specialty caffè sospeso für Obdachlose / Lasten-Fahrrad / Bitte um Unterstützung

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  1. #1 pingo, 17.04.2021
    Zuletzt bearbeitet: 17.04.2021
    pingo

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    Lasten-Fahrrad / specialty caffè sospeso für Obdachlose
    https://www.betterplace.me/caffe-sospeso-bike

    [​IMG]

    Katja Nottelmann fährt in Hamburg mit einem Fahrrad Kaffee für Obdachlose aus. Sie setzt damit – besonders in diesen Zeiten – ein wichtiges Zeichen. Ich möchte meine ehemalige Rösterei-Kollegin unterstützen und ihr bei ihrem mutigen Engagement und ihrer vorbildlichen Menschlichkeit helfen. Den Kaffee für den mobilen Ausschank stellen wir, Quijote Kaffee aus Hamburg Rothenburgsort, und einige weitere solidarische Direct-Trade-Röstereien zur Verfügung.
    [​IMG]Damit Katja viel größere Mengen Kaffee ausschenken kann (und damit sie mehr Spaß hat!), sammeln wir mit eurer Hilfe für ein Lastenfahrrad.
    Das am besten geeignete Modell stellt XYZ Cargo aus Hamburg. Es kostet mit allen Aufbauten 3975,00 Euro.
    Diese setzen sich wie folgt zusammen:
    3120 für das E-Trike
    105 Euro für Schutzbleche
    85 Euro für ein Schloss
    90 Euro für Beleuchtung
    530 Euro für eine Boxerhöhung für das Trike
    45 Euro für einen Regenschutz
    Katja arbeitet ausschließlich ehrenamtlich. Sie möchte mit dieser Initiative eine uralte Tradition fortführen, die namensgebend für das Projekt ist. Der sogenannte caffè sospeso ist wörtlich übersetzt ein „aufgeschobener Kaffee“. Er stammt aus der neapolitanischen Kaffeekultur. Dort herrschte die Gepflogenheit, dass ein wohlhabender Gast stets einen weiteren Kaffee für Bedürftige zahlte.
    In Hamburg möchten wir diesen Brauch nun fortführen - aber wir bringen ihn auf die Straße. Wir wollen tolle Direct-Trade-Kaffees zu Obdachlosen bringen und verbinden so die Themen Wertschätzung und Gerechtigkeit. Einerseits für die Produzent*innen in den Ursprungsländern, die nicht ausgebeutet werden und mehr Geld als bestenfalls den Fairtrade-Aufschlag erhalten. Wertschätzung aber auch für die Obdachlosen hier, weil sie sehr guten Kaffee erhalten und eben nicht Kaffee von ausgebeuteten Bauern.
    Wir versprechen euch volle Transparenz über die Ausgaben und werden jetzt und in Zukunft über das Projekt berichten. Einen ersten Bericht könnt ihr weiter unten lesen. Schreibt für weitere Infomationen gerne auch an [email protected].
    Wir danken euch für eure Hilfe!
    Katja und Pingo
    Hier ein beispielhafter Bericht von Katja:
    Heute war ich das erste Mal mit dem Kaffee für Obdachlose unterwegs. Ich werde das Projekt caffè sospeso nennen, wie es in Neapel und an bereits an anderen Orten üblich ist, handelt es sich doch um einen aufgeschobenen Kaffee. Ein Kunde bezahlt für einen anderen in einem Café eine Kaffee und dieser wird dann an einen Bedürftigen oder eine Bedürftige ausgegeben. So einfach. Für mich hatte die Sache nur einen Haken: Es geht nicht darum, daß Cafés jetzt nicht geöffnet sind, es sei denn es gibt etwas zum mitnehmen. Es geht darum, daß Obdachlose oft nur den Rest erhalten, den andere wegwerfen würden und das ist würdelos. Dazu kommt, dass der Kaffee, der oft an Obdachlose ausgegeben wird meistens jedoch von ausgebeuteten Bauern stammt und das ist ebenfalls nicht ok.
    Deshalb habe ich mich heute auf den Weg gemacht, um gerecht gehandelten Kaffee, der auch zu besten in der Branche zählt unseren Gästen zu servieren. Den ersten Gast hatte ich vor dem EDEKA am Winterthuder
    Marktplatz. Er ist immer da und vor ein paar Wochen war die Not so groß, dass er und ein anderer Mann sich wegen des Bettelplatzes stritten. Es gibt ja nur noch Lebensmittelläden, Buchhandlungen und Blumenläden, die jetzt geöffnet sind. Damit fallen Betteleinnahmen weg. Der Lockdown trifft die Ärmsten am stärksten.
    Ich fahre gleich weiter nach St. Georg oder besser St. Gayorg. Hier treffe nur einen älteren Mann. Er sagt mir, dass er keinen Kaffee trinken möchte, weil die Toilette zu weit ist. Er kann nicht gut laufen, das sehe ich am Rollator auf dem er sitzt. Toiletten, das Normalste auf der Welt und doch nicht greifbar für alle!
    Ich fahre jetzt zum Hauptbahnhof, dort frage ich die Polizei, wo die meisten Obdachlosen zu finden sind und lerne, dass es einen Gabenzaun gibt, der am Uhrturm ist. Am Gabenzaun ist gerade keiner aber direkt am Uhrturm und daneben. Die Polizei hat noch den Steintorplatz erwähnt, das ist seit jeher ein hartes Pflaster, das weiß nicht nur die Historikerin. Dazu später mehr.
    Ich mache mich zuerst Richtung Mönckebergstraße auf und treffe eine Frau, die ihre Habseligkeiten auf mehrere Einkaufswägen verteilt hat. Auch sie freut sich über den Kaffee, dann geht es einfach die Mö runter. Hier sitzen einige Menschen. Mit manchen kann ich mich nicht unterhalten, weil sie von irgendwo herkommen und vielleicht nach irgendwo zurück wollen oder einfach hier gestrandet sind. Gesten genügen. In der Spitalerstraße treffe ich auch einen Obdachlosen, der schon 15 Jahre auf Platte ist. Ich erzähle ihm etwas über den Kaffee (Ecuador). Er hört mir zu und möchte keinen Pappbecher. Er kenne den Unterschied zwischen den Kaffees und gibt mir seinen Stahlbecher. Jedes Wochenende bekommt er auch Die Zeit und liest sie ganz durch. Bildung, für alle mit Wohnung selbstverständlich, ist nicht für Menschen auf der Straße zugänglich. Ich höre weiter zu und lerne, dass eine 84-jährige Frau, die nach St. Petri am Sonntag in die Messe geht ihn vorher besucht. Gerne hätte ich mich noch weiter unterhalten aber es gibt noch andere Menschen, die vielleicht Kaffee möchten und es ist eine Fahrt gegen die Zeit. Leider muss ich den Kaffee in einer großen Thermoskanne transportieren und da zählt jede halbe Stunde. Der Kaffee verliert pro Stunde etwa 1,8 Grad an Temperatur.
    Zum Schluss fahre ich noch zum Steintorplatz. Wie ich schon erzählte, ist das seit jeher ein hartes Pflaster. Bis zum Ende der Frühen Neuzeit war hier eine Richtstätte, also ein Ort, wo sowieso keiner freiwillig hinwollte.
    Heute ist da zwar das Museum für Kunst und Gewerbe aber es gibt auch viele Drogenabhänge dort. Ich gehe auf den Platz, wo Methadon ausgegeben wird. Menschen liegen hier in Schlafsäcken umringt von großen Möwen. Das sind nicht die kichernden, kleinen Lachmöwen, die man sonst so häufig sieht. Diese hier sind so groß wie Hühner. Sie schnappen sich jedes Stück eines angebissenen Brotes und was sonst so herumliegt. Ich gehe in die Nähe eines Zaunes, wo einige Menschen sind. Sie sind auf Drogen, fallen fast hin, wie auch Betrunkene. Ich fasse meinen Mut zusammen aber es gelingt mir, dass einige mit Abstand den Kaffee erhalten. Ich war in Sorge, dass jemand auf mich fällt. In Zeiten von Corona wäre das keine gute Erfahrung. Eine Frau, die etwas klarer ist kommt auf mich zu und dankt für den Kaffee. Ihr Gesicht weist eine große Schürfwunde auf. Was ist ihr wohl passiert? Das werde ich nicht erfahren und will auch nicht nachhaken.
    Ich setze mich aufs Fahrrad und habe viel gelernt heute. Ich weiß, was nun nicht mehr selbstverständlich ist.
    Nächste Woche rufe ich andere Röster an und erzähle Ihnen davon. Ich hoffe, dass sie mitmachen.
    LG, Katja
     
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  2. pingo

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