SSP Grinding Solution - Erfahrungen

Eine superjolly würde ich auch nicht neu kaufen, fast 4stelliger Betrag für eine 64mm mühle wäre mir zu viel. Die Scheiben passen aber auch auf die anfim super caimano, und auf die ecm 64. Außerdem gibt es gebrauchte superjollys schon unter 300€. Musst nur den großen Totraum beachten.

Besser gelöst ist das alles bei der mahlkönig proM, die man zwar gebraucht für rund 500€ bekommt, aber im moment finde ich sie nur in schlechtem zustand gebraucht und andererseits würde sie optisch nicht so zu meiner Kaffeeecke passen. Klar, das ist nachrangig, aber der WAF (wife acceptance factor) ist eben auch nicht zu vernachlässigen.

 

Ah, dann habe ich die vertauscht.. Es gibt doch auch eine 64er von anfim oder?

 

Habe SSP Espresso Scheiben in einer Mazzer Mini, die ich ausschließlich für dunkle Röstungen nutze. Sie ist nun deutlich schneller und leiser. Kraft des Motors halte ich für völlig ausreichend. Geschmacklich finde ich es auch besser. Ob das Mahlgut besser ist? Technisch gesehen schon, wenn man einmal die Mazzer und die SSP Scheiben miteinander vergleicht... für mich zählt aber das (subjektive) Erbegmis im der Tasse.

 

Ja genau die meinte ich, auf der SSP Homepage steht die bei den 64er Scheiben mit dabei. Die Fiorenzato F5 auch meine ich.

Unimodales mahlgut und wenig Totraum und preislich rund 500€ ( gebraucht) kann wohl nur die ProM (von den elektrischen). Da macht man wohl mit allen 64er Mühlen wo SSP Scheiben reinpassen Abstriche..

 

Aber du hast ja auch die SSP espresso Scheiben und nicht die SSP brewing Scheiben. Im übrigen lassen sich dunkle Röstungen wegen weniger intakten zellstrukturen im kaffee deutlich einfacher mahlen. Helle Röstungen mit den SSP brewing (die noch mehr Anstrengung für die Mühle bedeuten, weniger Fines, dafür ist bei gleicher durchlaufzeit der rechte, höhere peak der partikelgrößenverteilung weiter links, also feiner. Quasi so als würdest du deine mazzer auf viel zu fein stellen und die Fines ausziehen würdest) funktionieren wohl nicht. Die Info gab es ein paar Seiten früher in diesem thread auch von Terranova meine ich.

 

Vielen Dank für die Info.
Habe seit heute eine Mini A mit SSP Red Speed von einem Bekannten zum Testen (er hat dafür meine ProM). Mal sehen was sich da so ergibt.

 

die ProM Scheiben passen angeblich ja auch in ne DC-Max (ok, vielleicht preislich dann doch gleich EK43, aber ob der WAF da besser ist?) oder ne Olympia Moca (weiß aber nicht welches Baujahr)...

Korrektur: die ProM Scheiben passen nicht in die Moca (2-Loch vs 3Loch) aber es gibt SSP-Scheiben für die Moca. Jedoch steht die K30 noch als Mahlscheibenträger für die ProM-Scheiben bereit. Ob das aber beim WAF hilft...

 

Es ist schon erstaunlich, dass so viel Eigenregie und Bastelei notwendig ist, um ein eigentlich recht simples Problem zu lösen.
Hellere Röstungen im Heimbereich sind doch nun nicht wirklich eine Neuigkeit, oder? Wieso reagiert kein Namenhafter Hersteller und baut eine Mühle für 400€, die das einigermaßen kann. Entweder ist der Unterschied so gering (Kaffeenerds) oder die Firmen ruhen sich einfach aus und sagen: Verkauft sich ja auch so das Zeug.

 

Ich wage mal die These, dass die Freunde sehr heller Röstungen hier in der aktiven Diskussion im Vergleich zum Markt deutlich überrepräsentiert sind (und selbst das ist noch sehr überschaubar) und allgemein der Bedarf an solchen Spezialitäten eher verschwindend gering ist, sodaß sich ein Massenprodukt dafür nicht lohnt.

 

Welches Problem? Es gibt eigentlich kein Problem, da "normale" Espressomühlen hell geröstete Bohnen sehr gut mahlen können. Die breite Masse der Hell-Trinker ist damit auch aboslut zufrieden. Es haben nur ein paar Nerds irgendwann entdeckt, daß man mit Filterkaffeescheiben noch etwas anderes aus hellen Röstungen rauskitzeln kann.

 

Gute Frage, aber liegt wohl auch daran, daß die namhaften Hersteller außer Mahlkönig alle Italiener sind und von Third Wave wohl bisher wesentlich weniger halten als die Szene nördlich der Alpen. Die sind da sehr zögerlich und bleiben bisher lieber traditionell. So langsam scheint aber was zu kommen, Mazzer hat mal den Anfang gemacht allerdings leider wohl aber auch zu wenig erfolgreich um direkt viele Nachahmer zu finden. Die machen halt imho den Fehler das erstmal in der Oberklasse anzutesten wo die EK 43 aber so sicher im Sattel sitzt, daß ihr scheinbar keiner am Zeug flicken kann. Kein Mensch scheint sich ein ZM zu kaufen.
Du musst halt auch sehen, daß Kaffeenetz nicht unbedingt repräsentativ für Kaffeetrinker ist. Leute die zuhause Third Wave Espresso machen sind immer noch ne kleine Minderheit. Also ein Nischenmarkt der für einen großen Massenhersteller auch erstmal interessant werden muss. Ich denke zwar auch ne Mittelklassemühle unter 1000 EUR unimodal hätte heute sehr gute Chancen bessere als einst die ProM die wegen Desinteresses eingestellt wurde. Zu diesem Schluss müssen sich die Italiener aber scheinbar erst noch durchringen. Vielleicht macht Eureka ja bald den Anfang. Aber mit der ProM gabs das ja schonmal und damals (so lange ist das nicht her) war der Markt offensichtlich noch nicht reif für ein unimodales Massenprodukt.

 

Diese Aussage ist stark untertrieben.

Der unumstössliche Glaubenssatz der Nerds ist, dass eine spezielle Mühle, spezielle Mahlscheiben, eine perfekte Ausrichtung der Mahlscheiben zueinander, perfekter Rundlauf, Weihwasser, etc. zwingend notwendig seien, um überhaupt Trinkbares aus (sehr) hellen Röstungen zu extrahieren. Möglicherweise geht das alles auch nur bei Vollmond ...

 

Ihr sprecht mir aus der Seele.
Bei normalen "non-profiling" Maschinen sehe ich keinen echten Vorteil von unimodalen Mühlen. Meine C40 ist wohl "unimodaler" als meine Fausto (oder auch nicht), beim LM1 Strada muss ich hierfür sehr fein mahlen (z.B. 7 Klicks ab max zu bei ca. 8g), damit es zum Ende nicht durchrauscht. Das Ergebnis ist bei 1:2 schon tendenziell überextrahiert, fruchtige Espressi sind so ratz fatz einfach nur langweilig ohne viel Spritzigkeit. Sehr helle Röstungen gelingen mir aus der Fausto absolut problemlos...

 

Ihr vergesst Brühkaffee, da ist der Vorteil ganz sicher kein Voddoo und schmeckt auch fast Jeder. Bei Espresso sag ich aber auch immer ohne passende Maschine muss man sich darum keine großen Gedanken machen. Nun gibts solche Maschinen wie Lelit Bianca aber mittlerweile durchaus schon im Mittelklassebereich, Handhebler feiern auch Renaissance. Insofern mag es durchaus soweit sein, daß da Bedarf ist und wenn man sieht wieviele Leute eigentlich jede Woche auf der Suche nach der EK43 für Arme sind, dann ist da definitiv ein Markt.

 

Ich denke wie so oft, muss man es erfahren, um den Unterschied zu merken. Für mich ist dieser gewaltig.

Ein weiteres "Problem" wäre, dass man eigentlich auch die Maschinen anpassen müsste, Bsp. abfallendes Druckprofil. Und die meisten Kunden sind ja schon damit überfordert, überhaupt einen Espresso zu produzieren (anfangs, verständlicherweise). Die Wiederentdeckung der Feder Handhebler ist auch nicht eingeschlagen. E61 funktioniert - ist auch gut - und wird überteuert auf den Markt geschleudert, selten mit Innovation.

 

Kaufen die sowas auch wirklich oder gucken sie nur mal, weil hier allenthalben zu lesen ist, dass es das Geilste sei?
Aber Du hast schon Recht, wirklich gute, einigermassen bezahlbare Brühkaffeemühlen von der Stange sind wirklich rar im Vergleich zu den massenhaft verfügbaren klassischen Espressomühlen. Die Frage ist, wieviele Brüher zu ihrem 20€ Dripper bereit sind, eine 500€ Mühle zu kaufen. Bei jemandem, der schon einen vierstelligen Betrag für eine Espressomaschine ausgegeben hat, scheint mir das wahrscheinlicher, auch wenn die Argumentation „1-2 T€ an der Maschine gespart, da kann man fett in eine Mühle investieren“ ihren Charme hat

 

Also in meiner Erfahrung ist es schon so, dass man mit unimodalem Mahlgut schmeckbar noch etwas mehr von den leckeren Aromen rauskitzeln kann, ohne sich fehlaromen "zu fangen" . Dafür bezahlt man aber auch was Körper und Viskosität betrifft, die Mühlen sind super teuer und es ist auch deutlich einfacher einen schlechten shot zu produzieren. Gerade am anfang wäre das auch nicht die Investition die ich tätigen würde. Weil das noch die letzten wenigen Prozentpunkte rauskitzeln kann, stehen die Mühlen wohl auch am oberen Ende der Preisspanne.. Wahrscheinlich sogar nicht mal weil es teurer ist sie zu produzieren, sondern weil es der nachfrage und zahlungsbereitschaft angepasst ist..

Im Vergleich zwischen BG und AP Konus in der Sette habe ich es auch nochmal feststellen müssen, dass Filterröstungen aus den beiden Mahlwerke als espresso einfach nur anders und nicht unbedingt besser/schlechter sind.