Tipp für Anschluss von Drucksensor an Silvia

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  1. #21 faustino, 09.10.2012
    Zuletzt bearbeitet: 07.12.2015
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    AW: Tipp für Anschluss von Drucksensor an Silvia

    Hier Bilder vom Drucksensor-Einbau in einer Rancilio Silvia. Ein Drucksensor bringt der Silvia eine aktive Druckregelung (Preinfusion, programmierbarer Brühdruckverlauf, Paddle), wenn zugleich ein Modul mit caffè!-Firmware installiert ist Der Einbau war einfach: alles ist steckbar, alles dichtet ohne Teflonband.

    [​IMG]

    Der Sensor von Honeywell ist temperaturkompensiert und bietet hohe Genauigkeit und Messgeschwindigkeit im ms-Bereich. Der Sensor verträgt 125°C. Da es sich um einen Platinensensor handelt, habe ich dafür die abgebildete Platine fertigen lassen. Man hätte auch eine Lochrasterplatine verwenden können. Der Sensor wird mit PTFE-Schlauch (Teflonschlauch) angeschlossen werden.

    [​IMG]

    Das benötigte Material:
    • 40PC250G1A-Sensor (~57 EUR)
    • Platine, 1,2m Silikonkabel, Molex-Stecker, Klebefüßen (8-10 EUR)
    • Ohrklemme, um den Druckschlauch am Sensor zu befestigten (1,50 EUR)
    • Oetiker-Zange für Ohrklemmen (~7 EUR), alternativ eine Beißzange
    • T-Stück von Legris, um eine Abzweigung für den Sensor zu schaffen (~6 EUR)
    • Optional ein Membranregler, um das Geräusch der Pumpe zu dämpfen (~9,50 EUR)
    • Zwei 4,0x2,5x350mm-PTFE-Schlauchstücke (je ~6 EUR)
    • Silikonfett (~3,50 EUR)
    • 12er/13er-Gabelschlüssel

    [​IMG]
    Der Umbau beginnt mit der Trennung von Strom. Netzspannung ist lebensgefährlich! Dann wird die Maschine geöffnet: Deckel, Rückwand und Tankblech abschrauben. Es empfiehlt sich, Küchenpapier mit Gummiband um die Schlauchenden zu wickeln, da etwas Wasser herauslaufen wird.

    [​IMG]
    Im ersten Schritt wird der Flexschlauch der Silvia entfernt. Es handelt sich um einen weichen Schlauch, der von Metall ummantelt ist. Er wird durch PTFE-Schlauch ersetzt werden - wie in früheren Silvias. Es wäre möglich gewesen, den Flexschlauch zu erhalten, aber der Aufwand lohnt nicht: Flexschlauch bietet außer der Optik keine Vorteile, aber gravierende Nachteile für dieses Projekt. Er ist nicht kürzbar und er verformt es sich beim Druckaufbau wie eine Schlange und reißt dabei die Pumpe und das Flowmeter hin und her. Zum Entfernen hält man den Schlauch bei (2) mit einer Kombizange und setzt bei (1) einen 13er-Schlüssel an.

    [​IMG]
    Am Expansionsventil wird ein 3600er-T-Stück von Legris mit einem 13er-Gabelschlüssel handfest angeschraubt. Es dichtet mit einem O-Ring, so dass kein Teflonband notwendig ist. Es darf nicht zu fest angezogen werden. Das zulässige Drehmoment ist 8Nm. Da das T-Stück in sich - unterhalb der Verschraubung - drehbar bleibt, kann es nach der Montage in die gewünschte Position gedreht werden. Der O-Ring des T-Stücks wird vor der Montage mit Multisilikonfett eingefettet.

    [​IMG]
    Multisilikonfett ist ein physiologisch unbedenkliches lebensmittelechtes Fett für Kaffeemaschinen.

    [​IMG]
    Der Sensoreinbau lässt sich gut mit einem Membranreglereinbau kombinieren, da ein Membranregler der Pumpe zu einem Anschluss für 4mm-Schlauch verhilft (den man sonst mit einem Legris-Winkelstück schaffen müsste). Ein Membranregler dämpft das Pumpengeräusch. Der Klang der Pumpe wird dadurch weniger harsch und nagelnd. Zum Regler gehören ein O-Ring für das Gewinde auf der Pumpenseite (2), ein O-Ring für die Schlauchseite (2) und eine Klammer (3), die in den Schlitz des Reglers gesteckt wird und den Schlauch hält. Die O-Ringe werden eingefettet, dann wird Ring (1) ganz über das Gewinde geschoben.

    [​IMG]
    Der Membranregler wird handfest an die Pumpe geschraubt. Der Schaft kann zwecks Ausrichtung des Reglers relativ zum roten Körper gedreht werden. Dazu hält man den Pumpenkörper fest und setzt an der Stelle (1) einen 12er-Schlüssel an.

    [​IMG]
    Zum Befestigen des Schlauch am Sensor wird eine Ohrklemme eingesetzt. Es handelt sich um einen 5mm breiten Metallring, dessen "Ohr" (1) bei der Montage mit einer Zange für Oetiker-Klemmen zugekniffen wird. Es kann auch eine Beißzange eingesetzt werden, sofern die Schneide fein genug ist.

    [​IMG]
    Es wird ein kleines Schlauchstück für die Verbindung zwischen Sensor und T-Stück mit einem scharfen Cutter zugeschnitten. Die Enden müssen sauber geschnitten werden, ohne dabei den Schlauch zu verformen. Die erforderliche Länge ergibt sich aus der Einbausituation (siehe folgende Bilder) - ich habe 11,5cm gewählt. Es ist zu beachten, dass ~15mm des Schlauchs im T-Stück verschwinden werden. Das Schlauchende wird samt Klemme so weit wie möglich über den Sensornippel geschoben, dann wird die Klemme mit der Zange komplett geschlossen.
     
  2. #22 faustino, 09.10.2012
    Zuletzt bearbeitet: 07.12.2015
    faustino

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    AW: Tipp für Anschluss von Drucksensor an Silvia

    [​IMG]
    Für die Verbindung zwischen T-Stück und Membranregler wird ein weiterer Schlauch zugeschnitten: Ein Ende glatt abgeschnitten, am andere Ende der bei Vollautomatenschläuchen übliche Metallring. Diese Schläuche gibt es konfektioniert zu kaufen (Jura-Ersatzteil), es muss nur eine Seite gekürzt werden. Die erforderliche Länge ergibt sich aus der Einbausituation, ich habe <22cm gebraucht. Vor dem Metallring wird der eingefettete O-Ring des Membranreglers aufgefädelt.

    [​IMG]
    Das Ende mit dem O-Ring wird in den Membranregler gedrückt. Gleichzeitig führt man seitlich die Klammer ein, die den Schlauch festhalten wird. Man sollte den Schlauch zu diesem Zeitpunkt schon durch das Loch im Rahmen führen, durch den der Schlauch später zum T-Stück gelangt - sonst müsste man den Schlauch später stark biegen, was nicht ratsam ist.

    [​IMG]
    Das Ergebnis. Ich habe die Pumpe so gedreht, dass deren Anschlüsse unten liegen, um den Abstand zum Tankblech zu vergrößern und keine Vibrationen zu übertragen.

    [​IMG]
    In der Silvia ist es wahrscheinlich, dass der Druckschlauch das Tankblech berührt und Vibrationen überträgt. Es gibt mehrere Möglichkeiten, dieses akustische Problem zu entschärfen. Eine davon ist, einen weiten, weichen Silikonschlauch über den Teflonschlauch zu schieben. Eine andere Lösung ist der abgebildete Silikonbecher von Gaggia (espressoxxl.de, Artikel G120091), den man als Abstandhalter einsetzen kann.

    [​IMG]
    Das Ende des Druckschlauch wird kräftig und tief in das T-Stück gedrückt. Man spürt erst eine Widerstand, dann gleitet der Schlauch bis zum Anschlag hinein. Auf dem Bild sieht man, wie der Silikonbecher etwas Abstand zwischen Schlauch und Rahmen sicherstellt. An der abgebildeten Stelle wäre das nicht nötig gewesen. Später, nach der Montage des Tankblechs, wird der Becher nach unten verschoben.

    [​IMG]
    Der Sensorschlauch wird in das T-Stück gesteckt, dann wird die Platine wird an eine geeignete Stelle geklebt. Der Schlauch sollte möglichst gerade verlaufen. Es sind nur geringe Biegeradien zulässig und insbesondere kurz vor dem Sensor/dem T-Stück sollte es keine Biegung geben, die den Anschluss belastet.

    [​IMG]
    Sollte jemals die Notwendigkeit entstehen, Schlauch wieder aus einem Legris-Anschluss zu entfernen, so gelingt das nur, wenn man den Ring (1) in Richtung des T-Stücks drückt (um Widerhaken zu lösen) und gleichzeitig am Schlauch zieht. Das Schlauchende muss anschließend gekürzt werden, da es wegen Kratzer nicht mehr zuverlässig dichtet.

    [​IMG]
    Bei dieser Installation ist Luft im Schlauch vor dem Sensor. Ich weiß noch nicht, ob das gut oder schlecht ist und ob die Luft im Laufe der Zeit verschwinden wird.
     
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  3. #23 faustino, 09.10.2012
    Zuletzt bearbeitet: 07.12.2015
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    AW: Tipp für Anschluss von Drucksensor an Silvia

    [​IMG]
    Das Diagramm zeigt den nach dem Zusammenbau gemessenen Druckverlauf über 100ms gegen das geschlossene Expansionsventil. Die blaue Kurve stammt von einem früheren Umbau mit MLH-Sensor in einer Silvia mit Flexschlauch ohne Membranregler. Die rote Kurve stammt von diesem Umbau, also mit Membranregler.

    [​IMG]
    Ziel des Umbaus war es, der Espressomaschine mit caffè! zu Druckprofilen zu verhelfen, die sie sonst nicht herstellen kann. Das Diagramm zeigt eine vom Benutzer programmiertes Profil, d.h. das ist der Druckverlauf, den der Benutzer wünscht und den die Maschine erreichen soll: Nach einem langsamen Anstieg bis 1,5bar zwecks Preinfusion programmieren wir einen Aufbau des Brühdrucks bis 8bar, dann weiter bis 9bar. Dieses Beispiel ist in caffè! als Preset "Long PI*" vorhanden.

    [​IMG]
    So sieht das bei einem Bezug erzielte Ergebnis aus. Die kleine Druckspitze am Anfang geht auf das Flood-Feature zurück: zu Beginn wird mit voller Pumpenleistung geflutet, bis ein kleiner Druckanstieg messbar wird. Erst dann, d.h. zu einem reproduzierbare Zeitpunkt, beginnt das Pressure-Profiling.
     
  4. #24 faustino, 09.10.2012
    Zuletzt bearbeitet: 11.10.2012
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    AW: Tipp für Anschluss von Drucksensor an Silvia

    Zum Abschluss die Bestellnummern der verwendeten Komponenten:

    • Sensor Honeywell 40PC250G1A. Bezugsquelle eibtron.com, Artikel-Nr. 293-8389
    • Jura-PTFE-Druckschlauch 4x2.5x350mm (2 Stück). Bezugsquelle BND Kaffeestudio, Artikel-Nr. 62475
    • Jura-Membranregler für 4mm-Druckschlauch mit O-Ringen. Bezugsquelle BND Kaffeestudio, Artikel-Nr. 59504
    • Klammer für Schlauchverbindungen. Bezugsquelle BND Kaffeestudio, Artikel-Nr. 58625
    • OKS 1110 Multisilikonfett 10g. Bezugsquelle BND Kaffeestudio, Artikel-Nr. 40010
    • Ohrklemme für 4mm-Schlauch. Bezugsquelle landefeld.de, Artikel-Nr. SSOE 1-4,7 ES
    • L-Stück Legris 3693 04 10 (nennt sich L-Stück, ist aber T-förmig). Bezugsquelle Kahmann & Ellerbrock
    • 1,2m Silikonlitze 0,25qmm. Bezugsquelle conrad.de, Artikel-Nr. 603976 - 62
    • Molex KK-Stecker 3-polig für arturo-Modul. Bezugsquelle Liegt arturo bei (sonst Reichelt PSK 2543W plus PSK-KONTAKTE)
    • Epoxyd-Lochrasterplatine, ca. 3x3cm. Bezugsquelle Reichelt, Artikel-Nr. UP 832EP
    • Klebefüsse für 4mm-Bohrungen (4 Stück). Bezugsquelle Reichelt, Artikel-Nr. AHS 4,8
    • Zange für Ohrklemmen. Bezugsquelle Werkzeug-Shop-Bochum (ebay, Artikel-Name "Ohrklemm Zange Typ Oetiker")
    Alle Angaben ohne Gewähr. Nachbau auf eigenes Risiko. Ich werde für die, die eine professionell gefertigte Platine haben möchten, in Kürze (voraussichtlich einmalig) im Marktplatz-Forum ein Kit mit allen Teilen anbieten.
     
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  5. Loosi

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    AW: Tipp für Anschluss von Drucksensor an Silvia

    Grüß Gott faustino,
    wie nicht anders von dir gewohnt eine perfekte Beschreibung. :-D Erste Sahne...
    Eine frage bzgl des membranreglers habe ich. Der durchschnittliche Druck sinkt... Schmeckt man das in der Tasse?
    Grüße loosi
     
  6. #26 coonerdy, 09.10.2012
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    AW: Tipp für Anschluss von Drucksensor an Silvia

    Das ist ein prima workaround faustino. Das Druckdigramm mit Membranregler gefällt mir. Sehr schön dokumentiert, das Ganze. Ich habe ja gerade erst Zeit gefunden dein arturo-kit einzubauen,
    trotzdem bin ich bei dem Drucksensor-Kit wieder mit dabei :lol:
     
  7. #27 coonerdy, 09.10.2012
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    AW: Tipp für Anschluss von Drucksensor an Silvia

    ups, da war einer schneller. Deine Fotodoku würden mich aber auch noch interessieren, Loosi :lol:
     
  8. #28 faustino, 09.10.2012
    Zuletzt bearbeitet: 07.12.2015
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    > Der durchschnittliche Druck sinkt

    Da zeitgleich mit dem Einbau des Membranreglers die Sensoren getauscht wurden, sind die Niveaus nicht direkt vergleichbar, d.h. die vertikale Lage der beiden Kurven ist nicht bis auf die Stelle nach dem Komma zu beachten. Die caffè!-Anzeige des Drucks hat sich kaum geändert (-0,1 bar). Die Spitzen sind ohne Membranregler zwar höher, aber sie fliessen nur begrenzt in den gemittelten Druck ein. Hier die Kurven mit Mittelwertlinie:

    [​IMG]
    Hier die Kurven noch einmal in einer anderen Formatierung, die die einzelnen Messpunkte erkennen lässt:

    [​IMG]
    Ohne Membranregler gibt es Lücken, d.h. grössere Drucksprünge. Insbesondere wird das halbe Druckband der Druckschwankung pro Pumpenschwingung in einem einzigen Messpunkt (50us) übersprungen - gelb dargestellt.
     
  9. Loosi

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    AW: Tipp für Anschluss von Drucksensor an Silvia


    Theoretisch müsste die Luft den Druck am Sensor etwas dämpfen. Ich habe bei mir bei laufender Pumpe ein paar mal gegen den Schlauch geschnippt, danach war die Luft weg. Bei mir hängt der Sensor jedoch Kopf über...
     
  10. #30 faustino, 13.10.2012
    Zuletzt bearbeitet: 07.12.2015
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    AW: Tipp für Anschluss von Drucksensor an Silvia

    Wegschnippen funktioniert bei mir nicht - mit der Luft werde ich wohl leben müssen. Inzwischen habe ich zur Geräuschisolierung noch Silikonschlauch ausprobiert. 8mmx12mm passt gut und ist einfacher zu beschaffen, als der Becher von Gaggia (Handel für Laborbedarf). Das Ergebnis ist vergleichbar.

    [​IMG]

     
  11. #31 faustino, 20.10.2012
    Zuletzt bearbeitet: 07.12.2015
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    AW: Tipp für Anschluss von Drucksensor an Silvia

    Ich habe zum Abschluss noch eine ULKA EX4 statt der normalen EP5 getestet. Die EX4 gilt als leiser und eine leise Pumpe hinter einem leisen Membranregler war verlockend.

    Es ist bekannt, dass die EX4 einen höheren Druck erreichen kann, aber (bei relevanten Drücken in einer Espressomaschine) weniger Flussrate bietet. Daraus ergibt sich ein geringeres Fördervolumen pro Hub und daraus wiederum eine geringere Druckschwankung pro 20ms-Pumpenperiode:

    [​IMG]
    Das kann man im obigen Diagramm gut erkennen. Die EX4-Pumpe klingt dennoch unerklärlicherweise nicht leiser, sondern (am Membranregler) sogar lauter als die EP5. Insbesondere ist der Klang wieder etwas nagelnder geworden, während die EP5 mit Membranregler "seidiger" klingt.

    [​IMG]
    So reagieren die Pumpen auf Leistungssteuerung per Phasenanschnitt. Dargestellt ist der erreichbare Druck gegen das OPV. Man kann diese Werte nach einem Pumpentest mit dem Befehl MCb im Terminal aus der caffè!-Firmware holen.

    Im gleichem Umfang, in dem der Phasenwinkel sinkt, steigt der erreichbare Druck. Irgendwann öffnet das Expansionsventil (gelber Punkt) und schneidet den weiteren Anstieg ab. Weiter sinkende Phasenwinkel sorgen dann nur noch für eine minimale Druckerhöhung. Im Vergleich der Pumpen ist die Kennlinie der UX4 steiler. Sie ist sogar so steil, dass sie vom Pumpentest in caffè!-Version vor 5.6 gar nicht richtig erkannt wurde. Kleine Änderungen des Phasenwinkels habe eine große Wirkung. Das ist für eine Regelung nicht günstig. Die EP5 bietet einen größeren linearen Bereich.

    [​IMG]
    Das letzte Diagramm zeigt Bezüge gegen ein leicht gefülltes Blindsieb; EX4 links, EP5 rechts. Die x-Achse ist die Zeitachse, der rote Balken zeigt die Einschaltzeit der Pumpe. Die türkisfarbene Linie ist der Durchfluss, die schwarze Kurve der gedämpfte Druck. Der reale Druck, der sich in Millisekunden ändert, ist als Band grau hinterlegt.
    • Die Druckschwankungen der EP5 sind grösser, zu erkennen am breiteren grauen Band der Druckschwankungen (1)
    • Der Durchfluss der EX4 ist kleiner, die Spitze (2) ist in den ersten Sekunden niedriger. Dadurch setzt der eigentliche Druckaufbau, gelb hinterlegt, später ein. Er ist aber zwischen den Pumpen nahezu identisch. Insbesondere ist der Druckaufbau der EX4 nicht sanfter. Es verlängert sich gegenüber der EP5 nur die Zeit vom Einschalten der Pumpe bis zum Beginn des eigentlichen Druckaufbaus, d.h. das Komprimieren/Verdrängen der vorhandenen Luft dauert länger. Das erfolgt bei so niedrigem Druck, das nach meiner Auffassung kein "natürlicher Preinfusionseffekt" vorhanden ist (von Drücken um 0,5bar wird ein fester Puck nur oberflächlich benetzt).
     
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  12. #32 SerenusZeitblom, 24.10.2012
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    AW: Tipp für Anschluss von Drucksensor an Silvia

    Hallo Loosi,

    könntest Du gelegentlich mal Fotos von Deinem Umbau machen / zur Verfügung stellen? Das wäre für die, die Ähnliches vorhaben, sicherlich sehr hilfreich. (Oder gibt es die schon, und ich habe sie nur nocht gefunden)?

    Dank und Gruß
    Franz-Josef
     
  13. Loosi

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    AW: Tipp für Anschluss von Drucksensor an Silvia

    So, jetzt habe ich es endlich geschafft,
    mich hier noch einmal zu meinem Thema zu äußern ;-)

    Hier die Links zu den Bildern meines Umbaues:
    [​IMG]
    [​IMG]
    [​IMG]
    [​IMG]
    [​IMG]



    Es läuft problemlos so wie ich es gemacht habe.




    Das einzige, was mir ein bißchen sorgen bereitet, ist die Tatsache, daß mir vor zwei Wochen der Durcksensor kaputt gegangen ist.
    Die Ursache ist mir unbekannt.

    Hier kann ich mich nur bei Fa. eibtron.com bedanken, die mir ohne viel aufsehen einen neuen geschickt haben.
     
  14. #34 finnischeruhu, 20.02.2013
    Zuletzt bearbeitet: 20.02.2013
    finnischeruhu

    finnischeruhu Mitglied

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    AW: Tipp für Anschluss von Drucksensor an Silvia

    Ich hatte Faustino per PM gefragt, wie der Anschluss des Membranfilters ohne einen Drucksensor zu bewerkstelligen wäre. Für alle, die das gleiche Anliegen haben: Ihr braucht dann neben dem von Faustino hier erwähnten Schlauch noch ein Legris-Verbindungsstück aus der Serie 3600 zum Anschluss an den Boiler. Das gibt es z.b. bei juraprofi.de unter Art.Nr. 62013A. (Müßte wie die Verbindung Flexschlauch zu Ulka-Pumpe ebenfalls 1/8" Gewinde sein, soweit ich das gesehen habe).
    Wenn man dort den Membrandruckregler bestellt, sollte man die Klammer dazu bestellen - die ist nämlich (entgegen der Aussage weiter oben im Thread) derzeit nicht im Lieferumfang. Ich vermute, Art. Nr. 174159K müßte die richtige sein? Dummerweise habe ich das erst nach Auftrag meiner Bestellung gemerkt, und bei juraprofi werden auch bei Cent-Artikeln immer 4,95 € Versand fällig. Hat jemand zufällig eine im Versand günstigere Alternative? Bei Ebay habe ich sie nur im 10er Pack gefunden. Ansonsten würde ich mich zunächst im Büroklammer-Biegen üben ;-)
     
  15. #35 cafePaul, 03.01.2014
    cafePaul

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    die Zuführung zum Drucksensor ist ja eine Stichleitung, d.h. sie wird nicht gespült.
    habt ihr keine Bedenken, dass das dort "stehende" Wasser mit der Zeit "gammelt"?
     
  16. #36 faustino, 03.01.2014
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    Die Verhältnisse sind ähnlich wie bei jedem Manometer dieser Welt. Diese Leitungen sind immer Stichleitungen.

    Auf dem letzten Stück vor dem Drucksensor wird sich i.d.R. Luft befinden (es ist IMHO unmöglich, die dünnen Leitung bis zum Sensor mit Wasser zu füllen, auch nicht durch Schütteln und Rütteln).

    Das Wasser davor, in der Stichleitung, nimmt wahrscheinlich am Wasseraustausch teil. Zum einen ist das T-Stück, das den Anschluss herstellt, prinzipiell eine Strahlpumpe, zum anderen sorgt der Druckaufbau und das Entlasten für Bewegung im Schlauch, da dabei das Luftpolster um mehrere Zentimeter komprimiert wird bzw. expandiert.
     
  17. #37 cafePaul, 03.01.2014
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    ich frage mich schon länger, wie man überhaupt Wasser in diese Stichleitung bekommt.
    wie habt ihr das beim Einbau gelöst?
     
  18. #38 faustino, 03.01.2014
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    Das muss man nicht lösen. Das Luftvolumen ist zu klein, um einen Effekt auf den Druckaufbau zu haben. Ob der Sensor nass oder trocken läuft, spielt keine Rolle (korrosionsfest).
     
  19. #39 ..Chris, 16.12.2014
    ..Chris

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    Gibt es mittlerweile neue Erkenntnisse zu Membranreglern (ohne Drucksensor)? Ich hab bspw. mal was von einem passenden Membranregler von Quickmill gelesen. Oder gilt immer noch die Empfehlung der Jura-Komponenten?

    Ich entnehme den Aussagen und Messungen weiter oben im Thread, dass der leichte Druckverlust durch den Regler sich nicht negativ auswirkt und der Einbau empfehlenswert ist?

    Ist hier der Silikonschlauch über den PTFE Schlauch geschoben, sehe ich das so richtig?
     
  20. #40 faustino, 16.12.2014
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    > gilt immer noch die Empfehlung der Jura-Komponenten?

    Ich habe den Quickmill-Regler nie ausprobiert, der Jura-Regler erfüllt seinen Zweck und passt ideal zum 4mm-PFTE-Schlauch - nur dranstecken. Der Originalschlauch der Silvia windet sich beim Druckaufbau wie eine Schlange und reisst bis zur Pumpe alles mit. Ich bin froh, dass der weg ist. Es wurde weicher 12x8mm-Silikonschlauch über den PTFE-Schlauch geschoben, damit der harte Schlauch keine Vibrationen überträgt.

    Hier in Bild aus der caffè!-Anleitung zum aktuell empfohlenen Umbau auf Membranregler und Drucksensor:


    > dass der leichte Druckverlust durch den Regler sich nicht negativ auswirkt

    Der Druckverlust von 1-2 Zehntelbar ist nicht bemerkenswert und könnte im übrigen jederzeit am Expansionsventil kompensiert werden.
     
    moonshot und ..Chris gefällt das.
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