Tuning: Pavoni Professionale

Diskutiere Tuning: Pavoni Professionale im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; AW: Tuning: Pavoni Professionale Stimmt! Meine im vergangenen Jahr neu gekaufte Pavoni Professional hatte auch ab Werk einen Messingkolben....

  1. #21 Walter_, 17.04.2008
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    AW: Tuning: Pavoni Professionale

    Ja, die Kolbengröße ist gleich geblieben, Zylinder, Siebträger und Sieb sind größer geworden (49mm->51mm)...

    OT: paßt schon, Dein Kaffee ist eh' noch fast zu frisch...
     
  2. #22 subholon, 19.04.2008
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    AW: Tuning: Pavoni Professionale

    Hallo,

    hab Deine Technik ausprobiert - hast recht, das geht ganz gut so.

    Ich finde das Pavoni-Konzept an sich - vor allem die Einfachheit - toll aber auch auf die Gefahr hin, dass ich die Pavoni-Fans verärgere: die Konstruktion/Ausführung finde ich schon verbesserungswürdig.

    Allein die Tatsache, dass sich Leute in einem Forum darüber austauschen, wie man eine konstruktive Schwäche am besten durch gymnastische Übungen umgehen kann, ist doch ein Beweis dafür oder nicht?

    Ich denke darüber nach, eine Kaffemehl-Schublade/Abklopfkasten so unten rein zu bauen, dass die Steifigkeit (erst mal im unteren Bereit) erhöht wird und die nach vorn verlängert ist, dass die Pavoni beim ganz normalen Drucken nicht kippt. Werde das erst mal ohne Schublade ausprobieren...

    Der obere Bereich (Brühkopf) kann später vielleicht über den Kühl-Zwischenflansch (Boiler/Brühkopf) versteift werden.

    Hat wer Erfahrung? Was denkt Ihr darüber?

    Grüße,

    Markus
     
  3. #23 Walter_, 20.04.2008
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    Ich halte es für einen Irrtum zu glauben, daß Schraubereien an den Maschinen - Tuning auf Neudeutsch - notwendigerweise zu Top-Espressi oder auch nur zu besseren Espressi führen. Das Einzige was die Qualität der Espressi wirklich nachhaltig verbessert, ist - neben erstklassigen Zutaten und einer guten Mühle - das konsequente Bemühen Kaffee "verstehen" zu lernen und die eigene Technik zu verbessern. Denn in 99% aller Fälle steht die limitierende Komponente bei der Espressozubereitung auf der Griffseite des Siebträgers. Das trifft bei kleinen manuellen Handhebelmaschinen noch mehr zu als bei allen anderen Maschinen..

    Ich vermute außerdem, daß sich bei verlängertem Hebel und vergrößertem Sockel und der Einhandtechnik bei regelmäßigen Gebrauch in absehbarer Zeit Probleme mit der Kessel/Sockel Verbindung einstellen werden und die Maschine dort undicht wird...
     
  4. #24 Bubikopf, 20.04.2008
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    AW: Tuning: Pavoni Professionale

    In Tunerkreisen nennt man das " Verschlimmbessern ". Ich selbst halte die Hebelverhältnisse an der Pavoni für perfekt, verlängert man die Hebel, muss auch die Kraftschnittstelle ( BG Flansch, Kesselflansch ) anders konstruiert werden.
    Gruss Roger
     
  5. #25 subholon, 20.04.2008
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    AW: Tuning: Pavoni Professionale

    Hallo zusammen,

    ich kann Eure Begeisterung für "zickige" Maschinen, die nicht für jedermann vollautomatisch bedienbar sind, sondern eine Eingewöhnung, Gefühl und Mühe erfordern und nie völlig beherrschbar sind voll und ganz verstehen.

    Ich will genau das, eine einfache Maschine, die ich mit meinem eigenem Geschick steuern kann und nach einiger Zeit einen guten Espresso machen kann. Völlige Übereinstimmung. Wenn ich anders gestrickt wäre, hätte ich mir längst einen Vollautomaten gekauft. Von einer digitalen Steuerung war nie die Rede, ich will genau die Einstellung nicht an eine Steuerung abgeben sondern alles selbst in der Hand haben. Ich habe nicht mal ne gesteuerte Mühle, weil ich die Menge jeden Tag selbst festlegen will und ich lege überhaupt keinen Wert auf gleichbleibende Qualität - der Kaffe soll ruhig jeden Tag anders schmecken.

    Was ich aber will ist eine Maschine, die mir den Spielraum, die richtigen Einstellungen zu finden ermöglicht, und das tut die Pavoni meiner Meinung nach nicht.

    Sie begrenzt mich, bequem einen höheren Druck aufzubringen und sie begrenzt mich, mehr als 3 gute Espressis zu machen.

    Damit wird der Mythos der zickigen Handhebelmaschine nicht verändert sondern nur der Spielraum erweitet. Das sind für mich zwei Paar Stiefel.

    Wenn diese Sachen verbessert werden, ist es immer noch problemlos möglich, einen schlechten Espresso zu machen. Die Möglichkeiten, einen richtig guten zu machen steigen aber. Finde das ganz vernünftig.
    Für alle, die mit dem bisherigen Spielraum zufrieden sind ist das doch kein Problem, ist doch prima....

    Grüße,

    Markus
     
  6. Arni

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    Ich muss hier "bohnenschorsch" unbedingt zustimmen. Aus der ursprünglichen Pavoni ist ein Kunstprodukt geworden, das mit dem Ausgangsgerät nur noch vage Ähnlichkeit in der äußeren Form hat.
    Das erinnert mich an einen Kollegen, der vor längerer Zeit einen VW-Käfer mit einem 180 PS-Motor versehen hat, den Radstand verändert usw. Das war nicht billig. Er hätte sich dafür ein richtig tolles Auto kaufen können.
    Die Pavoni ist sicher nicht zufällig so, wie sie ist, sondern aufgrund von Überlegungen der Konstrukteure, die sicher alle begründbar sind, entstanden. Ich finde sie sehr ausgewogen und gut händelbar, natürlich mit allen bekannten Schwächen, was mich dazu bewogen hat, zusätzlich eine ST-Masch. mit Pumpe zu beschaffen.
     
  7. #27 subholon, 20.04.2008
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    AW: Tuning: Pavoni Professionale

    Hallo Arni,

    OK, ich glaube zu verstehen:
    Die "Pavoni" ist ein Mythos, den man vielleicht gerade wegen seinen Schwächen oder der elitären Bedienbarkeit liebt und das soll auch so bleiben. Kann ich verstehen, ist ja bei vielen Produkten so, wie z.Bsp.: Harley Davidson usw...

    Vielleicht hilft folgender Vorschlag.

    Werde bei den nächsten Beiträgen den Pavoni-Schriftzug abkleben und nicht mehr von der Pavoni sondern nur noch von einer "Handhebelmaschine" sprechen. Ich bau mir einfach eine Neue mit ein paar Gleichteilen... ;-)

    Ich habe da einen weniger kultigen Zugang, bin selbst Konstrukteur & Entwickler und will eine Handhebelmaschine, die den Wunsch nach einer Pumpe gar nicht erst aufkommen läßt.

    Bezüglich: die Konstruktion wird schon seine Gründe haben...

    Es sind doch bestimmt noch andere Konstrukteure im Forum. Wie würdet Ihr die Flanschbefestigung vom Brühkopf zum Kessel gestalten? Mit einer einfachen, praktisch kostenneutralen Umgestaltung des Flansches könnte man die Belastung auf die Verschraubung fast halbieren.

    Naja, wie gesagt, diejenigen, die mit dem Bestehenden zufrieden sind haben es ja gut, die können genau so weiter machen wie bisher. Ich hab Spaß dran, Sachen zu verbessern. Das find ich interessanter, als mir was Perfektes zu kaufen - die Pavoni ist nur eine Basis für diese Leidenschaft.

    beste Grüße,

    Markus
     
  8. #28 florentino, 21.04.2008
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    AW: Tuning: Pavoni Professionale

    HALLO;

    als ich das gerade hier lese musste ich sehr lachen!!
    eigentlich dachte ich dass ich wo möglich der einzige bin der mit der pavoni si durchdreht

    ist zwar jetzt schon 10 jahre her aber ein paar tipps kann ich geben
    absolut perfekt wirds nicht werden soviel vorweg
    dann musst du dier ne e61 president wenns ne hebelmaschie sein soll

    ich hab das ganze mit dem kleineren modell der pavoni durchgespiel das ist aber eigentlich egal

    als erstes hab ich ein manometer für den boilerdruck eingebaut die kleine hat ja keins

    dann hab ich mit dem arbeitsdruck gespielt 0,8 war dann io
    da hatte ich dann auch 2-3 tassen konstante temperatur
    auch mit messingkolben!!
    den kunstoffkolben hab ich 2x zerbrochen (passiert wenn man zu dolle am hebel reist.

    wenn mehr als 2-3 tassen entnommen werden steigt die temperatur das ist aber konstruktionsbedingt nicht zu änden!!!(physik)

    man konnte dann nicht mehr all zu gut milch schäumen da braucht man dann besser 1,2 bar
    deshalb hab ich einen zweiten prestostat eingebaut und nen wechselschalter
    konnte also umschalten zwischen schäumen oder brühen

    druckmessungen hab ich anders gemacht
    ich hab mir nen siebträger umgebaut mit thermofüler und nem angeschraubten manometer
    dann wusste man zumindest wie dolle man ziehen muss
    und das ist dolle

    irgendwann hab ich dann noch andere siebe gefunden mit denn war es dann möglich die mühle aus zweier und einser sieb gleich einzustellen.

    maschine hab ich im übrigen auf die küchenplatte festgeschraubt

    das ganze spiel kostet zeit und geld
    und irgendwann willst du dann doch mehr oder bessergesagt mann will es immer perfekter

    also kauft man sich dann doch ne maschine

    wenn du nur espresso trinkst schraub den boilerdruch runter und gut is
     
  9. #29 subholon, 21.04.2008
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    AW: Tuning: Pavoni Professionale

    Hallo Florentino,

    danke für die Hinweise. Das mit der Temperatur kann man meiner Meinung nach schon beeinflussen. Es gibt eine Wärmequelle, einen Wärmespeicher (Masse Brühkopf) und eine Kühlleistung.

    => wenn man nur die Brühkopfmasse erhöht, erhitzt sich dieser träger => schätze, dass man das Problem damit hinauszögern kann. Das hat aber den Nachteil, dass es auch länger dauert, bis der Brühkopf auf Nenntemperatur ist.

    => wenn man die Kühlleistung des Brühkopfes erhöht, kann man die Temperatur des selben reduzieren. Denke, das ist der bessere Weg.

    zurück zum Druck:

    habe eine einfache Ahornplatte unten angebracht. Anstatt der beiden Schrauben, die den Kesselflansch mit dem Kessel verbinden, habe ich Gewindestangen einebaut. Damit kann ich die Dichtfunktion über Muttern machen und die Platte durchstecken - festschrauben. Damit wird ein Teil des Drehmomentes vom Grundkörper abgeleitet und von der Platte übernommen. Die vordere Verschraubung hab ich auch durchgeführt und innen abgestützt. Die Platte hab ich unten noch mit Gummi-Gerätefüßen versehen, damit das Gerät nicht verrutscht. Ist nicht perfekt, weil man Dichtung und Abstützung eigentlich trennen sollte, war für einen ersten Versuch aber das einfachste. Die Optik war mir - wie beim Hebel auch - erst mal egal.

    [​IMG]

    Erste Erfahrung: Die Bedienung ist jetzt superangenehm. Der untere Grundkörper verformt sich weniger stark und mit der linken Hand kann ich jetzt wieder nasebohren ... :-D

    Den oberen Flansch werde ich im nächsten Schritt verstärken.

    Grüße,

    Markus
     
  10. #30 florentino, 21.04.2008
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    AW: Tuning: Pavoni Professionale

    hallo,

    respekt das sieht schon toll aus!!
    hilfe brauchst du ja eigentlich keine mehr

    wenn du jetzt so weit bist fehlt nur noch das zweite prestostat

    konstruktionsbedingt:
    die themperatur im kessel die steigt bei geringerer füllmenge !!!
    deshalb wird bei anderen maschinen ja auch immer wasser nachgepumpt um den füllstand konstant zu halten.

    sonst hast du recht
     
    MoeSislack gefällt das.
  11. #31 subholon, 23.04.2008
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    AW: Tuning: Pavoni Professionale

    Hallo zusammen,

    habe gestern mal die Erwärmungskurven von Kessel und Brühkopf aufgenommen:

    Kessel war halb voll, die Temperatur wurde fürs erste mit einem professionellen Messtaster (CHY 501) erfasst. Ist nicht supergenau, reicht aber fürs Erste.

    Phase I: Habe die Maschine ohne Bezug aufheizen lassen, bis sich am Brühkopf nicht mehr viel getan hat.
    Phase II: Habe ohne Auswechseln des Kaffeemehles 8 x Kaffee bezogen und das in vernünftigen Abständen ca. 3 Minuten. Die Temperatur des Kessels wurde nicht mehr gemessen.
    Phase III: Die Maschine wurde sich selbst überlassen um zu sehen, ob sich die Temperatur wieder reduziert.

    Hier erst mal unkommentiert das Ergebnis:

    [​IMG]

    als nächstes werde ich die Temperatur im Inneren des Brühkopfes messen.

    Grüße, Markus
     
  12. Arni

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    AW: Tuning: Pavoni Professionale

    Gut gemacht! Es zeigt sich das, was man aus Erfahrung beim längeren Umgang mit der Pavoni ungefähr weiß, dass nach ca. 40 Min. der Brühkopf so heiß wird, dass das Wasser beim Bezug nicht mehr weit genug abgekühlt wird.
    Interessant fände ich den genauen verlauf der Wassertemperatur im Brühkopf, aber das willst du ja gelegentlich überprüfen.
     
  13. #33 subholon, 23.04.2008
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    AW: Tuning: Pavoni Professionale

    Hallo Arni,

    ich interpretier das mal so:

    Das Wasser ist nach ca. 10 min heiss - kennt man. Danach wird der Brühkopf über Wärmeleitung so nach und nach auf ca. 75°C aufgeheizt.
    Bei mir ist es so, dass ich in der Regel 15 min nach Einschalten den ersten Kaffe ziehe. Da hat der Brühkopf ca. 60°C. Brühkopf&Tasse vorwärmen, ca. 4° +. Das Wasser der ersten Tasse ist meiner Einschätzung nach (Crema&Geschmack) noch ein bisschen zu kühl 8(+4°C). 10 min später, 2. Tasse, da hat der Brühkopf vielleicht 70°C. Die 2. Tasse ist aus meiner Sicht, bei meiner Handhabung, meinem Kaffe, meiner Maschine die beste.

    Aus dieser Messung wollte ich mal sehen, wie Wärmeleitung Kessel => Brühkopf gegenüber Kühlleistung Brühkopf aussieht.

    Interessant finde ich, dass der Brühkopf nach der Erwärmung durch den Kaffeebezug auch eine halbe Stunde nach dem letzten Bezug nicht mehr zurückgeht. Das bedeutet, dass die Wärmeleitung vom Kessel in den Brühkopf auf lange Sicht dominant gegenüber der Kühlleistung des Brühkopfes ist. Mal sehen, wie sich die Temperatur des Brühkopfes verändert, wenn man die Wärmeleitung über einen Zwischenflansch isoliert.

    Später mehr,

    Markus
     
  14. #34 schorsch27, 24.04.2008
    schorsch27

    schorsch27 Gast

    AW: Tuning: Pavoni Professionale

    diesen Faden verfolg ich mit Interesse. Allerdings drängt sich mir als blutiger Anfänger der Eindruck auf, daß ich mir mit der LP ein Gerät gekauft habe, mit dem sich optimaler Druck nur durch Tuning erzeugen läßt. Sagt mir bitte, daß ich das falsch sehe:-(.

    Nochwas: Wie würden sich denn größere bzw. mehr Löcher im Sieb auf die Druckerzeugung auswirken ?
    Markus
     
  15. #35 subholon, 24.04.2008
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    AW: Tuning: Pavoni Professionale

    So sehe ich das nicht, den Eindruck wollte ich auch nicht erwecken.

    Immerhin hatte ich die Pavoni 10 Jahre im Originalzustand, die läuft jeden Tag und ich hab mich gut mit ihr arrangiert. Als blutiger Anfänger habe ich die ein Jahr mehr oder weniger glücklich mit gekauftem Espressopulver betrieben, bis ich dann über die Bedeutung einer Mühle aufgeklärt wurde. Mit dem Zustand war ich viele Jahre zufrieden - egal wie hoch der Druck war, den ich erzeugt habe - die ersten 2-3 Tassen (Frühstück) kann man auch unter 9 bar richtig guten Espresso machen.

    Was mich wirklich nervt, ist die Überhitzung, weil man damit halt keine Gäste bedienen kann. Aus diesem Grund war ich schon auf dem Absprung und hab mir immer wieder die ECM-Maschinen angeschaut.

    Irgendwann hab ich mir dann gesagt, das ich einfach keine Pumpe haben will - ich will eine Handhebelmaschine, die das kann. Die Olympia ist mir zu teuer, die anderen gefallen mir nicht und da ich Ideen zur Verbesserung hatte, hab ich beschlossen mir selbst was zu basteln. Der Rest ist einfach die Neugierde des Technikers, Sachen zu verstehen und zu verbessern. Wenn ich scheitere, dann hatte ich zumindest ein paar Wochen Spaß....

    wegen den Löchern: Denke, dass eine Vergrößerung der Löcher nix bringt, im Gegenteil. Die Maschine braucht ja einen gewissen "Drosselung", um den Druck aufbauen zu können. Diese Drosselwirkung stellt man normal mit dem Mahlgrad ein, ist glaub ich der bessere Weg als die Löcher zu verändern. Aber da kenn ich mich nicht wirklich aus, vielleicht wissen andere Forenmitglieder mehr.

    Grüße,

    Markus
     
  16. #36 Walter_, 24.04.2008
    Zuletzt bearbeitet: 24.04.2008
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    Also ... Du siehst das völlig falsch... :D

    Spaß beiseite, es kommt ganz darauf an worum es Dir geht. Wenn Du die Schrauberei als Selbstzweck und Hobby betrachtest ist es ok, aber wenn's Dir ausschließlich um die Qualität in der Tasse geht kannst Du Deine Zeit sinnvoller investieren. Wenn Du sie nämlich statt mit Tunen mit der aktiven Auseinandersetzung mit Kaffee bzw. Espresso und dessen Zubereitung verbringst bekommst Du nicht nur schnell bessere Ergebnisse sondern profitierst auch insgesamt mehr davon. Ich hab weder vorher noch nachher in so kurzer Zeit so viel über Espresso gelernt als in der Zeit in der ich mich praktisch täglich mit der Pavoni auseinandergesetzt habe.

    Größere ganz schlecht, weil Du dann das Kaffeemehl in die Tasse bekämst und mehr gar nicht, weil sich der Widerstand bei der Extraktion hier praktisch ausschließlich durch den Widerstand des Pucks ergibt...

    Das Überhitzungsproblem bei der Pavoni ist konstruktionsbedingt, im Kessel hast Du normalerweise etwa 120°C und bei direkt angeflanschter Brühgruppe, die noch dazu keine besonders große Oberfläche hat ist die Kühlwirkung nicht besonders. Pavoni hat ab der Millenniumsversion versucht das Problem durch eine etwas größere Brühgruppe und und einen Plastikeinsatz im Zylinder in den Griff zu bekommen, das ist auch teilweise gelungen.

    Aber auch die Überhitzung ist kein wirkliches Problem, und noch dazu eines, dem man auf verschiedene Arten leicht beikommen kann. Ich sehe es als gute Möglichkeit zusätzlich zum Brühdruck auch die Temperatur schnell zu beeinflussen, wenn sie zu heiß ist gebe ich ihr kurz etwas kaltes Wasser "zu trinken" und schon bin ich wieder unterhalb des Optimums und kann durch Warten oder kurzes Flushen auf die für die jeweilige Sorte gewünschte Brühtemperatur kommen. Das sehe ich als "workaround", das Gegenhalten am Siebträger nicht...
     
  17. #37 subholon, 25.04.2008
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    AW: Tuning: Pavoni Professionale

    Hallo Walter,

    ich glaube, wir verstehen uns in einer Sache falsch. Ich versuchs mal mit einer Analogie:

    Bei Musikern ist es ja auch so: Ein guter Musiker bring relativ gute Klänge aus einem mittelmäßigen Instrument und einem schlechten Musiker hilft das beste Instrument nichts. Da sind wir uns völlig einig.

    Ein guter Musiker wird sich nicht unbedingt das allerteuerste Instrument kaufen, aber er wird sich nicht mit einem Instrument zufrieden geben, dass Ihn in seiner Entfaltung beschränkt z. Bps. nach einer bestimmten Zeit nicht mehr alle Töne spielt.

    Das ist das was ich will, keinen programmierbaren Musikcomputer sondern ein gut gebautes Cello, wo ich immer noch gefordert bin, mich aber nicht in den Möglichkeiten einschränkt.

    Grüße,

    Markus
     
  18. #38 Walter_, 25.04.2008
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    AW: Tuning: Pavoni Professionale

    Hallo Markus,

    ich glaube wir verstehen uns schon richtig, wäre ich Maschinenbauer oder auch nur Hobby-Bastler wäre ich vielleicht den selben Weg gegangen wie Du. So bin ich halt nur Kaffeeröster und mein Hauptaugenmerk gilt der Qualität der Bohne bzw. Röstung und natürlich der daraus resultierenden Qualität in der Tasse.

    Trotzdem halte ich meine Pavonis - so wie sind - für Spitzeninstrumente, wenn man in der Lage ist sie "richtig zu spielen". Übrigens ... meine derzeitigen "Arbeitsgeräte", eine Vivaldi II, eine Appia und eine GB5, haben auch allesamt die eine oder andere Kleinigkeit mit der man unzufrieden sein und über technische Verbesserungen hier oder da nachdenken könnte. Und ich würde auch nicht behaupten, daß eine von ihnen generell besseren Espresso macht als meine Pfauendamen...

    Wenn ich allerdings mit dem Konstruktionsprinzip der Pavoni so unzufrieden wäre wie Du und den Eindruck hätte, daß sie mich in meiner Entfaltung limitiert, dann hätte ich mich nicht 10 Jahre lang damit gequält sondern hätte mir schon längst eine Cremina o.ä. zugelegt, bei der sind so ziemlich alle Punkte die Du als technische Schwächen erachtest beseitigt...

    Servus
    Walter
     
  19. #39 mr.smith, 25.04.2008
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    AW: Tuning: Pavoni Professionale

    Schalte mich auch kurz ein - lese hier schon einige Zeit mit.
    Als neuerdigs ebenfals Pfauenbesitzer - der erst alles ausloten muß - sind BEIDE Ansätze - wie man an deas Thema herangeht sehr nützlich !!!

    Sowohl - die - wie man mit dem vorhandenen das beste rausholt (durch Bohnen - Mahlgrad - tricks zum Kühlen - ...) -
    als auch die technische - wie man VERSUCHT das vorhandene zu verbessern.

    Ich bin dankbar - für alles ausprobieren anderer (ob sinnvoll od. nicht) - die mir Ihr Ergebnis mitteilen (u. ich so entscheiden kann - welchen Weg ich mir erspare - od. was ich davon übernehme).

    Z.B.- habe ich den Holzfuß übernommen - der das handling mit der Pavoni wirklich stabiler und einfacher macht (wenn man nasenboren beim Kaffeemachen schätzt ;-)).

    Also - bitte weitermachen - mit dem Ausreizen der Maschine -
    so od. so !!!

    Gruß
    Jürgen
     
  20. #40 subholon, 25.04.2008
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    Hallo Walter,

    wenn wir uns zusammentun sind wir unschlagbar, ich bau dir ein noch besseres Instrument, Du spielst ganz grandios drauf und ich trink den Kaffee (-;

    Hab gestern nochmal eine Temperaturmessung mit einer höheren Füllmenge (ziemlich voll) gemacht. Das Ergebnis bestätigt mein Bauchgefühl und auch die Erfahrung, wenn man viel Kaffee für viele Leute machen will => Kessel gut gefüllt, noch schnellere Überhitzung:

    [​IMG]

    der Kessel braucht zwar ein bisschen länger um warm zu werden aber der Brühkopf erwärmt sich durch die verbesserte Wärmeleitung deutlich schneller. Der Kessel selbst hat auch ein leicht höheres Temperaturniveau. Nach den 25 min habe ich einen Kaffee gezogen und der war schon bitter/verbrannt.

    Das bedeutet für mich, wenn man nicht unbedingt die ganze Kesselmenge braucht, sollte man bei der LP nur ca. ein Drittel des Kessels befüllen. Wenn man dann noch den Kesseldruck auf ca. 0,8 bar runterfährt, kann man die Überhitzung in Grenzen halten. Klingt für mich alles plausibel. Was meint Ihr, stimmt das auch mit Euren Erfahrungen überein??

    Grüße,

    Markus
     
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Tuning: Pavoni Professionale

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