Temperatur absenken zum Strom sparen

Diskutiere Temperatur absenken zum Strom sparen im Grundsätzliches Forum im Bereich Fragen und Tipps; Hallo zusammen, Jeder mit größeren Espressomaschinen kennt sicher das Problem: lange Aufheizzeit, hoher Stromverbrauch vs. spontane Bezüge. Nun...

  1. #1 Zufallszahl, 22.09.2017
    Zufallszahl

    Zufallszahl Mitglied

    Dabei seit:
    23.06.2013
    Beiträge:
    1.471
    Zustimmungen:
    832
    Hallo zusammen,

    Jeder mit größeren Espressomaschinen kennt sicher das Problem: lange Aufheizzeit, hoher Stromverbrauch vs. spontane Bezüge.

    Nun hat meine restaurierte La Pavoni Pub 2M einen 5L Kessel (isoliert) und ich überlege ob sich es lohnen würde die Temperatur im Standby tagsüber abzusenken um bei spontanen Bezügen in 5 Minuten betriebsbereit zu sein.

    Hat damit jemand Erfahrungen? Wie tief kann man die Temperatur absenken um in sagen wir 5 Min wieder startklar zu sein?
    Und die wichtigste Frage: Rentiert sich das? Wieviel Stromersparnis ist drin?

    Technisch ist das alles kein Problem, darum solls hier nicht gehen.

    Vielen Dank,
    Viele Grüße,
    Zufallszahl
     
  2. #2 FlatWhite, 22.09.2017
    FlatWhite

    FlatWhite Mitglied

    Dabei seit:
    07.09.2011
    Beiträge:
    162
    Zustimmungen:
    7
    Ich habe keine Antwort, aber eventuell die Technik dazu. Ich nutze ein Hausautomationssystem, das selbst programmiert ist (FHEM). Damit könnte ich den Stromverbrauch ziemlich genau messen und diverse Experimente machen.


    Gesendet von iPhone mit Tapatalk Pro
     
  3. #3 Zufallszahl, 22.09.2017
    Zufallszahl

    Zufallszahl Mitglied

    Dabei seit:
    23.06.2013
    Beiträge:
    1.471
    Zustimmungen:
    832
    Technisch hatte ich mir eine Arduino Lösung mit Arduino, einem Temperatursensor und einem SSD an der Heizung vorgestellt.

    Optimal wäre natürlich ein digitaler pressostat, aber das verkompliziert alles.

    Die Messung muss ja nicht genau sein, so könnte man z.b. nach drücken eines knopfes die Kesseltemperatur auf 60 oder 80 Grad senken und mit einem erneuten Knopf die Kontrolle wieder gänzlich dem pressostat geben.
    Das wäre eine sehr einfache Lösung. Natürlich kann man auch mit Bezugserkennung und Auto-Standby experimentieren.

    Wenn du messen könntest ob sich das lohnt wäre super ;)
     
  4. Caruso

    Caruso Mitglied

    Dabei seit:
    23.09.2005
    Beiträge:
    2.822
    Zustimmungen:
    1.316
    Es reicht aber nicht, nur die Kesseltemperatur wieder auf den Sollwert zu bringen, der gesamte Brühkopf und der Siebträger muss auch wieder auf "Brühtemperatur" gebracht werden!

    Ob das in 10 Minuten geht?

    getapatalkt
     
    Dale B. Cooper gefällt das.
  5. #5 The Rolling Stone, 23.09.2017
    The Rolling Stone

    The Rolling Stone Mitglied

    Dabei seit:
    29.06.2015
    Beiträge:
    2.546
    Zustimmungen:
    2.161
    Berechnen kann man das sicher auch, aber schwierig und letztendlich bleibt dann doch nur der Versuch. Wie hoch die Stromersparnis ist, hängt von der Isolierung ab. Je schlechter isoliert, umso mehr spart man. Und die Aufheizzeit wird wesentlich von den Massen der Brühgruppe und dem drumherum abhängen.

    Am einfachsten ist der Selbstversuch - Verbrauchsmessung anhängen und dann mal ein paar Stunden durchlaufen lassen - danach den Presso runterdrehen und nochmal messen.
     
    Dale B. Cooper gefällt das.
  6. #6 Zellschriev, 25.09.2017
    Zellschriev

    Zellschriev Mitglied

    Dabei seit:
    07.02.2016
    Beiträge:
    21
    Zustimmungen:
    50
    Ich arbeite bei mir im Laden mit einer Dallas Corte Evo 2. Ich bin der Meinung das uns bei der vor dem Kauf diese Funktion als "absolute Neuheit" angepriesen wurde.
    Im Normalfall steuern wir die Maschine mit dem Timer. Also morgens automatisch an, abends wieder aus. Bei Bedarf kann ich aber diese Funktion gern mal testen und den Stromverbrauch und Aufheizverhalten messen.
     
  7. #7 Melitta, 25.09.2017
    Melitta

    Melitta Mitglied

    Dabei seit:
    18.05.2012
    Beiträge:
    898
    Zustimmungen:
    321
    Der Wärmeverlust ist bei sonst gleichen Umgebungsbedingungen proportional zur Temperaturdifferenz von Kessel und Raum (Newtonsche Abkühlung). Der vernünftigste Weg Strom zu sparen ist ein kleines Totvolumen, weil es die Maschine „schnell“ macht und die zwischen den Bezügen verlorene Restwärmemenge verkleinert. Isolieren ist vor allem gut im Hinblick auf Aufheizgeschwindigkeit und Dauerbetrieb. Ein Kessel mit 5L Nettovolumen ist für privat schon Overkill.
     
  8. #8 Zufallszahl, 25.09.2017
    Zufallszahl

    Zufallszahl Mitglied

    Dabei seit:
    23.06.2013
    Beiträge:
    1.471
    Zustimmungen:
    832
    Das ist schon klar dass es Overkill ist, aber Freude am Hobby darf man sicher auch damit haben ;)

    Hier mal Realwerte:
    Initiales Aufheizen braucht ca. 600 Wh, dann ist sie gut betriebsbereit.
    Zur Aufrechterhaltung bedarf es eines Heizvorganges von 33 Wh alle 4-5 Minuten (dauer einer Heizperiode ca. 2.5min -> ca. 8 Heizvorgäne pro Minute), d.h. pro Stunde ca. 264 Wh -> Gemessen ists ca. 250 Wh pro Stunde.

    Um dann zu schauen wie es mit Abkühlung usw. aussieht habe ich die Maschine ausgeschalten.

    Erster Check nach 30 Min: Kesseldruck bei 0, Siebträger noch extrem heiß (heißer als er bspw. bei der Rancilio Silvia je wird -> sollte kein Problem sein).

    Und dann habe ich die Maschine ca. 1 Stunde ausgeschaltet um herauszufinden wielange und wieviel Energie sie zur Betriebsbereitschaft braucht: Erneute Betriebsbereitschaft brauchte ca. 15-20 Minuten. Die Siebträger waren schon deutlich kühler als nach 30 Min, war wohl zuviel.

    So eine richtige Schlussfolgerung daraus habe ich nicht ehrlich gesagt. Mein Gefühl sagt es lohnt sich eher nicht.
     
  9. Arni

    Arni Mitglied

    Dabei seit:
    08.10.2007
    Beiträge:
    8.953
    Zustimmungen:
    558
    Wenn du es relativ genau wissen willst, musst du etwas Zeit opfern, dir für ca. 10€ ein Verbraucsmessgerät kaufen (manche Energieliefere verleihen sie kostenlos) und einige Versuchsreihen fahren. eine zeitlich programmierbare Steckdose würde das Ganze noch erleichtern.
     
  10. #10 Handhäbler, 26.09.2017
    Handhäbler

    Handhäbler Mitglied

    Dabei seit:
    11.01.2017
    Beiträge:
    278
    Zustimmungen:
    256
    Man könnte auch einfach mit einem Thermoschalter auf Knopfdruck den Presso überbrücken und die Maschine heißt nur auf 50 Grad.


    Gesendet von iPhone mit Tapatalk
     
  11. #11 The Rolling Stone, 26.09.2017
    The Rolling Stone

    The Rolling Stone Mitglied

    Dabei seit:
    29.06.2015
    Beiträge:
    2.546
    Zustimmungen:
    2.161
    Jeder zieht seine eigenen Schlüsse^^
     
  12. Cliff

    Cliff Mitglied

    Dabei seit:
    02.03.2017
    Beiträge:
    594
    Zustimmungen:
    407
    Interessant wäre doch gewesen wieviel Energie du benötigst wenn du nach der Stunde ausschalten das Gerät wieder betriebsbereit haben willst, also die 15-20min aufheizen. Das knallt die Heizung ja nicht voll durch, sondern nach ein paar Minuten ist die Kesseltemperatur erreicht und es dauert halt nur noch bis alles durchgeheizt ist. In diesen Minuten befindest du dich also im "Stand-by" Betrieb, vom Verbrauch her, also 250Wh/h.
    Die Energiemenge setzt sich also zusammen aus der Energie, die du zum hochheizen des Kessels benötigst + der Energie durch Wärmeverlust während des durchheizens + der Energie, die sich im Material zum durchheizen verteilen muss.

    Ich glaub ehrlich gesagt auch nicht, dass sich das lohnt, zumindest nicht wenn man Komfort mit in die Gleichung nimmt.
    Rein finanziell in der Bilanz zwar schon, wenn man unter "lohnen" versteht, dass du eine absolute Ersparnis hast. Du reduzierst zwar über das Absenken der Kesseltemperatur die abgestrahlte Wärmemenge und sparst damit Energie (vergleichsweise wenig), erkaufst dir das aber mit einer 15-20minütigen Aufheizzeit. Es hängt jetzt also stark davon ab, wie oft du Bezüge machst. Für 2-3 kurze Nutzungsperioden am Tag mit ggf mehreren Bezügen: Ausschalten. Alle 2h: Wäre mir die Aufheizzeit zu lästig :D auch wenn mich das dann am Tag vielleicht 20Cent an Strom mehr kostet.

    Achso, zur Grundüberlegung: Um in 5 Minuten wieder startklar zu sein darfst du die Temperatur nur kaum merklich absinken lassen. Das Problem mit dem startbereit ist ja das Durchheizen, und das braucht nunmal eine relativ lange Zeit. Die Physik lässt sich da auch nicht austricksen, außer man beschleunigt das aktiv durch z.B. elektrische Heizelemente in der Brühgruppe oder Leerbezüge.
    Warum? Auch hier ist die Wärmeleitung wieder abhängig von der Temperaturdifferenz, d.h. je geringer die Unterschiede zwischen Küssel und Brühgruppe desto langsamer die Wärmeleitung, sprich desto langsamer ist die Brühgruppe durchgeheizt. Natürlich in Relation gesehen, sprich: Kesseltemperatur 10°C abgesenkt -> 5 minuten, 20°C abgesenkt -> 8min, 40°C abgesenkt -> 12 min (Werte sind frei "erfunden" und sollen nur die Gesetzmäßigkeit wiederspiegeln).
    Soll also heißen: Wenn du schnell einsatzbereit sein willst darfst du die Temperatur nur vergleichsweise wenig absenken, und dann ist die Ersparnis auch kaum da. Ansonsten musst du tatsächlich mit der längeren Aufheizzeit leben, und das ist wieder eine Frage deines Komforts, s.o.
     
  13. erfoto

    erfoto Mitglied

    Dabei seit:
    20.01.2014
    Beiträge:
    734
    Zustimmungen:
    700
    Ich habe vor einiger Zeit den Energieverbrauch einer Bezzera mit nicht isoliertem 5 Liter Kessel gemessen.
    Hier
    Stromverbrauch espressomaschinen - Wer macht mit?
    kannst Du es genau nachlesen.
    Ganz kurz:

    Bei Betrieb von 9:00 h - 16:30 h wurden mit aufheizen und Bezügen pro Tag knapp 2,378 kWh benötigt.

    Bei "Abschaltbetrieb"
    Ein von 9:00 - 11:00 h
    12:00 - 14:00 h
    15:00 - 16:30 h

    Die genauen Angaben sind im link zu finden für den Verbrauch über 2 Tage

    wurden 2,192 kWh gemessen, wobei hier mehr Bezüge gemacht wurden (wegen ständiger Verfügbarkeit)
    Die Stromkostenersparnis sind also marginal, am meisten spart man allerdings am Kaffee...man trinkt einfach weniger wenn man die Maschine erst aufheizen muss :)
    VG Peter
     
    The Rolling Stone gefällt das.
Thema:

Temperatur absenken zum Strom sparen

Die Seite wird geladen...

Temperatur absenken zum Strom sparen - Ähnliche Themen

  1. Kesseltemperatur absenken

    Kesseltemperatur absenken: Was ist da euer Wissensstand? Man kann ja zur Vermeidung von Kalkablagerung die Kesseltemperatur absenken. Aber wie weit ? Unter 55 Grad freuen...
  2. Quickmill 0986 PID Verhältnis Brühtemperatur und Boilertemperatur

    Quickmill 0986 PID Verhältnis Brühtemperatur und Boilertemperatur: Hallo zusammen, kennt jemand zufällig die Verhältnisse von Brühtemperatur und Boilertemperatur bei einer Quickmill Aquilla (ähnlich zur Andreja)?...
  3. QM Silvano Evo Temperaturabfall beim Bezug

    QM Silvano Evo Temperaturabfall beim Bezug: Hallo zusammen, Seit recht kurzer Zeit, darf ich eine Quickmill Silvano Evo (Mod. 4005) im Set mit einer Eureka Libra mein Eigen nennen. Mir...
  4. QM Andreja Premium - Brühtemperatur zu niedrig

    QM Andreja Premium - Brühtemperatur zu niedrig: Hallo zusammen, lese hier viel mit, hatte bislang aber wenig Grund zu schreiben. Habe mir vor kurzem ein Geisinger Brühgruppenthermometer...
  5. Frischwassers Temperatur bei einem Zweikreiser

    Frischwassers Temperatur bei einem Zweikreiser: Hallo, wird bei einem Zweikreiser die Temperatur für den Espresso Bezug von der Temperatur des Frischwassers Tank/Anschluss beeinflusst? Warum...