Tipps für Entkalkung einer Rocket Cellini (ohne Wassertank) in München und Umland

Moin zusammen,

wir besitzen eine Rocket Cellini, ca. 4 Jahre alt. Während ich das schreibe, wundere ich mich selbst, dass ich die Kiste erst einmal hab enkalken lassen...

- Die Maschine hängt an einem Durchlaufentkalker (Brita Purity), so dass das Münchener Wasser einigermaßen "entschärft" wird.
- Regelmäße Reinigung und Rückspülung mit Puly Caff
- Regelmäßig Abschrauben und Enkalken des Entlüftungsventils
- Ca. 6-10 Bezüge pro Tag


Im Gegensatz zu den jüngeren Modellen handelt sich bei unserer Maschine um ein reines Festwassermodell, so dass eine Entkalkung immer eine größere Sache ist. Ich habe 2011 einmal eine Enkalkung in dem Laden in München durchführen lassen, in dem ich die Maschine gekauft hatte - das war mit über 150 EUR jedoch ziemlich teuer.

Meine Fragen wären nun:

- Kann ich als technisch versierter Laie selbst eine Entkalkung der entsprechenden Bereiche durchführen (Kessel, Brühgruppe)?
- Wie hoch ist das Risiko, dass sich dabei in der inzwischen relativ stark verkalkten Maschine Kalkteile lösen und Folgeprobleme verursachen?
- Ich habe noch einen größeren Kanister (über 3 Liter) DURGOL. Ist das ein geeignetes Mittel für das Innenleben eines Zweikreisers?
- Wie würdet ihr den Kessel entkalken? Über den Festwasseranschluss Entkalker einsaugen und über den Heißwasserhahn ablassen? Probleme: Mögliche Kalkstücke bleiben in der Maschine und über diesen Weg ist der Kessel auch nie ganz entleerbar.
- Oder würdet ihr eines oder mehrere Flansche am Kessel abschrauben und durch die Löcher entkalken? Wie sieht es denn mit Dichtungen aus? Müssen die neu gemacht werden?


Meine größte Sorge ist eigentlich, dass der Wasserstandssensor im Kessel irgendwann verkalkt, dann hakt und die Pumpe immer weiter Wasser in den Kessel und damit durch das (im kalten Zustand geöffnete) Entlüftungsventil pumpt. Damit habe ich mir bereits einmal die Küche unter Wasser gesetzt.

Die Espressoqualität ist eigentlich noch ganz gut, die Entkalkung hat also eher technische bzw. vorsorgliche Gründe.

Hat jemand vielleicht einen Tipp, welcher Händler in München oder Umland eine Komplettentkalkung günstig (aber gründlich) machen kann?

Bin für alle Tipps dankbar!

 

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Vielen Dank für die wertvollen Tipps!

Jetzt habe ich die Maschine nach längerer Zeit mal wieder geöffnet und gemerkt, dass im kalten Zustand die ganze Zeit ganz leicht Wasser aus dem Entlüftungsventil rausdrückt. Ganz leicht zwar nur, Tropfen für Tropfen, aber stetig!

Jetzt habe ich einen schönen Wasserschaden, das ganze Parkett unter der Küchenzeile ist nass - Horror!

Mir war aufgefallen, dass beim Dampfbezug in den letzten Tagen immer deutlich Wasser mit rausgesprutzelt ist, aber dass der Kessel die ganze Zeit komplett voll war, habe ich nicht realisiert. Oh mann...

Welches Ventil ist denn dann undicht oder woran liegt's? Auch an einem Kalkproblem? Der Kessel wird ja eigentlich über die Pumpe befüllt. Kann da eine Undichtigkeit - vielleicht in der Pumpe - dazu führen, dass immer weiter Wasser nachdrückt?

Und was könnte ich denn kurzfristig machen, bevor ich die Maschine Anfang nächsten Jahres zur Entkalkung bringe?

Danke nochmal für Tipps

 

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Das Wasser drückt aus dem (offenen) Entlüftungsventil heraus - bei ausgeschalteter, kalter Maschine. Es ist wohl das Ventil (Magnetventil?), das sich in dem Moment öffnet, wenn die Pumpe aufgrund niedrigen Wasserstands den Kessel befüllt. Wenn dieses Ventil undicht ist, drückt der Leitungsdruck von gut 2 bar (die Maschine hat FW Anschluss) das Wasser ganz langsam aber kontinuierlich in den Kessel und dann oben raus.

Ich habe mir jetzt mal einen batteriebetriebenen Wasserwächter (Wassermelder) bestellt, den ich unter die Maschine lege. Ist mir doch ein bisschen zu heikel das Ganze.

 

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Ah, ok. Das ist ein guter Tipp. "Zwischen den Jahren" einen Wartungstermin zu bekommen hat sich nämlich als sehr schwierig herausgestellt.

Wie sieht das Ventil denn voraussichtlich aus? Es dürfte ja auf dem Weg Festwasser -> Pumpe -> Kessel liegen und elektrisch angesteuert werden, oder?

 

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Hallo, ich habe die Maschine jetzt mal aufgemacht und ein paar Bilder geschossen.

Es handelt sich um ein reines Festwassermodell und ich gehe davon aus, dass es sich um das Ventil vorne rechts in der Ecke handelt.

Wenn ich es ausbaue, kann ich es denn auch im geschlossenen Zustand entkalken oder muss ich Spannung anlegen? Wenn letzteres, soll ich vielleicht die Kabel des Motors abnehmen (damit er nicht anläuft), dann das Ventil in den Entkalker und vorsichtig die Maschine einschalten (alles natürlich unter Beachtung des gesunden Menschenverstands und auf eigene Gewähr!)? Dann müsste sich ja eigentlich aufgrund des niedrigen Wasserstands das Ventil öffnen und offen bleiben. Kann man das Ganze mit den alten Dichtungen einfach wieder anschrauben?

Oder soll ich eher eine Durgol Lösung (1:1) durch den Festwasseranschluss mit dem Motor in den Kessel ziehen lassen? Wahrscheinlich würde das das Ventil auch schon ausreichend entkalken, oder? Zudem würde der Kessel vielleicht auch ein bisschen gepflegt... Ich würde dann die Lösung durch Umdrehen der ganzen Maschine durch den Entlüftungsflansch entleeren und dann einige Male mit Wasser nachspülen.

Welche Variante macht denn mehr Sinn?

Danke

 

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Zu Variante 2:
Vielleicht sollte ich, statt die ganze Maschine zum Ablassen umzudrehen, lieber nach dem Entkalken die Rohrleitung unterhalb des Magnetventils abschrauben und die Säure darüber komplett ablassen (oben in den Kessel vielleicht dann noch ein paar Liter frisches Wasser nachschütten).

 

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Ok, jetzt habe ich es komplett selbst gemacht. 2:1 Lösung Durgol Express (knapp 1 Liter) über den Festwasserschlauch in den Kessel gesaugt. Etwas anwärmen lassen, aber schnell wieder ausgeschaltet. Dann nach ca. 1 Std. noch weitere Lösung durch die Brühgruppe gezogen. Da hats auch richtig geschäumt...

Abgelassen habe ich die Brühe aus dem Kessel, indem ich direkt unterhalb des besagten Magnetventils eine Verschraubung gelöst habe. Aus dem dünnen Rohr, über das der Kessel befüllt wird, lief es dann gut raus. Wenn ich die Maschine etwas nach hinten kippe, liegt der Flansch am Kessel auch genau senkrecht unten, so dass die Säure weitestgehend rausläuft, denke ich.

Das ganze noch 3 mal mit Frischwasser wiederholt und auch die Brühgruppe noch länger gespült (es kam mehr trübes Wasser raus, als erwartet - ca. 1 Liter), dann war die Sache durch.

Espresso schmeckt um Lichtjahre besser jetzt!!!

Die große Frage ist jetzt natürlich, ob das Ventil dicht ist. Das werde ich morgen früh sehen, wenn die Maschine mehrere Stunden kalt rumgestanden hat. Wenn's immernoch rausdrückt werde ich wohl ein neues Ventil ordern.

Danke nochmal für die Tipps und vor allem die Ermunterung, es selbst zu machen. Der Händler hatte übrigens nicht mal mehr zurückgerufen wegen Servicetermin und Leihmaschine (300 EUR, haha...)

Bis denne, Gruß