben als überflüssig - egal wer sie äußert.
Hab aber auch kein Problem damit, das ausschließlich humorig zu sehen...dazu ist´s nicht wichtig genug.

Dito. Deine Antwort empfinde ich genauso. Frag doch bitte wie´s gemeint ist. s.o.

 

Ich habe doch gefragt wie ich das auffassen soll und bin in keinster Weise persönlich geworden, zumindest nicht absichtlich. Wo genau werde ich denn persönlich? Damit ich wenigstens weiß ob und wofür ich mich entschuldigen muss.
Edit: Ich bin eigentlich der Meinung Anfeindungen bringen uns nicht weiter... deshalb entschuldige ich mich für eventuelle bewusste oder aber auch unbewusste Verfehlungen und hoffe auf Nachsicht. Ich bin einfach zu sehr durch andere Foren geprägt in denen Anfeindungen (bedeutend deftigere) die Regel waren und war etwas entsetzt das es hier anscheinend auch emotional zugeht, was aber in einem gewissen Maß ok ist.

Trotzdem müsste sympatico mir noch erklären, wie der von mir monierte Satz gemeint war. Vielleicht habe ich da auch was falsch verstanden?

 

Was beide jetzt per "Unterhaltung" geklärt haben.
Alles gut...

 

Man sollte sich mal vorstellen es ginge um die Bedienung einer Waschmaschine und die Diskussion sähe so aus...

Hardliner(in) (natürlich eine Frau):
An meine Miele darf mein Schnucki nicht dran, ist auch zu technisch für ihn, ich überlasse ihm das Dreckigmachen, denn welches Waschmittel für welchen Fleck, bei welcher Gradzahl und mit welchem Programm, dafür muss Frau Wäsche wirklich lieben.

Mitläufer(in) (vertritt die Meinung des Hardliners in groben Zügen, will aber nicht so chauvinistisch rüberkommen, gibt daher dem Liebsten Hilfestellung und schult ihn mit Aufgaben die er bewältigen kann):
Mein Schatz bekommt das mit der Wäsche eigentlich schon ganz gut hin, klar, die Wäschehaufen müssen sortiert und beschriftet sein und ab und zu landet dann doch mal ein roter Socken in der weißen Kochwäsche, das ärgert mich dann schon ein Bißchen, aber wir haben doch alle Fehler gemacht um unsere Wäsche heute so blütenweiß zu waschen wie wir sie lieben.

Rollenteiler:
Bei uns wasch ich die Wäsche, aber meine Frau darf auch an die Waschmaschine, die Kinder nicht, gerade Pulverwaschmittel ist total ätzend, was da alles passieren kann. Außerdem machen sich unsere Kinder nicht dreckig, warum sollten Sie eine Waschmaschine bedienen?

... Würden wir uns dann nicht alle doof vorkommen?