Sprutzelndes Vakuumventil

Diskutiere Sprutzelndes Vakuumventil im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; <EDIT: Bitte den Thread bis zum Ende durchlesen, einige meiner Ideen sind Quatsch, wie aus dem letzten Posting ersichtlich> Bei meiner Rocket...

  1. #1 Abu Kicher, 20.08.2009
    Zuletzt bearbeitet: 19.12.2009
    Abu Kicher

    Abu Kicher Mitglied

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    <EDIT: Bitte den Thread bis zum Ende durchlesen, einige meiner Ideen sind Quatsch, wie aus dem letzten Posting ersichtlich>

    Bei meiner Rocket Cellini gibt es einige Minuten nach dem Einschalten ein Pfeifen, wie bei einem Kochtopf, wenn das Wasser Kocht und im Begriff ist, Druck aufzubauen. Das ist das Vakuumverntil, das im kalten (bzw. drucklosen) Zustand offen ist, weil es nicht mit einer Feder vorgespannt ist, sondern sich bei Entspannung durch das Eigengewicht wieder "setzt". Eigentlich mag ich das Geräusch ganz gern. Sobald sich das Ventil schließt verstummt das kurze, leise Pfeifen und der Kessel baut Überdruck auf.

    Allein - es gibt auch einen Nachteil dieses im kalten Zustand offenen Ventils. Es sprutzelt nämlich in dem Moment in dem das erste bisschen Dampf entsteht und austritt, aber der Ventilstift noch nicht mitgenommen wird, immer ein bisschen Wasser oben aus dem Ventil raus, immer ein paar Tropfen. Es dürfte eigentlich (praktisch kalkfreies) Kondenswasser sein, aber offensichtlich versaut es das Maschinen-Innenleben doch ein wenig, zumindest optisch. Ich habe auf jeden Fall überall auf dem Kessel und drumherum ganz leichte Kalkflecken von diesem - sagen wir mal - allmorgendlichen feuchten Traum.

    Mein erster Gedanke war: Warum ist dieses Ventil nicht mit einer leichten Feder immer geschlossen und nur der Unterdruck des abkühlenden Kessels saugt sich dann bei Bedarf etwas Luft rein? Keine Ahnung. Ich hatte also geplant, in den kleinen Pin, der in geschlossenem Zustand (Kessel unter Druck, erstes Bild) oben rausschaut, eine kleine Rille/Kerbe zu machen und einfach außen eine kurze Feder draufzumachen, die sich am Sechskant abstützt. Da ich nun aber keine entsprechende Feder auftreiben konnte und es ein ziemliches Gefrickel hätte werden können, habe ich nun einfach ein kleines Stück (wärmebeständigen) Schlauch drübergesteckt. Es sprotzelt jetzt natürlich immer noch raus, beleibt aber im Schlauch und die paar Tropfen verdampfen schnell wieder.

    Falls ihr das gleiche Phänomen habt, könnt ihr ja mal drüber nachdenken.

    Gruß
    Roland

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  2. #2 betateilchen, 20.08.2009
    betateilchen

    betateilchen Gast

    AW: Sprutzelndes Vakuumventil

    Sieht aus, als könnte eine Kugelschreiberfeder um den Stift passen. An den Stift links und rechts jeweils eine kleine Kerbe feilen, die Feder aufsetzen (eventuell kürzen) und einen passenden Wellensicherungsring obendrüber in die beiden Rillen, fertig :)

    Aber das mit dem Schlauch ist natürlich auch eine Lösung.
     
  3. #3 Abu Kicher, 20.08.2009
    Abu Kicher

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    AW: Sprutzelndes Vakuumventil

    War auch meine erste Idee. Aber die Federn, die ich hier hatte waren oben zu weit und wären unten in das Loch gerutscht, das doch recht üppig dimensioniert ist. Das wäre doch ne ziemliche Biegerei gewesen. Daher hatte ich heute mal nach einer eleganten, feinen, konischen Feder geschaut (jetzt gerade fällt mir ein, dass an den Achsen/Schnellspannern von Rennrändern so was ähnliches dran ist).

    Aber im Netz und im Baumarkt sah es ganz schön mau aus (Schraubenfedern, Präzisionsfedern etc.). Scheint ne Marktlücke zu sein... :)
     
  4. #4 betateilchen, 20.08.2009
    betateilchen

    betateilchen Gast

    AW: Sprutzelndes Vakuumventil

    Leg doch eine Unterlegscheibe unter die Feder, dann kann die nicht ins Ventil rutschen. Welchen Durchmesser hat der Stift und wie lang ist das herausragende Ende im geschlossenen Zustand?

    EDIT:

    Hast Du schonmal eine Vibrationspumpe von Ulka zerlegt? Da befindet sich eine kleine Spiralfeder mit konischem Aufbau im vorderen Rückschlagventil des Pumpenausgangs...
     
  5. #5 Dolomiti, 20.08.2009
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    AW: Sprutzelndes Vakuumventil

    Ist das nicht ein bißchen gefährlich? Das Loch ist ja gerade so groß dimensioniert, damit garantiert Luft in den Kessel kommt.
    Bei manchen Maschinen ist um das Sicherheitsventil ein kleiner Becher, der das Wasser auffangen und ableiten soll:

    [​IMG]

    Etwas in der Art, aber ohne Ablauf, weil das Wasser ja doch schnell verdampft, könnte ich mir vorstellen.

    Jürgen
     
  6. #6 betateilchen, 20.08.2009
    betateilchen

    betateilchen Gast

    AW: Sprutzelndes Vakuumventil

    Naja, das entspricht ja in der Funktion exakt der jetzigen Lösung mit dem aufgesteckten Schlauchstück.
     
  7. #7 Abu Kicher, 20.08.2009
    Abu Kicher

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    AW: Sprutzelndes Vakuumventil

    - es läuft nicht raus, sondern sprotzelt in der Gegend rum, daher ist eine Auffangschale leider nicht zielführend
    - Die Verwendung einer Unterlegscheibe ist eine gute Idee. Auch sicherheitstechnisch sehe ich (sowieso) bei dem Vakuumventil kein Problem. Bei dem Überdruckventil wäre das ganze natürlich etwas anderes, aber das ist ja kalt oder warm sowieso immer zu. Oder ist das Vakuumventil auch "überlebenswichtig"? Kann der Kessel vielleicht durch Unterdruck strukturelle Probleme bekommen?
    - Die Variante mit der Rennrad-Achsen-Feder ist auch nicht möglich. Die ist VIEL zu stark, die Feder darf (und soll) ja eigentlich nur die paar Gramm der Ventilnadel tragen, aber bei minimalem Unterdruck direkt aufgehen.
    - Pumpen habe ich leider noch nie zerlegt, und Ulka kenne ich nicht mal :)

    Jetzt habe ich nochmal geschaut. Der Schlauch dürfte zwar langfristig halten, wird aber extrem warm und dadurch ziemlich weich. Vielleicht werde ich nun doch mal die Variante mit Kugelschreiberfeder, Wellensicherungsring und Unterlegscheibe testen. Ich werde berichten.

    Hat eigentlich sonst noch jemand dieses Phänomen?

    Vielen Dank für die Tipps.
     
  8. #8 Dolomiti, 20.08.2009
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    AW: Sprutzelndes Vakuumventil

    Es gab hier schon mal die Diskussion und mir ist da heftig widersprochen worden. Trotzdem bin ich der Meinung, daß ein Unterdruck in Kessel, und seien es auch nur 0,1 - 0,25 bar, diesen zusammenfalten würde. Diese Ventile wurden nicht aus Jux und Tollerei eingebaut, vor allem von italienischen Mechanikern, die eigentlich keine "Luxusteile" eingebaut haben.

    Jürgen
     
  9. #9 Abu Kicher, 01.10.2009
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    AW: Sprutzelndes Vakuumventil

    Zur Info: Ich hab den Schlauch jetzt drin gelassen. Geht auch langfristig ganz gut.
     
  10. #10 ergojuer, 01.10.2009
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    AW: Sprutzelndes Vakuumventil

    Nun, dieses Ventil heißt auch Entlüftungsventil. Warum wohl?;-)
    Sinn des Ventils ist ja auch, dass nach Erreichen des Betriebsdrucks eben keine Luft mehr im Kessel ist. Zöge der Kessel beim Erkalten Luft ein und ließe diese beim Aufheizen nicht wieder raus, so könntest du nach Erreichen des Betriebsdrucks den Kessel noch einmal von Hand übers Dampfrohr entlüften.
    Mit der Feder hättest du dir ein "hängendes Entlüftungsventil" fabriziert. Ein Defekt der hier schon des öfteren beschrieben wurde.
     
  11. #11 Abu Kicher, 01.10.2009
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    AW: Sprutzelndes Vakuumventil

    Die Cellini ist ein Zweikreiser (ein einziger Kessel mit Wärmetauscher). Daher ist der Kessel immer nur ungefähr zur Hälfte mit flüssigem Wasser gefüllt, auch im Betrieb. Sonst könnte man ja keinen Dampf entnehmen. Wenn der Kessel kalt ist, ist diese Phase halt Luft.

    Beim Abkühlen entsteht ein leichter Unterdruck, der durch Ansaugen von Außenluft über das Vakuumventil ausgeglichen wird. Sobald nach dem Ausschalten der Überdruck im Kessel abgebaut ist, fällt das Ventil runter und ist permanent offen. Erst wenn beim erneuten Einschalten das Wasser kocht und Dampf entweicht, wird das Ventil mitgezogen und schließt. Da aber erstmal ein bisschen Kondenswasser mit raussprutzelt, habe ich diesen Thread gestartet. Es ist aber nicht so, dass da oben Kesselwasser rausläuft oder so, der Füllstand ist viel niedriger.
     
  12. #12 Abu Kicher, 19.12.2009
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    AW: Sprutzelndes Vakuumventil

    Nochmal kurz zum "Vakuum-" vs. "Enlüftungsventil", wie auch im vorletzten Posting von "Ergojuer" richtig beschrieben.

    Ich habe inzwischen eingesehen, dass die Hauptfunktion dieses Ventils tatsächlich die *Entlüftung* des Kessels beim Aufheizen ist. Im Gegensatz zu meiner ursprünglichen Einschätzung entweicht dabei VOR dem Schließen des Ventils praktisch das gesamte Luftvolumen aus dem Kessel und wird durch Wasserdampf ersetzt. Dass zwischen Wasserdampf und "feuchter Luft" physikalisch so strikt unterschieden wird, war mir nicht klar... Danach baut sich dann der Druck auf und das Ventil schließt, sobald es (wie bei einem pfeifenden Wasserkessel auf dem Herd) mitgezogen wird.

    Der Hintergrund: Ob die gasförmige Phase im Kessel aus Luft oder Wasserdampf besteht ist ein großer Unterschied, weil sich die Temperatur des Wassers im Kessel bei einem gegebenen Druck (z.B. 1,5 bar) je nachdem ob noch Luft oder Wasserdampf im Kessel ist, sehr stark unterscheidet. Ist was physikalisches... ;)

    Sollte man das Ventil beispielsweise (wie vorher in diesem Thread angedacht) mittels einer Feder permanent schließen und es damit nur noch für den Ausgleich des Unterdrucks beim Abkühlen einsetzen würde, müsste man - wie bei manchen anderen Maschinen zwingend vorgesehen - den Kessel nach jedem Aufheizen noch entlüften. Das wollen wir natürlich nicht... Also vergesst bitte diesen Umbau mit der Feder und lasst das Ventil schön offen! Das mit dem gelben, hitzebeständigen Schlauch klappt aber bei mir sehr gut und der Kessel wird nicht mehr vollgesprutzelt.

    Gruß
    Roland
     
    Markmedlock gefällt das.
  13. #13 flockstar, 27.07.2010
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    flockstar Gast

    AW: Sprutzelndes Vakuumventil

    Hallo an alle,

    Also ich habe bei meiner Izzo Vivi auch das Problem dieser minimalen Wasserspritzer.
    Das stört natürlich nicht die Maschine, aber mich. Denn im Inneren werden dadurch immer mehr Kalkflecken.
    Ich habe mir also überlegt selbst einen Auffangbehälter zu bauen. Die Idee mit dem hitzebeständigen Schlauch ist ja ok, aber ich würde gerne so eine Art "Trichter" bauen/kaufen, weil ich eben Innen alles perfektionieren möchte, falls mal wer reinschauen möchte ;)

    Ich zeig euch mal das Ventil. Über Konstruktionsvorschläge würde ich mich freuen, aber natürlich auch über Links, wo ich so ein Teil direkt kaufen kann.

    [​IMG]

    LG
    Wolfi
     
  14. Arni

    Arni Mitglied

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    AW: Sprutzelndes Vakuumventil

    Du kannst das Entlüftungsventil ganz außer Funktion setzen, was du ja mit einer Feder letztendlich machen würdest, denn nichts würde den Stift gegen die Federkraft ansaugen, der Unterdruck ist minimal. Du kannst es rausschrauben und einen Blindstopfen eindrehen, die Maschine funktioniert trotzdem, du musst sie halt dann während des Aufheizens ein oder mehrmals über das Dampfventil manuell entlüften.
    Ob das bequemer ist, als die paar Wasserflecke im Innern der Maschine, musst du selbst entscheiden. Mich stören die nicht, denn ich seh sie allenfalls alle paar Jahre, wenn ich eine Entkalkung durchführe und die Verkleidung dazu abnehme.
     
  15. #15 Ralph649km, 27.07.2010
    Ralph649km

    Ralph649km Mitglied

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    AW: Sprutzelndes Vakuumventil

    Hi
    User doni289 hats mit einem Leinwandmäntlein gemacht.
    siehe: http://www.kaffee-netz.de/456502-post2.html ganz unten.

    Servus Ralph
     
  16. #16 flockstar, 27.07.2010
    flockstar

    flockstar Gast

    AW: Sprutzelndes Vakuumventil

    Wow!
    Das mit dem Leinen schaut nicht schlecht aus.

    Danke für den Link
     
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