Totraum. Gerücht oder tatsächlicher Einfluss.

Diskutiere Totraum. Gerücht oder tatsächlicher Einfluss. im Mühlen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hallo, ich finde keinen passenden Titel für das Thema, daher mal etwas reißerisch. Single dosing Mühlen sind im Trend. Oft höre ich, dass der...

  1. #1 CcHhRriiZzLl, 02.05.2023
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    Hallo,

    ich finde keinen passenden Titel für das Thema, daher mal etwas reißerisch.

    Single dosing Mühlen sind im Trend.
    Oft höre ich, dass der Totraum einer Hoppermühle so groß ist, dass man das alte Mahlgut immer zuerst ausmahlen muss. Bei z.B. 8g Totraum würde das bedeutet, dass jeder doppelte Bezug 18g +8g hat. Bei vier Bezügen am Tag sind das 32g (fast 2 Bezüge) Müll.

    Mahlt ihr die Mühle bei jeden Bezug aus oder nur morgens? Schmeckt ihr in der Tasse, dass das Mahlgut nicht frisch ist? Oder handelst es sich eher um ein Gerücht und nur wenige Experten würden den Unterschied merken.

    Beste Grüße
     
  2. #2 cbr-ps, 02.05.2023
    Zuletzt bearbeitet: 02.05.2023
    cbr-ps

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    Kommt drauf an, wie lang die Abstände zwischen den Bezügen am Tag sind, ob es wirklich jedes Mal nötig ist.
    Seit ich eine SD Mühle habe nicht mehr :D

    Ich habe es bereits vor dem Verkosten an den driftenden Bezugsparametern gemerkt. Da meine Espressomaschine nicht jeden Tag in Betrieb ist, ist das für mich ganz sicher relevant.
    Du wirst aber sicher auch noch Antworten von konservativen Usern bekommen, dass das nur trendiger Unsinn und/oder nicht relevant sei. Erwarte also nicht die eine für jeden gültige Antwort;)
     
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  3. mastah

    mastah Mitglied

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    Morgens den Totraum ausmahlen sollte man immer bzw. nach einigen Stunden Standzeit ist es zumindest sinnvoll.

    Tagsüber wenn regelmäßig Shots gezogen werden eher unbedeutend. Innerhalb der Mahlkammer findet durch das kompakte Mahlgut jetzt auch nicht der riesige Austausch mit Unmengen Sauerstoff statt.

    Das Zielführendste ist, du probierst selbst nach welcher Zeit du es am Durchlauf siehst und auch schmeckst.
    Morgens finde ich das relativ eindeutig, über den Tag hinweg, je nach Menge der Shots und wie die sich verteilen, eher sekundär. Da haben andere Faktoren wie konstante Mahlgutmenge, Puck prep und Tampen, ob die Brühgruppe vor dem Shot sauber ist, ob die Temperatur und Durchlaufzeit und der Flow passen sowie ggf. ne vorgewärmte Tasse mehr Einfluss auf das Ergebnis.
     
  4. #4 CcHhRriiZzLl, 02.05.2023
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    Eine gültige Antwort erwarte ich eh nicht. Ich selbst habe eine gemoddete Specialita und frage mich manchmal wie es im mit Hopper wäre.
    Mich hat nur mal interessiert wie es andere sehen und handhaben.
     
  5. #5 shadACII, 02.05.2023
    shadACII

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    Ja. Man merkt auch, dass der erste Shot schneller läuft als die darauffolgenden.

    Dank SD Mahle ich gar nichts mehr aus.
     
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  6. #6 CcHhRriiZzLl, 02.05.2023
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    Ich werde es vorerst nicht ausprobieren, da ich einzeln abwiege. Für eine Neuanschaffung wäre es allerdings relevant und wichtig zu testen.
     
  7. #7 Cappu_Tom, 02.05.2023
    Cappu_Tom

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    Auf den Punkt gebracht.
    Irgendwie stehe ich bei deiner Logik auf dem Schlauch ... :rolleyes:
     
  8. FRAC42

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    Es kommt drauf an, was du vorhast. Ich habe selber eine ungemoddete Specialitá im Hopperbetrieb. Da sind meist modern dunkle Röstungen drin, die zu 90% im Cappuccino landen. Morgens läuft der erste Bezug ein gutes Stück schneller als der Zweite. Es schmeckt auch etwas anders. Das tut es aber auch, wenn die Konsistenz des Milchschaums nicht wie gewohnt ist. Oder ich abgelenkt war und den Bezug nicht rechtzeitig gestoppt habe.

    Mein persönliches Fazit: Ich mahle nichts aus. Ich akzeptiere den kleinen Unterschied, der bei eher dunklen Bohnen im Cappuccino nicht so arg auffällt.

    Hell geröstete Single Origins mit komplexen Aromen kommen bei mir eh in die Handmühle.
     
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  9. #9 heli9, 02.05.2023
    Zuletzt bearbeitet: 03.05.2023
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    Ich mahle nichts aus, warum:
    • weil der Espresso nicht "wirklich" schlecht schmeckt, nur eben anders
    • weil bei machen Bohnen, der erste Espresso morgens sogar manchmal verdammt gut schmeckt
    • weil das von Bohnen zu Bohnen variiert
    • Weil ich eher genießen will, als analysieren
    • weil ich es besser finde das nicht jeder Espresso gleich schmeckt, das ist auf Dauer Langweilig
    Achtung das ist natürlich sehr "SUBJEKTIV" und nur auf mich bezogen :) und ich finde jeder sollte das handhaben wie es Ihm beliebt/Schmeckt
     
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  10. #10 mmorkel, 02.05.2023
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    Ich würde nie auf die Idee kommen, morgens erstmal Kaffee wegzuschmeissen. Die Mühle ist eine Dalla Corte DC One, also ein Gastromodell, das allerdings auch in Form der Dalla Corte Max mit demselben Totraum als Heimmodell angeboten wird. Maschine ist eine Linea Mini mit Slayer Mod.
    Erstens ist der Kaffee morgens Cappuccino, da ist der Unterschied vom ersten zum zweiten ziemlich unerheblich. Zweitens haben andere Parameter mindestens ebenso grossen Einfluss auf das Ergebnis. Mit SD könnte ich mich vom workflow her nicht anfreunden, daher muss ich mit mehr oder weniger viel Totraum leben. Die ProM davor hatte kaum Totraum, das Ergebnis ist aus der DC One dennoch besser. Totraum ist nicht alles, auch wenn die Mühlendiskussion seit ein, zwei Jahren sich eher um Totraum als um Partikelverteilung dreht. (und schon gar nicht auf den Einfluss der Partikelverteilung auf die Alterung des Kaffees im Totraum)
     
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  11. zuse64

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    Das kann man doch sehr einfach selbst ermitteln. Einfach Portionen mahlen und diese leicht offen 3, 6, 9, 12 Stunden stehen lassen und dann probieren. Sehr wichtig: Man darf dabei nicht wissen was man gerade probiert (Blindtest), sonst funktioniert das nicht.
    Ich verspreche, du wirst dich wundern.
     
  12. #12 mmorkel, 02.05.2023
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    Oder auch: Portion mahlen, eben nicht "leicht offen", sondern möglichst geschlossen altern lassen und dann im Verhältnis 1:1 mit frisch gemahlenem Kaffee mischen. Das entspricht vermutlich eher dem, was man aus einer Mühle mit grösserem Totraum nach Standzeit bekommt.
     
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  13. Silas

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    Totraum ist meiner Meinung nach weniger wegen des Alterns (bis zu einem Tag), sondern wegen Kaffee- und Mahlgradwechseln ein Problem. Ohne die wäre er mir auch so wichtig nicht, allerdings habe ich eh nur SD-Mühlen.
     
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  14. #14 Assmann, 03.05.2023
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    Totraum finde ich überbewertet. Schmecke keinen Unterschied zwischen ersten und zweiten Cappucino.
    SD ist mir zu umständlich. Für spontanen Bohnenwechsel werde ich mir noch eine Handmühle zulegen.
     
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  15. #15 quick-lu, 03.05.2023
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    So so, du hast vermutlich noch nicht über längere Zeit mit einer Handmühle für Espresso gemahlen?;)
    Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, ist sehr viel „umständlicher“ als SD, weil SD ist bei einer Handmühle mit inbegriffen.
     
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  16. #16 turriga, 03.05.2023
    Zuletzt bearbeitet: 03.05.2023
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    Bei sehr alten, vintage Gastro- Mühlen lässt sich öfter mal ein recht stabiler, trockener Puck im Inneren finden, der im Laufe der Zeit den Totraum ausgefüllt hat und „nur“ noch einen Kanal für die Frischware übrig läßt. Glaube da auch kaum, dass es sich überhaupt groß negativ auf den Geschmack auswirken wird, da tatsächlich dann noch signifikant alte Partikel mitwandern, wäre die ideale Blaupause für die Erstellung eines 3D - Teils. Allerdings lassen sich leider auch Mühlen mit feuchten, schon ranzig riechendem Kaffeeschmodder finden, die wohl kaum ein Mensch je in Kontakt mit dem haben möchte, was er sich denn so zuführt. Je öliger die Bohnen, desto ausgeprägter der Effekt bzw. die dringliche Notwendigkeit der permanenten Reinigung.
     
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  17. joost

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    das kommt etwas darauf an
    *wie viel Gramm
    *von welchen Bohnen (Röstfrische?)
    *wie lange die dann
    dort vor sich hinoxidieren.

    Am Handhebler merke ich bereits nach wenigen Stunden in einer Eureka (ca. 2-3 gr. TR) einen WIderstandsverlust beim Hebeln bei älteren Bohnen, bei Qualitätsröstungen im besten Röstalter sind es eher viele Stunden (z.B. über Nacht). Und was ich beim Hebeln bereits merke, schmeckt man dann später auch.

    bei meiner Kombination Mühle / Bohnen / Bezugsmenge: gar nicht. Ich habe kaum "Ablagerungsdauer" bei 12 Bezügen über den Tag verteilt, der Erstbezug nach der Nacht wird eh ein Cappu, da fällts kaum auf. Aber: ich verwende dort keinen bodenlosen Siebträger, dann würde es nämlich auffallen^^
     
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  18. #18 plempel, 03.05.2023
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    Kann man sich ja ausrechnen: Eine Portion mit 7 Gramm "ausmahlen" am Tag wären im Jahr ca. 2,5 Kilo Kaffee für die Tonne. Macht, bei 25 Euro pro Kilo, 62 Euro Fuffzig. Nicht gerade "nachhaltig", von der fehlenden Wertschätzung des Produktes ganz zu schweigen.
    So sehe, bzw. schmecke ich das auch. :)
     
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  19. #19 mmorkel, 03.05.2023
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    Totraum ist ja auch ein wenig komplexer als "alter Kaffee". Idealerweise ist der Totraum ist kein Resultat einer schlechten Konstruktion, sondern der gewollte Stauraum, in dem sich die statische Elektrizität des Mahlgutes entlädt, damit der Kaffee anschliessend komplett im Sieb landet und sich dort ohne weiteren Arbeitsgang gleichmässig und klumpenfrei verteilt. Manche Mühlen schaffen das auf sehr kleinem Raum, zB die Mahlkönig ProM. Das wäre also mein Ideal: Eine Mühle mit einem Totraum der so klein ist, dass er auch nach langer Pause nicht oder kaum schmeckbar ist, die aber das Kaffeemehl ohne die bekannten Probleme ausspuckt.

    (Warum war dann die ProM nicht die ideale Mühle? Weil sie kein gutes Alignment hat, eine für Defekte anfällige Elektronik und einen durchzugsschwachen Motor, der nur die Nutzug der Originalmahlscheiben zulässt)
     
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  20. #20 Cappu_Tom, 03.05.2023
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    Das hatte ich beim Kauf meiner SD Mühle (aus Neugierde) gar nicht so bedacht, hat sich inzwischen für mich aber als die eigentliche Stärke herausgestellt. Ich habe durchwegs mehrere Sorten offen und wechsle gerne von Bezug zu Bezug. Das klappt inzwischen wirklich auf den Punkt und noch dazu verlustfrei - möchte ich nicht mehr missen.
     
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Totraum. Gerücht oder tatsächlicher Einfluss.

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