Suche den besten Kaffee (für Anfänger)

Mal eine kurze, neugierige Zwischenfrage an die Bohnen-Spezies - gilt der Tre Forze (den Namen liest man hier öfter) als die Finsterbohne schlechthin, oder gibt
es da noch etwas gruseligeres (noch diesseits von Batteriesäure)?

 

Den Tre Forze hatte ich ja noch nicht, das schwärzeste was ich hatte (und wegschmiss ) waren 2 Kaffees aus Neapel von Cafe Keno und ein Passalaqua. Beide aber auch nicht gereade frisch gewesen.

 

Wo habe ich jemanden diskreditiert? Einer der besten Kaffees, die ich in diesem Jahr getrunken habe, kommt aus Italien, von Gardelli.

Dunkel ist nicht zwingend "simpel", die Röstaromen überdecken bei sehr dunklen Röstungen aber einen Großteil des eigentlichen Kaffeegeschmacks, so dass es sich kaum lohnt, sehr hochwertige Bohnen zu verwenden.

Mir schmeckt übrigens der durchschnittliche Espresso in Italien auch besser als in Deutschland, nur ist mir dann bewusst, dass ich keinen Spitzenkaffee trinke. So wie der Hauswein in der Pizzeria. Zuhause darfs dann ruhig ein Wein sein, dessen Winzer und Anbaugebiet mir bekannt ist.

 

Also, ich hab Tre Forze auch noch nicht in der Mühle gehabt, aktuell allerdings den Gran Crema von Parrotta, und ich merke mal wieder, dass mir die Espressoröstungen einfach besser schmecken, deren Puck nach dem Brühvorgang nicht nach verbranntem Gummi riechen. Bin da eher bei Quijotes Hanni, Peru und Dante.

 

Du gehst auf jede Anregung ein, die dir eine schnelle, unkomplizierte, günstige Lösung zum Zuhauseselbermachen, die "silver bullet" zum "besten Kaffee" nahelegt und auf keinen, der dir sagt, dass du vmtl. Variablen (wie die Zubereitung ohne Erfahrung) reduzieren und von vorne anfangen solltest, und es diese Wunderkugel nicht gibt und beantwortest keine Frage dazu, was der "beste Kaffee" für dich überhaupt ist.

Konkretes Beispiel:

AeroPress und Bialetti sind geschmacklich so ziemlich das gegenteiligste, was es an Zubereitungsmöglichkeiten gibt. Ich wünsch dir viel Spaß beim Experimentieren und helfe dir auch gern dabei, aber deine Ziele vorab ein wenig zu präzisieren, würde dir den Weg dorthin erheblich erleichtern.

Wenn du einmal einen zweifelsohne einwandfreien Kaffee getrunken hättest, und beschreiben könntest, was das war und wieso er dir so gefallen hat, könnten dir hier ne Menge Leute mit ner Menge Erfahrung ne Menge präziser Hinweise in allen Budgetklassen geben, wie du das daheim hinkriegst.

Und statt 10x günstiges Equipment zu kaufen, das dich in alle möglichen Richtungen führt, könntest du 1x etwas kaufen, was dich weit in die für dich richtige Richtung bringt.

Weil du das nicht tust, empfehlen dir halt stattdessen ne Menge Leute ne Menge Zeugs, das sie persönlich gut finden. Ob das dir was bringt, wird sich dann zeigen... wenn du nur rumspielen magst, ist das auch super so.

 

Hast Du Dir ein paar Zubereitungstipos für den Espressokocher geholt? Ich stelle das Unterteil mit Wasser gefüllt auf den Herd, warte, bis das Wasser kocht und schraube den Kocher dann mit dem Sieb zusammen. Nachdem der Kaffee aufgestiegen ist, sofort wieder vom Herd nehmen. So wird der Kaffee nicht bitter.

 

Ich habe heute einen indischen Malabar von einem Münchner Röster ( War ein Geschenk, deashalb weiß ich den Namen nicht mehr ) mit dem Ultrafrettchen 4/1 gekreuzt. Wunderbar schokoladig mit ein bisschen italienischem Robustacharme. Keine Säure..... einfach lecker.

 

Das ist schön, hilft ihm aber nicht. @Polares: evtl solltest du den Thread in "Suche geeignete Zubereitungsart" umbenennen, sonst kommen hier noch mehr Misch-Tipps.

 

Eine Anmerkung noch zum Thema "Bialetti": Die klassische Bialetti-Kanne ("Moka Express") und die mit deutlich höherem Druck arbeitende "Brikka" produzieren recht unterschiedliche Ergebnisse. Die Kenntnis einer der beiden Varianten erlaubt kein Urteil über die jeweils andere. Der Output der Brikka ist gleichzeitig sanfter und aromatischer, liegt näher an echtem Espresso als am Mokka aus der Moka Express. Beide eignen sich als Grundlage für Cappuccino. Zum Milchaufschäumen gibt es einfaches (rein mechanisches) und dennoch sehr wirksames Equipment (z.B. die Bialetti Tuttocrema, aber auch div. andere).

Vergiss bei Deiner Kaffee-Expedition nicht den klassischen, handaufgebrühten Filterkaffee. Der bei manchen noch beschädigte Ruf von Filterkaffee ist auf falsches Handling zurückzuführen (z.B. Warmhalten in der Maschine, Verwendung von ewig gelagertem Kaffeemehl o.ä.) - dafür kann die Zubereitungsmethode aber nichts!

 

Die Erfahrung habe ich auch einmalig mit der Hausmischung eines Kleinrösters gemacht. Die Bohne war tot - roch nach dem frischen Mahlen nicht mal nach Kaffee.
Ich denke der war alt und nicht gut gelagert.



Habe den Röster gewechselt und bei dem ist mein geliebter Brasil Santos - wenn ich alten Kaffee bekomme - 4 Tage alt.
Beziehe bei dem jetzt schon 1,5 Jahre. In der anderen Rösterei war ich nicht mehr...


Bei Tchibo bekommst du halt alten Kaffee in mäßiger industrieller Qualität, aber auf immer gleichbleibenden Niveau.


Ich habe auch mit dem vorgemahlenem African blue aber in der Frenchpress angefangen, bin dann über Handmühle und Bohnenprobiererei seit 2 Jahren glücklich beim Espresso aus dem Siebträger gelandet.

 

Ich hab die 5 seiten nur gelesen weil ich in KH liege und mir langweilig ist.
Ich spreche hiermit ein weiteres mal Bewunderung für die Geduld und die Kompetenz der üblichen Verdächtigen (es sind eine gute handvoll Leute, die sich in fast jedem Einsteigerfred abmühen. Auch mit mir gelegentlich)
Danke

 

Gute Besserung

 

Danke