Trompete der e61 Gruppe: Chrompartikel im Wasser

hi,

schau doch einfach mal hier, eine sehr informative anleitung zur e61-gruppe.
solltest du die trompete wirklich tauschen wollen, wird dir da z.b. espressoxxl weiterhelfen können. ich habe bei meiner trompete, sie war in recht ähnlichem zustand wie auf dem oberen bild, mit einem minidrill einfach alle noch vorhandenen chromreste abgeschliffen.

gruss, werner

 

Meines Erachtens ist das kein Grund zur Verzweiflung, die Chrompartikel kommen nicht durch den Kaffeepuck und metallisches Chrom löst sich auch nicht besonders gut in Wasser.

Bei einem Austausch durch eine neue verchromte Trompete beginnt das Problem wieder von vorne, ich habe also bei meiner vor Kurzem im Zuge einer Wartung der Gruppe ebenfalls die verblieben Chromreste mit nem Brillo abgeschliffen (es war nicht mehr viel Chrom übrig)...

 

Hallo mmrazovic,

Luciano, einer der Dinosaurier dieses Boardes schrieb einmal folgendes zu deinem (und meinem) Problem:

Es scheint als sei dies ein unumgängliches Problem der E61-Brühgruppen mit chromierten Trompeten. Für den Fall, dass dieses Phänomen extrem schnell auftritt (innerhalb weniger Monate) kann es auch sein, dass das Expansionsventil falsch eingestellt ist. So ab hier müsste dich einer der Technik-Experten mit der Hand nehmen.

Frage: Wie neu ist deine Maschine? Welches Wasser benutzt du? Dies wäre wichtig um zu wissen ob es sich um eine normale Verkalkung handelt oder ob deine Maschine anders eingestellt werden müsste.
Im Prinzip muss ich jedoch sagen, dass ich dieses Problem für absolut inakzeptabel halte. Ich sehe das nicht ganz so locker wie Walter.
LG, Lex

 

Was soll man denn machen, wenn bei einer Maschine das Expansionsventil die eizige Möglichkeit bietet, den Pumpendruck zu begrenzen? Das Expansionsventil auf 13 bar einzustellen, um den Chrom der Trompete zu schützen, aber dafür grausigen Espresso (zumindest bei dem Einersieb) zu trinken, kann doch wohl nicht die Lösung sein. Was spricht denn dagegen, den Chrom einfach zu entfernen?

Gruß,. Andreas

 

Hallo Andreas,
du fragst was gegen einen Kaffepuck spricht der glitzert wie ein Weihnachtsbaum ? Scherz bei Seite, meine Frau war schwanger im dritten Monat als ich die Probleme mit der Isomac hatte. Nun musste ich ihr erklären dass vielleicht nicht die 1-2 Latte die sie pro Tag trank gesundheitsschädlich sein könnten, sondern Chrompartikel im Wasser. Das ganze war nicht besonders lustig. Natürlich mag es Leute hier im Board geben, die das nicht stört. Für mich ist es ein unnötiges Risiko, das ich nicht eingehen will.
Euer Bastler-Eifer in allen Ehren aber es kann auch nicht im Sinne des Erfinders sein, dass man die Chromschicht von der Trompete runterpult. Was befindet sich denn darunter als Metal? Ist das lebensmittelecht ?
Ich verstehe überhaupt nicht warum man die Trompeten noch verchromt herstellt und verbaut. Ich glaube auf einigen Photos mal originale unverchromte Trompeten gesehen zu haben.

LG, Lex

 

hi,

das ist genau der punkt, der mir auch vollkommen schleierhaft ist. schliesslich ist die gruppe in der form jetzt seit über 45 jahren auf dem markt und dieser fehler wohl auch nicht erst seit gestern bekannt. und frei umherirrende chrompartikel im brühweg gehören dort meiner meinung nach einfach nicht hin. und das vollkommen unabhängig davon, ob dadurch ein wie immer geartetes etwaiges gesundheitliches risiko besteht oder auch nicht.

gruss, werner

ps eine bezugsquelle für eine nicht verchromte trompete wäre schön, da ich aus obigem grund für einen potentiellen neumaschinenkauf, der gerade ansteht, alle e61er-klone ausgeschlossen habe. schade, da ich die gruppe ansonsten sehr schätze, resp. das ergebnis in der tasse, das sie zu produzieren imstande ist.

 

das ist wirklich unschoen...

um dich und deine frau etwas zu beruhigen: toxisch sind cr-ionen, v.a. cr(vi), nicht das metallische cr. die belastung der espressi mit cr(iii)/(vi)-ist vermutlich - wenn ueberhaupt nachweisbar - sehr gering.

trotzdem eine haessliche angelegenheit.


beste gruesse

eike
---

 

Hallo Lex,

nicht, daß ich da falsch verstanden worden bin, ich meinte, den Chrom nicht vom Puck zu entfernen sondern von der Trompete, damit er erst garnicht dahinkommt.

Klar, daß eine solche Bastelei überhaupt notwendig ist, ist schon eine Zumutung. Die konsequentere Lösung ist natürlich, nicht eine Maschine mit der zweitbesten Brühgruppe der Welt zu wählen, sondern direkt eine mit der besten, was Du ja getan hast, wie ich an der Signatur erkenne. :wink:

Gruß, Andreas

 

Dumme Frage

Müssen nun alle Leute mit einer E61-Brühgruppe "Angst" vor Chromsplittern haben? Oder tritt diese Problem nur mit bestimmten Maschinen oder so auf?

 

Die Aufregung hättest du ihr durchaus sparen können, wenn du dich etwas tiefgreifender informiert hättest. Ich sehe es tatsächlich etwas lockerer...

Seit ich vor einigen Jahrzehnten ein Chemiestudium abgeschlossen habe, habe ich eine ungefähre Ahnung was und wieviel wir an Giftstoffen täglich "konsumieren" - da kommt im Laufe eines Tages schon ein schöner "Giftcocktail" zusammen. Aber ich habe auch eine Ahnung, daß Wasser das über ein paar metallische Chrompartikel gelaufen ist nicht wesentlich giftiger ist als es davor schon war.

Wie ich es eingangs schon erwähnte - und auch von Eike noch etwas näher erläutert wurde - ist Chrom zwar in gelöster Form toxisch (und zwar das 4- und 6-wertige giftiger als das 3-wertige), aber metallisches Chrom ist chemisch recht widerstandsfähig und ziemlich träge. Um es zu lösen bedarf es schon einer Säure, eine Gefahr sähe ich daher allenfalls wenn man diese Metallpartikel verschlucken würde und diese von der Magensäure aufgelöst würden. Wie du aber selbst bemerkt hast, bleiben die Metallpartikel an der Oberfläche des Pucks, da das Kaffeemehl (inklusive Sieb) einen äußerst effizienten Filter darstellt.

Gesundheitliche Bedenken hätte ich dann, wenn der Espresso grünlich oder bläulichgrün schillert..

Aber ich gebe zu, schön ist es nicht und ich finde es auch nicht besonders schlau, das Teil zu verchromen. Bei einer neuen E61 würde ich es daher wahrscheinlich von vorneherein abschmirgeln, allerdings mehr aus ästhetischen Gründen denn aus gesundheitlichen Bedenken...


Edit: Unter dem Chrom befindet sich Kupfer (oder eine Legierung), also jenes Material aus dem zumeist auch die übrigen Teile vieler - oder der meisten - Espressomaschinen hergestellt sind, die mit dem Wasser in Kontakt kommen.

 

Ahja? Erzähl doch mal kurz, bzw. was meidest Du persönlich deshalb?

Gruß
Peter

 

Das hat nichts mit Informationen zu tuen sondern mit Wahrscheinlichkeiten, Risikobereitschaft und Verantwortung. In allen drei Bereichen unterschied sich meine Situation von deiner.

1. Wie wahrscheinlich ist es, dass der momentane Wissensstand zuverlässig ist. Beispiel ITX und Verpackung von Babymilch. Keine Ahnung welche Wirkung es hat (REACH lässt grüßen). Du wirst vielleicht sagen, dass die Auswirkungen von Chrom weitgehend erforscht sind. Aber welche Reaktionen welche Krankheitsbilder hervorrufen nicht (siehe Alzheimer). In dem Sinne hilft dir dein Chemieabschluss auch nicht.

2. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass keine Chrompartikel in den cafè gelangen. Unter meiner 5mm Crema :wink: sehe ich das nicht. Zugegebenermaßen wird sie klein sein. Doch wie groß ist die Wahrscheinlichkeit als schwangere Frau von ungewaschenem Salat Toxoplasmose zu bekommen. Wahrscheinlich genau so groß oder klein. Trotzdem halten sich weite Teile der Frauen an bestimmte Regeln. Gehe sie das Risiko ein? Nein denn ungeachtet der Wahrscheinlichkeit wären die Auswirkungen zu gravierend.

3. In dieser besonderen Situation ist es auch eine Frage der Verantwortung. Wenn du dir sagst, dass ein Paar Chromkrümel mehr oder weniger bei deinem tagtäglichen Giftmix nichts ausmachen, fein deine Entscheidung. Aber wenn du dich fragst ob es die Entwicklung eines Kindes beeinträchtigen könnte, dann setzt man ganz andere Maßstäbe.

LG, Lex

 

Die Liste der Giftstoffe denen man im Alltag ausgesetzt ist, ist einfach zu lange als daß man sie hier auch nur annähernd darstellen könnte. Das reicht von den Schadstoffen in der Luft drinnen (Möbel, Böden, etc.) wie draußen (Industrie- und Verkehrsabgase, Feinstaub) und zieht sich durch den ganzen Bereich der Nahrungs- und Genußmittel (Schwermetalle, Pestizide, Hormone, Antibiotika, Aroma-, Farb- & Konservierungsstoffe, etc., etc.).

Es ist schlichtweg unmöglich dem allem zu entkommen, man kann kann ja nicht die Nahrungsaufnahme verweigern und darüberhinaus noch das Atmen einstellen -- zumindest lebt man dann auch nicht länger.

Andererseits kann ein gesunder Körper mit vielen Giftstoffen einigermaßen zurechtkommen, solange die Belastung nicht zu einseitig wird. Ich versuche daher mich einigermaßen gesund - durchaus im landläufigen Sinne - und ausgewogen zu ernähren, verzichte weitestgehend auf Fertigprodukte und Junk-Food.

Außerdem versuche ich mich einigermaßen gut zu informieren, ein gutes Maß an Vorsicht und Skepsis gegenüber potentiellen Schadstoffen ist auch durchaus angebracht, aber es soll schließlich nicht in Paranoia ausarten...

 

Hallo,

ahja, das ist ja im Endeffekt die Haltung, die man oft nach endlosen detailversessen Diskussionen (egal um was es grad geht) gerne wieder einnimmt: Einfach seinen gesunden Menschenverstand einschalten und nicht verrückt machen lassen. Ob das nun auf Dauer gesünder ist, als anders herum, testet ja quasi jeder im Selbstversuch Dachte nur Du hättest das ein oder andere "No Go", welches dem Otto Normal Verbraucher nicht so geläufig wäre, aber wenn das nicht so ist: Umso besser.

Gruß
Peter

 

Doch! Er hilft mir zu wissen, daß metallisches Chrom nicht nennenswert wasserlöslich ist.

Nein, umgekehrt, die Wahrscheinlichkeit, dass keine Chrompartikel in den cafè gelangen wird sehr nahe bei 1 sein. Ich bleibe auch nicht zuhause, nur weil es eine Restwahrscheinlichkeit gibt, daß ich unterwegs von einem Kugelblitz geröstet werde. Schau dir einmal die Öffnungen deines Siebes an und vergleiche sie mit der Größe der Chromteilchen. Oder mache einen Leerbezug nur mit Sieb und schau ob die Chromteilchen im Sieb oder in der Tasse landen. Jetzt bedenke, daß noch 1cm oder mehr hochfeines Filtermaterial zwischen den Chromteilchen und dem Sieb sind. Wenn Dich dann immer noch Zweifel plagen könnte man noch eine chemische Analyse machen um zu sehen ob sich die Chrombelastung des Wassers erhöht hat.

Nein, das sage ich mir nicht, ich bin mir nämlich sehr sicher, daß - zumindest von der Trompete - keine Chromkrümel in meinen Organismus kommen. Allerdings beim Siebträger wär ich mir da schon nicht mehr so sicher, wenn ich noch einen verchromten hätte, da ist nämlich kein Filter mehr drunter.

Aber in einem Punkt gebe ich dir uneingeschränkt Recht: es ist besser, etwas zu vorsichtig als etwas zu unvorsichtig zu sein, speziell wenn es darum geht ungeborenes Leben zu schützen. Ich hoffe, du wirst die selben hohen Standards einhalten können, wenn euer Kind auf der Welt ist und es auch danach - zumindest die ersten 18 Jahre - ebenso gut beschützen. Und das meine ich jetzt nicht sarkastisch sondern völlig Ernst.

 

Mit gesundem Menschenverstand und ein bißchen Information kommt man schon recht weit, meine ich.

Aber ich habe auch eine Menge "No Gos" nur sind die schon weitestgehend automatisiert und zu viele um sie alle aufzuzählen. Um nur ein Beispiel zu nennen: Beim Einkauf von Lebensmitteln schaue ich bei Produkten die ich noch nicht kenne schon fast gewohnheitsmäßig welche zusätzlichen Inhaltsstoffe (z.B. Aspartam, E-Stoffe, etc., etc.) enthalten sind, und kaufe keine Dinge die mir bedenklich erscheinen.

Oder - um auf unser geliebtes Hobby zurückzukommen: Beim Kaffee gibt mir die Belastung mit Acrylamid am meisten zu denken, nur habe ich mich noch nicht dazu durchgerungen, deswegen auf meine geliebten Espressi bzw. Cappuccini zu verzichten

 

Hallo,
statt die Trompete neu zu kaufen, hilft u.U.auch die
Trompete verzinnen zu lassen.
(Mit Lebensmittelechtem Zinn wie bei Kupfergeschirr.)

Eine falsche "Einstellung" liegt nicht vor, eine Dampfblase bildet sich auch bei Festwasser, nur eben geringer.
Es lässt sich kaum verhindern, Kalk ist eben agressiv.

Im Kochgeschirr hält die Verzinnung auch , im verchromten Geschirr
gäbe es vermutlich auch Probleme.

Gruß Dirk

 

Moin,

als ich meine E61 auseinandergenommen hatte, war an der Trompete kein Chrom zu erkennen, sondern nur blankes Kupfer. Ist das demnach alles bereits meinem lieben Vorbesitzer in den Puck gespült worden oder kann es nicht viel eher sein, daß es auch reine Kupferausführungen (abgesehen von dem verchromten Sechkant oben drauf) gab/gibt?

Gruß
Martin