Stromverbrauch Zweikreiser / Dualboiler

Eine kurze Rückbesinnung auf den Physikunterricht kann helfen:

Watt ist die Einheit für Leistung, was wiederum Energie bzw. Arbeit durch Zeit entspricht. Wenn Du also ein gerät mit 200 W Leistungsaufnahme über eine Stunde betreibst hast Du 200 Wattstunden (Wh) bzw. 0,2 kWh an Energie verbraucht. Oder anders formuliert 200 W entspricht 0,2 kWh pro Stunde.

Aus dem Grund kannst Du die Wattangabe auf einem Gerät nur sehr begrenzt bis gar nicht zur Ermittlung des Energieverbrauches verwenden. Entscheidend ist, wie lange die angegebene Leistung abgerufen wird. Ein Gerät mit 2000 W welches nur 1 Minute am Tag diese Leistung abruft, verbraucht weniger Energie als ein gerät mit 200 W welches 24h durchläuft.

ansonsten hat @Alexsey oben den Sachverhalt korrekt beschrieben.

Ein Dualboiler mit ausgeschaltetem Dampfboiler wird im Zweifelsfall weniger Energie verbrauchen als ein Zweikreiser, bei dem der Dampfboiler zwangsweise eingeschaltet bleiben muss, solange man Espresso beziehen will. Ein Dualboiler mit eingeschltetem Dampfboiler vermutlich aufgrund der größeren Massen mehr.
Nachteil des Abschaltens ist, dass die Maschine dann bei Dampfbedarf erst wieder aufheizen muss, was je nach Modell schon mal 15 oder 20 Minuten dauern kann. Wenn man halbwegs regelmäßige Bezugszeiten hat, kann man diesen Nachteil durch eine Zeitschaltuhr oder eine Fernbedienung weitestgehend eliminieren.

 

Am besten Zeit festlegen - dann gibts für's ganze Büro Kaffee - und dann wird wieder abgeschaltet. Nur blöd, wenn dann überraschend ein Kunde oder Vertreter bewirtet werden soll.

 

Haha, wie geil ist das denn? Ein genialer Vergleich. Endlich hat mir mal jemand die Augen geöffnet. Ich versuche ständig mein Handicap zu verbessern und merke gar nicht, dass der Sport mit jedem Hcp-Punkt den ich mich runter spiele teurer wird.
Das muss ich meinem Pro erzählen. Der Betrüger knüpft mir für jede Unterrichtsstunde 65 Euro ab, dafür, dass ich jetzt pro Schlag mehr zahlen muss.
Und dabei habe ich noch Glück. Bei mir sind es nur 3 km bis zum Golfplatz.

Danke @Piezo für diesen genialen und unheimlich erheiternden Beitrag. Der Tag ist gerettet.

 

Einschaltdauer und Boilergröße sind die Hauptkriterien. (Siehe auch oben Beitrag von @Alexsey ).

Hier siehst du den Energieverbrauch meiner DC mini am Samstag morgen.

Aufwärmen: 220wh während 1/4 Stunde, entsprechnd 880W mittlere Leistungsaufnahme
Standby: 35Wh während einer 1/4 Stunde, entsprechend 140W mittlere Leistungsaufnahme
Shots: 3* Espresso und zuletzt ein Kännchen Schaum für Tochters Schokolade: ca. 55Wh während einer 1/4 Stunde entsprechen 220W mittlere Leistungsaufnahme.

Bei der Wahl der Boilergröße würde ich mich aber eher von der Temperaturstabilität als nur vom Stromsparen leiten lassen.

 

Manche DB haben kleinere Kessel als manche ZK.

Bei einem DB mit relativ kleinem Dampfkessel eher nicht; es muss ja nur Dampftemperatur erzeugt werden, und nicht die Maschine komplett aufgeheizt werden.

 

Wieso eigentlich Hobby. Irgendwie passt mir die Bezeichnung Hobby nicht zum Kaffeetrinken. Ich habe meine Espressomaschine nur zu diesem zweck und bin eigentlich froh, wenn ich mir lange Zeit keine neue zulegen muss. Und natürlich ist der Stromverbrauch wichtig. Daher habe ich mir eine Maschine mit kleinen Boilern zugelegt und ich schalte sie aus, wenn ich weiß, dass ich sie in der nächsten Stunde nicht nutzen werde.

 

Eine kleine Zwischenfrage...ist das wirklich so? Gaggia Einkreiser brauchen weniger als eine Minute für volle Dampfpower.

 

Normale Kessel (bis 2l) 6-10min wenn kalt.

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naja, bei einem Einkreiser mit 0,1l Kessel von "voller Dampfpower" zu reden, ist schon sehr wohlwollend.

Nur mal so zur Orientierung: Bei meiner DB mit 2,5l Dampfkesselvolumen sind die 350ml Milch für 2 Cappucinos in deutlich unter 20 sec. aufgeschäumt. Manchmal hole ich nach Bezugsbeginn für den Espresso noch die Milch aus dem Kühlschrank und bin mit Aufschäumen ungefähr zeitgleich fertig.
Das ganze klappt auch noch, wenn ich 20 Gäste habe, ohne dass der Dampf nachlässt.
Das nenne ich "volle Dampfpower".

Und selbst hier wird es Leute geben, denen das noch nicht reicht und die eine alte GastroMaschine mit 6l-Kessel bevorzugen.

Den Preis, den ich dafür zahle ist ein höherer Stromverbrauch und etwas längere Wartezeiten beim Aufheizen.

Am Ende ist das wie beim Autokauf. Jeder muss da seine optimale Variante finden oder ggf. mehrere Modelle parallel nutzen.
Es ist wirtschaftlich kaum sinnvoll, wenn ein Geschäftsmann, nur um sich und seine Aktentasche zu transportieren, mit einem 3,5t SUV durch die Gegend fährt.
Der Komfort und die Fahrruhe sind insbesondere auf längeren Reisen aber kaum zu übertreffen.
Andersherum ist z.B. ein kleiner Elektro-Stadtflitzer ein sehr sparsames Auto, für 5 Personen und Hund oder für lange Strecken aber nicht zu brauchen.

 

Noch ein kleiner Hinweis am Rande: Wenn man Energie-Bilanzen zu Espressomaschinen aufstellt, sollte man imho auch berücksichtigen, ob man in Skandinavien, Südeuropa oder irgendwo dazwischen wohnt. Normalerweise steht die Maschine in einem beheizten Raum. Da ihre Abwärme an die Umgebung abgegeben wird, entlastet sie während der Heizperiode (bei uns z.B. immherhin ca. 7-8 Monate/Jahr) einfach ein bisschen die Heizung. Ist ähnlich wie bei der Betrachtung von Glühlampen vs. Sparlampen. Wenn der Strom dann noch einigermassen ökologisch produziert wird, ist mir das persönlich lieber als Oel zu verbrennen. Ist das Büro oder die Wohnung im Sommer aber klimatisiert (im Sinne von gekühlt), ist's natürlich doppelt doof, dann sollte man den Aufstellungsort überdenken.

Gruss Phippu

 

Diese Betrachtung ist zwar zutreffend, jedoch mit Vorsicht zu genießen.

Ich hatte früher 2 Tower PCs im Büro stehen. Die Abwärme war zugegebenermaßen so groß, dass ich den Raum nicht heizen musste.
Dass das im Sommer recht unangenehm war, hast Du in Deinen Ausführungen ja bereits selber angedeutet.
Schlussendlich war das aber auch eine recht teure Methode zu heizen.
die kWh über die Gasheizung kostet ca. 3 ct.
die kWh Elektroenergie ca. 25 ct.
Selbst wenn ich den schlechteren Wirkungsgrad der Therme berücksichtige ist das Heizen über Strom (auch indirekt) für mich keine ernstzunehmende Alternative.