Single Dosing: Sinn oder Unsinn?

Konstanter ist er.

Weil es Wurscht ist, ob der letzte Espresso 1/2 Stunde oder 1/2 Woche her ist.

Man kann verlustfrei einfach jede Sorte im Wechsel beziehen, morgens eine Robustamischung zum Cappu, nachmittags einen Arabica als Espresso, ohne pinseln, ohne rausmahlen, keine Qualitätseinbußen, keine Durchlaufschwankungen.
Statt dessen nur noch eine Mühle auf der Arbeitsplatte.

Für mich macht das (mit einer geeigneten Mühle, Stichwort totraumfrei) absolut Sinn.

 

Bei mir schmeckt der zweite Shot grundsaetzlich anders als der erste und ich geh davon aus, dass das nicht an der Muehle liegt sondern eher an den Geschmacksnerven - bin da wohl auch nicht alleine.

 

Bei mir ist es genau umgekehrt - der erste schmeckt anders als der zweite, selbst wenn ich zuerst den zweiten trinke

 

Dann stellt doch die beiden ersten weg, trinkt den dritten und vierten und vergleicht die beiden ersten danach wenn sie kalt sind.

 

Hi,
meiner Erfahrung nach macht sich eine Mischung aus frisch gemahlenen Bohnen und Totraummehl je nach Kaffeesorte mehr oder weniger bemerkbar. Je heller die Röstung war, desto mißlungener der Bezug bei längerem Stillstand der Mühle. Bei den dunklen Röstungen konnte ich oft ganz gut noch einen trinkbaren Cappuccino machen, bei hellen Röstungen nicht mal das.
Auch das Vermischen des Mehls im Siebträger mit diesem Kastanienmännchen-Dings (WDT) hilft, wenn man den ersten Bezug am Morgen nicht wegkippen will.
Mit haben übrigens die Espressi in Neapel zu mindestens 70% überhaupt nicht geschmeckt, für mich würde sich dementsprechend mehr Sorgfalt bei der Zubereitung lohnen, um mehr rauszuholen. Hier geht es auch nicht nur um Geschmacksache, ich mag grundsätzlich schon auch extreme Ristretti aus dunkleren Bohnen. Aber davon hab ich in Neapel genau zwei richtig gute bekommen. Die ansonsten oft schlampige Zubereitung war in vielen Lokalen deutlich schmeckbar.
Also wäre mein Fazit: Fehlerverzeihende Röstungen kann mann eher mit einer herkömmlichen Mahlung trinkbar hinbekommen, (auch je nachdem wie schmerzfrei man ist), für hellere Röstungen würde ich ein Singledosing total empfehlen.
Liebe Grüße,
Kenny

 

Ich wechsel gern die Bohnensorte. Dazu kommt, dass ich selber zb lieber helle, fruchtige Bohnenmischungen trinke, meine Partnerin eher die dunkle, schokoladige Sorten bevorzugt. Wenn wir also zusammen eine Kaffee trinken wollen, bräuchte ich zwei Mühlen. Dafür fehlt mir der Platz. Des weiteren ist für mich die Zubereitung auch eine Art Entschleunigung, dazu zählt auch das Abwiegen der Bohnen. Ich experementiere auch gerne mit Mahlgrad und Bohnenmenge und da merkt man natürlich einen geschmacklichen Unterschied.

Aber es gab für mich noch einen weiteren Grund zum SingelDosing zu wechseln. Meine erste Mühle war eine Graef. Selten glich ein Shot dem anderen, was auch am Füllstand der Bohnen lag. Also war ich eigentlich immer dabei den Mahlgrad anzupassen. Das nervte mich sehr. Bei F4E war es besser, aber für mich immer noch nicht gut genug. Wenn ich vergessen hatte, altes Mehl auszumahlen, hat man es direkt am Shot gesehen, der plötzlich schneller durchlief.

 

Der Unterschied zwischen der Casadio Direktmahler und der HG-one war im Geschmack nicht sehr groß.
Aber bei der HG-one immer vom ersten Shot an sehr gut.
Bei der Casadio erst nach 2-3 Shots, dann konnte erst eine Verstellung bemerkt werden, außerdem musste der Hopper immer 1/3 voll sein. Daher mussten immer Kilopakete her, deren Qualität sank schnell mit dem Verbleib im Hopper. Was da an Kaffeepulver ungenutzt anfiel waren Unmengen.
Ich verwende, aufgrund der Sparsamkeit bei Singledosing, deutlich höherwertigen Espresso, vorher habe ich mich das nicht getraut. ( Jede einzelne Bohne wird extrahiert zu trinkbarem Espresso, ich zucke bereits, wenn mir eine auf den Boden entgleitet, die ich dann suche und trotzdem verwende).
Der riesen Vorteil ist die direkte Kontrolle über den Mahlgrad, die Verstellung wirkt unmittelbar.
Abwiegen gibt ebenfalls Kontrolle über den Vorgang.
Morgens ist der zweite shot meist auf den Punkt, der erste nah dran.
Den Anspruch an Geschmack kann jeder selber definieren wie Er/Sie möchte.
Ich trinke morgens zwei Capuccino und einen Espresso, die ziehe ich aus einem Handhebler, der mindestens 1 Stunde vorheizen muß.
Ich brauche 20 Minuten für die Kaffees und dieses Ritual braucht nachvollziehbare Parameter.
Der dritte (Espresso) ist dann, nach zwei vorherigen oft göttlich und ich bin gestärkt.
Es ist eine Kombination aus Anspruch, Ritual und Komfort um in den Tag zu starten.
Ohne die Genauigkeit schmeckt das Resultat nur mäßig und es wäre dann für mich sinnlos diesen Aufwand zu betreiben.
Daher für mich persönlich absolut Sinnvoll: Singledosing, Singlehandhebel, Singletampern, Singleabwiegen, Singlerumrühren mit Zahnstocher usw.
Gruß

 

Das eigentliche Topic ist hier: Ist denn das extra für mich zubereitete Essen im Restaurant so viel besser, als die im 100er-Topf zubereitete Suppe in der Mensa.
Kann man schon mal fragen. Muss man aber nicht.

 

Muss jeder selbst wissen. Mir stellt sich die Frage, wie man in den letzten 50 Jahre leckere Espresso ohne diesen Aufwand zubereiten konnte. Ich bin auch davon ab 20 EUR und mehr für ein Kilo Kaffee auszugeben, die Sorten, die mir schmecken sind deutlich preiswerter. Ich wechsle auch nicht in während des Tages die Bohnen, trinke meist zwei Espresso hintereinander, male morgens einmal aus und abends bekommt meine Frau den ersten Shot im Cappuccino oder Latte Macchiatto.

Ich bin ganz froh nicht den feinen Geschmack zu haben um diesen Aufwand betreiben zu müssen damit es mir schmeckt. Sowas, genau wie beim Wein oder das perfekte Gehör kann sehr teuer werden, wenn man sonst mit dem Ergebnis nicht glücklich ist.

Es sind oft 10 Getränke an Tag, zu dem Aufwand hätte ich kenne Lust und wäre mir zu zeitaufwendig.

Aber ich werte das nicht ab, wenn es sonst einem nicht schmeckt oder er ständig andere Bohnen verwendet muss er das tun. Für mich macht macht es auch finanziell keinen Sinn, denn Zeit und Bequemlichkeit isind bei mir auch Geld.

 

Dann bist Du eben der falsche dafür, ist ja auch nicht schlimm. Weil für jemand für den das engagiertes Hobby ist ist das ja kein Aufwand, sondern einfach etwas mehr Zeit die er gerne dafür aufwendet das Beste aus seinen Bohnen zu holen. Also eher Ehrgeiz als Aufwand. Da gehts auch nicht darum, daß es anders nicht schmecken würde, nur halt nich ganz so gut.

Das sind dann so Argumente die man sich selber einredet um es erst gar nicht zu probieren. Weil das stimmt ja beim Single Dosing nicht, eine solche Mühle ist nicht zwingend teurer und beim Kaffee spart man ja sogar einiges ein. Rare Kaffeesorten sind teuer, aber das jucken solche zu probieren hat ja keine Korrelation mit SIngle Dosing, das juckt Besitzer anderer Mühlen genauso oder halt nicht. Ein Argument pro oder contra SIngle Dosing ist das aber nicht, sondern davon völlig unabhängig. Daß Liebhaber solcher Spezialitäten eher auf den Sinn des Single Dosings kommen das kann sein. Also Teil der Entwicklung die mancher während seiner Kaffeekarriere so macht und weniger Risiken und Nebenwirkungen.

 

Es sit doch meistens so, die letzten 10% kosten fast immer einige 100% mehr .
Ob es dann Sinn macht auch mal auf die letzten 10% zu verzichten muss jeder selber wissen,

 

Selbst das ist subjektiv, die Geschmäcker sind nun mal verschieden und wenn wir es am Bsp des Weines weiter vergleichen wollen, der "bessere" Geschmack zwischen einem 30 € und einem 50 € Grand Cru ist für mich, bei einem 20 € Aufpreis
Preis-Leistungs technisch gesehen, nicht greifbar. Und es gibt etliche Zweitweine zwischen 15-20 € welche in dieser Liga auch mithalten können....

 

Kann ich für mich ausschliessen. Denn nach dem ersten ausgemahlenen Kaffee trinke ich dann den zweiten und dritten oder dritten und vierten, wenn mein Frau zuerst einen möchte. Ich habe dann frischen Kaffee aus einer hochwertigen Mühle. Da ist für mich kein Verbesserungspotenzial. Aber auch nicht, wenn ich eine Stunde später noch zwei trinke. Ich kann dann nicht sagen, dass mir der zweite soviel besser als der erste schmeckt.
Und Kosten habe ich durch das Ausmahlen 10 cent am Tage, als 35 EUR im Jahr. Die spare ich durch preiswerteren Kaffee und mehr Zeit wieder ein.

Aber das ist wohl der Unterschied, deshalb reicht mir meine Pratika. Ich will einfach nur guten Kaffee trinken, ein Hobby möchte ich nicht daraus machen, denn ich habe schon beruflich damit zu tun. Und das sollte man ein Stück weit bei den Beratungen hier berücksichtigen. Manch einer will nur guten Kaffee, andere wollen nach und nach auf den Geschmacksolymp.

 

Wenn ich mich daran erfreue, wie preiswert mein Kaffee ist und wie wenig Verlust ich beim Ausmahlen habe, geht das für mich am Sinn des Single-Dosings vorbei.
Ich möchte hierdurch kein Geld sparen sondern meinen Genuss erhöhen. Schmeckt mir beispielsweise eine Kaffesorte besser mit 12g, die andere aber mit 13,5 (wobei der Preis der Sorten vollkommen egal ist) bekomme ich das mit einer Timer-Mühle nie so genau hin.
Dass ich zusätzlich die wasserdichte Waage unter dem Siebträger stehen habe, geht vielen wahrscheinlich auch zu weit, den Bezug zu wiegen, verursacht mir aber keinen Aufwand; erhöht jedoch meinen Geuss.

Mir geht es im Grund nur darum, den einmal für mich gefundenen optimalen Geschmack der jeweiligen Sorte reproduzieren zu können und im Laufe des Tages verschiedene Sorten trinken zu können (nach Lust und Laune).

 

Beim lesen dieses Threat stellt sich mir die Frage ober die Eingangsfrage richtig gestellt wurde. Müsste es nicht lauten: Welchen "Wert" hat die Funktion "Single Dosing" für den einzelnen?

 

Für mich ist der entescheidende Vorteil der:
Kein leermalen nötig
Sorte wechselbar...

ich schmeiß micht heute schon einen Cappu mit enstprechenden Bohnen und einen Robusta espresso rein, wenns mich Mittag um nen Arabica juckt jag ich den durcht und wenn ich mal 3 Tage keinen Cafe trinke ist auch kein problem.

ich für meinen Teil halte Single doser das sinvollste für zuhause...

Kurz un knapp
(Mahlgut 1)

roli

 

Wenn mans jetzt böse ausdrücken möchte könnte man sagen nicht jeder hat einen Müllschlucker zuhause. Müssen wir ihr mal erzählen warum sie immer zuerst dran kommt, sie denkt bestimmt aus Liebe und Rücksichtmahme. Ok so kann mans auch lösen und wenns Frau schmeckt ist ja nichts dabei und ok so (würde ich wohl auch so machen)

 

Bei dem Aufwand für maschinelles Single Dosing kann man sich gleich eine Porlex kaufen und ist alle Sorgen mit Totvolumen auf einen Schlag los. Ich benutze seit 4 Jahren eine adaptierte Porlex und bin damit sehr zufrieden.

 

Dem Rat würde ich nicht folgen, Single Dosing ja, aber das schönste Single Dosing nutzt nur bedingt wenn die Mühle an sich kein überzeugendes Mahlgut liefern kann.

 

Zu dem Satz, dass die Geschmäcker verschieden sind, kann ich nur entgegnen:
Nur, wenn mehrere auf gleichem Niveau gelernt haben zu schmecken, kann man vergleichen.
Alles andere wäre ziemlich unfair.
Gruß